Gastbeitrag von Dipl.-Volkswirt Wolfgang Bretschneider, UFZ-Department Ökonomie Diskussionen über ein Menschenrecht auf Wasser geraten leicht zu Diskussionen über private Unternehmen und ihr „unmoralisches Verhalten“. Das ist sachlich unberechtigt und gerade in Verbindung mit Skandalisierungsbemühungen eher ein Zeichen für die Beharrlichkeit von Schuldzuweisungssemantiken im gesellschaftlichen Diskurs. Aber in der Tat ergeben sich Fragen nach einer gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen wie Nestlé, das durch Filme wie „Bottled Life“ ganz besonders dem Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik ausgesetzt ist. Im Folgenden sollen kurz drei Punkte aufgegriffen werden, welche die Debatte zum Thema „Privatwirtschaft und Wasser“ immer wieder umkreisen: das Motiv der Gewinnerzielung, die Nutzung natürlicher Ressourcen und das bereits erwähnte Recht auf Wasser. Dabei soll deutlich werden, wo der Kern einer unternehmensethischen Problematik im Zusammenhang mit Wasser liegt – und wo nicht.
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Dicke junge Männer sterben früher
Der BMI ist eine Maßzahl zur Bewertung des Gewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Im Durchschnitt starben die Übergewichtigen acht Jahre früher
Drama – Quicky
Das Kind muß sofort untersucht werden, sagte die Mutter am Telefon, die fMFA nahm die Sorgen ernst, sie erhielt binnen einer Stunde einen Akuttermin. Kam durch die Tür, direkt ins Zimmer und setzte den Fünfjährigen auf die Untersuchungsliege. Ich: “Hat er denn Fieber?” Mutter: “Ohja, und wie, das ist richtig hochgeschossen vorhin. Heute morgen war […]
heilpraktiker-lohn
… und wieder aus der reihe "da bleibt einem nur der mund offenstehen".
neunmonatiger knirps, "normale" erkältung, kein drama, nase läuft, sonst alles wirklich ok. also untersuchung wie üblich, nasentropfen, warme worte, verabschiedung, händeschütteln und beim hinausgehen:
mutter: "naja, ich war dann mal noch gestern beim heilpraktiker."
ich: "aha. ok."
mutter: "na, weil die erkältung doch schon ein bisschen geht seit letzter woche, und da wollte ich nicht gleich irgendwelche hammer aus der apotheke geben."
(und warum kommen sie da nicht zuerst zu mir, bei mir gibts nie hammer, aber das stört die leute ja immer so)
ich: "und welche ausbildung hat der heilpraktiker?"
mutter: "äh. naja, der ist eben heilpraktiker."
ich: "ok. was hat der denn gefunden beim justinmariotom?"
mutter kramt in ihrer handtasche. "…. hat das verschrieben."
schicker weißer zettel mit esoterischem logo, marke ´privatrezept´ für arme. drei mittel mit xyz-verdünnung, globuli, und … handschriftlich ergänzt: babix.
mutter: "er hat gesagt, justinmariotom habe eine leber und nieren schwäche."
ich: " oh. hat er ihn so genau untersucht?"
mutter: "neinnein. er hat ihm nur in die augen geschaut."
ich: (prima – irisdiagnostik – ganz grosses kino) "aber sonst nicht untersucht?"
mutter: "neinnein. soviel zeit war ja gar nicht, nach zehn minuten war ich wieder draußen."
kurze sammlungspause meinerseits.
ich: "ganz ehrlich? ich halte das für schindluder sondergleichen. leber und nierenschwäche? so ein quatsch. das schürt nur ihre angst und investiert in den nächsten besuch."
mutter: "ja, genau, ich soll nächste woche nochmal kommen."
ich: "alles klar." – nochmals kurze sammlungspause. – "… sparen sie sich besser das geld mit den globuli, übers babix haben wir ja schon mal gesprochen – und beschränken sie sich zunächst mal auf die nasentropfen."
mutter: "naja, sparen ist gut."
ich: "wieso? was hat er denn berechnet?"
mutter: "vierzig euro für die zehn minuten."
da … blieb mir der mund offenstehen.
aber mein großhirn begann zu rechnen – vierzig euro pro zehn minuten, macht einen stundenlohn von zweihundertvierzig euro, macht einen tagesverdienst von – sind wir brav – tausendvierhundertvierzig euro bei sechs stunden arbeitszeit – macht einen monatsverdienst von achtundzwanzigtausendachthundert euro. klar kann man so nicht rechnen, aber irgendwo schon. irgendetwas mache ich wohl falsch.