Manchmal liegen Freude und Trauer ja sehr dicht beieinander. Es war auf der Rückfahrt von unserem Bloggertreffen im April, als mir in der Bahn eine Todesanzeige auffiel. Sie besagte, dass Frau Prof. Dr. Ida Valeton im Alter von 94 Jahren verstorben war. Frau Valeton war, wenn man das so sagen kann, die Begründerin der Sedimentpetrographie in Hamburg und eine der großen Kennerinnen der lateritischen Verwitterung. Eines ihrer Hauptarbeitsgebiete war die Geologie der Bauxite, bedeutender Aluminiumlagerstätten. Ich gehe vermutlich nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass jedes mal, wenn jemand auf der Welt einen Gegenstand aus Aluminium in der Hand hält, dies auch zum Teil auf ihre Arbeit zurück geht. Meine persönliche Geschichte mit Frau Valeton ist etwas kompliziert. Nein, eigentlich ist sie das nicht. Als ich mit mit dem Studium die Bühne der Uni Hamburg betrat, war Frau Valeton schon seit längerer Zeit pensioniert und betreute ihre letzte Dissertation. Wir haben uns also um einige Zeit verpasst. Zumindest in direkter Linie. Denn ihr letzter Doktorand, Andreas Schumann, wurde mein Mentor und Lehrer in Uganda. Und mein tansanischer Lehrer, Prof. Mutakyahwa, war ebenfalls ihr Schüler, von seiner Master-Thesis bis zu seiner Dissertation. Ich möchte mich daher ein wenig als ihr wissenschaftlicher Enkel bezeichnen.
Related Posts
Wahnsinnswoche 2020:44
In dieser Woche 147 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Ich habe erst in 12-16 Wochen wieder freie Termine. Die Praxis ist nach wie vor völlig überfüllt.
Einerseits müssen Sie mehr als drei Monate auf freie Termine warten. Andererseits sind zum Beispiel am Dienstag fünf von zehn langfristig vereinbarten Terminen einfach ausgefallen, weil entweder kurzfristig abgesagt wurde oder einfach niemand erschienen ist. Ärgerlich.
Hallo LVR: wenn ihr eine Klientin im Betreuten Wohnen mit als bedrohlich empfundenen Hinweisen auf die sogenannte Mitwirkungspflicht massiv unter Druck setzt, nachdem ihr zuvor über ihren Kopf hinweg und gegen ihren erklärten Willen entschieden habt, einen Wechsel der Betreuungspersonen zu erzwingen, dann dürft ihr euch nicht über eine ebenso massive Symptomverschlimmerung wundern.
Ich habe der Klientin empfohlen, einen widerspruchsfähigen Bescheid einzufordern und dagegen dann Widerspruch einzulegen.
COVID-19 ist so gut wie erledigt:
“Serpentinisierungsinduzierte lithosphärische langwellige magnetische Anomalien in proterozoischen Grundgesteinen in einem geschwächten geomagnetischen Feld vermitteln die aberrante Transformation biogener Moleküle in COVID-19 über magnetische Katalyse.”
Bizarr. Diskussion dazu: Amulets may prevent COVID-19, says a paper in Elsevier journal. (They don’t.) Retraction Watch 29.10.2020
Spruch der Woche: “Es wird zur TI keiner gezwungen. Es gibt sonst halt nur weniger Geld.” Sagt Prof. Jörg Debatin, Vorsitzender des Health Innovation Hub am Bundesgesundheitsministerium. (aend 23.10.2020 – paywall)
Es existiert nach wie vor keine Datenschutz-Folgeabschätzung für die TI. Es existiert keine Testumgebung, in der Angriffe von externen Spezialisten geprobt werden könnten. Ein Teil der Komponenten wurde nur auf der zweithöchsten Sicherheitsstufe zertifiziert. Also warte ich weiter ab und lege den nächsten Widerspruch gegen die Honorarkürzung ein (in der letzten Abrechnung mal eben schlappe 860 Euro). Am 30. Oktober war Termin beim Sozialgericht.
Highlight der Woche: “In Finnland haben Unbekannte womöglich Zehntausende Datensätze eines Psychotherapie-Zentrums abgegriffen und erpressen nun nicht nur die Firma selbst, sondern auch betroffene Patienten und Patientinnen.” heise.de 27.10.2020
Im Darknet soll eine zehn Gigabyte große Datei mit Notizen aus Therapiesitzungen von mindestens 2.000 Patienten kursieren. Ärzteblatt 27.10.2020
Radikale Akzeptanz – mal anders definiert:
“Wer bis zum Hals in Scheiße steht, darf den Kopf nicht hängen lassen.” via twitter
Und? Wie war Ihre Woche so? (Video, auch twitter)
Blessed Relief, The Frank Zappa Documentary Trailer is Finally Here: Watch
Soulfood: Dutch Uncles: Flexxin
Frauen in der Informatik 1/2: Jenseits des bloßen Programmierens
Vor 1995 hatte der Fachbereich Informatik der Carnegie Mellon University (CMU) in Pittsburgh, trotz einem der prestigeträchtigsten Informatik-Studiengänge der USA, recht traurige Zahlen, was die Zulassung und die Studienabschlüsse von Studentinnen betraf: eine einstellige Prozentzahl bei den Zulassungen zum Studium, und von diesen vergleichsweise wenigen Studentinnen wechselten dann auch noch viele während der Studienjahre zu anderen Fächern. Ab den frühen 2000er Jahren änderten sich diese Zahlen ganz massiv: 40% Studienanfängerinnen in Informatik, und fast alle davon machten in diesem Fach dann… weiter
George Orwell rezensiert Adolf Hitlers Mein Kampf
1940, der Krieg läuft schon ein paar Monate und George Orwell weist auf die Diskrepanz in der öffentlichen Wahrnehmung Hitlers in Grossbritannien zwischen Frühjahr 1939 und 1940 hin: http://boingboing.net/2014/08/17/orwells-review-of-mein-kampf.html