Wahnsinnswoche 2023:12

In dieser Woche 154 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.

Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken. Außerdem wurde die Neupatientenregelung zum 1.1.2023 abgeschafft – ich werde aber erst Ende Juli erfahren, was das für mich bedeutet. Möglicherweise muss ich daher mein Angebot im Sommer 2023 ersatzlos streichen.


Durch einen ungewöhnlichen Stromausfall wurde eine für die Erstellung der Honorarbescheide notwendige Datenbank beschädigt. Infolgedessen musste die KV Bremen die Honorarbescheide für das Quartal 3/2022 annullieren. Die neuen Honorarbescheide werden den Praxen am 24. März zugestellt. 251 Praxen sind von einer Rückforderung betroffen (0,11 Cent bis ca. 34.000 Euro), 343 Praxen erhalten eine Nachvergütung (0,12 Cent bis ca. 93.000 Euro). Softwarefehler. Kann man nichts machen.


Aktuell ist das E-Rezept in den meisten Fällen keine digitale Lösung, sondern ein weiterer Papierausdruck. Ein Sinn oder Mehrwert ist hier weder den Praxen noch den Patient:innen zu vermitteln.


Eine Option der Patienten, den Zugriff etwa eines Orthopäden auf die Aufzeichnungen der Psychotherapeutin zu verhindern, sei nicht enthalten.

Missing Link: Ausverkauf der Gesundheitsdaten im Namen der Forschung, heise.de 26.3.2023


Welche Erfahrungen haben eigentlich andere Länder mit elektronischen Patientenakten? Hier Österreich:

Gerade einmal ein Fünftel aller aktuellen Befunde ist so im System vorzufinden, dass auch andere Ärzte damit arbeiten können.

Scharfe Kritik der Ärztekammer an digitaler Gesundheitsakte Elga. derstandard.at 22.2.2023


Ärztesiegel seien irreführend, weil ihnen keine sachgerechte Prüfung nach objektiv nachvollziehbaren Kriterien zugrunde liege.

Behandlungsqualität mit Brief und Siegel? medwatch.de 21.3.2023


Bald bin ich arbeitslos:

Einer der wenigen medizinischen Handlungsbereiche, in denen KI-basierte Systeme zum Teil ärztliches bzw. anderes Gesundheitspersonal weitgehend oder sogar vollständig ersetzen können – jedenfalls in funktional-technischer Hinsicht – ist die Psychotherapie.

Deutscher Ethikrat – Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung der Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ 20.3.2023 (pdf)


Soulfood: Alison Goldfrapp – So Hard So Hot (Video Vignette)

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Und alles für die Katz‘

Artikel von 2009:  Inzwischen dürfte es bekannt sein, dass man Tiermedikamente auch in der Apotheke kaufen kann – zumindest die Liste C und abwärts. Es gibt sogar Apotheken, die sich auf Tiermedizin spezialisiert haben. In gewohnter Apothekermanier bemüht man sich natürlich auch hier um die korrekte Anwendung und Dosierung. Manchmal kommt es dabei aber auch… Weiterlesen →

Wahnsinnswoche 2023:11

In dieser Woche 172 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.

Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken. Außerdem wurde die Neupatientenregelung zum 1.1.2023 abgeschafft – ich werde aber erst Ende Juli erfahren, was das für mich bedeutet. Möglicherweise muss ich daher mein Angebot im Sommer 2023 ersatzlos streichen.


Wow. Die BReg sieht keine Notwendigkeit für Sanktionen, wenn Ex-Minister:innen unerlaubt Lobbyjobs ausüben und damit gegen das Gesetz verstoßen. Bemerkenswerte Begründung: Ex-Minister:innen seien grundsätzlich rechtstreue Menschen. ??

— abgeordnetenwatch.de | @a_watch@bewegung.social (@a_watch) March 17, 2023


Wenn ihr Leute dazu zwingt, eine App zu benutzen, dann werden sie wohl eure App benutzen.
Ja, das könnt ihr als Staat machen, aber dann seid ihr halt kacke.https://t.co/ptC4yvmWqW

— Lilith Wittmann (@LilithWittmann) March 17, 2023


Der alte, analoge Weg wird derzeit nur um einen digitalen ergänzt, nicht ersetzt. Der Aufwand für die Personalabteilungen ist immens. Auch für die Angestellten in Praxen und Kliniken bedeutet die eAU derzeit noch keine Entlastung, sondern zusätzlichen Aufwand.

Statt für Effizienz sorgt der neue „gelbe Schein“ vor allem für Chaos. focus online 16.3.2023


Das kommende Gesundheitsdatennutzungsgesetz soll es laut Lauterbach ermöglichen, vorhandene Krankenkassendaten, Registerdaten, Genomdaten oder Daten aus Studien wie Deutschlands größter medizinischer Kohortenstudie NAKO zusammenzuführen. Eine befürchtete, mögliche Weitergabe der ePA-Daten an Strafverfolgungsbehörden sei ausgeschlossen.

Karl Lauterbach: “Berechtigte Datenschutzbedenken sind wie Gold, aber… ” heise.de 16.3.2023


Die Infrastruktur für die elektonische Patientenakte fehlt bisher. Lauterbach setzt mit seinen Plänen ein Luxusdach auf ein morsches Fundament.

Elektronische Patientenakte: Wo es noch hakt. ZDFheute 9.3.2023


Die kriminelle Hackergruppe „Ransom House“ fordert von der katalanischen Regionalregierung 4,25 Millionen Euro Lösegeld. Ansonsten werde man Zigtausende Patientenakten und sensible Daten des staatlichen Krankenhauses Hospital Clinic Barcelona im Darknet veröffentlichen.

Hacker erpressen Katalonien mit gestohlenen Patientenakten. Ärzteblatt 13.3.2023


Derweil soll in England eine halbe Milliarde Pfund in ein fragwürdiges Patientenakten-Projekt versenkt werden:

The legal challenge points out that the UK’s Information Commissioner’s Office has already said that pseudonymized data still counts as personal data, requiring consent before sharing.

NHS threatened with legal action over £480m patient data platform. Campaigners ask if Palantir’s ‘must-win’ contract could see tech giants build products on NHS data. The Register 17.3.2023


Was man alles mit Krankheitsdaten anfangen kann:

Using nationwide registers in Sweden between 2016–2020, we found negative correlation between adolescent excess suicide mortality (AESM) and regional frequencies of clozapine, ECT, and lithium (CEL) usage among adolescents.

Regional clozapine, ECT and lithium usage inversely associated with excess suicide rates in male adolescents. Nature Communications volume 14, Article number: 1281 (2023)


Of the total participants of a survey (Experiences With Antipsychotic Drugs), 14.3% were categorized as reporting purely positive experiences, 27.9% had mixed experiences, and 57.7% reported only negative ones. The 2 positive themes were “symptom reduction” (14) and “sleep” (14). The 4 negative themes (besides “unspecified”—191) were: “adverse effects” (316), “interactions with prescriber” (169), “withdrawal/difficult to get off them” (62), and “ineffective” (11).

Using Open Questions to Understand 650 People’s Experiences With Antipsychotic Drugs. Schizophrenia Bulletin, Volume 46, Issue 4, July 2020, Pages 896–904


When antidepressants are stopped, the brain “misses” the drug and expresses this as withdrawal symptoms.

Antidepressant withdrawal should be taken seriously – we’re investigating ways to help people come off the pills. The Conversation 15.3.2023


If you’re in a depressed state you’re not able to look at your life very objectively and work out what’s gone wrong. Very often it is to do with debt, relationship problems, loneliness.

The great serotonin debate: do depression treatments work by boosting the happy hormone? The Guardian 14.3.2023


Soulfood: The Chemical Brothers – No Reason (Neon Marching Band Video)

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

PPP – Was wollt ihr denn?

Liebe Rätselfreund*innen!Nachdem «Pharmamas Pfingst-Preisrätsel» (PPP) im vergangenen Jahr leider verschiedenen Umständen zum Opfer fiel, möchte ich heute mal von Euch wissen, ob und in welcher Form ich zusammen mit Pharmama in diesem Frühjahr eine Neuauflage aufden Weg bringen kann. Dazu gibt es an dieser Stelle etwas ganz Neues – eine Umfrage: Die Abstimmung läuft bis… Weiterlesen →

Wahnsinnswoche 2023:10

In dieser Woche 220 Patientenkontakte und 22 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.

Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken. Außerdem wurde die Neupatientenregelung zum 1.1.2023 abgeschafft – ich werde aber erst Ende Juli erfahren, was das für mich bedeutet. Möglicherweise muss ich daher mein Angebot im Sommer 2023 ersatzlos streichen.


Die erste Woche nach dem Urlaub war wie immer etwas chaotisch, wie man an der Zahl der Patientenkontakte ablesen kann. Ich hoffe, dass es jetzt wieder übersichtlicher wird.


Ich bin kein Freund der elektronischen Patientenakte. Einerseits ist der Gedanke, schnell und umfassend auf Vorbefunde, Medikation und Anamnese zugreifen zu können, verlockend. Andererseits habe ich Bedenken, dass sensible Krankheitsdaten zu anderen Zwecken missbraucht werden könnten und etwa bei Versicherungen, Behörden oder Arbeitgebern landen (von kriminellem Datendiebstahl mal ganz abgesehen). Ich fürchte auch, dass es zeitaufwändig und kompliziert werden dürfte, die Akte zu befüllen oder auszuwerten, dass man vorläufige oder irrtümlich gestellte Diagnosen nicht mehr loswird. Oder dass die Akte Lücken enthält. Ich halte schon gar nichts davon, so ein System mit Zwang durchzudrücken und nur eine Opt-Out-Regelung zuzulassen – wirklich gute Systeme sollten sich auch ohne Zwang und ohne Verstaatlichung der Selbstverwaltung durchsetzen.


Wir sind digitale Individuen, aber mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen an und Vertrauen in digitale Systeme. Und wir tun gut daran, digitale Gesundheitssysteme nicht aus Sicht der Mehrheit zu denken. Sondern aus Sicht derer, die von solchen Systemen diskriminiert werden könnten.

Vertrauen ist ein Weg aus vielen kleinen Schritten. netzpolitik.org 12.3.2023


Bisher ist die elektronische Patientenakte keine Erfolgsgeschichte. Dabei ist die Idee schon 20 Jahre alt. Lauterbach will jetzt die Nutzung von pseudonymisierten Krankheitsdaten für die medizinische Forschung erleichtern.

Wenn Patientenakten digital sind. Tagesschau 9.3.23


Währenddessen sind in den Staaten Krankheitsdaten von Parlamentsangestellten geleakt: “Data breach hits ‘hundreds’ of lawmakers and staff on Capitol Hill”. NBC News 8.3.2023


Demnächst auf Twitter… pic.twitter.com/odJaZVbxpT

— Littlewisehen (@littlewisehen) March 9, 2023


Es gibt immer noch Defizite in der Versorgung von Patienten mit Depression, insbesondere bei der Stellung der Diagnose und bei der Beurteilung des Schweregrads.


Ständig klagen die Krankenkassen über Finanznot – aber für ihre Chefs ist weiter genug Geld da! Ein Vorschlag, die Kosten zu senken, lautet: Strafen für Patienten, die das System missbrauchen. Nach vorläufigen GKV-Finanzergebnissen haben die 96 Krankenkassen das Jahr 2022 mit einem Überschuss von rund 451 Millionen Euro abgeschlossen.


Wer hätte das – angesichts der enormen Belastungen für Beschäftigte im Gesundheitswesen während der Pandemie – auch nur im entferntesten ahnen können:

Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen erreichte 2021 einen neuen Höchststand. Das Niveau lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte um 41 Prozent über dem von vor zehn Jahren. Im Branchenvergleich zeigt sich, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen 2021 deutlich häufiger wegen psychischer Erkrankungen fehlten.

Psychreport der DAK, 2.3.2023


Soulfood: Frank Zappa – Chunga’s Revenge (Live At Olympiahalle, Munich, Germany, July 3, 1980)

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Der kleine Unterschied

2009 … oder: auch Apotheker machen Fehler. Eine Frau, die auf Rezept Diflucan verschrieben bekam, fragt die Apothekerin was der Unterschied ist zwischen dem und Gyno Canesten, das man ohne Rezept bekommt. Die Apothekerin erklärt es ihr (beides gegen vaginale Pilzinfektionen wirksam aber unterschiedlicher Inhaltsstoff, nur 1 x Anwendung genügt in diesem Fall, etc.) und… Weiterlesen →