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Studien zum Interesse von Schüler/innen an Astronomie
So ziemlich jeder, der sich mit astronomischer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt, dürfte die Erfahrung machen, dass Astronomie so etwas wie eine Einstiegswissenschaft darstellt – astronomische Bilder, Phänomene, Konzepte treffen insbesondere bei jungen Menschen auf großes Interesse. Interesse ist nun einmal die Voraussetzung dafür, etwas zu lernen; ist das Interesse einmal da und hat das Lernen begonnen, dann gelangt man nicht selten ins Gebiete, von denen man vorher gar nicht wusste, dass sie einen interessieren. Astronomie mit ihren vielfältigen fachlichen Verknüpfungen… weiter
Positives Denken – warum Optimismus Leben retten kann
Stellen wir uns vor, die Medizin sei ein Actionfilm. Darin gibt es einen Superhelden – den Plazebo – und einen Bösewicht, den Nozebo.
In der Realität ist das kaum anders. Denn während Plazebo zu kleinen Tricks greift, um uns auch einmal ohne Wirkstoff genesen zu lassen, setzt sein fieser Gegenspieler Nozebo an der gleichen Stelle an, macht uns jedoch so viel Angst, dass wir kränker werden.
Deshalb gibt es Ansätze wie der vom Frankfurter Chirurgen Bernd Hontschik, die Psychosomatik stärker in die Behandlung des Patienten einzubinden.
Werner Bartens hat in seinem Artikel Die Macht der schlechten Gedanken verschiedene Beispiele genannt, wie negative Gedanken oder Vorahnungen das körperliche Befinden stark beeinträchtigen können. Ein eher unterhaltsames Beispiel erzählt von Vance Vanders, der in den 1930er Jahren einen Hexer in Alabama aufsuchte. Dieser belegte ihn scheinbar mit dem Fluch, in Kürze sterben zu müssen. Nach seiner Heimkehr ging es Vanders stetig schlechter. Bei seiner Einweisung in ein Krankenhaus erzählte seine Frau dem behandelnden Arzt von der Verwünschung des Hexendoktors. Daraufhin fasste sich der Arzt ein Herz. Er berichtete der Familie, dass er eine Unterredung mit dem Hexer gehabt habe. Es sei offensichtlich, dass dieser Eidechseneier in Vanders‘ Magen eingebracht hatte, und dass eine der Echsen geschlüpft sei und ihn von innen fresse. Nach der Inszenierung mit einer Brechspritze und einem hervorgezauberten Reptil ist Vanders innerhalb einer Woche genesen.
Hier und in etlichen weiteren Beispielen erkennen wir Nozebo, die dunkle Kraft, die dem Patienten seine Gesundheit stiehlt. Oft geht es dabei um Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine überhörte (missverstandene) Aussage eines Arztes, manchmal auch um die Behandlung durch Angehörige. Erwartungshaltungen von innen oder aussen werden erfüllt. Dabei kann es um die erwartete Übelkeit bei einer Chemotherapie gehen, die bereits vor der Medikamenteneinnahme einsetzt oder auch um eine rapide Verschlechterung des Gesundheitszustandes nach einer Überdosis Schlaftabletten – auch wenn sich diese später als Scheinarzneimittel aus Zucker herausstellen.
In diesem Sinne allen Lesern ein schönes Wochenende!
Quellen und Empfehlungen:
Werner Bartens Die Macht der schlechten Gedanken
Bernd Hontschik Körper, Seele, Mensch
Bernard Lown Die verlorene Kunst des Heilens
flickr.com Ambulance at city nursing home
Doch-nicht-nichtinvasive Hirnstimulation?
Entwickelt sich die externe Stimulation des Gehirns mit elektrischen und magnetischen Feldern schneller, als wir passende Wörter dafür finden? Werden hinter harmlos klingenden Bezeichnungen Gefahren verborgen? Kann und sollte man die angeblich ‘nichtinvasive’ Hirnstimulation mit einer radiochirurgischen Behandlung vergleichen? Am 13. Dezember 2013 wurde durch die FDA (Food and Drug Administration, Zulassungsbehörde der USA für Lebens- und Arzneimittel) ein neues Medizingerät zugelassen. Es war der zweite Anlauf. Ein sogenanntes „nichtinvasives“ Verfahren, die transkranielle Magnetstimulation, ist nun in den USA zur Migränetherapie zugelassen. Siehe auch meinen Beitrag in Gray Matters… weiter