Die SRF behauptet in einem kurzen Beitrag, man solle bei Symptomen eines Hörsturzes, sofort einen HNO-Arzt aufsuchen, weil die Therapie sofort beginnen müsse. Gut abgeschrieben von unzähligen Internetquellen, die ins gleiche Horn blasen. Aber natürlich falsch. Es gibt bisher keine validierte Therapie des Hörsturzes. Was soll also möglichst schnell begonnen werden? Die Verzweiflungstaten mit Cortison? … Wandersage Hörsturz weiterlesen
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Taufe selbst gemacht
Man kann ja heute vieles selber machen. Und auch eine Taufe wird heut gern zumindest mit-gestaltet. Bedenken sollte man aber trotz des Tatendrangs einiges.
die Taufkerze
Die Taufkerze wird gern selbst geklebt. Es gibt weiße Blanko-Kerzen in jedem Kirchenladen zu kaufen. Dazu erhält man Wachsplatten und bunte Glitzerbänder, die durch Andrücken und nur durch die Wärme der eigenen Finger auf der Kerze haften sollen. Tun sie auch.
Symbole wie Fische, Kreuze oder Tauben gibt es ebenfalle fertig zu kaufen und aufzukleben. Webseiten wie http://www.klosterkirche.de/kirche/taufe/taufsymbole-deutungen.php liefern z.B. einen schönen Überblick über die Symbolik und noch dazu Symbol-Vorlagen, um die selbst aus einer Wachsplatte herauszuschneiden.
Am Ende ist es aber so: Die kunstvoll verschnörkelte und wirklich schöne Kerze kann man dann kaum noch sicher anfassen. Und auch die Taufpaten, die die Kerze halten werden, werden wahrscheinlich so nervös sein, dass eine Verzierung nach der anderen einfach verrutscht oder abfällt. Genauso, wie die Wachsstückchen durch die Wärme der Finger anhaften, lösen sie sich nämlich auch wieder.
ein Taufheft
Powerpoint sei Dank, kann nun jeder ein kleines Taufheft erstellen. Da spielt man dann mit Schriftarten und Grafik-Gimmicks herum, endlich hat man ja mal die Gelegenheit! Zum Schluss wird dann noch mal radikal gekürzt. Ein Taufheft hat nur 4 oder 8 DIN-A5-Seiten. Soll ja auf ein DIN-A4-Blatt gedruckt und dann gefaltet werden. Teurer kann ein Drucker auch Blätter der DIN-B-Reihe verwenden, viel größer wird die Einzelseite dadurch aber auch nicht.
Die Schrift muss auch von den älteren Gästen gelesen werden können. Also muss einiges gestrichen werden, um eine passende Schriftgröße einstellen zu können ohne dabei die 8-Seiten-Grenze zu sprengen.
Und die Lieder und Noten müssen natürlich abgedruckt werden. Auch hier gibt es z.B. die Webseite http://www.taufoase.de, die passende Downloads verkauft. Aber Vorsicht: Es wirkt nur schön, wenn die Gäste auch mitsingen. Und das ist wirklich nur bei sehr wenigen sehr bekannten Liedern garantiert. Der Rest wird in einem Brei aus Orgelspiel und zögerlichem Gesumme enden.
Taufgottesdienst oder Messe
Einfacher oder komplizierter kann es immer noch werden, abhängig vom geplanten Rahmen. Es gibt eigene Taufgottesdienste, vielleicht sogar mit gleich mehreren Täuflingen und Familien. Da reden viele mit rein. Das wird aber auch von Gemeindehelfern mitorganisiert. Dafür ist es am Ende dann auch vielleicht irgendwie durchplanter und organisierter. Und es gibt die üblichen Messen, in die eine Taufe eingebaut werden kann. Da hat man eigenen Gestaltungsspielraum, muss aber den Ablauf der heiligen Messe respektieren, wird wahrscheinlich keine Generalprobe durchlaufen, wird wohl etwas weniger Hilfe erhalten und muss wirklich an alles selber denken.
Wie auch immer, es wird etwas schieflaufen. Und erst das gibt dem Fest seine eigene Geschichte!
Peter Naur und das Jennifer-Aniston-Neuron
Peter Naur hat eine beeindruckende Biographie. Als Programmiersprachen-Pionier war er an entscheidender Stelle dabei, als es um den Übergang vom direkten Programmieren mithilfe elementarer Recheninstruktionen (“nahe an den Elektronen”) zu abstrakteren, höheren Sprachen ging – damals alles andere als selbstverständlich. Aber die Ideen, die Naur auf dem diesjährigen HLF vorstellte, schienen mir doch sehr zur zweiten Hälfte des Einstein zugeschriebenen Zitats zu gehören, dass man die Dinge so einfach wie möglich machen sollte, aber nicht einfacher. Naur stellte sein einfaches… weiter
Bildung, Religiosität und Kinderreichtum – Das Beispiel des evangelischen Pfarrhauses
Nach dem ersten Blogpost zur Anthropodizee und dem Beitrag in der Sendung Quarks & Co. zu Wissen und Glauben wurde ich wieder viel mit dem wohl populärsten Dreisatz zum Zusammenhang von Religion und Demografie konfrontiert. Viele Deutsche meinen noch immer: 1. Gebildete Menschen seien seltener religiös. 2. Gebildete Menschen hätten weniger Kinder. Entsprechend seien 3. religiöse Familien (nur) deswegen kinderreicher, weil die Eltern durchschnittlich weniger gebildet seien. Nur: Dieser Dreisatz ist schlicht falsch. So ist der Begriff der “Bildung” selbst… weiter