IGeL sind wieder in die Schlagzeilen geraten. Ärzte, die sie anbieten, stehen unter Rechtfertigungszwang. Verantwortlich für diese Situation ist vor allem die Ärzteschaft selbst und ihre Informationspolitik. Von Anfang an wurde seitens vieler Mediziner vernachlässigt, den Nutzen dieser Angebotsform in den Patientengesprächen adäquat herauszustellen. Fast jede IGeL-Broschüre oder Homepage-Information begann – und beginnt immer noch – mit der Erklärung, dass IGeL eine Versorgungsform sind, deren Kosten die Krankenkassen nicht übernehmen. Das ist zwar richtig, aber als Einstiegs-Information kaum geeignet. Zunächst wäre wichtig gewesen, die Patientenvorteile herauszustellen. Da dies nicht geschah, erhielten IGeL von Beginn an einen Negativ-Stempel. Vergleicht man die IGeL-Arbeit von Praxisinhabern, die diese Leistungen sehr erfolgreich offerieren (etwas 25% aller IGeL-Anbieter), mit den Bemühungen der übrigen IGeL-Praxen, so liegt der Unterscheid nicht in intensiverem Marketing oder aggressiverem Verkauf, sondern in klaren, patientenverständlichen Nutzenbeschreibungen. Zudem haben gerade diese Ärzte in Schulungen ihrer Mitarbeiterinnen investiert, um professionell und umfassend zu informieren. Eine derartige Ausbildung fehlt jedoch in den meisten anderen Praxen. Kein Wunder also, dass Patienten und die Öffentlichkeit skeptisch bis ablehnend reagieren.
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Nobelpreisträger Harald zur Hausen hat mit einer Replik auf das kürzlich veröffentlichte kritische Manifest einiger Wissenschaftler zur HPV-Impfempfehlung reagiert und am Mittwoch eine Pressekonferenz zum Thema abgehalten. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung räumt er nun ein, dass seine Replik zum Teil fehlerhaft war, ärgert sich aber weiterhin über das Papier:
zur Hausen: Ich habe mich über einige Punkte in diesem Manifest sehr geärgert.
SZ: Haben Sie das Manifest denn inzwischen gelesen? Mit Verlaub: Sie haben ohne Kenntnis dieses Manifests eine fehlerhafte Antwort verfasst.
zur Hausen: In einer neueren Antwort habe ich eine fehlerhafte Bewertung herausgenommen. Aber es ist umgekehrt mein Eindruck, dass sich die 13 Experten nicht genügend mit den biologischen Hintergründen der Infektion beschäftigt haben. Ich ärgere mich, dass nun vielleicht bei einer großen Zahl von Frauen Krebs auftritt, weil sie sich nicht impfen lassen.
Die Kollegen von Plazeboalarm versuchen, die Entwicklung der Diskussion zu dokumentieren.
Was bringt die Zukunft?
12. GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS präsentiert Studien zur Digitalisierung und zur Krankenhausstrategie 82 Prozent der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Deutschland haben sich – zumindest mit Einzelprojekten – auf den Weg zur Medizin 4.0 gemacht. Zum Vergleich: 2015 lag dieser Wert erst bei 74 Prozent. … Read more →
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Pharma-Vertrieb: Mehr durch mehr ist zu wenig
Die Vertriebspräsenz wird steigen Prognosen gehen davon aus, dass pharmazeutische Unternehmen in diesem Jahr ihre Außendienststäbe wieder aufrüsten werden, eine Zunahme der aktuellen Stellenangebot unterstützt diese Annahme. Die Strategie ist dabei eindeutig: breitere Zielgruppenabdeckung und mehr Kontakte sollen Marktpositionen festigen und ausbauen. Kaum Berücksichtigung findet jedoch bei diesem “Mehr durch mehr”-Ansatz die Frage, ob denn […]