Ja, es gibt ihn, den Sabbatical-Blues oder den Lagerkoller im Paradies. Es handelt sich dabei um einen ziemlich unangenehmen Zeitgenossen, der einen hinterrücks überfällt. Dabei setzt er den betroffenen Menschen nachhaltig außer Gefecht und wirft ihn in ein schwarzes Loch. Egal, ob die Umgebung mitten in der Wüste grünt, schöne Sonnenuntergänge parat hält oder Kulturschätze aufbietet – alles hilft nichts. Wen die Tristesse in Klauen hält, der fragt sich nur, was soll ich hier? Und dem geht bei dieser Frage… weiter
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Kopiererreparierer – Der Krieg der Kopierer geht weiter
„Ja“, sagte mir die Krankenschwester verzweifelt, „ich wollte nur diese Formular doppelseitig in Farbe ausdrucken und jetzt macht das Gerät gar nichts mehr.“ (Abgesehen vom Befehl das Papierprogramm zu beenden!!) Die Tasten „Abbruch“ und „Auftrag beenden“ schienen sich weiterhin nur zur Dekoration am Gerät zu befinden und gaben bei Betätigung nur ein protestierendes „Piep“ von sich. Ich unternahm einen Versuch indem ich das Gerät ausschaltete, wurde beim Wiederanschalten aber sofort von einem erneuten „Bitte Papierprogramm beenden“ begrüßt. „Hm naja“, dachte ich, „kopiere ich diesen Befund halt später“, und überließ weiteren Schwestern das Feld.
Im Laufe der nächsten Stunde wiederholte nun jeder Anwesende auf exakt gleiche Weise dieses Reperaturvorgehen. Erfolglos.
„Die EDV sagt, sie hilft uns nicht!“ jammerte meine Krankenschwester und verschwand in ein Patientenzimmer. Da war ich dann alleine mit dem renitenten Kopierer, der dadurch nicht leiser wurde.
Hier sollte man erwähnen, dass das Intranet des Klinikum Beteigeuze mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Information darüber enthält, wie man mit einfachen Hausmitteln in einer Einbauküche eine nukleare Kernfusion starten kann oder zumindest eine vollfunktionsfähige Wetterstation mithilfe eines lebendigen Breitmaulfrosches konstruiert. Man müsste diese Information zwischen den bunten Buttons, Links und Listen voller PDF-Dokumente halt nur finden. Ich starrte auf den Computer neben mir und versuchte auf der Intranetstartseite das Wort EDV zu erkennen. Dies war nicht möglich, da jemand in die Startseite ein stilvolles Gedicht passend zur aktuellen Jahreszeit implementiert hatte, welches alle Buttons nach sonstwohin verschoben hatte.
„Ähm“, sagte ich zum EVDler, „sie haben ja vermutlich eine EDV-Ausbildung. Und ich arbeite hier so als Arzt und bevor ich jetzt anfange eine 200-seitige Anleitung zu suchen, zu lesen, um dann den Kopierer selbstständig umzuprogrammieren, da wäre es echt nett wenn nicht ich, sondern sie, den man jetzt ja für den EDV-Teil eingestellt hat, also wenn sie dann halt den Kopierer reparieren und ich gehe zurück meine Patienten betreuen.“
„Grmbl, grmbl“, sagte der EDV-Mensch, der vermutlich gerade das Gedicht auf Intranetstartseite las, „komm‘ ich halt vorbei.“
ESOF-Epilog: Teile Dein Wissen!
Die ESOF Konferenz 2014 ist vorbei, und in den Straßen des Kopenhagener Stadtteils Carlsberg gibt kein Wissenschaftler-Gewusel mehr. Das war also meine erste ESOF – und ich muss sagen: Das Programm hat mich ziemlich überwältigt! Es gab nicht nur bis zu neun (!) parallele Veranstaltung, drum herum gab es noch ein großes Nebenprogramm, zum Beispiel das Science in the City Festival. Aus den paar Veranstaltungen, die ich besuchen konnte, habe ich eine Menge mitgenommen (allerdings wollten manche Veranstalter eher ein… weiter
Cipramil, Cipralex, Cymbalta, Trevilor. To whom will I give what antidpressant and when?
Nachdem das Buch Psychopharmakotherapie griffbereit ja nun schon ins Tschechische übersetzt wird, expandiert das Psychiatrie to go-Universum nun auch in den Rest der Welt. Einer der am häufigsten gelesenen Artikel auf diesem blog ist der Artikel über meine Strategie, welches Antidepressivum ich wem verschreibe. Renate FitzRoy, die in Schottland lebt und als Übersetzerin arbeitet (ihre […]