Es wird gestreikt. Irgendwie. Es sieht nach wie vor so aus, dass die Hälfte von uns in der Klinik bleibt (und damit wesentlich mehr stellt als die Notbesetzung), weil sie nicht streiken wollen und die andere Hälfte streikt. Es sind immer dieselben Streiker und dieselben Nicht-Streiker. Nur langsam wird es unschön: die Nicht-Streiker machen Druck auf die Streiker, dass sie (jetzt schon, nach drei Tagen Streik) keine Lust haben die liegengebliebene Arbeit auf Station zu kompensieren. Da wir in diesem Beruf ja unglücklicherweise (!?) sozial tickende Wesen sind, führt das natürlich zu einem schlechten Gewissen der Streiker. Das wiederum wird dazu führen, dass heute der letzte Streiktag in unserer Klinik sein wird. Ist meine persönliche Prognose. Ich sehe uns schon wieder in den Fängen von ver.di mit einem lauschigen TVÖD-Vertrag, der uns wieder zurück ins frühe Jahr 2006 befördert. Dann können wir uns in unserer Klinik auf die Schultern klopfen und sagen: wenigstens sind wir Freunde geblieben. Ärztestreik 2010 – es lebe die Demokratie.
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Diskussion am Wochenende – Praxisgebühr abschaffen?
Die Deutschen gehen zu häufig zum Arzt, das ist bekannt. Dies sollte durch die Einführung der Praxisgebühr vor einigen Jährchen bekämpft werden. Die Gesundheitspolitik scheiterte allerdings damit. Derzeit wird wieder häufig darüber diskutiert. Manche möchten den Praxiszehner ganz abschaffen, andere wiederum würden künftig gerne 5 Euro pro Arztbesuch verlangen … Wat denn nun? Abgesehen davon […]
Artikel von: Monsterdoc
Osteoporose durch Antiepileptika
Rund 4% aller Deutschen leiden an zerebralen Krampfanfällen und sind auf die regelmäßige Einnahme von krampfhemmenden Antiepileptika angewiesen. Es ist bekannt, das Patienten mit Epilepsie ein bis zu 6-fach erhöhtes Frakturrisiko haben als die Normalbevölkerung. Ursächlich sollen die Antiepileptika sein, die je nach Präparat das Frakturrisiko um bis zu 80% erhöhen (Phenobarbital).
Seit 1967
Welträtsel oder Wissenschaft
Die Welt könnte so einfach sein. Wenn sich der Raum streng euklidisch verhalten würde und alle Winkel- und Längenverhältnisse mit einfacher Mittelstufenmathematik berechenbar wären, bräuchte es keine komplizierten, nichtlinearen Gleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie um den Kosmos zu beschreiben. Wenn die Atome klassische Teilchen wären, mal glatt und rund, mal rau, kantig und mit Häkchen versehen, die miteinander nach Newtons Gesetzen Stöße vollführen und aneinander binden, brauchten wir keine Quantentheorien mit rätselhaften Verschränkungen und Unbestimmtheitsrelationen. Vereinfachte Weltmodelle gibt es viele und nach wie vor gibt es überzeugte Kritiker der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik, die einfache Welterklärungsmodelle feilbieten und die moderne Physik zu einem großen Betrug erklären. Ich beginne langsam zu verstehen, was diese selbsternannten Kritiker antreibt und warum der Dialog mit ihnen so schwer, meistens sogar aussichtslos ist.