Drei Planeten und der Mond am 19. und 20.4.

Der Syzygienkönig gibt bekannt: Anfang des Jahres stand die Venus mit Merkur horizontnah im Abendhimmel, der Mars ein ganzes Stück höher im Himmel. Nun haben Mars und Venus die Plätze getauscht. Als Dreingabe gibt es den zunehmenden Mond, am 19.4. in einer hübschen Dreieckskonstellation mit Mars und Merkur. Zur Beobachtung oder gar für ein Erinnerungsfoto gibt es allerdings nur ein schmales Zeitfenster um 21:00 MEZ.

Suizidalität bei Piloten – Aus oder Chance?

Gastartikel von einer anonymen Pilotin In Bezugnahme auf einen Artikel vom Kinderdoc. Ich als Ex- Pilotin, die aufgrund psychischer Probleme ihre medizinische Tauglichkeit abgegeben (!) hatte, möchte genau wegen meines Hintergrundes die gegensätzliche Perspektive beleuchten. Die Sicht eines kranken Piloten. Die Anonymität ermöglicht Offenheit. Ich bin während meiner fliegerischen Ausbildung depressiv geworden. Später entwickelte ich […]

Über mich aktualisiert

Seitdem ich hier bei den Scilogs blogge, hat sich einiges verändert, weshalb ich mich zu einer kleinen Aktualisierung entschlossen habe, das “Über mich” war doch etwas in die Jahre gekommen. Damit es auch gelesen und gesehen wird, zitiere ich es hier mal als Artikel. Die entsprechende Seite wird später aktualisiert Gestatten: Sören Schewe, Wissenschaftsblogger. Gut, das sind hier alle bei den Scilogs. Aber nicht alle bloggen über Tiere in menschlicher Obhut. Das ist mein Gebiet – ein sehr großes undweiter

„Ich mach dann mal schnell meinen Doktor!“

Axel Meyer schreibt, wir Doktoranden in Deutschland hätten es gut. Längere Verträge? Papperlapapp! Wir haben ja sowieso nichts zu tun. Axel Meyer weiß es, denn er hat in Berkeley, Harvard und Stony Brook studiert. Aber – sehr offensichtlich – nicht in Deutschland. Soviel zu meiner polemischen Zusammenfassung. Jetzt komme ich. Ich habe übrigens in Heidelberg studiert und promoviere dort gerade. Ich habe außerdem in Amerika gelebt, zum Teil in UK studiert und in Harvard (MGH) gearbeitet. Vorweg: Ich bin 28weiter

AstroGeo Podcast: Philaes Magnetkompass

Vor fünf Monaten landete Philae auf einem Kometen, gerade 2 Tage, 7 Minuten und 56 Minuten später war alles vorbei. Philae hat in dieser Zeit viele Daten gesammelt. – Aber wo genau der Lander (nach zwei ungewollten Sprüngen) zum Stehen kam, ist bis heute ungeklärt. Ich sprach in Wien mit zwei Forschern darüber, inwiefern Philaes Position etwas genauer bestimmt werden konnte. Karl-Heinz Glaßmeier nutzte dazu ein im Herbst mit Rosetta entdecktes Signal, das die Magnetometer an Bord beider Sonden aufgefangen hatten. Und dasweiter

Einstein: Eine kleine Reise durch die Raumzeit

Zum 60. Todestag von Albert Einstein: Die Auswirkungen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie. Der Ansatz war revolutionär: Die Newtonsche Physik wurde aus den Angeln gehoben, Raum und Zeit waren keine festen Größen mehr, die Gravitation keine Kraft, sondern eine Eigenschaft der „gekrümmten Raumzeit“. Aber wie kann man sich dieses gewaltige Gedankengebäude praktisch vorstellen, das Einstein sich in […]

PsychCast 004: Das perfekte Leben

Die neue Episode des PsychCast ist online! In der vierten Sendung sprechen wir locker über Dr. Drew, die Fragilität des Lebens, unsere Anspruchshaltung an das Schicksal, Coping, den Wunsch nach Kontrolle, Erwartungen an die Medizin, Genuss, Kindererziehung, Partnerschaften, Ariadne von Schirach (Interview, “Du reichst mir”), Verabredungen, den technischen Fortschritt der 80er Jahre, Wasser als wichtigstes […]

Ernste Einsichten aus Exeter

Wer Edzard Ernst nicht kennt: Er war bis zu seiner Emeritierung Leiter des ersten Institutes für Alternativmedizin (an der Universität in Exeter), eckte mit seinen Erkenntnissen, dass die meisten untersuchten Verfahren über die Wirkung eines Placebo-Effektes nicht hinausgehen (z.B. Homöopathie oder Akupunktur), sehr an und versteht sich nun via Blog und Twitter als Mahner und […]

Hintertüren und Supergentechnik

Reispflanzen mögen es feucht, ersticken aber, wenn die über längere Zeit unter Wasser getaucht sind. Für Reisbauern, die über keine ausgeklügelten Entwässerungssysteme für ihre Felder verfügen, kann das bei starken Regenfällen zu einem großen Problem werden. Einige Reissorten überleben längere Zeit unter Wasser – ein einziges Gen namens Sub1 macht sie resistent. Als die Pflanzengenetikerin Pamela Ronald von der University of California in Davis das Sub1-Gen entdeckte, wollte sie dieses natürlich schnellstens für die Allgemeinheit verfügbar machen. Fertigen Sub1-Genreis hatteweiter

Heller Iridium-Flare am Morgen des 16.4.

Laut Heavens-Above sollte der Satellit Nr. 95 aus der Iridium-Satellitenkonstellation am 16.4, um 3:47 MESZ über Darmstadt einen Flare der Helligkeit -6 mag hinlegen. Also, das könnte schon hinkommen. Ich habe eine Serie von Einzelbildern mit einer Belichtungszeit von je 10 Sekunden geschossen und der Satellit ist auf vieren davon zu sehen. Die Phase der größten Helligkeit ist an beiden Enden abgeschnitten, also war sie mindestens 10 Sekunden lang.

Nicht von dieser Welt: Eine Inventur extraterrestrischer Materialien

Da es in diesem Blog in erster Linie um ‘handfeste’ planetare Angelegenheiten aus dem engen Blickwinkel eines Mineralogen geht, mal die Frage: von welchen Körpern des Sonnensystems haben wir eigentlich Proben? Hier also ein (etwas aufgewärmter) Artikel über die extraterrestrischen Materialien in den irdischen Sammlungen. Das meiste Material stammt natürlich von der Kugel zu unseren Füssen, der Erde. Auch wenn nicht alle Regionen direkt zugänglich sind (Tiefseeboden), so haben wir Proben von Kruste und auch dem Erdmantel. Und natürlich auchweiter

Messenger-Abschiedsparty am 30. April?

Die NASA-Merkursonde Messenger soll am Abend des 30. April ihre extrem erfolgreiche Mission zu Erkundung des innersten Planeten mit einem Knall beenden. Die Sonde ist ein einem hochexzentrischen, polaren Orbit. Solche Bahnen weisen durch Drittkörperstörungen (in diesem Fall durch die Schwerkraft der Sonne) eine zyklische Entwicklung der Exzentrizität auf.

Wie gefährlich sind Verschwörungstheorien?

“Experte warnt – Verschwörungstheorien sind nicht harmlos.” Diese Überschrift trägt ein Interview, das ich vor einigen Tagen der Ostsee-Zeitung in Rostock gegeben habe. Ist das jetzt eine unzulässige Verkürzung, oder geht von Verschwörungstheorien wirklich eine Gefahr aus? Wenn jemand vor laufender Kamera ernsthaft behauptet, einige Prominente seien in Wahrheit außerirdische Echsenwesen, wirkt das eher skurril als bedrohlich. Auch an die geheimen Gefahren von Kondensstreifen (Stichwort: Chemtrail) oder Fälschung der Mondlandung mag niemand so recht glauben. Aber solche bizarren Randerscheinungen treffenweiter

Lindau goes Hannover

Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen präsentieren sich mit “Sketches of Science” auf der Hannover Messe 2015 Es ist Messezeit in Hannover – in diesem Jahr präsentieren sich die Lindauer Nobelpreisträgertagungen zum ersten Mal auf der größten Industriemesse der Welt. Als jährliche Konferenz, die die Förderung des Austauschs zwischen Wissenschaftlern verschiedener Generationen und Kulturen im Sinne hat, mag […]

Beulchen

Es rummst im Wartezimmer. “Wieder einer”, bemerkt die fMFA trocken, “das ist das schöne Wetter.” Nach einer kurzen Abcheck-Sekunde, vermutlich, ob Mama hinschaut, startet die Sirene auch schon, Marke “ich kann lauter als alle anderen”. Wir warten. Die Sirene klingt auf und ab, wie das Sirenen eben so tun, die Stimme der Mutter nimmt eher […]

Auf Tuchfühlung mit ALMA, 1. Teil: Ist das noch Planet Erde?

Was für eine Schnapsidee, an diesem Ort ein Observatorium zu bauen! Ich musste das zwangsläufig denken. Beim Aussteigen aus dem Bus hatte ich beinahe das Gleichgewicht verloren – mich traf mit voller Wucht, was sich während des langen, langsamen Aufstiegs über die staubige Schotterpiste nur angedeutet hatte: Wir waren auf 5000 Metern. Jeder Atemzug enthält nur noch halb so viel Sauerstoff wie auf Meeresniveau. Das bekam mir nicht: Gleichgewichtsprobleme, stechender Kopfschmerz, Übelkeit, das volle Programm.

Über genetisch veränderte Cannabispflanzen

Während der Recherchen für meinen Cannabis-Artikel bei Spektrum haben mich Leute unter anderem gefragt, was dran ist am Gerücht vom genetisch veränderten Dope. Fachleute und Konsumenten (und konsumierende Fachleute natürlich) sind sich weitgehend einig, dass da draußen ziemlich krasses Zeug unterwegs ist – Cannabisprodukte, die weit mehr des Hauptwirkstoffes (6aR,10aR)-6,6,9-Trimethyl-3-pentyl-6a,7,8,10a-tetrahydro-6H-benzo[c]chromen-1-ol (Δ9-Tetrahydrocannabinol, THC) enthalten als normal. Normal ist für klassisches Grünzeug knapp fünf Prozent. Inzwischen scheinen allerdings deutlich höhere Gehalte weit verbreitet zu sein, das Pflanzenmaterial in dieser Studie zur GMO-Frageweiter

Der frühe Wurm fängt den Krebs

Erinnert ihr euch noch an die Krebs-erschnüffelnden Hunde? Bereits vor einigen Jahren war das ein ziemlich großes Thema, Hundebilder werten natürlich jeden Artikel medienwirksam auf. Im Prinzip ging es darum, dass Krebszellen bestimmte Duftstoffe absondern, die von Hunden auch im System Mensch wahrgenommen werden konnten und das ziemlich gut, nachzulesen z.B. hier. Dass sich diese sehr Erkennungsmethode als leider nicht massentauglich erwiesen hat, liegt u.a. in der Natur des Hundes selbst. Sobald die Hunde ihre Konzentration nicht mehr aufrechterhalten konnten,weiter

Review: Babylonian Star-Lore

Woher unsere Sternbilder kommen? – Tja, das wüssten wir gerne. Die gängige Überlieferung weiß, dass die 88 Sternbilder, die wir heute offiziell verwenden, als Auftragsarbeit in den 1920ern ausgearbeitet wurden. Der offizielle Beschluss der Namen und Abkürzungen der Sternbild-Bezeichnungen fand im Jahre 1922 statt und die Referenz dafür ist noch heute eine Tabelle (S.158) aus dem Band 1 der Transactions of the IAU, in der zwei Tippfehler sind. Übrigens gibt es dort auch ein 89stes Sternbild, d.i. das Sternbild Argoweiter

Ein Plä­do­yer für Strukturierte Medizin

Die Zeit ist reif, neue Konzepte für Kliniken zu entwickeln und sie dann auch zu implementieren. Letztes ist besonders wichtig, weil es ausreichend Pläne gibt. Realisierte Projekte sind hingegen schon viel seltener. Dabei werden die Herausforderungen immer größer.

Eine innovative Branche, wie es die Gesundheitswirtschaft ist, entwickelt ständig neue und sehr häufig auch segensreiche medizinische Angebote. Zudem tut die Demographie ihr übriges. Kurz: die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen steigt. Gleichzeitig werden die finanziellen Mittel aus dem Sozialtransfer jedoch knapp. Diese immer weiter aufgehende Schere sorgt seit Jahren für einen Kostendruck im System, der von den Betroffenen immer schmerzlicher wahrgenommen wird. Zudem steigen jetzt zusätzlich die Anforderungen an die Qualität der Leistungen, weil die Patienten auch zu Konsumenten werden. Diese Entwicklung ist zwar noch ganz am Anfang, aber sie macht sich auf dem Gesundheitsmarkt schon bemerkbar.

Ich habe da noch eine Frage…

Ein Säugling zum Impfen, kurze Untersuchung, Aufklärung, Impfung. Für das Termin-Management in der Praxis mit einem Fünf-Minuten-“Slot” im Kalender vermerkt. Es kommt, wie es kommen muß. Vater: “Ich habe da noch ein paar Fragen.” Ich: “Ohja? Ist ja eigentlich nur ein Impftermin. Aber passen Sie auf: Ich untersuche Ihre Tochter sowieso kurz, dann können Sie […]

Neues Nobel Lab 360° von Bruce Beutler in der Mediathek

Wie reagiert unser Körper auf Antigene? Wie lange dauert es, um eine krankhafte Mutation zu entschlüsseln? Warum kann unser Immunsystem sich gegen den eigenen Körper richten? Ein Besuch des Bruce Beutler-Lab 360° in der Mediathek liefert detaillierte Einblicke in die Funktions- und Wirkungsweisen unserer Immunabwehr und zeigt, wie diese erforscht werden kann. Über verschiedene audiovisuelle […]

Klimaforschung: Auf Herz und Nieren geprüft

Eine Demokratie braucht unabhängige, öffentlich geförderte Forschung. Diese muss transparent und offen sein und sich einer regelmäßigen kritischen Untersuchung und Bewertung stellen. Das Potsdam-Institut hat seine 7-jährige Evaluierung gerade mit der Bestnote „exzellent“ bestanden. “Ist dieses Pestizid krebserzeugend? Wie wirksam ist dieses Medikament?” Wem würden Sie bei solchen Fragen eher vertrauen: der Forschung des Herstellers dieser Produkte? Oder unabhängigen Forschern an öffentlichen Hochschulen und Forschungsinstituten? Genau, ich auch. Deshalb bin ich ein großer Anhänger der öffentlich geförderten Forschung. Das giltweiter

Gehirnkrankheiten – Anerkennung vor Verboten

Mangelnde Anerkennung vieler Gehirnkrankheiten führt zu deren Stigma. Fünf Jahre nach einem Patienten-Manifest ist wenig geschehen. Dabei muss dringend der Begriff „Behinderung“ neu ausgelegt werden. „Migräne wird zum Politikum“ titelte Joachim Müller-Jung in der F.A.Z. vor fünf Jahren. Migräne sollte endlich besser als stark behindernde Krankheit gesellschaftlich anerkannt werden. An jedem einzelnen Tag des Jahres sind es [in Europa] zwei Millionen [Migräne-Patienten], die von den extremen Kopfschmerz-Attacken gequält und nicht selten bis zur Arbeitsunfähigkeit zusätzlich von Schwindel, Licht- und Geräuschempfindlichkeit undweiter

Thirty Meter Telescope vs. heiliger Berg und mehr

Der Berg Maunakea auf Hawaii ist einer der besten möglichen Standorte für astronomische Teleskope auf der Erde, und das nutzen insbesondere die US-amerikanischen Astronomen weidlich aus. Die zwei Keck-Teleskope beispielsweise stehen dort, jedes davon mit einem segmentierten 10-Meter-Spiegel, das japanische Subaru-Teleskop und das Gemini-Teleskop, beide mit Spiegeln der 8-Meter-Klasse. (Hier gibt es eine Übersicht der Teleskope.) All diese Teleskope stehen in einer Umgebung mit wenig Lichtverschmutzung, vergleichsweise ungestörter Atmosphäre und bis zu mehr als 300 klaren Nächten pro Jahr. Teleskopeweiter

Quince – einen Tag Prinzessin sein

Mein Lieblingssatz der Woche stammt aus einem Zeit-Interview mit Henning Mankell. Darin gibt der an Krebs leidende schwedische Schriftsteller folgenden Ratschlag: Mach’ Dir im Leben nicht so viele Sorgen, Du kommst da nicht lebend raus. Ich denke, das würde vielen Peruanern gefallen. Es gibt Gelegenheiten, bei denen lassen sie es krachen, als ob es kein Morgen gäbe. Der 15. Geburtstag eines Mädchens, “Quince Años” genannt, ist so ein Anlass. Das dürfen selbst die Kinder aus armen Familien eine Nacht langweiter

Was kostet eine Beleidigung?

Sonntag Abend, das Wochenende ist fast zu Ende und ich bin irgendwo auf Schienen unterwegs.
Noch eine halbe Stunde lang im ICE, dann umsteigen in den Bummelzug und wenn alles gut geht, bin ich noch vor Mitternacht im Bett.
Geht alles gut?
Bislang haben wir sage und schreibe Null Minuten Verspätung. Und selbst wenn da noch irgendwas passieren sollte…. zum Umsteigen ist reichlich Zeit, also….
Also?
Irgendwer diskutiert mit der Schaffnerin. Worum es geht, weiß ich nicht und will ich auch gar nicht wissen, aber manchmal wird man einfach trotzdem unfreiwillig Zeuge von Dingen, die man gar nicht hören will.
Die Stimme gehört jedenfalls zu einem Mann, etwas lallend, vermutlich alkoholisiert, sehr agitiert, laut und aggressiv. Kurz zusammengefasst geht es wohl darum, dass der Typ behauptet, man habe ihm seine Fahrkarte geklaut und sein Ausweis übrigens auch, weshalb er ihn logischerweise nicht vorzeigen könne. Und damit es auch kein Missverständnis gibt, unterstreicht der gute Mann seine Aussage mit einem Schwall von Schimpfworten, die hier nicht zitiert werden sollen.
Dann ist Ruhe. Eine halbe Minute lang.
Es folgt eine Durchsage: „Falls zufällig ein Polizeibeamter an Bord sein sollte, möge er doch bitte in Wagon Nummero sieben kommen!‟
Es kommt aber keiner. Und wenige Minuten später halten wir dann planmäßig irgendwo an.
Schaffnerin und Übeltäter begeben sich nach draußen auf den Bahnsteig, wo zwei weitere Leute in Bahn-Uniform herumstehen. Es wird weiter diskutiert und weil diskutiert wird, kann der Zug natürlich nicht weiterfahren. Zwei Polizeibeamte tauchen auf und diskutieren jetzt mit und die Weiterfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit.
Die Schaffnerin erklärt, dass sie aufgrud der erlittenen Injurien jetzt Anzeige erstatten soll, der Übeltäter sitzt inzwischen ganz bedröppelt da und die Polizeibeamten beginnen, zu ermitteln. Also sie tun das, was Polizeibeamte auch im Krimi immer tun, nämlich erstmal die Personalien aller Beteiligten aufnehmen und weil das nun einmal dauert kann der Zug natürlich nicht weiterfahren.
Okay, okay, tut er dann irgendwann doch…
…Fünfundvierzig Minuten Verspätung…
….Anschlusszug natürlich weg…
…Eine Stunde lang auf nächtlichem Bahnhof auf den Nächsten warten…
Okay, okay, ich werd’s überleben..


Was kostet eine Beleidigung?

Sonntag Abend, das Wochenende ist fast zu Ende und ich bin irgendwo auf Schienen unterwegs.
Noch eine halbe Stunde lang im ICE, dann umsteigen in den Bummelzug und wenn alles gut geht, bin ich noch vor Mitternacht im Bett.
Geht alles gut?
Bislang haben wir sage und schreibe Null Minuten Verspätung. Und selbst wenn da noch irgendwas passieren sollte…. zum Umsteigen ist reichlich Zeit, also….
Also?
Irgendwer diskutiert mit der Schaffnerin. Worum es geht, weiß ich nicht und will ich auch gar nicht wissen, aber manchmal wird man einfach trotzdem unfreiwillig Zeuge von Dingen, die man gar nicht hören will.
Die Stimme gehört jedenfalls zu einem Mann, etwas lallend, vermutlich alkoholisiert, sehr agitiert, laut und aggressiv. Kurz zusammengefasst geht es wohl darum, dass der Typ behauptet, man habe ihm seine Fahrkarte geklaut und sein Ausweis übrigens auch, weshalb er ihn logischerweise nicht vorzeigen könne. Und damit es auch kein Missverständnis gibt, unterstreicht der gute Mann seine Aussage mit einem Schwall von Schimpfworten, die hier nicht zitiert werden sollen.
Dann ist Ruhe. Eine halbe Minute lang.
Es folgt eine Durchsage: „Falls zufällig ein Polizeibeamter an Bord sein sollte, möge er doch bitte in Wagon Nummero sieben kommen!‟
Es kommt aber keiner. Und wenige Minuten später halten wir dann planmäßig irgendwo an.
Schaffnerin und Übeltäter begeben sich nach draußen auf den Bahnsteig, wo zwei weitere Leute in Bahn-Uniform herumstehen. Es wird weiter diskutiert und weil diskutiert wird, kann der Zug natürlich nicht weiterfahren. Zwei Polizeibeamte tauchen auf und diskutieren jetzt mit und die Weiterfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit.
Die Schaffnerin erklärt, dass sie aufgrud der erlittenen Injurien jetzt Anzeige erstatten soll, der Übeltäter sitzt inzwischen ganz bedröppelt da und die Polizeibeamten beginnen, zu ermitteln. Also sie tun das, was Polizeibeamte auch im Krimi immer tun, nämlich erstmal die Personalien aller Beteiligten aufnehmen und weil das nun einmal dauert kann der Zug natürlich nicht weiterfahren.
Okay, okay, tut er dann irgendwann doch…
…Fünfundvierzig Minuten Verspätung…
….Anschlusszug natürlich weg…
…Eine Stunde lang auf nächtlichem Bahnhof auf den Nächsten warten…
Okay, okay, ich werd’s überleben..


Hyaden, Venus und Plejaden am 12.4.

Die Venus erreicht heute ihre größte Annäherung an die Plejaden in diesem Jahr. Hier erst eine Übersichtsaufnahme, die von den Hyaden mit Aldebaran bis zu den Plejaden reicht. Danach eine Teleobjektiv-Aufnahme von Venus und Plejaden. Wo in den Bildern die Venus zu finden ist, muss ich wohl nicht erklären.

#12von12 – endlich geschafft

Jawoll, ich habe es endlich mal geschafft. Dank dessen, dass der 12. diesen Monats auf einen Sonntag fiel – dann also hier ein paar Bilder meines Tages. Wer die Aktion #12von12 nicht kennt, da gibt es eine Erklärung (darf man das überhaupt via Instagram, oder verstößt das böseböse gegen die Prinzipien?). Grundprinzip: Am 12. eines […]

Gefühlte Wahrheiten. Das Internet zwischen säkularen Heilsversprechen und Apokalypse. Zur Religions- und Medienforschung

Wer Religionen (besser) verstehen will, muss etwas von Medien verstehen: Man denke nur beispielhaft daran, wie die Verschriftung religiöser Überlieferungen zu “Heiligen Schriften” die “Weltreligionen” formte (vgl. auch die Linkesche These!) oder wie die Übersetzungen der Bibel die europäische Religions-, Sprach- und Geistesgeschichten umpflügten. Der Satz gilt aber auch umgekehrt: Wer die Auswirkungen neuer Medien verstehen will, sollte etwas von Religion(en) verstehen. So wurde auch das Internet von Anfang an als utopisch-säkulare Heilserzählung präsentiert und politische Cyber-Bewegungen wie “die Piraten”weiter