Buchverlosung! And the books go to …

Gestern abend war hier große Verlosung im Hause kinderdok, alle Stars waren versammelt, Blitzlichtgewitter und Applaus. Hier sind die Gewinner: Die Unperfekten von Tom Rachman gewinnt christinasbabyblog Chill mal, Frau Freitag von Frau Freitag geht an Verena Eberhardt Libellensommer von Antje Babendererde räumt niko ab und über Die dunklen Gassen des Himmels von Tad Williams darf sich Caroline freuen. … … Weiterlesen

Diese Woche: Angst vor Schmerzen und Infodemiologie

Zwei Fachveröffentlichungen über Migräne beschäftigen sich mit den Fragen, ob die Angst vor Kopfschmerzen die Erkrankung verstärkt und ob online Schlagzeilen zu mehr Internetsuchen über neurologische Krankheiten führen.  Wer an wiederkehrenden Kopfschmerzen leidet, hat oft auch Angst vor Schmerzen. Das stört nicht nur den Alltag, sondern kann durch falsches Vermeidungsverhalten die Situation negativen verstärken. Diese Studie zeigt nun, dass Angst vor Schmerzen deutlich die Stärke und Häufigkeit von Kopfschmerzen vorhersagt. Die Autoren schließen, dass Angst eine bedeutende Rolle in der durch Kopfschmerzen bedingtenweiter

Über die Kluft zwischen Landwirten und Konsumenten

Deliberative Bürgerbeteiligung – was auf den ersten Blick so steif wie ein Schwanz in der Hochzeitsnacht erscheint, soll also die Kluft zwischen Politikern, uns Konsumenten und jenen, die unsere Lebensmittel produzieren, schließen. Oder zumindest verkleinern. Diesen Lösungsansatz schlagen die Autoren des WBA-Berichtes vor. Ich habe mir dieses Kapitel angeschaut und mal aufgeschrieben, was ich davon halte. Ganz kurz: wenn verschiedene Akteure im Rahmen eines politischen Prozesses für einen Austausch von Argumenten und vielleicht auch Sorgen zusammenkommen, ist das eine guteweiter

Gefangen im Netz? WDR-Debatte und Krimidinner für Kinder

Am Sonntag, dem 26.04.2015, nehme ich ab 11 Uhr an einer WDR-WestArt-Debatte zum Thema “Gefangen im Netz? Wie frei ist der digitale Mensch?” teil. Dabei soll es einerseits über die Erfahrungen mit einem übergriffigen Geheimdienst gehen, die ich hier auf dem Blog einmal geschildert hatte. Aber auch das Thema Cybermobbing war auf Natur des Glaubens schon Thema – nicht zuletzt, weil ich mir auch als Vater Gedanken darüber mache. Schließlich zahlen schon jetzt immer mehr Menschen auch einen furchtbaren “Preis” für die schöne, neue Welt der neuen Medien. Dabei will ich klarstellen: Ich bin insgesamt begeistert von den Möglichkeiten neuer Technologien und halte gar nichts von der leider weit verbreiteten Technikfeindlichkeit. Allerdings sehe ich schon unsere Verantwortung als “Netizens”, auch die Schattenseiten aller auch guten Entwicklungen in den Blick zu nehmen und ihnen wo möglich zu begegnen. In welcher Welt werden sich unsere Kinder bewegen? Ein Bild auf Leinwand meines mittleren Sohnes. Foto: Michael Blume

Immer rauslassen, den Frust

Liebe Frau Heb, es ist völlig in Ordnung, dass Sie Ihren Frust bei meinen Arzthelferinnen und mir abladen: Das mit der Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln ist tatsächlich ein starkes Stück und für den Laien kaum durchschaubar. Dennoch bin der falsche Adressat. Dass Ihre Hausärztin für Sie ein Läusemittel rezeptiert hat und dann ihre Söhne zu mir […]

Medizin-Management-Preis 2015 – Platz 1: Teletherapie Stottern der Kasseler Stottertherapie

Seit 15 Jahren bietet die Kasseler Stottertherapie (KST) in Bad Emstal bei Kassel eine intensive Gruppentherapie an. Der längerfristige Erfolg unserer Therapie ist in mehreren Publikationen belegt. Seit vier Jahren wird regelhaft ein Teil der Nachsorge online angeboten (blended learning Konzept), und seit einem halben Jahr wird in einem von der Techniker Krankenkasse geförderten Forschungsprojekt eine reine Online-Behandlung durchgeführt. Mit diesem Projekt, der Teletherapie Stottern, haben wir uns erfolgreich um den Medizin-Management-Preis 2015 beworben.

Warum ich nicht an die genmanipulierten Embryos glaube

Gestern ist in Protein & Cell eine Veröffentlichung über genetisch veränderte Menschenembryos erschienen, die auch prompt bekannte Reflexe (“Frankensteins Küche”, “ungeheure Macht”) auslöste. Ich empfehle da eher Zurückhaltung. Das Ergebnis bleibt bei näherer Betrachtung weit hinter dem zurück, was man mit heute gängigen Methoden für technisch möglich gehalten hätte, zumindest wenn man nach den Warnrufen in Nature neulich geht. Außerdem habe ich an der ganzen Geschichte erhebliche Zweifel.

Auswirkungen posttraumatischer Kopfschmerzen ins Bild gesetzt

Der Kampf gegen posttraumatische Kopfschmerzen findet erneut Aufmerksamkeit. Doch ob das wirklich Auswirkungen hat, kann bezweifelt werden. Eine Fußballstatistik könnte jetzt dies offenbaren. 219 Tage ist eine neue Uefa-Regel in Kraft und könnte belegen, dass die Welt des Sports die Bedeutung von Gehirnerschütterungen wirklich herunterspielt. Diesen Vorwurf macht ihr zumindest Daniel Newman. Daniel ist ein passionierter Mensch. Solche sucht Nikon für den Wettbewerb „I Am Generation Image“. Menschen, die eine ergreifende Geschichte ins Bild zu setzen wissen. Wer wirklich passioniert ist –weiter

Diese Woche ist Europäische Impfwoche (20.04.-25.04.2015)

Die große Masernepidemie in Berlin im letzten Herbst, in dessen Rahmen auch ein Kleinkind an einer Maserninfektion verstarb, macht deutlich, in welchem Ausmaß sich eine Infektionskrankheit wie Masern ausbreiten kann. Zwischen Oktober 2014 und Februar 2015 wurden 643 Masernfälle in den Berliner Bezirken gemeldet – mehr als für das Jahr 2014 deutschlandweit gemeldet wurden! Zwar […]

Welttag des Buches

Und nochmal offtopic des Kinderarztblogs, denn wir feiern wir den Welttag des Buches – hier ein Teilausschnitt: Außerdem erinnere ich an den letzten Tag der Buchverlosung im Rahmen der “Blogger verschenken Lebensfreude” Aktion. Noch heute abend bis 23:59 Uhr könnt Ihr Euren Buchwunsch loswerden. Schlußbemerkung: Lest!Einsortiert unter:sonstsachen

Welttag des Buches – wir verlosen fünf Bücher!

Der 23.4. ist der Welttag des Buches – bei Twitter ist unter #welttagdesbuches schon einiges los, und unter dem Hashtag #BloggerschenkenLesefreude ebenfalls. Als Bloggerin mit ausgeprägter Freude am Lesen nehme ich das mal zum Anlass, mich in die Aktion einzuklinken, denn die Karg-Stiftung unterstützt die Aktion mit fünf Exemplaren des Buchs Hochbegabung. Erkennen, verstehen, fördern, das Franzis Preckel und ich zusammen geschrieben haben!

Citizen Science – Was Bürger zur Forschung beitragen

Chancen und Grenzen eines spannenden Konzepts. Was ist Citizen Science? Das kann zum Beispiel so aussehen: Ein Forschungsteam hat aufgrund entsprechender technischer Möglichkeiten mehr Daten erhoben, als es in einem gewünschten Zeitraum mit Fachkräften aus den eigenen Reihen auswerten kann. Nun werden per Projektbeschreibung und auf einer speziell dafür eingerichteten Plattform interessierte Laien gesucht, die […]

Galaxien aus der Eifel

  Endlich war das Wetter gnädig hier im Westen Deutschlands und ich konnte mit ein paar Sternwartenkollegen in die Eifel zum Beobachten fahren. Da mein neues Teleskop – ein 12″ Spiegelteleskop – noch in Arbeit ist, schaute ich bei meinen Kollegen mit. Ich selbst hatte “nur” die Fotoausrüstung dabei. Ziel war das Leo-Triplett, eine Konstellation aus den Galaxien M65, M66 und NGC3628 die sich im Sternbild Löwe in etwa 30 Millionen Lichtjahren entfernung befinden. Das Leo-Triplett ist relativ hell undweiter

Migräne aus „Kunst des klaren Denkens“ entfernt

Ein Denkfehler wird aus dem Buch „Die Kunst des klaren Denkens“ von Rolf Dobelli entfernt. „Migräne zum Beispiel kann eine Virusinfektion oder einen Hirntumor bedeuten.“ Der Schweizer Autor Rolf Dobelli schrieb diesen Satz vor vier Jahren in seiner F.A.Z.-Kolumne1 und übernahm ihn dann in seinem ersten, aus der Kolumne entstandenen Buch „Die Kunst des klaren Denkens“. Die Kolumnen sezieren unsere täglichen Selbsttäuschungen, so steht es in einen Interview mit Dobelli. Ohne Denkfehler kommt man erfolgreicher durchs Leben. Welchen Denkfehler macht Dobelli selbst? Migräneweiter

Brandmarkt Zuwendungsversager!

Alten Berichten zufolge ließ Friedrich II. von Hohenstaufen (1194-1250) einigen Säuglingen testweise jede Zuwendung versagen, sie sollten ganz ohne Kontakt zum gesprochenen Wort aufwachsen. Der Kaiser wollte herausfinden, mit welcher Sprache Kinder geboren werden. Das fand man nicht wirklich heraus, denn sie starben. Das habe ich zufällig im Internet gelesen, und meine Frau sagte auf meine Erzählung hin, sie hatte das schon in der Schule mitbekommen. Dann wissen Sie es schon alle, nur ich nicht? Man sollte es so sehen:weiter

Die Zukunft ist weg!

Wie leben wir im Jahr 2000? Die Frage bewegte die Menschen das ganze 20. Jahrhundert hindurch und wurde oft mit Bildern beantwortet. Vor allem die Fragen der individuellen Mobilität und des Wohnens beschäftigten ebenso die wissenschaftlich-technische Phantasie wie die von Künstlern und Architekten. Und von den ersonnenen Fahrzeugen und Wohnmaschinen prägt manches tatsächlich unser heutiges Leben. Aber welche Zukunftsvisionen haben eigentlich wir? Zumindest keine, die man in populäre Bilder fassen kann. Wir haben kein Bild für die Zukunft.   Daraufweiter

Europa setzt auf Silver Economy – Gipfelimpressionen

Das Video über Nonna Leas Leben in den eigenen vier Wänden gibt den Auftakt des European Summit for Innovation on Active and Healthy Ageing, der am 9. und 10. März in Brüssel stattfand. Die Botschaft: Ob wir wollen oder nicht, so sieht – gute – Versorgung älterer und hochaltriger Menschen in der Zukunft aus. Besser, wir gestalten sie heute. Noch besser: die Lösungen kommen aus Europa, und wir bündeln unser Knowhow und Innovationspotenzial, um Synergien zu generieren und weltweit auf diesem Gebiet führend zu sein. Und am allerbesten: Die Silver Economy ist ein boomender Wirtschaftszweig.

Der Mond bei Aldebaran am 21.4.

Der Syzygienkönig gibt bekannt: Die Venus ist seit der ersten Monatshälfte weiter gewandert, aber immer noch im Stier. Heute Abend begegnet der zunehmende Mond dem Aldebaran – für eine Bedeckung reicht es jedoch bei uns nicht ganz. Eine schöne Panoramaaufnahme müsste möglich sein – knapp drei Tage nach Neumond überstrahlt der Mond noch nicht alles.

Wo Alpaka und Lama sich gute Nacht sagen

Himmel, wann war ich zuletzt an einem Ort, wo nur der Wind zu hören war? Ewig her. Hier im “Reserva Nacional Salinas y Aguada Blanca” ist in 4300 Meter Höhe nur er zu vernehmen. Der Wind wuschelt die Büschel der Salzgräser in dieser hochandinen Steppe, er streicht den Alpakas und Lamas durchs Fell und sträubt den fast unwirklich rosafarbenen Flamingos das Gefieder. Ja, auch die gibt es hier am Salzsee. Sie machen auf dem Weg von und nach Afrika Station.weiter

Sanierung von Boden und Grundwasser – ITVA Altlastensymposium 2015 in Bochum #2

Zweiter Teil meiner Nachlese zum ITVA Altlastensymposium 2015 in Bochum (der erste findet sich hier). Drehte sich der erste Teil größtenteils um rechtliche Betrachtungen hinsichtlich der geplanten Mantelverordnung, so wollen wir uns im 2. Teil zunächst einer häufig anzutreffenden Schadstoffgruppe zuwenden, den chlorierten Kohlenwasserstoffen. Diese, besonders die leichtflüchtigen (LCKW) werden gerne in Wäschereien eingesetzt. Und bei unachtsamem Umgang können sie dort auch in den Boden und schließlich in das Grundwasser gelangen. Und wenn das einmal geschehen ist, sollte man sie dort wieder entfernen. Nur wie, das ist die Frage. Dazu muss erst einmal der betreffende Untergrund erkundet werden. Wie groß ist der Schadstoffherd, wie viel Schadstoff ist dort zu finden. Und wie sind die hydrogeologischen Verhältnisse beschaffen?

22. April 1915 – der (zweite) Beginn des modernen Gaskriegs

Jetzt im April jährt sich ja zum hundertsten Mal der deutsche Gasangriff in der 2. Ypernschlacht bei Langemarck, der den Krieg durchaus für das Deutsche Reich hätte entscheiden können.[1] Der 22. 4. 1915 gilt als Beginn der chemischen Kriegführung, die deutschen Truppen setzten über 5700 Kanister mit insgesamt 168 Tonnen flüssigem Chlor gegen die Entente-Truppen ein und durchbrachen die feindlichen Linien. Nur weil nicht genug Reservetruppen bereitstanden, um die Lücke in der Front zu nutzen, kam der deutsche Vormarsch zumweiter

Klartext: Wie wirkt sich die öffentliche Meinung auf die Motivation von Lehrern aus?

Michaela Brohm Interview mit dem didacta-BildungsTV: Es ging um Motivation und Wertschätzung im Lehrberuf. Zentral war für mich bei diesem Gespräch aber der folgende Gedanke: Unser Bildungssystem braucht eine neue Ausrichtung, die dem derzeit gültigen Paradigma von Effektivität und Effizienz gleichrangig ein zweites an die Seite stellt, welches auf das Wohlbefinden und das damit verbundene kognitive, emotionale und psychosoziale Aufblühen von Schüler/innen und Lehrpersonen abzielt. Denn Bildungsprozesse sind nur begrenzt technologisierbar – vielmehr leben sie durch das wache, offene Bewusstseinweiter

Archäologie für Kinder – Dino-Eier und kleine Archäologen in der Kita

Zugegeben, als mich die Erzieherin aus dem Kindergarten ansprach, ob wir das Projekt „Dinosaurier“ nicht mit einer kleinen archäologischen Kita-Grabung verbinden wollen, schwebten mit zunächst vergrabene Gummibärchentüten und sandwerfende Kleinkinder vor. Aber  falsch gedacht. Die Kinder waren absolut neugierig, was ein Archäologe so macht. Und alles finden kann. Schon am Vortag wurde ich mit regem Interesse bei der Anlegung einer Sondage begleitet. Steine wurden verglichen, Sand wurde geprüft und schon mal vorsichtig nach Dinosaurierknochen geschaut. Mit vier bis fünf Jahren sindweiter

Buchverlosung!

Nach dem Teaser nun der offizielle Start: Ich bin dieses Jahr wieder dabei, wenn Blogger Lesefreude schenken. Für alle Leser dieses Blogs, aber vor allem schöner Bücher, verlose ich in der Zeit der Aktion “Blogger schenken Lesefreude” vom 20.4. bis 23.4. folgende Bücher: Die Unperfekten von Tom Rachman (Roman aus dem Zeitungsmilieu) Chill mal, Frau Freitag von Frau Freitag […]

Wandersage Hörsturz

Die SRF behauptet in einem kurzen Beitrag, man solle bei Symptomen eines Hörsturzes, sofort einen HNO-Arzt aufsuchen, weil die Therapie sofort beginnen müsse. Gut abgeschrieben von unzähligen Internetquellen, die ins gleiche Horn blasen. Aber natürlich falsch. Es gibt bisher keine validierte Therapie des Hörsturzes. Was soll also möglichst schnell begonnen werden? Die Verzweiflungstaten mit Cortison? … Wandersage Hörsturz weiterlesen

Auf Tuchfühlung mit ALMA, 2. Teil: 66 Augen sehen mehr als zwei

Bei unserem Besuch im Juni 2014 parkten die meisten der ALMA-Antennen noch in der Nähe des Versorgungsgebäudes, 5000 Meter hoch in der Atacamawüste. Die Versammlung von so viel Hochtechnologie erlaubte zwar eindrucksvolle Bilder und Videos, war aber nur temporär: Für die ALMA Long Baseline Campaign wurden einige der Antennen nur wenig später über fast die gesamte Hochebene verteilt – bis zu 15 Kilometer weit standen sie ab September voneinander getrennt. Später soll es noch ein Kilometer mehr sein. Auf diese Weise erreicht ALMA eine Bildschärfe, die dem des Weltraumteleskops Hubble um nichts nachsteht.

Testaufnahmen mit einer Vollformatkamera

Ich habe die Gelegenheit, eine Vollformatkamera zu testen, und zwar die Canon EOS6D zusammen mit meinen durchweg schon ziemlich angejahrten Leica-R-Objektiven. Hier nur einige Aufnahmen, die ich in den vergangenen klaren Nächten gemacht habe. Ich stelle sie vollkommen unbearbeitet ins Netz, so wie sie vom Chip gezogen wurden (als JPEG, nicht als RAW), bis auf die Verkleinerung, weil ich hier in den Scilogs nur Mediendateien von maximal 4 MB Größe hochladen kann.

Halt die Hand …


Da war ich also der Arzt vom Dienst oder auch mit dem Dienst und dachte „Oh da ruft die Intensivstation an. Hm geh‘ ich kurz ran!“ Das war ein dummer Gedanke, denn ersten war ich gar nicht für die Intensivstation zuständig und zweites war ich soeben dabei eine Kanüle zu legen. Diese hatte ich auch gerade erfolgreich im Handrücken des dementen Patienten versenkt und äh Festkleben, wäre nun eine tolle Idee gewesen, aber ich wollte ja kurz diesen Telefonanruf beantworten. Ich würde einfach sagen: „Ahhh, Intensivstation, da bin ich gar nicht zuständig, rufen sie den Intensivarzt an!“. So saß ich da, hielt mit einer Hand die nun mit einer wackligen Kanüle bestückten Hand des Patienten, welcher nicht verstand, WARUM da eine Kanüle sein sollte, daher konsequent versucht die Hand erst mal weg zu ziehen und an einem ausgeprägten Zittern litt der Mann außerdem. Loslassen hätte den sicheren Tod der Kanüle bedeutet. Mit der anderen Hand umklammerte ich das Telefon. 

Es sagte die Intensivstation: „Blabla, und hier verbinde ich sie mit Dr. Bränig aus der angrenzenden, schönheitschirurgischen Privatklinik!“ Ich wollte dann zwar noch wie geplant rufen: „NEEEINN! Ich bin gar nicht der Intensivarzt und muss diese Kanüle endlich festkleben und huä was wollen die Schönheitschirurgen von uns?“ Aber die Intensivfachkraft hatte schon auf „Verbinden“ gedrückt und Dr. Bränig war am Apparat. „Also mit dem Intensivarzt habe er doch schon gesprochen und der sagte, ICH wäre zuständig.“ „Dann kann gar nicht sein!“ sagte ich, gab aber nach kurzer Diskussion auf, da ich das mit Telefon zwischen Kopf und Schulter klemmen nicht hinbekam und mir mit dem Patienten, dessen Hand ich weiter mit eisernem Griff umklammerte, ein grimmiges Blickduell lieferte. „Aaaaalso“, erklärte Dr. Bränig, „wir haben hier einen Patienten mit Herzinfarkt und den verlegen wir jetzt auf eure Intensivstation!“ „Ah“, dachte ich und dass eine Frage ob wir überhaupt Platz hätten schon nett gewesen wäre. „Braucht der denn eine Herzkatheteruntersuchung, ihr Patient? Hat der infarkttypische EKG-Veränderungen? Oder einen Anstieg der entsprechenden Herzenzyme?“ „Nö“, sagte Dr. Bränig, „keine positiven Herzenzyme. Und nur so unspezifische EKG-Veränderungen.“ „Na dann muss der Patient doch nicht gleich auf eine Intensivstation! Aber gut, jetzt schicken sie ihn mal vorbei.“ Dr. Bränig war hoch erfreut und ich auch; ebenso der Patient, dessen Kanüle ich nun festklebte, um endlich seine Hand loszulassen. Diverse Angestellte der Privatklinik und der Rettungsdienst riefen dann noch mehreremals verschiedene Ärzte in unserer Klinik an um endlich ihren Patienten loszuwerden. Wir waren dann am Ende alle sehr verwirrt, der neue Patient hatte aber tatsächlich einen Herzinfarkt.

TTIP, Downloadzahlen und ein Fall für Captain Obvious

Ich habe die Diskussion um das Freihandelsabkommen TTIP nur am Rande mitbekommen; was mich betrifft, kann ich daher nicht aus eigenem Wissen zwischen den beiden möglichen Szenarien unterscheiden – erhebliche Einschränkung unserer Freiheit zugunsten der Rechte großer Firmen einerseits oder viel Lärm um ein eigentlich harmloses oder sogar wohlstandsförderndes Abkommen. Aber wenn ich jetzt Schlagzeilen lese wie online in der FAZ, Kaum jemand liest die TTIP-Dokumente (16.4.2015) oder den (offenbar direkt von der FAZ oder aus einem darauf basierenden AFP-Textweiter

Religion und Wissenschaft als Lebensformen – Anthropologische Einsichten in Vernunft und Unvernunft (Salazar und Bestard, Berghahn)

Jede(r) von uns hat unbewusst oder bewusst eine Meinung dazu, doch die philosophische wie auch empirisch-wissenschaftliche Forschung und Debatte zum Thema ist noch immer unterentwickelt: Gibt es nur eine höchste Form des Wissens (zum Beispiel empirische Erkenntnisse oder religiöse Offenbarungen) wie es erkenntnistheoretische Monisten behaupten? Oder stellen je empirische Wissenschaften, Kunst, Recht, Philosophie und Religion jeweils eigene Wissensformen dar, die sich gegenseitig beeinflussen, aber nicht ersetzen können, wie erkenntnistheoretische Pluralistinnen meinen? Nun, ich bin ganz klar auf Seiten der erkenntnistheoretischenweiter

Diese Woche: Zweimal Migräne und traditionelle chinesische Medizin

Gleich zwei mal ist diese Woche Migräne im Zusammenhang mit der traditionellen chinesischen Medizin ein Thema im Netz. Gemeinsam ist beiden Veröffentlichungen, dass sie versuchen, Komplementärmedizin mit naturwissenschaftlicher bzw. evidenzbasierter Medizin zu verbinden. Ansonsten sind sie sehr unterschiedlich. Anfang der Woche wurde ein Protokoll zur Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit veröffentlicht. Langsam setzt es sich mehr durch, dass noch durchzuführende Studien vorher bekannt gemacht werden müssen. Gut in dem genannten Fall ist auch, dass selbst der Begutachtungsprozess dieser Vorabpublikation offen ist. Kritikpunkte dreiweiter