Sehr gerne erinnere ich mich an die Seminare mit Prof. Burkhard Gladigow an der Universität Tübingen. Die Religionsgeschichte der griechischen Antike, deren Mythen und Einflüsse bis in die heutige Zeit reichen, erschienen mir damals als sehr weit entfernt, aber doch als faszinierend. Damals verstand ich noch nicht, dass Gladigow mit diesen Arbeiten ein Tor aufgestossen und die Religionswissenschaft für die europäische Religionsgeschichte geöffnet hatte. Dass wir heute – endlich und völlig selbstverständlich – beispielsweise über Säkularisierungsprozesse auch unter Muslimen, die multireligiöse Szene in Leipzig oder die post-stalinistische Epoche der Republik Albanien forschen und schreiben können, hat wesentlich auch mit den Debatten zu tun, die er einst führte und gewann. Daran erinnerte nun Prof. Christoph Auffarth in einem Interview mit KurrT:
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Abschied von Kirindy, Morondava, Menabe: Wir brechen wieder auf nach Tana. Unsere Rucksäcke werden auf dem Dach des weißen Kleinbusses verschnürt, jeder bekommt einen Tee mit süßer Milch in die Hand und um 6:30 schaukeln wir durch den Morgennebel Richtung Hochland. Einzelne Baobabs ragen aus den Reisfeldern auf, die Luft ist noch frisch und alle Fenster weit offen. Ringsum erwacht das Leben am Straßenrand. Ein Mann kommt uns freihändig auf einem Fahrrad entgegen, an jeder Hand baumeln kopfüber zwei lebendige… weiter
Eine Antwort an Rolf Nemitz
Rolf Nemitz betreibt den Blog »Lacan entziffern« und ist in relevanten Kreisen kein unbekannter Name. Heute hat er in seinem Blog einen Text veröffentlicht zu meiner im vorigen Jahr bei Merve erschienenen Übersetzung von Itzhak Benyaminis »Narzisstischer Universalismus. Eine psychoanalytische Untersuchung der Paulusbriefe mit Freud und Lacan«. Es ist irgendwie schon interessant zu lesen, wie Nemitz eine Übersetzungsfrage analysiert, mit der wir uns bei der Arbeit beschäftigen mussten. Ausgehend von einer Anmerkung bzw. einer Fußnote, die ich seinerzeit aus nunmehr… weiter
Mond-Aldebaran-Begegnung heute Nacht
Der Syzygienkönig gibt bekannt: In der kommenden Nacht kurz vor Monduntergang (rund eine Stunde nach Mitternacht) wird der zunehmende Halbmond sich (scheinbar) dem roten Riesenstern Aldebaran (αTau) bis auf einen Winkelabstand von etwa einem Grad (zwei Vollmonddurchmesser) nähern.