Patienteninformation aus dem Netz? Nein danke!
Wird in Gruppendiskussionen mit niedergelassenen Ärzten das Thema “Patienteninformationen aus dem Internet” behandelt, verdunkeln sich die Mienen. Immer mehr Patienten – so die Beschreibungen der Mediziner – konfrontieren sie mit unzutreffenden Annahmen und Überzeugungen aus dem Netz. Dadurch steige der Erklärungs- und Zeitaufwand für die Ärzte erheblich. Die Kritik dieses […]
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Arztpraxen: Gesagt, nicht getan.
Die Informationen… Geht es um die ablauforganisatorische Information ihrer Patienten, verwenden Medizinische Fachangestellte gerne Aussagen wie: “Bitte warten Sie kurz!” “Sie müssen sich nur ein wenig gedulden!” “Der Doktor kommt gleich!” “Das geht ganz schnell!” “Einen Augenblick noch!” Das Ziel… Ihr Kommunikations-Ziel ist dabei, möglichem Unmut der Patienten durch Abschwächung entgegenzuwirken, Situationen erträglicher zu machen […]
Ärztliche Kooperationen: Kein Selbstläufer
Ärzte Zeitung vom 07.04.2014 Seit Jahren bekommen es niedergelassene Ärzte aus allen Ecken zu hören: Die Einzelpraxis ist tot, der Kooperation gehört die Zukunft. Auch wenn in der Aussage viel Wahres steckt, sollten sich Praxisinhaber nicht zu Schnellschüssen verleiten lassen…Einsortiert unter:Medical Practice Insights
Düstere Zukunft für die Elite-Pharmaberater
Der Pharmaausendienst ist teuer, uneffizient und fast schon anachronistisch in einer Zeit, in der Ärzte nicht mehr die alleinige Verschreibungshoheit haben, sondern Rabattverträge, Richtgrössen oder Nutzenbewertungen die Wahl des Medikaments bestimmen. Ein Pharmapersonaldienstleister hatte mal wieder zu einem Forum über die Zukunft des Pharmaaussendienstes eingeladen. Diese sieht düster aus, bei solchen innovativen Visionen:
“Elite” und “Standard” gab es schon immer. Die einen parlieren mit dem Facharzt; die anderen sagen ihren Text im Sprechzimmer des Allgemeinmediziners auf, zeigen dabei Präsentationen, immer noch meist auf Hochglanzpapier und nicht im Notebook, und laden ihre Medikamentenmuster ab. Dazu als Wunschtraum noch eine weitere Gruppe von Aussendienstlern, die Krankenkassen, Politik oder KOL (“key opinion leader”) überzeugen, Rabattverträge aushandeln oder Ärzte-Fortbildungen betreuen sollen. Unscharf, irgendwo zwischen Lobbyist, Key-Account-Manager oder PR-Anja-Tanja. Genauso vage wie die Zukunft der Pharmaberaterzunft.
Bei solchen Berichten fällt immer wieder auf, dass die eigentlichen Herausforderungen ignoriert werden. Durch die trockene Entwicklungspipeline der Pharmaindustrie fehlen neue Produkte, die erklärt werden müssen. Der Kostendruck im Gesundheitswesen verschiebt das Gewicht vom Marketing zur Evidenz. Das Internet bringt Informationen und Fortbildungen weitaus personalsparender an den Arzt und hat gerade in der Pharmabranche noch Potential. Nicht zuletzt Patienten informieren sich vermehrt selber – an den Ärzten und den Glotzpappen des Pharmaussendienstes vorbei. Und am Horizont wartet die Lockerung das Werbeverbots für verschreibungspflichtige Arzneimittel, die die direkte Information der Konsumenten durch die Hersteller bisher verhinderte.
Kaum mehr Platz für pharmazeutisch-technische-Assistenten oder medizinische Fachangestellten, die Offizin und Praxis für die Aussicht auf einen Job als Pharmaberater mit doppeltem Gehalt und schicken 3er BMW entfliehen wollen. Aber auch bei den Dipl.-Biologen hat das “wenn ich sonst nichts bekomme, werde ich Pharmaberater” als Seelentröster längst ausgedient. Nun heisst es “mache ich halt was mit Wissenschaftsmedien…”.