Auf vielfachen Wunsch (ich verrate nicht, von wem) sei also heute einmal der ganz normale Tagesablauf eines Assistenzarztes in der Internistischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Bad Dingenskirchen beschrieben:
07:00 Uhr:
Arbeitsbeginn. Aber wir haben Gleitzeit. Man kann, aber man muss nicht
07:30 Uhr:
Jetzt sollte man.
07:31 Uhr:
Auf die Station geschluft kommen. Morgen! Gibts im Schwesternzimmer frischen Kaffee? Und viel Milch dazu, hauptsächlich um das Zeug auf trinkbare Temperatur hinunterkühlen.
07:35…
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Teil 1: Prolog & Status quo –
Wie bereits angekündigt werde ich einmal diesen Text relativieren.
Die Richtlinien, welche sich hin und wieder ändern, werden meist von speziellen Teams erarbeitet(ERC/AHA/Ilcor). Bei den Neuerungen 2005, war die Grundlage eine große Studie der AHA (american heart association).
Damals wurden die Effizienz und der Grund “des Mangels” an der Hilfsbereitschaft von Ersthelfern, jedoch auch die Maßnahmen vom Rettungsdienst und der Klinik, gemessen- erhoben und ausgewertet. Das Resultat war ziemlich ernüchternd.
Die Wiederbelebung erreichte real eine Frequenz von etwa 35 hämodynamischwirksamen Kompressionen in der Minute. Von den damals 15 Kompressionen benötigten wir etwa 7 Kompressionen um das Blut|den Kreislauf ersteinmal in Wallung zu versetzen (Hämodynamik). Übrig blieben 8 Kompressionen. Im Regelfall kamen wir auf 4 Zyklen a 2x Beatmung und 15x Kompression in der Minute. Wie der kühle Rechner jetzt feststellt, entspricht dies etwa einer Herzfrequenz von 35 Schlägen in der Minute!
Nach der Neuerung 2005 wurde die Herzdruckmassage auf 30 Kompressionen erhöht.Auch hier benötigen wir etwa 7 Kompressionen um die hämodynamische Wirkung zu erzielen, jedoch bleiben 23 effektiv wirksame Kompressionen übrig. Da wir jetzt etwas mehr Zeit für die Zyklen benötigen kommen wir auf 3 Zyklen in einer Minute. Dies entspricht einem Herzschlag von etwa 69Schlägen in der Minute.
Weiter wurde festgestellt das die Beatmung am Anfang “überflüssig” ist. Das Blut in der Lunge reichert sich bis zu einem gewissen Prozentsatz mit Sauerstoff an. Es bleibt jedoch immer genug ungenutzter Sauerstoff übrig, welcher sich im Laufe der Wiederbelebung dann bindet.
Aus dieser Erkenntnis wurde dann statt 2x Beatmung und 15 Kompressionen die aktuelle 30 Kompressionen und 2x Beatmung als Richtlinie festgelegt.
Bei der Evaluierung der Seitenlagen (ja es gibt sehr viele unterschiedliche) hat man festgestellt, dass sie schlicht und ergreifend zu kompliziert ist. Dies hat bei den Ersthelfern oftmals Versagensangst hervorgerufen, weshalb es dann noch nicht einmal probiert wurde.
Hier wurde nun die Seitenlage der Nato eingesetzt. Kritiker rügten oft eine mögliche Schädigung von Nerven oder Gewebe. Dies ist durchaus möglich! Daher wird bei dieser Lage empfohlen den Menschen alle 30 Minuten einmal zu drehen. Als kleiner Einwurf am Rande: In Deutschland haben wir Hilfeleistungsfristen von bis zu 15 Minuten (Variation in den Bundesländern). Bei uns in Hamburg wird diese Hilfsfrist deutlich unterboten. Der Rettungsdienst (Feuerwehr & Hilfsorganistaionen) sind meist schon nach etwa 8 Minten vor Ort.
Als Fazit: Die neue Seitenlage | Recovery Position ist deutlich einfacher, schneller und auch bei schwereren Menschen durchaus anwendbar. Es gibt auch keine richtige oder falsche Seitenlage. Das Ziel ist der Weg. Der Mensch sollte auf der Seite liegen und das stabil! Der Kopf muss überstreckt sein und der Mund geöffnet.
Nach diesen Beispielen wurden alle Punkte der Ersten Hilfe mehr oder weniger “entkompliziert”.
Online-Stammdatenabgleich kommt
Wie Facharzt.de heute berichtet, sprach sich Staatssekretär Bahr für die Einführung des sog. Online Stammdatenabgleiches aus. Dabei wird die Anbindung der PVS Software fakultativ sein: Der Aufwand in der Arztpraxis entspreche dem heutigen bei Einlesen der Krankenversichertenkarte. Eine Anbindung der Praxisverwaltungssysteme sei nicht erforderlich, wenn der Praxisinhaber dies nicht wünsche. „Dies ist ausdrücklich im Gesetzentwurf […]
2013 soll barrierefrei werden
Der Jahreswechsel ist der rechte Moment für gute Vorsätze. Ich schlage vor: Lassen Sie uns im Jahr 2013 Barrieren einreißen.
Denn davon gibt es viele. Mein frommer Wunsch ist, dass gleichermaßen Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Hör- und Sehbehinderungen wie auch kognitiven Einschränkungen keine Hindernisse mehr überwinden müssen, um öffentliche Einrichtungen zu nutzen: den Personennahverkehr, den Fernverkehr, das Einwohnermeldeamt… Oder sich beim Arzt und Zahnarzt ihrer Wahl behandeln zu lassen. Damit dieser Wunsch in Erfüllung gehen kann, muss jedoch noch viel getan werden.