…und das Beste zum Schluss

“…wissen Sie,” sagt der erfahrene Verlagslektor und nippt an seinem Glas Rotwein, “Wissen Sie, früher war alles Anders….”
Er schaut mit verträumtem Blick ins Leere, nippt erneut am Glas, knabbert an der Brezel.
“…wissen Sie, früher, da hat man ein Buch geschrieben, hat es zum Verlag geschickt, und nach einer Ablehnung dann zum Nächsten und so weiter. Irgendwann dann dann ein Verlag das Manuskript genommen!”
Mein Gegenüber schaut mich mitleidig an und schüttelt den Kopf.
“…aber so ist es heute nicht mehr. Kein Buch entsteht aus einer unverlangten Manuskripteinsendung. Zumindest kein erfolgreiches Buch!”
ich reiße die Augen auf.
“Sondern?”
Er lächelt.
“Agenturen?”, frage ich.
Er lächelt immer noch. Wiegt langsam den Kopf hin und her.
“Persönliche Kontakte!”, sagt er, “Persönliche Kontakte. Empfehlungen. Referenzen. Das ist alles!”
Sagt’s, nickt mir freundlich zu und verschwindet im Gewimmel.