Michaela Brohm Wertvoller Zustand: Wir sind wach, selbstaufmerksam, nehmen andere Menschen wahr und denken über die Auswirkungen unseres Verhaltens nach. Reflexion meint genau dieses Nachdenken über das Selbst, die eigenen Handlungen und Handlungskonsequenzen. Und dafür braucht es Zeit. Eine ruhige Zeit des Denkens. Erstaunlich ist, dass das Maß der Reflexion mit der Leistungsstärke zusammenhängt: In einer aktuellen Studie untersuchten wir den Einfluss der Reflexionsfähigkeit auf die Leistungsmotivation und fanden bedeutsame Zusammenhänge: Von der Grundschule bis hin zum Abitur (N=654) zeigten… weiter
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Claus Ast lässt niesen
Herr Ast hat mal wieder etwas zum Thema Medizin veröffentlicht, ich möchte das nicht unkopiert lassen: Sehr schön auch die Selfies der letzten Zeit und der Wicht.
Das Gute an Palliativmedizin ist…
“Gibt es in der Medizin überhaupt so etwas wie gesunden Menschenverstand ?” frage ich. Kalle lachte. “Klar doch. Palliativmedizin. Aber das sagte ich schon!” “Das musst Du mir jetzt genauer erklären.” Kalle seuzt gespielt. “Also gut. Fangen wir ganz vorne an: Was bedeutet Palliativmedizin?” “Hmmm… die Behandlung von Sterbenden…” Kalle blickt auf und erhebt seinen […]
Hutzelmann-Sympathieskala
Und dann war da dieser verhutzelte alte Mann, den sie aus dem Altenheim in unsere Notaufnahme brachten. Ich starrte auf den nichtssagenden Einweisungsschein,, auf dem „Anämie“ stand und überlegte, wie man bitte darauf gekommen war, dem Mann überhaupt Blut abzunehmen und sich dann zu überlegen ihn um 20 Uhr ins Krankenhaus zu schicken. Mit Rettungsdienst. Der Rettungsdienst wusste auch nicht mehr und der einweisende Hausarzt war selbstverständlich nicht mehr erreichbar.
Der Mann krümmte sich derweil in eine komfortable Hutzelposition und erwies sich als besonders schwerhörig. Ich schrie also mehrere Dinge an ihn heran wie: „GUTEN TAG ICH BIN FRAU ZORGCOOPERATIONS UND WERDE SIE AUFNEHMEN!
WIE KÖNNEN WIR IHNEN HELFEN?
WAS SIND IHRE BESCHWERDEN?
WARUM SIND SIE HIER?
SIE WOLLEN AUCH NICHT MIT MIR REDEN, ODER?!!“
Der Mann schaute mich sehr fragend an und ich wiederholte die Frage mit den Beschwerden mehrere Male, da mir weiter unklar war, was den Hausarzt dazu trieb 90 Jahre alte Hutzelmänner mit etwas Blutarmut notfallmäßig ins Krankenhaus einzuweisen.
Naja der Patient schien dann irgendwann die Frage zu verstehen und rief ärgerlich zurück: „BESCHWERDEN? SIE FRAGEN MICH, WAS FÜR BESCHWERDEN ICH HABE? DIESE FRAGE MACHT DOCH ÜERHAUPT KEINEN SINN!!!“ Anschließend erklärte der Patient triumphierend, dass er mich sowieso nicht verstände da ich nicht im landesüblichen Dialekt kommunizierte; nur um später in hysterisches Lachen auszubrechen, nachdem ich mit dem folgenden Satz bewies jenen Dialekt sehr wohl zu beherrschen. Trotz des dadurch großen Sprunges nach oben auf der Hutzelmannsympathieskala, waren mögliche Beschwerden jedoch nicht weiter aus ihm herauszubekommen. Wir nahmen ihn dann glorreich auf eine Station auf.
(„Beschwerden?! Sie fragen mich was für Beschwerden ich habe? Diese Frage macht doch überhaupt keinen Sinn!“ Bestes Patientenzitat ever.)