Haben auch Religionswissenschaftler Vorurteile? Aber sicher – das wurde mir wieder einmal schmerzhaft klar, als ich vor einigen Jahren auf ein Interview stieß, in dem sich eine junge Frau als “inkarniertes Einhorn” bekannte. Zwar hatte ich bereits über Engel- und UFO-Glauben geforscht (nicht zuletzt, um die Reichweite von Evolutionsforschung zu testen) – aber der ernsthafte Glauben an Einhörner, Elfen- und Feenwesen erschien mir zunächst spontan als doch einfach… lächerlich. Doch mit diesem emotionalen Vor-Urteil wollte ich mich nicht zufrieden geben. Denn im Gegensatz zu den Kolleginnen und Kollegen der Theologie(n) sind Religionswissenschaftler ausdrücklich dazu angehalten, verschiedene Glaubenstraditionen nicht vorzuwerten, sondern auch über die eigenen Schatten zu springen, um sie historisch und vergleichend zu erforschen und besser zu verstehen.
Related Posts
Have a little faith…
Jajaja, ich hasse es, habe es immer gehasst und werde es auch in Zukunft weiterhinhassen…
Worum es geht? Ganz einfach, das leidige Legen von Braunülen, Flexülen, Zugängen oder wie man es nennen mag. Sowas artet bei einigen Patienten zu einem wahren Abenteuer aus. Und Abenteuer (dieser Art) mag ich ja mal gar nicht.
Gerade heute musste ich einer allzu adipösen Patientin eben so einen Zugang verpassen. Auf der rechten Seite habe ich nach dem ersten Anlauf bereits gedacht, Hey, Doc Blog, das könnte was werden.
Naja, das Blut lief aber eher wie beim Ochsen die Milch. Also weitersuchen, rechts noch zwei Versuche, dann links die ersten beiden.
Vollkommen angeätzt und kurz davor einen Kollegen oder Anästhesisten (!) zu rufen, dann die letzte (rosa!) Nadel auf dem Tablett. Aus purer Verzweiflung in die Ellenbeuge gelegt und definitiv davon überzeugt, maximal im Trüben gefischt zu haben und als größter Versager des Tages von den Kollegen vorgeführt zu werden. Es lief kein Blut zurück, vom Tastbefund eher mau und in den Fettbergen würde man auch eine para-Infusion nicht sofort erkennen.
Trotzdem das Blut angeschlossen und tatsächlich, zwei Konserven konnte ich dadurch reinjagen.
Echt erstaunlich, das hätte ich nicht erwartet, aber eben deshalb…: have a little faith – und wenn es manchmal nur die 6. gelegte Braunüle bei demselben Patienten ist.
War es nicht so, daß dieser Job in jedem anderen Land der Welt von den Schwestern gemacht wird?!
Doc Blog
Zwei Patienten – ein Problem
Es ist früher Nachmittag und der Einsatz geht in eine Eckkneipe, wo um diese Uhrzeit schon reger Betrieb herrscht. Harry hatte wohl einen Krampfanfall, sagt jedenfalls die Claudia. Und die muss es ja wissen, denn ihr gehört der Laden seit gefühlten 250 Jahren. Der Harry ist jedenfalls bei der Claudia Stammgast und hat heute nur […]
Die geraubte Zeit 2
Verwaltung frisst Zeit
Aus dem vorherigen Artikel ist klar geworden: Wenn man als Arzt die Wochenarbeitszeit bei steigendem bürokratischen Aufwand etwa konstant halten will, muss die Patientenzeit verkürzt werden. Das sind inzwischen jede Woche viele Stunden. Der Patient weiß nicht viel davon. Er hört immer nur, der Doktor ist dann und dann nicht da und entsprechend […]