Dürfen wir Ärzte einem Patienten einen Wunsch abschlagen?
Können wir das überhaupt? Oder sind wir einfach so darauf gedrillt, das zu tun, was man uns sagt: Egal ob es der Chef, die Stationsschwester, der Patient oder die Putzfrau ist?
Dürfen wir Ärzte Schwächen zeigen? Oder sind wir einfach nur entweder der heilig Dreiviertelgott oder der Gefallene Engel?
…darüber, und nicht nur darüber werde ich mir Gedanken machen an diesem blog- und internetfreien Wochenende!
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Nun ist es endlich soweit, wir starten zum Mars. Wir hatten wirklich einen entspannten Tag an Bord der ISS Raumstation. Wirklich interessant, wie Astronauten so leben. Die Toiletten fand ich persönlich sehr eindrucksvoll, ach ja, ne Gitarre war auch noch da … Auch ein inoffizielles ISS-Fotoshooting gab es, mehr dazu von Hesting Wahrscheinlich habt ihr […]
Artikel von: Monsterdoc
Montag früh um neun
Montag früh um neun: “Nicht ansprechbare Person auf Baustelle!” Der Notarzt fand einen älteren Bau-Arbeiter am Boden einer Baugrube: Zitterig, verwirrt, verängstigt, offensichtlich postiktal. Was war passiert?
Der Mann war monatelang arbeitslos gewesen und hatte heute morgen endlich wieder einen Job auf der Baustelle begonnen. Nüchtern. Denn in den Monaten der Arbeitslosigkeit hatte er anscheinend durchgehend getrunken. Auch morgens.
Den neuen Job nüchtern angetreten, in den Alkoholentzug gerutscht, gekrampft. Alkohol-Entzugs-Krampf nennt man so was. Jetzt benommen aber unruhig nach dem Krampfanfall. Der Notarztwagen brachte den armen Kerl in die Neurologie.
Keine zwei Stunden später: PKW-Unfall im selben Stadtteil. PKW vor Laterne, auf gerader Strecke. Ursache nicht ersichtlich, Fahrer nicht ansprechbar. Aber bekannt. Und postiktal. Wieder. Die Braunüle steckte noch im Handrücken. Was war passiert?
Der Mann war schnurstracks aus der Neurologie entfleucht und hatte versucht, den Heimweg mit seinem Auto zu meistern. Zweiter Krampanfall. Diesmal Chirurgie.
Solche Dinge kommen vor, Montag früh um neun.
Nächtlicher Anfall und Sprachstörung
38-jähriger Patient mit von Freundin beobachtetem Krampferstereignis aus dem Schlaf heraus. Nach deren Angabe zunächst ein Initialschrei, dann aufrechtes Sitzen in Bett für wenige Sekunden, dann
rhythmisch eingeleitete generalisierte Konvulsionen für wenige Minuten (ob fokal eingeleitet bleibt unklar). Danach postiktale Phase der Schäfrigkeit. Ca. 30 Minuten später aus ebendieser
Schläfrigkeit heraus eine zweite gleiche Episode, daraufhin Transport per RTW in Krankenhaus. Keine Triggerfaktoren.
Vitalwerte bei Erstvorstellung
RR 145/80, HF 105/min, SO2 96%, Temp 36.2
Internistischer Status unauffällig
Neurologischer Status: Pat wirkt verzögert, zu Person voll, zu Zeit und Ort nicht orientiert. Zahlreiche sprachliche Wiederholungen, Benennungsstörungen, Wortverdreher
HN-Befund unauffällig, kein Meningismus, Pupillomotorik regelrecht, keine Paresen, diskretes symmetrisches Absinken in Beinhalteversuch, keine Sensibilitätsstörungen, stgl. schwache MER, keine
Pyramidenbahnzeichen
Abgesehen von der Tatsache, dass jeder erstmalige GM-Anfall mittels CCT abgeklärt gehört:
Was macht mich an der Story stutzig? Welcher Befund irritiert und fordert eine Bildgebung?
Oben werden Triggerfaktoren benannt, was sind eigentlich typische Triggerfaktoren?