Quicky (22)

Keine gute Idee: auf die Frage „Was ist das beste Gleitmittel?“ gegen zu fragen: “Für was brauchen Sie es?

Man bekommt es erzählt, In aller Ausführlichkeit.

Mehr kurze “Quickys”:

 

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Sag's mir!

Ich liebe Rückmeldungen, speziell natürlich jene, die gut sind, aber auch sonst. Ich bin neugierig – und wenn ich etwas empfehle, wüsste ich gerne, ob es auch wirklich so gewirkt hat, wie es soll.

Heute lag auf meinem Schreibtisch ein Z…

Einsparpotential von 876 Mio pro Jahr bei den Krankenkassen!

Analog dem Preis-Vergleich der Medikamente durch die santésuisse mit anderen Ländern* hat die IFAK (eine standespolitisch profilierte Interessengemeinschaft unabhängiger Apotheker und Abrechnungsstelle) dieses Jahr eine Studie** gemacht, in der sie die Verwaltungskosten der Krankenkassen mit einem vom Gesundheitssystem der Schweiz vergleichbaren Land durchgeführt hat.

Laut Branchenverband geben die Schweizer Krankenkassen 5.36% des Prämienvolumens für Administration und Werbung aus. In Dänemark liegt dieser Anteil bei 1.5%.

Wenn wir das also entsprechend à la Santésuisse vergleichen wollen, müsste das bei uns auch drin liegen … Dementsprechend kommen wir zum Schluss, dass man die Kosten von derzeit rund 1.2 Milliarden auf 324 Millionen kürzen könnte.

Schlagzeile für die Medien: Die Krankenkassenverwaltungskosten sind viel zu hoch. Wir könnten 876 Millionen pro Jahr bei den Krankenkassen sparen.

Hui – da gingen die Prämien wohl mal runter. Plus positiver Nebeneffekt: die nervenden Werbeanrufe der Krankenkassenmakler, die einen zum wechseln überreden wollten würden auch aufhören! (*Träum*).

….

Wer nicht weiss, worum es geht:

*Alljährlich wieder kommt von der santésuisse – dem Verbund schweizerischer Krankenversicherer die gleiche Leier: Bei den Medikamentenpreisen kann noch mehr gespart werden! Neuste Medienmitteilung hier. Titel: Ungenütztes Sparpotential von über 450 Mio. Franken

Rund 90 Prozent der im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) vergüteten Medikamente sind verschreibungspflichtige Medikamente. Im Jahr 2012 wurden dafür rund 5 Mrd. Franken bezahlt. 3,7 Mrd. Franken entfielen dabei auf die Hersteller, 1,3 Mrd. Franken auf den Handel (Grossisten, Apotheken, Ärzte und Spitäler) – sowie 123 Mio. Franken via Mehrwertsteuer auf den Bund. Der heute vorgestellte Auslandvergleich fokussiert auf die Handelsmarge. Vergleichsländer für die santésuisse-Studie sind Dänemark, Deutschland, England, Holland, Frankreich und Österreich – dieselben Referenzländer, welche vom Bundesamt für Gesundheit zur Festsetzung der Fabrikabgabepreise von Arzneimitteln verwendet werden. Die Marge wurde im jeweiligen Land auf dem Schweizer Medikamentenkorb als Differenz zwischen dem Fabrikabgabepreis und dem Publikumspreis ohne Mehrwertsteuer berechnet. Unterschiedliche Niveaus der Vergleichsländer bei Löhnen, Mieten, Zinsen und Preisen der Medikamente wurden berücksichtigt.

Dazu gäbe es einiges zu sagen.

Zum Beispiel: weshalb wird hier die Mehrwertsteuer weggelassen? Die ist genauso im Preis des Medikamentes enthalten … und wenn man die einberechnen würde – sähe es im Vergleich mit Deutschland wieder ganz anders aus. Auch unklar ist, wie genau denn die Korrekturen aussehen, die sie angewendet haben.

Wenn man die 250 meistverkauften Medikamente anschaut, ergibt sich zum Beispiel dieses Bild:

Bildquelle: pharmasuisse dosis November 2013

Bildquelle: pharmasuisse dosis November 2013

Wie teuer ein kassenpflichtiges Medikament ist, bestimmt in der Schweiz nicht der Markt sondern der Staat. Das Bundesamt für Gesundheit definiert den höchstmöglichen Fabrikabgabepreis anhand eines Preisvergleichs mit dem Ausland (siehe Grafik). Der Publikumspreis setzt sich aus diesem Fabrikpreis und einem Vertriebsanteil für die Apotheke zusammen. Letzteres ist die Apothekenmarge und die setzt sich wiederum zusammen aus einer Fixmarge (praktisch den beiden Checks für unsere Leistungen) und einer kleinen, Preisklassen-abhängigen Prozentmarge.

Seit dem Einführen dieses Systems (der LOA) und dem wegkommen von der festen Marge- haben wir Apotheker den Krankenkassen über CHF 1 Milliarde gespart – nämlich voraussehbares Kostenwachstum verhindert. Die Prozentmarge wurde zuletzt 2010 gesenkt: von 15 auf 12% für Medikamente bis CHF 880 und von 10 auf 7 % für Medikamente von CHF 880 bis CHF 2569. Dazu kommen regelmässige Preis-Anpassungen der Medikamente selber. Die letzte davon gerade im November.

Wir sind langsam auch hier am Anschlag. Für die Apotheke bedeutet das: Eine weitere Senkung der Medikamentenpreise im “vorgeschlagenen” Rahmen um 182 Millionen … das entspricht pro Apotheke 100’000 Franken im Jahr weniger … Wo will man das kompensieren?? Das könnte man nur bei den Personalkosten und das entspräche (laut Dosis, pharmasuisse) 3000 Vollzeitstellen von Pharma-Assistentinnen! Merke: Apotheker kann man schlechter entlassen, denn ohne anwesenden Apotheker muss die Apotheke ganz schliessen.

Inzwischen sieht sogar die Politik ein, dass das nicht die Lösung sein kann. So sagt zum Beispiel Bundesrätin Doris Leuthard:

“Die Forderung nach einer Senkung der Medikamentenpreise war in den letzten Jahren ein billiges Rezept.» Nun gehe es darum, die Kostensteigerung in den Spitälern – und dort vor allem im ambulanten Bereich – in den Griff zu bekommen.”

– leider hat sie das Resort Umwelt, Verkehr und Kommunikation … und nicht Gesundheit, aber vielleicht hört Kollege Alain Berset auf sie.

** Das ist natürlich genausowenig eine Studie, wie das was die santésuisse da jährlich ablässt.

Was habe ich getan?

Wenn ich einer Kundin verspreche, dass das Produkt, das ich bestellen muss am Nachmittag da ist … und dann kommt die Meldung vom Lieferanten, dass das “kurzfristig fehlt”.

Dabei hatten sie noch welche, als ich nachgefragt habe per Computer.

Aaaarrrggh!

Was habe ich getan?

Ist Fieber gefährlich?

“Ist Fieber gefährlich?” fragt letztens der Kinderarzt (KA) in der Weiterbildung für Apotheker.

Allgemeine Unsicherheit.

KA: “Okay. Fragen wir mal anders. Ist eine Körpertemperatur von 38 Grad gefährlich? Hände hoch, wer das glaubt.”

(Keine Hände oben)

“39 Grad?”

Immer noch keine.

“40 Grad??”

Ein paar zögerliche

“41 Grad???”

Ein paar mehr.

KA: “Okay. Also – Was passiert denn bei hohem Fieber?”

Eine unsichere Stimme antwortet: “Da denaturieren Proteine im Gehirn.”

KA: “Ah ja. Die Standardantwort aus dem Textbuch.

Hat denn irgendjemand hier schon einmal jemanden mit so denaturierten Proteinen gesehen?”

Alle schauen sich an. Nö. Kopfschütteln.

KA: “Ich auch nicht – in meinen über 20 Jahren bisher. Einzige Ausnahme war das Baby, das mehrere Stunden im geschlossenen Auto in der Sonne stand. Das war bei über 60 Grad faktisch gekocht worden. Aber von Fieber? Nein.”

Der Körper setzt dem Fieber auch eine Grenze nach oben. Über 41 Grad geht es eigentlich nicht.

Also man muss Fieber nicht grundsätzlich senken. Es ist auch an sich nichts schlechtes – es hilft dem Körper bei der Infektabwehr.

Fieber senken kann man, wenn das einen sehr erschöpft.

Zum Arzt sollte man, wenn Begleiterscheinungen wie Schmerzen, Hautausschlag oder neurologische Beschwerden dazu kommen. Unbedingt sollte man bei kleinen Kindern abklären, woher es kommt – also unter 6 Monaten immer zum Arzt.

Kinder, die zu Fieberkrämpfen neigen, gibt man fiebersenkende Mittel – wobei hier nicht das Fieber selber die Krämpfe auslöst, sondern der (schnelle) Anstieg oder Abfall desselben.

Ist Fieber gefährlich?

Noch ein paar Worte zur Fiebermessung:

Am genausten ist die Messung rektal – also im After. Das entspricht der Kerntemperatur.

Messung sublingual (also im Mund) gibt Werte die 0.3 – 0.5 Grad niedriger liegen – und wenn man bis 15 Minuten vorher etwas kaltes trinkt stimmt das auch nicht mehr.

Messung unter den Achseln ist mindestens – 0.5 Grad niedriger … und so ungenau, dass man das eigentlich gar nicht machen sollte.

Messung im Ohr mittels Ohrthermometer gibt recht genaue Werte … vorausgesetzt man bedient das Gerät richtig, nicht zuviel Ohrenschmalz oder einen Knick im Gehörgang.

Uiuiui

Normalerweise telefoniere ich ja nicht so gerne, vor allem nicht mit dem Spital, aber ich muss sagen, der Arzt, den ich da am Telefon hatte, hat eine wirklich sexy Stimme 🙂

Da macht es mir auch gar nichts aus wegen einer Nachfrage nochmals zurück zu rufen ….