Schlechte Ausgangslage In Arztpraxen werden – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 46,8% der für eine reibungslos funktionierende Praxisorganisation notwendigen Regelungen und Instrumente eingesetzt, die hieraus resultierende Patientenzufriedenheit erfüllt lediglich 58,3% der Anforderungen und Wünsche. Und selbst in Betrieben, in denen die Teams akut keine Beeinträchtigung ihrer Arbeit verspüren, existieren […]
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HONcode: Qualitätsstandard für medizinische Webseiten; eigene Zertifizierung
Was ist der HONcode? Was sind die Anforderungen? Was sind die Ziele des HONcodes?
Im Internet kann jeder schreiben was er will, auch über medizinische Themen. Die Qualität und der Wahrheitsgehalt der Webseiten sind unterschiedlich. Umgekehrt suchen viele kranke, teils auch verzweifelte Menschen Rat im Internet.
Aus diesem Grund wurde 1996 die Stiftung Health On the Net (HON) in Genf gegründet. Die Stiftung unterhält einen Qualitätsstandard für medizinische Webseiten ein. Die Kriterien beziehen sich nicht direkt auf den Inhalt, sondern es sind formale Qualitätskriterien. Also Qualitätsmerkmale, die den Lesern von Webseiten helfen, selbst Rückschlüsse über die Qualität des Inhaltes zu machen, beispielsweise wann oder von wem ein Artikel geschrieben wurde. Ist der Artikel veraltet? Wurde der Artikel von einer Fachperson verfasst? Stehen kommerzielle Interessen hinter einer Webseite? Bestehen Interessenkonflikte?
Im Internet ist es leicht, vermeintlich unabhängige „Ratgeber-Seiten“ zu erstellen, die verdeckt Werbewebseiten für bestimmte Firmenprodukte sind.
HONcode
Die Qualitätsmerkmale werden als HONcode bezeichnet. Es sind formale Kriterien. Der HONcode umfasst folgende Richtlinien:
- Sachverständigkeit
Die Qualifikation des Autors muss angegeben werden. Ist er medizinisch ausgebildet oder ein Laie? - Komplementarität
Webseiten können keine Menschen diagnostizieren und behandeln, sie können nur Informationen vermitteln. - Datenschutz
Der Datenschutz muss berücksichtigt werden. - Zuordnung
Die Aussagen müssen referenziert und die Artikel mit dem Datum der letzten Bearbeitung versehen werden. - Belegbarkeit
Die Aussagen müssen belegt und referenziert (siehe Punkt 4) werden. - Transparenz
Die Informationen sollen so klar wie möglich dargestellt werden und für weitere Auskünfte muss eine Kontaktadresse angegeben werden. - Offenlegung der Finanzierung
Auf Sponsoring oder kommerzielle Interessen muss hingewiesen werden. - Werbepolitik
Falls Werbung eine Finanzierungsquelle ist, muss dies eindeutig angegeben werden. Werbung muss von redaktionellen Material ersichtlich abgegrenzt werden.
Das sind vernünftige Kriterien, die jeder Webseitenbetreiben beachten sollte, auch im nicht-medizinischen Bereich.
Die HON-Stiftung bietet die Möglichkeit medizinische Webseiten zertifizieren zu lassen. Nach einem Antrag prüfen sie die Webseite auf die Einhaltung der Qualitätskriterien und vergeben das HONcode-Zertifikat.
Eine HONcode-Zertifizierung ist aber keine Garantie für wahren und richtigen Inhalt.
Eigene Zertifizierung
Seit Beginn des Blogs Patientensicht habe ich versucht die Anforderungen des HONcodes einzuhalten. Ende letzten Jahres habe ich dann einen Antrag zur HONcode-Zertifizierung gestellt. Im April erhielt nun der Blog Patientensicht das HONcode-Zertifikat. Keine Anpassungen an der Webseite mussten gemacht werden.
Wir befolgen den HONcode Standard für vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen.
Überprüfen Sie dies hier.
Fazit
Der HONcode umfasst sinnvolle, formale Qualitätskriterien. Diese helfen den Lesern die Qualität der Informationen von Webseiten selbst beurteilen zu können und z.B. veralteten oder kommerziell motivierten Inhalt erkennen zu können.
Patientenverbände sollen als Fusstruppen gegen…
Der den regelmässigen Lesern der Stationären Aufnahme schon bekannte Beratungs- und Lobbyistendienstleister PatientView fischt derzeit nach Meinungen von Patientenverbänden zum Thema
HTA (Health Technology Assessment). In einer englischsprachigen E-Mail werden auch deutsche Patientenvertreter zur Beantwortung eines Fragebogens eingeladen. Hier als pdf: patientview-hta (pdf, 510 KB)
Dear xxx
Health Technology Assessment (HTA) is a process by which governments (or the government-authorised insurers that pay for healthcare) try to assess the value of medicines, medical devices and other medical interventions in comparison with their costs.
This short survey represents a unique opportunity for patient groups across Europe to FIND OUT WHAT THEY COLLECTIVELY THINK ABOUT HTA TODAY, and to CLARIFY THEIR POTENTIAL CONTRIBUTION towards making HTA more equitable from the patients’ perspective.
The survey results will be placed in the public domain, SO THAT YOUR GROUP CAN MAKE USE OF THE DATA COLLECTED. If you wish to be emailed a copy of the survey results upon publication (expected to be late 2009), please leave a contact email address at the end of the questionnaire.
The CLOSING DATE for the survey is Friday 30th October 2009.
The survey has been commissioned by Hill & Knowlton, and is being administered by PatientView.
To enter the survey just press your control button and click on the link below
MY GROUP’s VIEWS ON HEALTH TECHNOLOGY ASSESSMENT
https:// www.surveymonkey.com/xxxxxx
If you have any questions regarding the survey, please do not hesitate to contact:
Louise Oatham, HTA survey, PatientView, Woodhouse Place, Upper Woodhouse, Knighton, Powys, LD7 1NG, UK.
Tel: 0044-(0)1547-520-965
Email: info @ patient-view.com
http:// www. patient-view.com
Die Fragen sind für Personen, die sich mit der Thematik nicht eingehender befasst haben, anspruchsvoll. So soll eingeschätzt werden, ob die “HTA activies” in Deutschland “accountable” sind, was wohl in diesem Zusammenhang “Transparenz” meint. “Accountability” ist ein Konzept der Ethik im staatlichen oder unternehmerischen Handeln. Eine andere Frage bezieht sich auf die Möglichkeiten, die Patienten oder Patientengruppen haben, sich gegen HTA-Einscheidungen zu wehren. Der Tenor wird klar: Ziel der Befragung ist, zu zeigen, dass die Bewertung von Medikamenten und Therapien nach Evidenzkritierien, wie sie in Deutschland vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) oder dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) angelegt werden, die Patienteninteressen nicht berücksichtigen.
Der eigentliche Auftraggeber der Studie versteckt sich hinter der PR-Firma Hill & Knowlton. Zu den Kunden der Kommunikationsagentur gehören Pharmaunternehmen, aber auch Regierungen wie die chinesische.
Die Pharmaindustrie will Patientenverbände als Verbündete im Kampf gegen Kosten-Nutzen-Bewertungen von neuen Therapien gewinnen. Dass dies erfolgreich sein kann, hat Roche vor zwei Jahren in England gezeigt.
—
Update 6.11.2009
Scheint schwer zu sein, zu einem so komplexen Thema Teilnehmer zu finden:
We would be most grateful if you could continue to encourage your members to fill out the questionnaire to assure we get a truely representative group of patients.
Weihnachtsrätsel: Welches Logo fehlt?
Frage: Das Logo welcher Pharmafirma hat die Deutsche Seniorenliga (DSL) beim Entwurf der gezeigten Broschüre ganz offenbar vergessen?
Antworten mit kurzer Begründung bitte in die Kommentare. Mitarbeiter der MedCom International, der Deutschen Seniorenliga (DSL), der Stationären Aufnahme, der gesuchten Firma sowie ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Zu gewinnen gibt es nichts [Update:] ein halbes Dutzend Pharmakugelschreiber. Neu und sortiert.
Update: Auflösung hier.