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Gott 2.0 – Kirche segnet Hightech
Wie oft saß ich schon vor meinem Rechner und habe geflucht: Herr Gott nochmal! Verdammtes Ding… . Dabei lag das technische Versagen vielleicht einfach daran, dass ich ihn noch nicht habe segnen lassen ? Früher war es nämlich durchaus üblich, dass Arbeitsgeräte des täglichen Gebrauchs gesegnet wurden: So konnten etwa Bauern am so genannten Pflug-Montag eines ihrer Arbeitsgeräte in die Kirche bringen, um es stellvertretend für andere alltägliche Arbeitsgeräte segnen zu lassen. Dieser Brauch ist heute – selbsterklärend – weitestgehend in Vergessenheit geraten.
Der Londoner Geistliche Canon David Parrott startete nun eine Neuauflage der Zeremonie, indem er symbolisch einige Notebooks und Smartphones – also die digitalen Pflüge der Neuzeit -auf dem Altar der Londoner Kirche St. Lawrence Jewry segnete:
"…Dies solle die Beschäftigten der britischen Metropole daran erinnern, dass Gottes Güte sie auf vielen Wegen erreiche, sagte Parrott. "Die Technik ist unser tägliches Arbeitsgerät, und es ist eine Technik, die wir segnen sollten."
Bleibt zu hoffen, dass Parrott auf Weihwasser beim Segnen verzichtet hat…
Quellen:
Gesegnet sei mein Blackberry – Kirche segnet in London Handy, Laptop & Co
Die empathische Zivilisation
Am 18. Januar 2010 erschien das neue Buch von Jeremy Rifkin. Er ist Amerikaner und Wissenschaftler. Matthias Wulff hat mit ihm ein Interview geführt und schreibt dazu in WELTonline am 17. Januar 2010: „Studiert hat er an der Wharton School der University of Pennsylvania, er leitet die von ihm gegründete Foundation on Economic Trends in Washington, 20 Bücher hat er geschrieben und berät diverse Regierungen und Regierungschefs, so auch Angela Merkel. In seinem neuen Buch "Die empathische Zivilisation" (Campus, 26,90 Euro), das morgen erscheint, beobachtet Rifkin eine bedrohliche Entwicklung. Unsere Empathie, also das Verständnis für den anderen, ist im Laufe der Menschheitsgeschichte gestiegen, gleichzeitig hat das Mitfühlen mit dem anderen einen Preis: Der Energiehunger steigt und damit steuern wir auf unsere Vernichtung zu.“ (Quelle: http://www.welt.de/die-welt/kultur/literatur/article5878274/Es-droht-ein-Ueberlebenskampf.html)
Am Mittwoch dieser Woche sauste 2010 AL30 in einem Abstand von schlappen 115.000 km an der Erde vorbei, in kosmischen Dimensionen schon fast ein Volltreffer. Kein Problem, sagen die Fachleute für Asteroiden, alles unter 25 m Durchmesser würde ohnehin in der Erdatmosphäre verglühen.
Allerdings brachte dieses Ereignis Apophis in die Schlagzeilen, ein dreihundert Meter großer Gesteinsbrocken, der gleich zweimal die Erdbahn kreuzen wird: 2029 und 2036. Amerikaner und Russen sind derzeit noch uneins, ob er die Erde treffen könnte. Letzten Berechnungen zufolge wird er am 13. April 2029 in einem Abstand von 30.000 Kilometern und einer Geschwindigkeit von 6 Kilometern pro Sekunde an der Erde vorbeifliegen. Wenn das alles so zutrifft, könnte er einen ordentlichen Schrottplatz hinterlassen: 36.000 km von der Erde entfernt ist die Bahn der vielen geostationären Satelliten…
Was hat das mit Herrn Rifkin zu tun?
Destruktiv formuliert: wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die derzeit anstehende Klimakatastrophe nicht zum Tragen kommt.
Konstruktiv formuliert: Wir haben in einem gigantischen Feuerwerk in knapp 100 Jahren fast sämtliche hauseigenen, in hunderttausenden von Jahren angehäuften Energiereserven verpulvert. Das stellt uns vor interessante Herausforderungen: Die Bewohner des Raumschiffs Erde haben die Möglichkeit, entscheidende Weichen zu stellen.
Ob wir uns die Chance entgehen lassen? „Prognosen sind immer schwierig. Besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.“ (Karl Valentin).
Eigentlich bleibt noch Zeit, ein Buch zu lesen….
Wie steuert man Raumschiff zur Internationalen Raumstation?
Wenn man an die eleganten Raumschiffe in den Science Fiction (oder, passend zur Premiere des neuen Star wars eigentlich besser Science Fantasy) , so fällt eigentlich immer eines auf. Ihre Manöver sind flüssig, elegant und vor allem: sie entsprechen meist unseren Sehgewohnheiten, wie wir sie von atmosphärischen Flugobjekten her kennen. Und da spielt es keine besondere Rolle, ob es die “Enterprise” oder der “Millenium Falcon” ist. Wollen sich in den Geschichten zwei Raumfahrzeuge in einem Orbit treffen, dann tun sie das einfach, indem sie meist auf Sicht und vollem Schub aufeinander zufliegen. In der Realität unserer heutigen Raumfahrttechnik sieht das aber meist etwas uneleganter (obwohl, nein, eigentlich auch nicht, nur ungewohnter) aus.