Related Posts
Ruhe bitte
Während einer langen OP, die der Chef und die Menschenhandwerkerin durchführen, beginnen im Saal immer wieder immer lauter werdende Gespräche. Neben dem Tür-auf-Tür-zu, Telefonklingeln und sonstigen Nebengeräuschen ist das sehr nervend, vor allem wenn man mit insgesamt vier Händen tief in den Weiten des Bauchraumes steckt und sich bemüht ein wichtiges Blutgefäß zu verschonen.
Nachdem wir also schon zuvor um Ruhe gebeten haben, beginnt hinter dem Vorhang (=Anästhesieseite) der Anästhesiearzt zu quatschen, zuerst noch ein Flüstern, dann immer lauter.
Menschenhandwerkerin beschwert sich natürlich nicht, wie soll ich dem Anästhesie-Oberarzt sagen dass er bitte endlich seine Klappe halten soll weil ich sonst abgelenkt werde? Gottseidank stört es den Chefchirurgen auch.
Chef: “Könnten wir bitte etwas mehr Ruhe im Saal haben?”
Da der Anästhesist am Plaudern war und nicht genau alles verstanden hat beugt er sich über den Vorhang zu uns:
Anästhesist: “Wie bitte? Soll ich die Patientin mehr relaxieren?”
Chef: “Nein! Sie sollen sich selbst bitte etwas Antiplauder i.v. verabreichen!”
LOL.
Meeresbrise
Tja. Dann kam der Tag an dem ich mir zum ersten Mal bei einem “Problem” eines Patienten das Grinsen oder eher lautes Losprusten verhalten musste. Weil, ich bin ja voll seriös. Nein, also ganz ehrlich: den Leuten sind soooo viele Sachen peinlich, und ich kann mich nur wiederholen: täglich stecke ich meinen Finger in alle möglichen Körperöffnungen. Also, als Chirurgin hauptsächlich in Polöcher. Hämorrhoiden, Krebs, und so weiter, was dort unten halt alles schief laufen kann. Ich taste Brüste ab (kleine, große, asymmetrische, vernarbte) und noch viel mehr Hodensäcke (kleine, große, asymmetrische) und von den täglich zahlreichen Geruchserlebnissen zu schweigen.
Aber dann kam der Tag an dem ich es zum ersten Mal selbst erlebte: als Ärztin einen Gegenstand aus dem Analkanal eines Menschen holen. Nennen wir den Patienten Herrn Sprüh. Er kam in die Notaufnahme, da er sich zuhause einen Spraydose hinten gesteckt hatte, und zwar mit dem Deckel des Raumsprays voran. Der dann tief drinnen sich loslöste und stecken blieb. Herr Sprüh wurde dann etwas panisch, da er den Gegenstand nicht selbst rausbekam und so kam er ins Krankenhaus. Dort gelang es uns auch nicht die Kappe rauszuholen, so gingen wir in den OP, Herr Sprüh bekam eine kurze Vollnarkose, lag im sogenannten “Frauenarztstuhl” und die Menschenhandwerkerin konnte – dank Vordehnung durch den Patienten selbst – mit ihrer fast gesamten Hand hinten rein greifen um den Übeltäter rauszufischen. Das Gespräch mit der Mutter (bei der er noch wohnte und die das alles mitbekam) anschließend war auch nicht unpeinlich, aber sie war letztendlich froh dass alles gut ging.

EKG Quiz #4
Folgendes EKG Bild gilt es zu befunden! Gleicher Patient, 15 Minuten später: Befundung? Pathologien? Procedere? Befunddynamik? Akute Interventionen notwendig? Die Auflösung gibt es wie immer nach entsprechender Diskussion / Befundung durch die…