Der Einfluss der Pharmaindustrie auf Ärzte ist ein Thema, das schon seit langem unter Kritik steht. Nun wollen die Arzneimittelhersteller für Klarheit sorgen: Nämlich durch mehr Transparenz in den Zuwendungen, die Ärzte von der Pharmaindustrie erhalten. Ab 2016 soll dazu … Continue reading
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Die Feminisierung der Medizin
Der Ärztemangel ist fester Bestandteil der deutschen Berichterstattung aller Medien über den demographischen Wandel. Inzwischen ist klar, dass es in Deutschland genügend Ärzte gibt. Diese sind jedoch geografisch unausgewogen verteilt. Ein Bli…
Zögern & Zaudern: Was die Masernausrottung hindert
Neue Wege in der Impfaufklärung zu gehen, gestaltet sich in Deutschland äußerst schwierig. Drei Nationale Impfkonferenzen sind mittlerweile verstrichen (2009, 2011, 2013) und immernoch fehlen in Deutschland verbindliche Nationale Impfziele und klare Konzepte, um die Bevölkerung strukturiert auf Impflücken anzusprechen und zu sensibilisieren für die Gefahren von Masern, Pneumokokken und Grippe. In den zurückliegenden sechs Jahren ist im Wesentlichen alles beim Alten geblieben. Man tut in Sachen Impfprävention weiter das, was man seit Jahren tut: Die Bedeutung der Impfprävention betonen, Broschüren drucken, Poster aufhängen in Gesundheitsämtern und Arztpraxen und mit Plakaten werben für die Suche nach dem Impfpass..
Strukturelle Änderungen in der Ansprache der besonders gefährdeten Zielgruppen sind nicht zu erkennen.
- Obwohl man weiß, dass die größten Impflücken bei jungen Erwachsenen klaffen und fast jeder in dieser Zielgruppe ein Smartphone in der Hosentasche trägt, bietet weder das RKI als oberster Impfbehörde noch die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) ein innovatives, Ansprache- und Aufklärungskonzept in den App-Stores zum Thema Impfen an. Aus Studien ist bekannt, dass die Erinnerung an Impfungen Wirkung zeigt. Sprachnachrichten gekoppelt mit Informationen zum Nutzen der Impfungen erhöhen die Motivation zur Impfung deutlich. Screening Impf-Apps: Nationale Impfkonferenz 2013.
- Drei von vier in der Apotheke auf Masern und Pneumokokken angesprochene Kunden kennen ihren Impfschutz nicht. Mehr als 70 Prozent von ihnen sind nach einer Aufklärung in der Apotheke bereit, beim Arzt den Impfschutz auffrischen zu lassen. Warum nutzen wir in Deutschland das dichte Netz öffentlicher, unabhängiger Apotheken so wenig? Wir könnten niedrigschwellige, qualitativ hochwertige Impfansprache und -aufklärung bis in die kleinsten Winkel der Republik transportieren. Dass Impfprävention als disziplinenübergreifende Teamarbeit besser funktioniert, und sich Impflücken besser erkennen und schließen lassen, wenn Apotheker und Arzt zusammenarbeiten, hat die bundesweite Impfstudie NIZA3 gezeigt. Nationale Impfkonferenz 2013
FAZIT: Will man nicht weiterhin alljährlich das Verfehlen der Masernausrottung beklagen, sollte man wenigstens den Versuch unternehmen, neue Wege zu gehen, um Impflücken zu identifizieren und die Bevölkerung für den Nutzen eines vollständigen Impfschutzes zu sensibilisieren. Denn zu verlieren hat nicht nur der Einzelene, der unter den schweren Verläufen, z. B. einer Masernerkrankung zu leiden hat, sondern auch die Gesellschaft, die für den volkswirtschaftlichen Schaden einer verfehlten Impfpolitik einstehen muss.
- Impfstatus checken, über Impfungen aufklären und Impfungen verwalten: Datenbank mit getesteten Impf-Apps, z. B. die myImpf-Uhr der Initiative Präventionspartner.
- Ansprache auf Impfungen in der Apotheker: Ergebnisse der NIZA3-Impfstudie. www.niza3.de
TV-Tipp: Arte zeigt 2-Teiler über Dr. Hope Bridges Adams
Arte zeigt am Freitag, den 19.03. ab 20:15 den 2-Teiler "Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf" in dem Heike Makatsch Hope Bridges Adams, eine Pionierin der Frauenbewegung und erste Frau, die in Deutschland ein medizinisches Staatsexamen ablegt, spielt.
Wenngleich der Titel vielleicht ein bisschen zu viel des Guten verheißt – und vermuten lässt, dass Heike Makatsch in der Hauptrolle einmal mehr "als Engel der Gutmenschenhistorie" durchs Fernsehen schwebt, so gibt es (laut Spiegel) "immer wieder schöne Szenen, in denen sich die Protagonistin wider den Matchowahn behauptet".
Auszug aus der Kritik:
"Historisch gesehen sind die Verdienste von Dr. Hope Bridges Adams-Lehmann nicht hoch genug anzurechnen. Gerade ihr Engagement für die Rechte der Frauen auf Bildung, das Praktizieren als Ärztin und das Erstellen eines medizinischen Standardwerks stechen dabei heraus. Merkwürdig nur, dass Dr. Hope in der Historie bisher so wenig Beachtung gefunden hat." (quotenmeter.de)
Quellen:
Bild: flickr.com Heike in Town
Der Spiegel 11/2010 Wider den Machowahn
www.nwzonline.de Schwierige Geburt eines Fernsehfilms
welt.de Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf. Plagiatsvorwürfe gegen ZDF-Sendung erhoben