#NoNotruf und #NoNotfall

Gestern startete die Berliner Polizei ihre Kampagne #NoNotruf, mit der sie die ganze Woche über auf Facebook und Twitter zeigen will, wie viele Notrufe über die Notrufnummer 110 eigentlich gar keine sind. Und das sind allein in Berlin bei jährlich 1,3 Millionen Anrufen rund 20 Prozent. Dass durch solche Anrufe immer öfter der Notruf blockiert wird und „richtige“ Notrufe in der Warteschleife landen ist wohl vielen nicht bewusst.

Und dieses Problem betrifft natürlich nicht nur die Polizei. Auch Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhäuser müssen immer mehr Anrufe und Patienten abarbeiten, die einen am Verstand derjenigen zweifeln lassen. Dass durch solche Menschen der Notruf, Rettungsmittel und Personal in Krankenhäusern für Lappalien blockiert werden und für ernste Notfälle dann nicht zur Verfügung stehen ist ihnen wohl entweder egal oder gar nicht bewusst. Auf Twitter hat sich daher gestern schon neben dem Hashtag #NoNotruf ein zweites Hashtag #NoNotfall etabliert, dass sich eben nicht nur mit den Notrufen, sondern auch hochdramatischen Fällen in Krankenhaus, Rettungsdienst und Feuerwehr befasst.

Die Liste lässt sich beliebig erweitern, da kaum ein Dienst vergeht, in dem man nicht selbst solche Einsätze erlebt. Von daher ist das, was man unter den Hashtags findet, nur ein winzig kleiner Bruchteil dessen, was man im Alltag wirklich erlebt.

Unterscheiden muss man auch sicherlich zwischen dem mutwilligen Missbrauch des Notrufes und Anrufern, die es einfach nicht besser wissen, da ihnen zum Beispiel der Unterschied zwischen dem Notruf bzw Rettungsdienst und dem ärztlichen Bereitschaftsdienst nicht klar ist. Dabei bietet die Internetseite des Bereitschaftsdientes viele Informationen, wann wer zu rufen ist. Ganz grobe Regel: Wenn es so dringend erscheint, dass man nicht auf den Termin beim Hausarzt warten will, aber es keine lebensbedrohlichen Symptome gibt, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der bundesweiten Nummer 116 117 primär der richtige Ansprechpartner.