Was gab es diese Woche im Biomedical Engineering? Skepsis, denn der Placeboeffekt blieb aus. In der Zeitschrift “Journal of Neurology, Neurosurgy & Psychiatry” wurde im April berichtet, dass bei Parkinson das ausgeprägte Rumpfvorneigung beim Stehen und Gehen sich durch Magnetstimulation im Bereich der Wirbelsäule (repetitive transspinale Magnetstimulation, rTSMS) verbessern lässt. Allerdings kamen sogleich Zweifel auf, ob diese Studie korrekt Placebo-kontrolliert ist, weil in der Kontrollgruppe gar kein Effekt verzeichnet wurde. Einen Placeboeffekt hätte man erwarten müssen! Die Kritik wurde in einem… weiter
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Sommerberg
Das Jahr teilt sich in zwei grosse Abschnitte, die Zeit vor dem Sommerurlaub und die Zeit danach. Ich stelle mir einen grossen Berg vor, den es dabei zu erklimmen gilt, auf der Spitze gibt es ein Plateau, das sind die drei freien Wochen während der Sommerferien. Davor ist grau und grün, danach ist braun und … … Weiterlesen →
Preußen Münster, 2.Bundesliga, Saison 1990/1991
Auf das Aufstiegs-Video (http://www.skhor.de/node/968) hab ich im Fan-Forum des SCP aufmerksam gemacht (http://foren.westline.de/phorum/read.php?14,405237,405237#msg-405237). Die Reaktionen waren unglaublich. Ich bin nicht der einzige, der etwas wehmütig an die Zeit zurück denkt.
Wahnsinnswoche 2017:27
In dieser Woche 136 Patientenkontakte und 17 Terminausfälle.
Fnord der Woche: Die NASA dementiert, dass sie versklavte Kinder auf dem Mars gefangenhält.
Jemand rief an und fragte, ob ich ein Gutachten machen könne. Im Prinzip ja, sagte ich – kommt auf die Fragestellung an. Es sollte dann ein Gutachten gegen eine Zwangsunterbringung und eine Zwangsbehandlung in einer weiter entfernt liegenden Klinik sein. Nach weiterer Diskussion musste ich leider ablehnen, weil ich es angesichts der Entfernung und der momentanen und dauerhaften Arbeitsbelastung unmöglich schaffen kann, Untersuchung und Beurteilung mit der gebotenen Schnelligkeit durchzuführen. Ich konnte auch nicht garantieren, das gewünschte Ergebnis (nämlich Aufhebung der Zwangsunterbringung und der damit verbundenen Behandlung) abzuliefern.
Wenn Sie mich also um ein Gutachten bitten, dann müssen Sie wissen, dass ich das a) normalerweise nicht unmittelbar erledigen kann, dass ich b) naturgemäß ergebnisoffen arbeiten muss, und dass ich c) etwas schneller bei Ihnen sein kann, wenn Sie sich in der Nähe aufhalten. Überregionale Anfragen werde ich erst annehmen können, wenn ich in Rente bin.
Ein Gauner verkauft illegal die Patientenakten aller Australier, nachdem er eine “Vulnerabilität” in einer Regierungsdatenbank gefunden hat. Bei uns könnte so etwas natürlich NIE passieren!
Psychiater sollten regelmäßig Nutzen und Risiken einer prophylaktischen Behandlung mit Neuroleptika abwägen, weil sich im Langzeitverlauf eine Supersensitivität der D2-Rezeptoren entwickelt. Über 40% der Patienten, die nach einer ersten Episode wieder beschwerdefrei sind, kommen langfristig mit einer niedrigen Dosis oder ganz ohne Medikamente aus.
Murray M: Should psychiatrists be more cautious about the long-term prophylactic use of antipsychotics? The British Journal of Psychiatry Nov 2016, 209 (5) 361-365
Wie kann man die Alzheimer’sche Erkrankung am besten vermeiden? „Suchen Sie sich Ihre Eltern sorgfältig aus, und sterben Sie jung.” (paywall) Wenn Sie das nicht hinkriegen: minimieren Sie Risikofaktoren beispielsweise durch spezielle Ernährung und bewusstere Lebensführung. Damit können Sie die Wahrscheinlichkeit, an altersassoziierter Alzheimer-Demenz zu erkranken, herabsetzen oder mindestens das Auftreten verzögern.
Bei vielen Patienten mit bipolaren Störungen gibt es keine gleichwertige Alternative zur Lithiumtherapie, auch bei eingeschränkter Nierenfunktion. Dabei ist zu beachten, dass erst die 50%-ige Dosisreduktion der abendlichen Einzelgabe den Lithium-Serumspiegel senkte und die reduzierte GFR wieder anheben konnte.
Dehning J: Lithiumtherapie bei eingeschränkter Nierenfunktion: Zwischen Skylla und Charybdis. Fortschr Neurol Psychiatr 2017; 85(05): 288-291 (paywall)