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ACP-Therapie – was kann die Therapie mit dem eigenen Blutplasma?[

Schnelle Hilfe bei Sportverletzungen, Schmerzlinderung bei Arthrose, lindernde Wirkung bei Rückenschmerzen – die ACP-Therapie hört sich verlockend an. Die natürliche Therapie basiert auf einer Behandlung mit Eigen-Blutplasma. Wie funktioniert das?

Rückenschmerzen sind fast schon eine Volkskrankheit, Arthrose ist es bei bestimmten Altersgruppen ebenfalls. Beide haben gemeinsam, dass es kaum wirksame Mittel dagegen gibt, von schmerzlindernden Medikamenten mal abgesehen. Aber die Unterdrückung des Schmerzes ist keine Lösung, schließlich ist das nur Symptombekämpfung. Die ACP-Therapie verspricht dagegen eine beschleunigte Heilung und Schmerzlinderung.

ACP-Therapie in sechs Punkten erklärt

Viele Therapien sind komplex. Wie genau was im Körper funktioniert, welche Chemikalien was genau bewirken, ist nicht so einfach zu erklären. Da ist die ACP-Therapie keine Ausnahme: In wenigen Punkten lässt sich Laien natürlich nicht der komplette Heilungsprozess darlegen. Aber immerhin – die grobe Funktionsweise der ACP-Therapie kann man durchaus leicht verständlich erklären:

  • Sowohl Arthrose als auch Rückenschmerzen basieren auf entzündlichen Prozessen, meist in den Gelenken. Auch bei Sportverletzungen kommt es in der Folge häufig zu Entzündungen im Bewegungsapparat.
  • An den Heilungsprozessen entzündlicher Veränderungen sind Blutplättchen wesentlich beteiligt. Denn sie setzen die Wachstumsfaktoren frei, die für den Wiederaufbau (also die Regeneration) des verletzten Gewebes benötigt werden.
  • Außerdem hemmen Blutplättchen die schmerzhaften Entzündungen.
  • Für die ACP-Therapie wird Blut entnommen, das Blutplasma daraus isoliert und aufbereitet. Darin sind Blutplättchen in hoher Konzentration enthalten.
  • Anschließend wird das Blutplasma gezielt wieder zugeführt. Es handelt sich also um eine Therapie mit ausschließlich körpereigenen Substanzen.
  • Aktuell (Stand 2022) sind keine Risiken oder Nebenwirkungen bekannt, auch nicht bei langfristiger Therapie.

Orthopädische Praxen und sportmedizinische Einrichtungen sind zuständig

In der hausärztlichen Versorgung spielt die ACP-Therapie bislang keine Rolle. Sie wird zwar ambulant durchgeführt, eine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus ist nicht nötig. Trotzdem sind bislang in erster Linie orthopädische und sportmedizinische Praxen die richtigen Ansprechpartner für diese Therapie. Die Praxen, die sie anbieten, sind umfassend ausgestattet. Sie verfügen über die nötige Ausrüstung, um alle Schritte der Therapie eigenständig durchzuführen. Die Behandlung dauert nicht lange, in der Regel müssen etwa fünfzehn Minuten in der Praxis eingeplant werden.

Den Kontakt zu einem Facharzt oder einer Fachärztin, die diese Therapie anbieten, kann der Hausarzt allerdings durchaus vermitteln. Ansonsten hilft nur der Blick auf die Website der jeweiligen Praxen beziehungsweise eine kurze Suche online.

Wichtig zu wissen: Trotz hervorragender Studienlage und der erwiesenen Wirksamkeit insbesondere bei Arthrosen in den Stadien I und II übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Therapie nicht. Sie muss selbst gezahlt werden. Bei den privaten Krankenversicherungen können Patienten und Patientinnen nachfragen, eine Kostenübernahme ist hier möglich. Je Injektion werden zwischen 150 und 250 Euro fällig, abhängig von der behandelnden Einrichtung. Regionale Unterschiede gibt es ebenfalls.

Fazit: Kostspielige, aber wirksame Behandlungsmöglichkeit

In Deutschland dürfen nur Ärzte und Ärztinnen eine Eigenbluttherapie durchführen, die für die ACP-Therapie nötige Blutentnahme ist Heilpraktikern untersagt. Übrigens kann die ACP-Therapie auf eine schon recht lange Anwendung und damit viele Erfahrungswerte zurückblicken: Schon in den 1960er Jahren wurden Wunddefekte mit autonomem Eigenblut behandelt. Die erste klinische Studie wurde 1998 veröffentlicht, hier ging es um Patienten in der Kieferchirurgie. Da ist die ACP-Therapie (manchmal auch als PRP bezeichnet) bis heute in Anwendung. Außerdem wird sie in der Orthopädie viel genutzt, kommt in der plastischen Chirurgie sowie in der Behandlung dialektischer Wunden zum Einsatz.

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