Die schrecklichen Folgen des Milchskandals

China, Melamin und Milchpulver, Schlagwörter, die wir in  den Nachrichten der letzten Wochen leider viel zu oft hören mussten. Der Lebensmittelskandal war schon seit langem bekannt, es wurde aber nichts dagegen unternommen und die Kinder bekommen jetzt die schrecklichen Folgen zu spüren. Wie skrupellos sind denn die Verantwortlichen? Milchhersteller streckten ihre Produkte mit Wasser und […]

Show Time

Heute gibt es mal eine schöne Geschichte aus Patienten-Sicht. Stell Dir vor, Du bist schwanger.

Ich hab ja schon mal geschrieben, wie liebevoll die Blümchen in einem Kreissaal gehegt werden können, während der Rest der Klinik den Bach runter geht. Gerade schwangere Frauen brauchen ja wohl nicht viel mehr als SICHERHEIT Zuverlässlichkeit und etwas Schönheit und Annehmlichkeit.

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Beipackzettel – Rätselraten für Origami-Fans (Pilotstudie Uniklinik Freiburg)

Einmal auseinander gefaltet – sollte man in keiner Weise den Anspruch erheben, den Beipackzettel wieder in seine ursprüngliche Form bringen zu wollen. Das erübrigt sich aber ohnehin. Denn man ist nach zwei Seiten umständlicher Medizinersprache in Schriftgrößte 6pt gewillt, den Zettel direkt und unwiederbringlich zu entsorgen. 
Um Widerspruch zuvor zu kommen. Natürlich müssen Beipackzettel sein – keine […]

Krebs überleben – Ein alternativer Ratgeber

Sie haben also Krebs. Da Sie in diesem Blog lesen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie sich für eine alternative Therapie – unterstützend oder anstelle einer konventionellen – entschieden haben. Ganz gleich welche Therapie es ist, der folgende Text kann Ihnen dabei helfen, bekannte Hürden auf dem Weg zur Gesundheit erfolgreich zu meistern.

Der Umgang mit […]

Gesundheitsfonds belohnt "kranke" Krankenkassen

Ich werde Ende der Woche noch etwas zum Gesundheitsfonds schreiben. Aber eine Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen. Die erste Krankenkasse hat angekündigt, den Versicherten 2009 Prämien zurückzuzahlen. Was verwundern könnte: Es ist die Knappschaft. Eine Krankenkasse, die erst seit dem 1. April 2007 für alle gesetzlich Versicherten frei wählbar ist und die vorher jahrelang durch Bundeszuschüsse am Leben erhalten wurde. Eine Kasse, die 2006 noch einen Rentneranteil von 75% und ein Durchschnittsalter der Versicherten von 72 Jahren gehabt hat.

Besser kann man nicht verdeutlichen, dass der morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) tendenziell Kassen mit Versicherten belohnt, die an den vom Morbi-RSA berücksichtigten Erkrankungen leiden. Überspitzt: Prävention lohnt für die Krankenkassen sich nur, wenn es die Patienten mit dem Morbi-RSA-Krankheiten vom Arztbesuch oder Klinikaufenthalt abhält.


Natürlich ist bei der Ankündigung ein gutes Stück Marketing dabei. Eine derart überalterte Kankenkasse ist auf neue Mitglieder angewiesen.

Pfizer: Achtung Baustelle


Bei Pfizer wird weiter umgebaut. Letzte Woche hat der (noch) weltgrösste Pharmakonzern die Konzentration auf ausgewählte Forschungsfelder verkündet. Nun ist die Organisation an der Reihe. Statt den traditionellen geographisch aufgeteilten Units, wie es auch bei anderen Pharmaunternehmen üblich ist, soll es drei Breiche geben, die eigene Verantwortung für Gewinn und Umsatz haben: Einer für Primary Care, also den Hausarztbereich, einer für den Facharzt-/Klinikbereich und nur noch eine geographisch zusammengefasste Unit, die aufstrebende Märkte umfasst, gemeinhin die “BRIC-Staaten” – Brasilien, Russland, Indien, China. CEO Kindler hatte schon vor einiger Zeit die Onkologie, Biotech-Medikamente und Tierarzneimittel als eigene Geschäftsbereiche ausgegliedert.

Zur Beruhigung der Mitarbeiter wird verkündet, dass dies keine weiteren Stellenkürzungen bedeutet. Bis zur nächsten Runde. Gemäss dem neuen Forschungsfokus und die in den nächsten Jahren auslaufenden Patente dürfte sich die “Primary Care Unit” bald erledigt haben.

Österreichische Klinik zahlte für illegale…

In Österreich braucht es immer etwas länger. So hat die Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK) jetzt erst bemerkt, dass sie für die illegalen Stammzell-Behandlungen an der Uniklinik Innsbruck 1,2 Millionen Euro gezahlt hat. Zwei Professoren versprachen Patienten, die an Harninkontinenz leiden, Heilung, und machten die Patienten zu Probanden in nicht angemeldeten und von der Ethikkommission geprüften Studien. Die TILAK, ein Unternehmen der öffentlichen Hand, hatte über Jahre die Behandlung bezahlt.

Der Skandal hatte auch international für Aufmerksamkeit gesorgt.

Eine Schadensersatzklage eines Ex-Patient gegen die TILAK hatte den Fall ins Rollen gebracht. Schon beim Prozess im April 2008 wurde deutlich, dass die Studien nicht mit der entsprechenden Sorgfalt durchgeführt worden sind und es zu Unregelmässigkeitej kam. Die TILAK hatte daher schon 2006 die Finanzierung der Zellherstellung für die Therapie eingestellt. Nun fühlt sich das Unternehmen selber getäuscht, dabei hatten sich die Verantwortlichen auf die Versprechungen der ehrenwerten Herren Professoren verlassen:

Auf die Frage, warum nicht bereits früher kontrolliert wurde, sagt [TILAK Vorstandsdirektor] Steiner: “Es gibt bei jeder Universitätsklinik einen leitenden Professor. Wenn ein leitender Professor sagt, dass alles in Ordnung ist, muss man im ersten Ansatz auch davon ausgehen.”

Übrigens wäre ein ähnlicher Fall in Deutschland so nicht denkbar und auch Krankenkassen hätten wohl nicht für die unerprobte Stammzelltherapie gezahlt. Nach dem Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG § 8 Abs. 1 Satz 2) können bei Patienten, die im Rahmen einer klinischen Studie behandelt werden, nur die Entgelte für allgemeine Krankenhausleistungen berechnet werden. Versicherte haben in klinischen Studien nur dann einen Leistungsanspruch
und die Krankenkassen eine Leistungspflicht, wenn eine medizinische Behandlung indiziert ist und eine Behandlung auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnissen erfolgt. Die reinen Forschungskosten bzw. ein forschungsbedingter Mehraufwand in der Krankenversorgung können und dürfen nicht von der GKV entgolten werden.

Schließmuskelfunktion per Knopfdruck

In Deutschland leben rund 100.000 Menschen mit einem künstlichem Darmausgang und müssen erhebliche Einschränkungen ihrer Lebensqualität hinnehmen. Es gibt allerdings inzwischen gute Aussichten auf Verbesserung der belastenden Situation.
Im Helios St. Josefs Hospital in Bochum ist den Chirurgen mittlerweile schon bei drei Patienten eine vielversprechende OP gelungen. Den Betroffenen wurde eine künstliche Schließmuskel-Prothese über dem Schambein […]

Demo am 25.9. in Berlin

Viele haben ja für die Demo in Berlin am 25.9.2008 geworben und zur Teilnahme aufgefordert. Auch Kliniken haben zur Teilnahme aufgerufen und diese ihren Mitarbeitern ermöglicht. Zwar war ich in den Ärztestreiks 2004-2006 sehr engagiert, aber hier wurde ich doch stutzig. Wenn Kliniken ein Interesse an der Demo haben, dann kann das nicht gut für mich sein. So dachte ich. So tief steckt das Misstrauen mittlerweile.

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