Kommt AGnES nun bundesweit?

(NORDWEST) Schwester AGnES soll nun bundesweit zum Einsatz kommen – das berichten die Medien. Angeblich haben sich Kassenärztliche Vereinigung und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung darauf geeinigt, die “Arztentlastende, gemeindenahe, E-Health-gestützte, systemische Intervention”  (kurz AGnES) zur bundesweiten Regelleistung zu machen.  Laut Focus Online sollen die speziell geschulten “Arzthelfer” (sic) künftig ältere und in ihrer Mobilität […]

kinderärzte im focus

zwei sehr engagierte kollegen aus münchen werden online im focus, also focus-online interviewt und porträtiert, sehr lesenswert.

take a look.

schade nur, dass neben den vielen positiven kommentaren im anschluss an den artikel leider auch wieder die blogtrolle ihr unwesen treiben: natürlich findet sich wieder einer, den das jammern auf dem angeblich so hohen niveau missfällt, und einer, der tatsächlich bezweifelt, dass kleinkinder 8-10mal im quartal in die praxis kommen – hier vermutet der schreiberling *zitat* übertreibungen oder evtl. interessengesteuerte angaben *zitat*. tja, da kommentiert eben einer, der keine ahnung hat, was in kinderarztpraxen abgeht.

Mach’s noch einmal, André – Spenden für krebskranke Kinder

Nachdem unser Kollege André aus dem Corporate Marketing bereits im vorigen November auf der Kinderkrebsstation im Universitätsklinikum Heidelberg für für leuchtende Kinderaugen sorgte, tat er es nun wieder:
Dank seiner Initiative und zahlreicher spendefreudiger ICW Mitarbeiter kamen neben vielen Sachspenden rund 500 Euro zusammen.
So bekam jedes Kind einen LifeSensor Sportbeutel, gefüllt mit Werbeartikeln und einem individuellen […]

Cholesterinspiegel senken – ohne Pillen

Wird ein erhöhter Cholesterinspiegel gemessen, steigt bei Patienten gleichzeitig das Risiko von Herzinfarkt, Arterienverkalkung und Schlaganfällen. So wird es jedenfalls immer behauptet…
Und dann wird im allgemeinen darauf hingewiesen: “Sie müssen ihr Cholesterin senken!” Viele Ärzte verordnen hierfür Medikamente: Cholesterinsenker.
Viele Patienten bekommen jedoch zu schnell Medikamente verordnet, die wiederum andere Krankheiten begünstigen können, so Dr. Volker […]

Österreichische Spitalsärzte – Fleischhauer…

Oder wie sollte man sonst die Image-Kampagne der Bundeskurie Angestellte Ärzte der Österreichischen Ärztekammer bewerten? Die Radiospots (im Link) laufen seit 8. März auf Ö3 & FM4 und sollen nach Aussage des Kreationschefs der Werbeagentur zeigen, dass Krankenhausärzte in Österreich in Selbstverständlichkeit Dinge leisten, die man sich als Nicht-Arzt nur schwer vorstellen könne – zumindest wenn man kein Konsument von TV-Serien wie Emergency Room ist.

Geschmacklos und unsensibel.


*Fleischhauer ist der Ausdruck, der in unserem südlichen Nachbarland für “Fleischer”, “Schlachter” oder “Metzger” üblich ist.

*Spital sagt man dort zu “Krankenhaus” oder “Klinik”.

Hajo der Stationsarzt – Schlägerei im Dienst

Nachdem Hajo umgezogen ist, fühlt er sich irgendwie ausgeglichen und ruhig. Trotz der regelmässigen, lauten Studentenpartys kann er besser schlafen als in seiner alten Wohnung. Und bessere Träume hat er auch. Und so schlendert er eines morgens pfeifend (ich mag keine pfeifenden Leute) in die Klinik. Hajo hört auf mit Pfeifen, kann er meine Gedanken […]

Der Reanimator

Ich hatte ja Dienst gestern. Soviel vorab.. es war wild. Aber wenigstens lerntechnisch ist alles optimal gelaufen…
nacheinander: als ich nach der Übergabe in die Ambulanz lief, um die ersten meiner insgesamt sicher 40 ambulanten Patienten anzusehen (jaja… davon mindestens 12 mit Thromboseausschluss… jetzt kann ich Crosse schallen, hurra) wurde es gleich spannend. Eigentlich wollte ich […]

Obama muss weiteren Gesundheitsposten neu besetzen

US-Präsident Obama muss einen weiteren Rückschlag bei der Besetzung wichtiger Posten in seiner Verwaltung hinnehmen. Sanya Gupta, der derzeit als Chef-Medizinkorrespondent bei CBS und CNN tätig ist, hat seinen Verzicht auf das Amt als “Surgeon General”, eine Art oberster Amtsarzt erklärt.

Er begründet den Schritt damit, dass er mehr Zeit seiner Familie widmen und weiter als Arzt und CNN-Korrespondent arbeiten will. Nach seiner Nominierung Anfang des Jahres waren kritische Stimmen laut geworden, die Gupta eine zu grosse Nähe zur Pharmaindustrie vorwarfen. Nicht zuletzt könnte eine Rolle gespielt haben, dass Gupta als Beamter erhebliche Einkommenseinbussen gegenüber seinen derzeitigen Jobs gehabt hätte, wie die Washington Post berichtete.

Ausser der Absage Guptas hatte Obama gestern noch ein Treffen zur Zukunft des US-Gesundheitswesens zu verdauen, zu der er 150 Vertreter von Stakeholdern, wie Kongressabgeordnete, Ärzte, Gewerkschafter, Vertreter von Unternehmen, Kliniken, Krankenversicherungen und Verbraucherorganisationen eingeladen hatte. Schon die Tatsache, dass alle sich versammelt hatte, wurde als Erfolg gewertet. Der US-Präsident wies wiederholt auf die steigenden Kosten für das US-Gesundheitssystem hin.

If people think we can simply take everybody who is not insured and load them up in a system where costs are not under control, it’s not going to happen.

Beim Weg zu Reform zeigte er sich zu Zugeständnissen bereit, die eine Abkehr von seinen Plänen bedeuten könnten, eine staatliche Krankenversicherung im Wettbewerb mit privaten Anbietern zu etablieren.

During the campaign I put forward a plan for health care reform. I thought it was an excellent plan. But I don’t presume that it was a perfect plan or that it was the best possible plan.

Schon der sich selbst gesetzte Zeitdruck, bis Ende des Jahres eine Reform auf den Weg gebracht zu haben, wird ihn zu Kompromissen mit der Pharmaindustrie, Versicherern und Kliniken zwingen.

Ein Teil der Kostenexplosion wird den horrenden Schadensersatzklagen in den USA zugeschrieben. Dazu hat der oberste Gerichtshof am Mittwoch entschieden, dass Pharmakonzerne in den USA weiter für Gesundheitsschäden haftbar gemacht werden können, die durch Verabreichung ihrer Medikamente hervorgerufen worden sind. In einer von vielen unerwarteten Entscheidung votierten die Richter mit sechs gegen drei Stimmen dafür, dass die Klägerin Diana Levine das Pharmaunternehmen Wyeth auf Schadenersatz für die Nebenwirkungen durch die falsche Anwendung des Medikaments Phenergan® (Wirkstoff Promethazin) verklagen darf.

Durch das Grundsatzurteil stellte das Gericht klar, dass auch die Zulassung durch die Arzneimittelbehörde FDA die Hersteller nicht vor Schadensersatzansprüchen schützt. Auf die Anerkennung dieses Preemption hatten die Pharmakonzerne gesetzt. Nun steht ein Gesetz, dass Medizinproduktehersteller vor Klagen bewahren sollte, auf dem Prüfstand.


Und wenn dies nicht genug wäre: Die NY Times berichtet über die Schwierigkeiten Kick-Back-Zahlungen von Pharmaunternehmen und Medizinprodukteherstellern zu unterbinden.

Fazit: Kostensenkung im US-Gesundheitswesen ist genauso aufreibend wie in Deutschland.