Veranstaltungen zählen zum Standard-Repertoire
Das von der Pharma-Industrie am intensivsten genutzte Instrument sind Fortbildungsveranstaltungen. Ob groß angelegt als Symposium, in der Form von kleineren Referenten-Veranstaltungen oder Arzt-Stammtischen, Nachfrage, Zuspruch und Wertschätzung er Ärzte sind stets sehr groß. So ist es nicht verwunderlich, dass der Außendienst dieses Marketinginstrument gerne und intensiv nutzt, da die Besuche in […]
Related Posts
The professional Unprofessionals: Wie Vorgesetzte Best Practice-Ausrichtungen im Personal- und Projektmanagement verhindern
Die “Professional Unprofessionals” sind Manager, die ihren Aufgaben nur teilweise oder gar nicht gewachsen sind, aber Strategien entwickelt haben, diese Tatsache weitgehend zu verbergen. Ihr größtes Problem ist – neben Wissens- und Fähigkeits-Defiziten -, dass sie keine Multi-Tasking-Fähigkeiten besitzen, um komplexe Arbeitsvorgänge verschiedener Projekte parallel umzusetzen. Diese PUs machen etwa 10% bis 20% jeder Belegschaft […]
Medizinjournalismus bei der Tagung von "netzwerk recherche"
Am Freitag und Samstag findet im NDR-Konferenzzentrum in Hamburg die netzwerk recherche Jahreskonferenz 2010 unter dem Motto “Fakten für Fiktionen – Wenn Experten die Wirklichkeit dran glauben lassen” statt.
Zwei Veranstaltungen sind mir b…
Patientenverbände nicht transparent
Die englische Zeitung “The Independend” berichtet über die Beziehungen von Patientenverbänden und Pharmaunternehmen. In Grossbritannien waren einige Patientenverbände in den letzten Jahren gesundheitspolitisch sehr engagiert und hatten öffentlichen Druck gegen Entscheidungen des National Institute for Clinical Excellence (NICE) gemacht und Patienten mobilisiert. Das NICE ist vergleichbar mit dem deutschen IQWiG und legt auf Basis von evidenzbasierten Kriterien die Erstattung für neue Therapien fest. In Deutschland war ähnliches zu beobachten, beispielsweise hatte bei der Bewertung der Insulin-Analoga durch das IQWiG der Deutsche Diabetiker Bund massiv Lobbyismus
betrieben.
Die Zeitung hat sich die Finanzierung der beteiligten Verbände angesehen und teils extreme Abhängigkeiten von den Pharmakonzernen gefunden. So organisierte die Arthritis and Musculoskeletal Alliance (Arma) ein Protestschreiben von 10 Professoren gegen die Beschränkung bei der Bezahlung von teuren gentechnisch hergstellten Arthritis-Medikamenten. Der Geschäftsführer musste einräumen, dass mehr als die Hälfte des Etats seines Verbandes von Pharmaunternehmen stammt.
Die im Artikel angesprochenen Probleme gibt es auch hierzulande. Zwar gibt es Verhaltensrichtlinien, sowohl auf Seiten der Pharmaunternehmen, als auch bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG Selbsthilfe), jedoch besonders kleinere Verbände lassen Transparenz bei der Finanzierung ihrer Aktivitäten vermissen. Nur selten kommunizieren die Patientenverbände detaillierte Summen und für welche Projekte und Aktivitäten die Gelder der Pharmaindustrie geflossen sind.
Während Pharmaunternehmen Zahlungen an Ärzte und Verbände vermehrt offenlegen, stösst diese Transparenz bei den Patientenvertretern oft auf Unverständnis. Wie bei Wyeth, wo von 16 Patientenorganisationen keine schriftliche Genehmigung vorlag, Informationen über Art und Umfang von Kooperationen zu veröffentlichen.