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Lustlosigkeit bei der Frau

  • Ziel einer medikamentösen Therapie muss also sein, das alte Gleichgewicht wieder herzustellen, um überhaupt Lebenslust und dadurch auch wieder Lust auf Sexualität empfinden zu können.
  • Depressionen werden heute einerseits mit Psychotherapie und anderseits mit Medikamenten behandelt. Die Medikamente sorgen dafür, dass der Serotonin-Spiegel im Gehirn wieder ins Gleichgewicht gerät.
  • Fast alle Antidepressiva haben allerdings eine unangenehme Nebenwirkung: Sie schwächen das sexuelle Verlangen ab und können Orgasmusschwierigkeiten erzeugen. Je nach Präparat und Patientin kann diese Nebenwirkung mal stärker und mal schwächer sein.
  • Wenn Sie, aufgrund einer Depression, Antidepressiva einnehmen müssen, besprechen Sie dieses Thema unbedingt mit ihrem Arzt. Und sollten Sie eine solche Nebenwirkung bemerken, dann dürfen Sie Ihre Medikamente nicht eigenhändig absetzen - auch dies müssen Sie mit dem Arzt/der Ärztin Ihres Vertrauens besprechen. Diese werden gemeinsam mit Ihnen versuchen, ein anderes Medikament zu finden, das diese Nebenwirkung nicht oder in geringerem Ausmaß aufweist.

Psycho-soziale Lösungsansätze

WICHTIG!

Vergessen Sie nicht, nur wenn Sie unter der Lustlosigkeit leiden, kann von einer Störung gesprochen werden!

Manchmal weiß unser Körper besser als unsere Seele, dass Lustlosigkeit gar keine schlechte Sache ist, um Dauerfrust zu vermeiden.

Sie kann ein vorübergehender, aber auch ein dauernder Zustand sein - und sie kann belastend - oder eben gar nicht belastend sein. Nicht alles, was wie eine Störung klingt, ist auch eine solche.

Wenn Sie in einer Beziehung leben und Ihre Partnerin/Ihr Partner will ebenso wenig Sex wie Sie - und Sie sind damit glücklich, dann ist das okay.

Auch wenn die Medien uns ständig suggerieren wollen, dass wir am besten rund um die Uhr Sex haben sollten -jeder sollte Sexualität so leben, wie er oder sie das möchte.

Sexualtherapie

Liegt Ihre Lustlosigkeit nicht in einer körperlichen Ursache begründet, ist es sinnvoll, eine Sexualtherapeutin/einen Sexualtherapeuten aufzusuchen. Dies können Sie allein, aber auch gemeinsam mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin tun. Eine Sexualtherapie versucht, den Ursachen Ihrer Lustlosigkeit auf den Grund zu gehen, nimmt Ihnen eventuelle Schuldgefühle - „ich funktioniere nicht richtig!“ - und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Partner/Ihrer Partnerin Strategien, wie Sie Ihr Sexualleben wieder zu neuer Blüte führen können. Dazu brauchen Sie allerdings Geduld und Zeit! Sexuelle Unlust entsteht über lange Zeit - und Sie kann nicht in wenigen Stunden wieder behoben werden.

Sexual- oder Lebensberatung

Bei belastenden sozialen Problemen (familiäre, berufliche, partnerschaftliche…), bei starren religiösen oder kulturellen sexuellen Normen oder Rollenerwartungen oder bei unsicherem oder mangelndem Wissen über Sexualität usw. können Gespräche mit Sexual- oder LebensberaterInnen große Veränderungen bringen.

Weiterführende Artikel

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Vermindertes sexuelles Verlangen in einer Beziehung kommt häufiger vor, als die meisten denken. Die Ursachen dafür sind vielfältig, können sowohl körperlicher als auch psycho-sozialer Natur sein. Ebenso unterschiedlich sind auch die Lösungsansätze. Definition Die internationale Bezeichnung für diese Störung heißt Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD) - wir bezeichnen sie als „vermindertes sexuelles Verlangen“. HSDD wird im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorder

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