Sechzehn Uhr fünfzehn. Eigentlich bald Feierabend. Und man hat noch Verschiedenes zu erledigen… und dann tauchen diese Angehörigen auf. “Wir müssen unbedingt mit dem Arzt sprechen. Es ist wichtig. und dringend.”
Schwester schiebt die Gruppe von vier Leuten ins Arztzimmer. Ohne Vorwarnung. Ohne Anklopfen. Medizynicus räumt schnell alle Patientenunterlagen zusammen, wegen Schweigepflicht und so, deenn der eine von den Angehörigen schielt mit einem Auge auf das Krankenblatt,…
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auf dem Raucherbalkon nachts um halb eins…
Es ist still.
Alles ruhig soweit.
Ich schleiche über die nächtlichen Flure, schaue hier noch einmal vorbei und dort, kurzer Smalltalk mit den Nachtdienst-Schwestern, bevor ich mich hoffentlich für ein paar Stündchen zurückziehen kann.
Im zweiten Stock steht die Tür zum Balkon offen.
Auf dem Balkon steht Herr Schröder und raucht.
Als er mich sieht, versucht er schnell, seine Zigarette […]
Freiwillig
Altbau am Bahnübergang. Ein heruntergekommenes Mietshaus. Schäbige Briefkästen, klapperige Türklingeln, nicht alle lesbar. Ein muffiger, dunkler Flur. Der Arzt wundert sich manchmal, wie schäbig man in dieser Stadt wohnen kann.
Im Treppenhaus schreit ihm eine Männerstimme entgegen. Wütend, aufgeregt: “Bleiben Sie, wo Sie sind. Sie brauchen nicht raufzukommen. Wir brauchen keinen Arzt. Weg mit Ihnen!” Mal sehen, ob ALLE dieser Meinung sind, dort oben. Dritter Stock, große Altbauwohnung, unaufgeräumt, vernebelt, rauchverhangen. Im Wohnzimmer hat sich die Ehefrau verschanzt mit den drei kleinen Kindern. Sie raucht. Der Größte zeigt mir seinen Gameboy. Die Eltern des Patienten sind in der Küche. Er, um den es geht, Vater der Kinder, Sohn der Eltern, der den Arzt so freundlich begrüßte, tobt durch den Flur. Fremdanamnese: Er habe viel gekifft und sei viel rumgezogen die letzten Tage. Immer verworrener und aggressiver geworden. Frau und Kinder bedroht. Sich selbst bedroht. Und, ja, er sei auch schon mal wegen einer Psychose in … gewesen.
Der Arzt lädt den Patienten auf eine Zigarette ein. Der Gesprächsversuch mündet bald in wütenden Schuldzuweisungen zwischen den Familienmitgliedern. Lauter Streit, noch mehr Rauch. Die armen Kinder. In die Psychiatrie? Nie wieder! Nicht freiwillig. Vergiss es! Er läuft weg. Die Frau flüstert: “Jetzt holt er die Messer”. Doch er hat nur Tabak geholt. Der Arzt gibt ihm zwei Möglichkeiten: Zwangseinweisung oder Freiwilligkeit. Nein, andere Möglichkeiten gibt es nicht. Entweder oder. Zwangseinweisung käme jetzt allerdings völlig unpassend. Dauert ewig. Draussen warten die nächsten Patienten. Und hier geht das schon seit 20 Minuten nicht voran. Schonmal RTW mit Blaulicht rufen. Klare Ansage. Kompromisslos. Wille gegen Wille.
Langsam lichtet sich der Nebel. Die Situation entwirrt sich. Nimmt eine Richtung an: Freiwillig in die Psychiatrie, der Familie zuliebe. Bitte! Kein Gestreite, keine Schuldzuweisungen, kein Geschrei mehr. Als der RTW unten vorfährt packt er seinen Tabak ein und folgt dem Arzt die Treppe runter.
Freiwillig.
14. Februar – Valentinstag
Der Valentinstag wurde in Italien früher zu Ehren der römischen Göttin Juno am 15. Februar gefeiert. Sie war die Frau von Jupiter und Schutzpatronin der Ehe und Liebe. Heutzutage ist der Tag stark kommerzialisiert, als Zeichen ihrer Liebe schenken sich Liebende und Verliebte vor allem Blumen. Doch was macht eigentlich die Liebe, im Gegensatz […]