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PIP und Implantat-Austausch

Die Auswahl der Formen von PIP Implantaten war stark eingeschränkt und ergab meiner Meinung nach unästhetische Ergebnisse. Individuele massegschneiderte Lösungen waren hier nicht möglich. Ich habe sie in meiner eignen Praxis nie benutzt, ich kenne sie nur von englischen Kliniken. Die Implantate selbst fühlten sich zudem minderwertig an.

Mehr als 300000 PIP Implantate sind weltweit in 65 Ländern in den letzten 12 Jahren verkauft worden. Die Hälfte davon allein in Südamerika. 50000 Frauen sind in Grossbritannien betroffen, davon 14.000 haben sich PIP Implantate bei der Harley Medical Group einsetzen lassen. Neben Transform Medical Group vergleichbar. Meiner Erfahrung nach  wurden 10-14 Frauen pro Tag mit Brustimplantaten von einem Chirurgen allein versorgt. Auch mir wurde dies von einer Firma angeboten. Dass diese Firmen PIP bevorzugt eingesetzt hatten, wundert mich nicht. Z.B. war die Projektion, also der Durchmesser eines Implantates in der Breite, der vor allem für das ästhetische Profil verantwortlich ist, mir zu unästhetisch. Eine Auswahl an anatomischen Implantaten gab es nicht.

Mich verwundert es also umso mehr, dass Frauen nach Brustkrebs mit diesen PIP Implantaten versorgt wurden., wie z.B. in der Uniklink Essen oder NHS. Hier bietet sich eher die anatomische Brustimplantatform an, um ein möglichst natürliches Resultat einer Brust wieder herzustellen. Das gilt aber im wesentlichen für rekonstruktive Eingriffe und Frauen ohne Brustgewebe, oder mit tubulären Deformitäten. Ansonsten bin ich der Meinung und kann das anhand von Beispielen belegen, dass auch bestimmte runde Formen natürliche Ergebnisse erzielen. Frauen. Ein hoher Anteil der Frauen mit PIP Implantaten die ich zuletzt gesehen habe, haben Beschwerden wie Brennen und oder Schmerzen in der Brust. Die resultate aus ästhetsicher Sicht sind minderwertig.

Deshalb ist es jetzt für betroffene Frauen wichtig, jetzt die Chance zu nutzen auf das bestmögliche ästhetische Ergebnis. Es geht also nicht nur darum, die Implantate schonend zu entfernen, sondern in der Operation technisch die Voraussetzungen zu schaffen, um für die Patientinnen endlich das Ergebnis zu erzielen, welches sie sich ursprünglich vorgestellt hatten

Dr. med.  Martin Elsner
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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