Umnutzung

Die Frau sucht in der Apotheke / Drogerie Gazewindeln.

Pharmama: “Tut mir leid, wir haben keine. Ich kann versuchen, ob ich sie noch bestellen kann …”

Frau: “Nein, ich brauche sie gleich. Warum gibt es denn keine mehr? Vor Jahren fand man die noch überall .. und jetzt. Nichts mehr!”

Pharmama: “Ich glaube das liegt an den Pampers und co. … Wegwerfwindeln sind wirklich einfacher.”

Frau: “Ich verstehe das trotzdem nicht.”

Pharmama: “Naja, wenn keine Nachfrage mehr besteht, hat man etwas auch nicht mehr an Lager. Wissen Sie, die meisten Leute scheinen heute Gazewindeln nur noch als Sabberlätzchen und Halstücher zu brauchen … häufig färben sie sie vorher noch. Und da braucht man nicht mehr die Mengen.”

und als Nachsatz:

“Aber … für was brauchen Sie sie denn?”

Frau: “Zum Abfiltrieren. Ich mache Marmelade.”

Siehste – auch nicht als Windeln.

 

Apotheken aus aller Welt, 430: Edinburgh, Schottland

ich glaube, dass du die Apotheke, aus Edinburgh, Stadtteil Bruntsfield noch nicht in deinem Blog hattest. Ich habe 2 Aufnahmen, einmal die Apotheke grob in Gesamtansicht (wo das Apothekenkreuz zu erkennen ist und der Tiegel über der Tür) und eine Aufnahmen des interessanten Schaufensters (das andere Schaufenster hatte nur das große Kosmetikangebot)

Das Schild mit der Bitte nicht zu Rauchen, bezieht sich auf den überdachten Eingang, wo sich Raucher oft im regnerischen nördlichen Britannien zurückziehen. Studenten erhalten auf einige Produkte 10% Rabatt (verschreibungspflichtige Medikamente gehören da aber natürlich nicht zu), das Schild, was Studenten 10% Rabatt verspricht ist auf der einen Aufnahme grob im Fenster zu erkennen.

Kim

Apotheken aus aller Welt, 430: Edinburgh, Schottland
Apotheken aus aller Welt, 430: Edinburgh, Schottland

Besten Dank an Kim! Ich sollte unbedingt auch einmal wieder nach Edinburgh, die Stadt hat mir sehr gefallen. Vor allem tagsüber. Nachts auf dem Velo den Alkoholleichen auf der Strasse auszuweichen weniger.

Regividerm … sorry: Mavena B12 Salbe – mal wieder

Ich habe heute ein mail bekommen. Aber – bevor ich das wiedergebe, macht mir den Gefallen und lest rasch den Post nach, auf den sich der Schreiber bezieht:

Entstehung und Niedergang eines “Wundermittels”

Fertig? Dann lest das mail dazu:

Guten Tag,

kürzlich habe ich einen älteren Beitrag in ihrem Blog gelesen zum Thema Regividerm Salbe.

Mir fiel sofort nach dem Text ein das muss ein Apotheker geschrieben haben.
Ich habe mir die Salbe gekauft von der Firma Mavena.
Diese Salbe kostet inzwischen fast 30 €. In der Schweiz 41,85 CHF Was kostet die dann wohl im Einkaufspreis bei Endpreisen von 22€ bis umgerechnet 31 €? Da verkauft man als Apotheke natürlich deutlich weniger als von Cortisonsalben dies per Rezept..!
Diese Cortisonsalben verschreiben Dermatologen fast ausschließlich auch wenn sie kaum helfen.

Nun fragt sich der Kunde warum es selbst bei Internetapotheken extreme Preissprünge gibt bei einer kostet die Mavena Salbe (1) 21.75 € und bei einer anderen fast 31 €.
Die Krankenkassen zahlen nur Cortisonsalben.

Also es geht da kaum um Patienten sondern ausschließlich um den schlichten Umsatz. Man will ja weiter Cortisonsalbe verkaufen

(1) Regividerm darf sie sich ja nicht mehr nennen!

Evtl. sollte man als Apotheker auch so ehrlich sein das es schlicht auch um den Umsatz geht.

MFG

Und jetzt meine Fragen:

Hat diese Person meinen Post wirklich gelesen? Hat sie verstanden, was ich geschrieben habe – oder habe ich mich zu undeutlich ausgedrückt?

Wirklich – ich will niemanden davon abhalten diese Salbe zu kaufen. Probiert es aus, wie ihr wollt. Meine Erfahrung (und die meiner Patienten in der Apotheke) ist einfach: Funktioniert leider meistens nicht. Ansonsten hätte ich nämlich heute noch Nachfrage danach. Die habe ich nicht.

Wenn es funktionieren würde, wäre es mir auch Umsatzmässig egal, ob ich die verkaufe oder Kortison-Salbe. Tatsächlich dürfte ich an der mehr verdienen, da man sie ja bezahlen muss. Die Kortison-Salbe wird nur darum von den Krankenkassen übernommen, weil die Wirkung da bewiesen ist. Und weil sie nach Studien als Medikament zugelassen wurde. Beides trifft auf die MavenaB12 nicht zu. Die böse Pharmaindustrie (zu denen aber auch Mavena irgendwo gehört) hat das nicht gemacht.

Apotheken aus aller Welt, 429: Leer, Deutschland

lange hatte ich mir vorgenommen, dir ein Bild von dieser Apotheke zu schicken. Gestern haben wir einen Ausflug nach Leer gemacht und ich habe endlich dran gedacht. Die Apotheke selbst ist völlig unspektakulär, das besondere ist der Springbrunnen davor.

Kathrin

Apotheken aus aller Welt, 429: Leer, Deutschland
Apotheken aus aller Welt, 429: Leer, Deutschland

Danke Kathrin. Ein hübscher Brunnen. Aber der Apotheker dort muss aufpassen: in letzter Zeit kommen immer wieder auch Metallskulpturen und Brunnen weg. Da war sogar ein Fall von einem anderen Apothekenbrunnen dieses Jahr:

http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/nachricht-detail/nordrhein-westfalen-apotheken-brunnen-gestohlen/

Schöne neue (verbundene) Welt

Neben dem direkten Besuch des Hausarztes gibt es inzwischen ja noch mehr Möglichkeiten sich medizinisch beraten zu lassen.

Ich bin kein Fan von Online-Ärzten wie Dr. Ed (oder Med?) oder die bei der zur Rose, wo sich jeder nach ankreuzen von ein paar Fragen à la multiplechoice ein Pseudo-Rezept meist für den Medikamentenversand ausstellen lassen kann. In Deutschland stellt sich inzwischen die Frage, ob eine Apotheke derartig ausgestellte Rezepte überhaupt akzeptieren soll.

Eine andere einfache Variante an ein Rezept zu kommen ist bei uns die Tele-Medizin. Der Arzt wird via Telefon konsultiert – er kann gezielter auf den Patienten eingehen. Das Rezept wird dann in eine Apotheke der Wahl gefaxt. Schön auch: der Arzt ist für Nachfragen erreichbar.

So sieht zum Beispiel so ein Rezept aus:

Schöne neue (verbundene) Welt

Ich finde das ein ziemlich vorbildliches Rezept. Schön die genauen Dosisangaben und die Warnung wegen dem Antibiotikum zusätzlich auf die Verhütung zu schauen.

Der “telefonische Arztbesuch” kostet etwas – eine Menge Krankenkassen übernehmen das aber wie eine normale Konsultation.

Was diese Ärzte aber nicht können, ist ein Arztzeugnis ausstellen für den Arbeitgeber … wobei genau das im Moment in Diskussion ist, dass sie das machen dürfen sollen.

Seit etwa 2 Jahren gibt es noch eine Variante mehr: netcare – da kann man in der Apotheke direkt den Arzt per Computerzuschaltung (also Ton und Bild) konsultieren.

Darüber habe ich schon geschrieben – siehe hier: Integrierte Versorgungsmodelle

Offenbar hat sich das System in den mitmachenden Apotheken gut eingeführt, so dass es ausgebaut werden soll. Dass aber jede Apotheke in der Schweiz das jetzt einführt ist weder praktikabel noch zu erwarten.

Schöne neue Welt.

Dass das den Hausarzt ersetzen wird, ist kaum zu erwarten. Aber ich denke, es sind Alternativen, die man im Auge behalten muss.

Ohrschau

Am Morgen lese ich noch, dass es neu offenbar Kurse gibt in Otoskopie für die Apotheke – also die Untersuchung des äusseren Gehörgangs mit einem Otoskop … das ist das Ding, mit dem auch der Arzt in die Ohren schaut.