Niacin (auch bekannt als Vitamin B3 oder Nicotinsäure) ist ein wichtiger Baustein im menschlichen Körper. Wir benötigen Nicacin für grundlegende Stoffwechselprozesse. Zudem hat Niacin eine antioxidative Wirkung. Ein Überschuss an dem B-Vitamin könnte jedoch auch negative Folgen haben.
Denn laut einer aktuellen Studie könnte ein Überschuss an Nicotinamid, einem Derivat des Niacins, eine mögliche Ursache für […]
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Evidenzbasierte Mediziner entdecken die Transparenz
Jüngst war aufgeflogen, dass der einflussreiche Schmerzforscher Scott Reuben eine Reihe von Studien frei erfunden hatte, die zu einem großen Teil von Pfizer und Purdue (in Deutschland Mundipharma) finanziert worden waren. Reubens Veröffentlichungen fielen stets positiv für die einschlägigen Produkte der Geldgeber aus und hatten auch Eingang in die deutschen Leitlinien zur Akutschmerztherapie gefunden.
In der deutschen Presse meldeten sich daraufhin eine ganze Reihe von Schmerzexperten zu Wort, die einen Einfluss der gefälschten Studien auf die deutsche Therapiepraxis zum Schaden von Patienten trotz des Eingangs in die Leitlinien unisono als eher unwahrscheinlich bezeichneten. Uns fiel auf, dass die zitierten Experten noch eine weitere Gemeinsamkeit haben: Sie verfügen über finanzielle Verbindungen zu Pfizer und/oder Mundipharma, die in den Presseartikeln nicht zur Sprache kamen.
Pikanter Aspekt am Rande: Bei Prof. Edmund Neugebauer, der u.a. in der Süddeutschen Zeitung zitiert worden war und dessen finanzielle Verbindungen zu Pfizer wir erst nach vergleichsweise intensiver Recherche zu Tage förderten – die entsprechende Seite war nicht im Google-Suchindex enthalten – handelt es sich um den 1. Stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM), eines Vereins, der sich der streng wissenschaftlichen Bewertung von medizinischen Behandlungen verschrieben hat und deshalb von der Pharmaindustrie eher als Gegner denn als Freund betrachtet wird.
Offenbar wachgerüttelt durch unseren Artikel, ist das DNEbM nun in die Offensive gegangen. In einer Pressemitteilung des DNEbM heißt es:
Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (DNEbM) will zur Auflösung dieses Dilemmas beitragen. Es hält dazu eine unvoreingenommene und sachliche Auseinandersetzung mit den Fragen und Problemen für nötig, welche Interessenkonflikte aufwerfen.
Ein transparenter Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten ist schließlich auch nötig, um das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung zu erhalten.
Aus dieser Überzeugung heraus, veröffentlichen die Mitglieder des Vorstands und die Beisitzer des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V. am 6. Mai 2009 Erklärungen zu ihren potenziellen Interessenkonflikten auf der Netzwerk-Internetseite: http://www.ebm-netzwerk.de/wir_ueber_uns/interressenkonflikte.
Eine kurze Durchsicht der angegebenen Interessenkonflikte zeigt, dass im Kreis der DNEbM-Funktionäre nur Neugebauer recht intensive finanzielle Verbindungen zur Pharmaindustrie zu pflegen scheint. Eine Beratungstätigkeit für Pfizer im Zusammenhang mit der offenbar im Hintergrund von Pfizer initiierten und/oder getragenen Initiative Schmerzfreie Klinik, die er an anderer Stelle nennt, gibt Neugebauer in dieser Erklärung nicht an. Weiterhin vermeldet er eine Vortragstätigkeit u.a. für den Pfizer-Konzern und gibt nun auch Verbindungen zu anderen Pharmakonzernen an, darunter Mundipharma. Während die Erklärungen seiner Kollegen überwiegend stärker ins Detail gehen, verzichtet Neugebauer auf Aussagen über die Höhe der erhaltenen Honorare.
In schützender Mission
Zum Thema Impfen noch zwei Werbeplakate aus Österreich.
Einmal Grippeimpfung nach James-Bond-Manier. “In schützender Mission”. Wer würde sich dem entziehen? James Bond gewinnt bekanntlich immer.
Zum Zweiten ein bekannter Kopf für die Pneumokokkenimpfung. Ob da “Vitalstoffe” drin sind?
Sind Blogger doch Journalisten?
Das Internet ist für die US-Amerikaner einer vertrauenswürdigere Nachrichtenquelle als das Fernsehen. So hat es der Tagesanzeiger als Zürich auf seiner Internetseite gemeldet und als Quelle Bild-Online angegeben. Ein sehr dürftiger 7-Zeiler, deren Ursprung bei Bild-Online nicht mehrhier zu finden ist. Online-Journalismus eben.
Das hat trotzdem zwei Blogs, immerhin Platz 13 der schweizer und Platz 75 der deutschen Blogscharts, nicht davon abgehalten diese Neuigkeit aufzugreifen und zu verwursten.
Nur 5 Minuten Recherche hätten gelangt, um den Inhalt der Information ins richtige Licht zu rücken. Es wurden nicht 3000 US-Amerikaner befragt, sondern 3472. Die Umfrage wurde von einem Kabelkanal in Auftrag gegeben, der damit PR für sein neues Projekt “The truth behind the news” machen wollte.
Moderatorin einer Podiumsdiskussion: Arianna Huffington, Gründerin der “Huffington Post” – des einflussreichsten Politblogs in den USA. [bytheway: interessante Diskussion, die online als video zu sehen ist]
Die Befragten gehörten einem Online-Panel an. Fast alle hatten bei der Präsidentschaftswahl ihre Stimme abgegeben, über 90% gaben an, schon vor der Finanzkrise sich darüber bewusst gewesen zu sein, dass diese sich abzeichnen würde. 52% nannten als Wohnsitz “Amerika”, 24% “Planet Erde”. 24% waren Mitglied der Streitkräfte, über 50% gehen nie oder höchstens 1-2 mal im Jahr zu Walmart einkaufen, über 50% besitzen einen Reispass. Nicht gerade der typische US-Amerikaner.
Es gäbe viele Gründe, die Ergebnisse mit Vorsicht zu bewerten.
Im Übrigen glauben 72,6% der Befragten, dass in den Nachrichten, die sie sehen und lesen, die Informationen verzerrt widergeben werden. Ob so ein Triumph der Internet-Medien aussieht? Und was haben die Online-Medien, die im deutschprachigen Raum darüber berichtet haben, vom grössten Nachrichtenportal, über die Qualitätspresse bis zu ambitionierten Bloggern, damit beigetragen, dieses Vertrauen ins Internet auch bei uns zu rechtfertigen?