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kurzer seufzer am abend
wenn eltern mit ihren kindern immer nur in hohen oktaven und sigmatismatisch, also lispelnd, kommunizieren und dazu noch ständig silbenverdopplungen, kinderworte und i-chen einfliessen lassen (ja schnutßelchen, wo iß den daß wauwau? ach hinter dem brummbrumm? ßollen wir jetßt eideidei machen, nachdem wir daß kacki aus der windi geholt haben? dann gibßt noch ein bißchen […]
Die Interpretation von Satire
Ich hatte einen ganz anderen Beitrag im Kopf, den ich wohl nie abgeschickt hätte, er war zu persönlich. Dann trendete auf Twitter auf einmal wieder der #CharlieHebdo-Hashtag. Als ich sah, was es damit auf sich hatte – und wie die Empöreria wieder einmal darauf abging, wollte ich dann doch etwas schreiben. Ich werde den Cartoon nicht verlinken, ihr seid schon groß und werdet ihn selbst finden. Ich werde ihn beschreiben. Es geht um den ertrunkenen Jungen Aylan Kurdi. Ein syrischer… weiter
bitte hinterlassen sie diesen raum, wie sie ihn …
ich komme in das untersuchungszimmer, in dem eine kleine braungelockte zweijährige ihre verwüstungen hinterlassen hat: offene schubladen, schranktüren, mülleimer umgeworfen, waage verschoben, der bildschirm am pc ist schwarz.
das spielzeug ist unberührt.
mama sitzt weit entfernt auf einem stuhl und betrachtet sich das ganze.
als ich ins zimmer trete, zeigt sie auf den pc:
"die kleine hat ihren computer ausgemacht."
ich: "ah, ok, warum das?"
mutter: "kann man ja wieder anmachen."
ich: "ja, klar, schon. nur, warum hat sie den computer ausgemacht?"
mutter: "wie jetzt?"
ich: "naja, warum konnte sie den computer ausmachen?"
mutter: "keine ahnung."
ich: "nun, weil sie selbst zu langsam waren."
mutter: "…?"
ich: "ja, wirklich, sie müssen schneller sein."
mutter: "ist doch nur ein computer."
ich: "richtig, darum gehts mir auch gar nicht, den schalten die kinder hier vier oder fünfmal die woche aus. aber morgen ist eine steckdose, die die kleine vor ihnen erreicht."
mutter: "die sind bei uns alle gesichert."
ich: "aber doch nicht überall. das wissen sie doch gar nicht. da geht es auch ums lernen."
mutter: "sie weiss schon, was eine steckdose ist."
ich: "aber den respekt vor einem computer, sogar einem fremden, hat sie nicht. und sie sind nicht dazwischen gegangen."
mutter: "den kann man doch wieder starten."
ich: "ehrlich, frau dombrowski-celik-meyer, sie sollten solche situationen vorhersehen und dann eventuell dazwischen gehen. sonst wird sie immer schneller sein als sie. und alles ausprobieren. und auch alles erlaubt bekommen."
mutter: "mmh. aber den computer kann man ja wieder starten."
ich habe dann die untersuchung gemacht, ging alles prima, das kind war auch eigentlich gesund. zurück blieb nur ein halb verwüstetes zimmer. die mutter hat sich freundlich verabschiedet, die kleine zog einfach so von dannen, ohne tschüss und auf wiedersehen. schüchtern eben die kleine .
und das zimmer blieb so zurück, wie es die mutter bestimmt nicht beim nächsten mal antreffen will.
aufräumen durften die helferinnen.