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HIV und AIDS

  1. den HIV-PCR-Test, der direkt die Viren nachweist und so bereits nach 2 Wochen aussagekräftig ist. Dieser Test hochsensibel und hochspezifisch, allerdings teuer und wird von den Sozialversicherungen nicht bezahlt.
  1. den so genannten Schnelltest, bei dem es sich auch um einen HIV-Antikörpertest handelt, der allerdings ohne Laborausstattung in Form eines Streifentests durchgeführt werden kann. Das Ergebnis ist daher in 15 bis 20 Minuten vorhanden. Auch dieses Testverfahren ist wie der oben erwähnte klassische Antikörpertest erst nach 12 Wochen aussagekräftig und muss im Falle eines positiven Ergebnisses mittels Bestätigungstests bestätigt werden.

Achtung! All diese HIV-Nachweisverfahren gehören in die Hände eines Spezialisten, von selbst durchgeführten „Heimtests“ ist daher aus medizinischen und psychologischen Gründen strikt abzuraten.

Lösungsansätze

Sozialberatung

Die MitarbeiterInnen und PsychologInnen der AIDS-Hilfen sprechen auch immer wieder vom „sozialen AIDS“ und meinen damit die Diskriminierung und Ausgrenzung von HIV-Infizierten und AIDS-Kranken. Eine Sozialberatung ist daher bei manchen PatientInnen unumgänglich.

Psychotherapie

Zwei Phasen der HIV-Infektion sind psychisch besonders belastend für HIV-positive Patienten: die Wochen und Monate nach der Diagnosestellung und die Phase zu Beginn der HIV-Therapie sollten in bestimmten Fällen daher von einem Psychologen/ einer Psychologin begleitet werden.

Rezeptfreie Medikamente und Alternativen

Vor der Behandlung einer HIV-Infektion mit rezeptfreien und/oder alternativmedizinischen Präparaten kann nur gewarnt werden.

Rezeptpflichtige Medikamente

Inzwischen stehen 30 verschiedene Medikamente aus 5 verschiedenen Substanzgruppen zur Behandlung einer HIV-Infektion zur Verfügung. Allen gemeinsam ist, dass sie die Vermehrung von HIV blockieren. Sie tun das allerdings auf verschiedene Wege.

  • Während die reversen Transkriptasehemmer die Umschreibung der Viruserbmasse (RNA) in DNA blockieren,
  • verhindern die CCR5-Blocker das Andocken von HIV an die menschlichen Zellen,
  • die Integrasehemmer den Einbau von HIV in den menschlichen Zellkern
  • und die Proteasehemmer die Eiweißreifung von Virusprotein.

Mit einer HIV-Therapie beginnt man abhängig von der Zahl der Helferzellen (zur Zeit unter 350-500 CD4-Zellen/µl), das Ziel jeder HIV-Therapie ist es, die Viruskonzentration so sehr zu senken, dass keine Viren mehr im Blut nachweisbar sind. Eine moderne HIV-Therapie, wie sie uns heute zur Verfügung steht, konnte die Sterblichkeit in der westlichen Welt dramatisch senken, im Idealfall sogar gegen Null drücken.

Vorbeugende Maßnahmen

Das HIV-Infektionsrisiko kann man nach heutigem Wissensstand auf zwei Arten minimieren:

Safer-Sex

Schon wenige Jahre nach dem ersten Auftreten der HIV-Infektion in den frühen 1980er-Jahren erkannte man, dass man die HIV-Übertragung durch das Praktizieren von Safer-Sex verhindern kann.

Safer Sex bedeutet, dass keine infektiösen Körperflüssigkeiten, wie Samenflüssigkeit (Sperma) oder Vaginalflüssigkeit auf die Schleimhaut (Penis, Scheide, Mastdarm oder Mund) des Partners gelangt. Dies verhindert man, indem beim Vaginal- und Analverkehr ein Kondom verwendet wird und der Samenerguss (Ejakulation) im Mund es Partners verhindert wird.

Optimale HIV-Therapie

Erst seit der Veröffentlichung eines entsprechenden Statements einer Schweizer Expertengruppe (EKAF, eidgenössische Kommission für AIDS-Fragen) im Jahre 2008 ist diese Art der Risikoreduktion offiziell „anerkannt“. Diese Erklärung besagt, dass von optimal behandelten HIV-positiven PatientInnen, die sich regelmäßigen medizinischen Kontrollen unterziehen, ihre HIV-Medikamente regelmäßig einnehmen und bei denen keine genitalen Infektionen vorliegen, nur eine extrem geringe Infektionsgefahr ausgeht.

Diese beiden Maßnahmen gemeinsam können das HIV-Infektionsrisiko auf ein möglichst geringes Niveau senken.

Autor

Dr. Horst Schalk ist Allgemeinmediziner in Wien (www.horstschalk.at). Von 1994 bis 1999 war er Arzt der AIDS-Hilfe Wien. Er ist Vorstandsmitglied der ÖGNÄ-HIV (Österreichische Gesellschaft niedergelassener Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter), Mitglied der österreichischen AIDS-Gesellschaft, Obmann von HOMED (Homosexuelle im Gesundheitswesen) und Mitglied der DAGNA (deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte im HIV-Bereich).

Weiterführende Links

www.aids.at www.aidsgesellschadft.at www.oegnae-hiv.at

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Exakt vor 30 Jahren, im Jahre 1981, wurde erstmalig bei amerikanischen PatientInnen eine Immunschwächekrankheit beobachtet, die später als AIDS (engl. für erworbenes Immunmangelsyndrom) bezeichnet wurde. Bereits nach wenigen Jahren konnte von den beiden Wissenschaftlern Montanier und Gallo fast zeitgleich ein Virus als Urheber dieser Erkrankung nachgewiesen werden. Das anfangs als HTLVIII bezeichnete Virus erhielt schon bald die Bezeichnung HIV (humanes-Immunmangel-Virus). In den folgenden Ja

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