Anzeige im “Deutschen Ärzteblatt”
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Presse-Information: Die kostenlose IFABS Führungshilfe für niedergelassene und Klinik-Ärzte
Die „Führungshilfe“ ist ein kostenfreies Beratungsangebot für Ärzte in Arztpraxen und in Krankenhäusern, das helfen möchte, problematische Führungssituationen besser zu bewältigen, um nicht nur den Arbeitserfolg zu steigern, sondern auch selbst wieder Arbeitsfreude zurückzugewinnen. Interessierte Ärzte profitieren hierbei vom umfangreichen Know-how, das im Laufe der langjährigen Beratungstätigkeit des Instituts in Arztpraxen und Krankenhäusern erworben wurde […]
alli® doch keine Wunderpille
alli®, das erste nicht rezeptpflichtige Medikament zur Gewichtsreduktion ist seit einigen Wochen auf den Markt und wird vom Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) intensiv beworben. Die Claims sind überraschend zurückhaltend. Statt Wunder zu versprechen, wird die Message kommuniziert, dass alli® lediglich als Unterstützung einer Ernährungsumstellung eingesetzt werden solle, und dann helfe, bis zu 50% mehr abzunehmen als mit einer Diät allein. Anders, als vor Monaten noch zu vermuten war und das Medikament ein “Meilenstein im Kampf gegen das Übergewicht” sein sollte.
Ganz ohne Strapazierung des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) geht es dann doch nicht. Auf der Internetseite werden Erfahrungsberichte präsentiert. Nicht ganz dem HWG entsprechend, das verbietet, “mit der Wiedergabe von Krankengeschichten sowie mit Hinweisen darauf” bzw. “mit Äusserungen Dritter, insbesondere mit Dank-, Anerkennungs- oder Empfehlungsschreiben, oder mit Hinweisen auf solche Äusserungen” zu werben.
Selbst Boulevard-Zeitungen mahnen zur Vorsicht.
Diese ist auch angebracht. Wenn der Fettgehalt der Ernährung nicht reduziert wird, kommt es zu ernährungsbedingten Begleiterscheinungen, wie die Internetseite die Nebenwirkungen umschreibt. Die Fachinformationen sind da direkter und nennen ölige Flecken, Flatulenz mit Stuhlabgang, Stuhldrang, fettiger öliger Stuhl, Abgang öligen Sekrets, Fatulenz, weicher Stuhl, Unterbauchschmerzen, Stuhlinkontinenz, Flüssige Stühle, Vermehrter Stuhlgang.
In den USA ist dies immer ein Thema für bissige Kommentare, wie die Internetseite yourbuddi.com
Ein Tipp, wäre einfach locker bleiben:
Interessenskonflikte in der Menopause
In der NY Times hatten Ende letzten Jahres zwei Journalisten das Marketing von Wyeth bei der Hormontherapie in den Wechseljahren unter dem Titel “Menopause, as Brought to You by Big Pharma” aufgearbeitet.
Im Internet-Fachportal Medscape beklagt sich nun der Gynäkologe Prof. James Simon über die tendenziöse und inhaltlich falsche Berichterstattung der Journalisten: “A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Lay Press”. Dabei geht er auf die wissenschaftlichen Fakten ein und zitiert die Empfehlungen der North American Monopause Society (NAMS).
Ein Geplänkel jenseits des Atlantiks. Es zeigt jedoch, warum die Pharmaindustrie jedes Vertrauen verspielt hat, was auch hierzulande derzeit sich bei der gesundheitspolitischen Diskussion in den oft gerechtfertigten, aber zum Teil auch überzogenen Angriffen in den Medien widerspiegelt.
Die North American Monopause Society finanziert sich zu über 50% aus “Educational grants and sponsorship and exhibit fees” von Unternehmen, was nur dem Jahresbericht und nicht sehr transparent zu entnehmen ist. Die Sponsorenliste ist lang:
Amerifit Nutrition, Inc.
Amgen USA
Ascend Therapeutics
Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc.
Bellevue Pharmacy Solutions
BioSante Pharmaceuticals, Inc.
Breckenridge Pharmaceutical, Inc.
Duramed Pharmaceuticals, Inc.
Élégance Woman’s Lubricant
Eli Lilly and Company
Elsevier/Saunders/Mosby
Endo Pharmaceuticals
Enzymatic Therapy, Inc.
Genova Diagnostics
GlaxoSmithKline
Graceway Pharmaceuticals, LLC
Helm Pharmaceuticals, Inc.
Medscape
National Women’s Health
Resource Center
Novartis Pharmaceuticals Corporation
Novo Nordisk Inc.
Novogyne Pharmaceuticals
Pfizer Inc.
Procter & Gamble Pharmaceuticals
Roche
Sciele Pharma
Solvay Pharmaceuticals, Inc.
Ther-Rx Corporation
University of Pittsburgh Medical Center
Upsher-Smith Laboratories, Inc.
Warner Chilcott
Wyeth Pharmaceuticals
Darunter auch: Medscape. Damit nicht genug. Prof. Simon hängt seinem Artikel eine beeindruckende Liste von potentiellen Interessenskonflikten an:
Served as speaker or a member of a speakers bureau for: Amgen Inc.; Ascend Therapeutics; Bayer HealthCare Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; GlaxoSmithKline; KV Pharmaceutical; Merck & Co., Inc.; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Novogyne; Sciele Pharma, Inc.; Teva Neuroscience, Inc.; Ther-Rx Corporation; Warner Chilcott; Wyeth Pharmaceuticals Inc.
Received grants for clinical research from: Biosante Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; FemmePharma Global Healthcare, Inc.; GlaxoSmithKline; Nanma/Tripharma/Trinity; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Procter & Gamble; QuatRx Pharmaceuticals; Teva Neuroscience, Inc.
Während die wissenschaftliche Direktorin von Medscape und Mitautorin des Kommentars keine relevanten finanziellen Beziehungen angibt. Medscapes Zuwendungen an die NAMS gehören also nicht dazu.
Da könnte glatt ein Kommentar geschrieben werden mit dem Titel: “A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Professional Press”.
In Deutschland wies der Medizinjournalist Klaus Koch bereits 2003 in der Mitgliederzeitschrift der Berliner Ärztekammer in einem Artikel auf die engen Beziehungen zwischen Ärzten und Industrie hin:
nicht bereits Geld von der Pharmaindustrie erhalten hat.
Nur ein Beispiel für die Aussage von Peter Sawicki Die Pharmaindustrie beeinflusst alle.