Was machen Insekten unter Schwerelosigkeit? Ein Blogeintrag für Kinder

Neulich fragte meine zehnjährige Tochter mich: “Was machen eigentlich Insekten in der Schwerelosigkeit?” Ich hakte nach und fand heraus, dass sie Insekten meinte, die schon von Natur aus fliegen können. Was diese Tierchen ja aber ohne Schwerkraft gar nicht mehr müssten. Auf der ISS zum Beispiel, oder bei einem Parabelflug. Aber merken Insekten das auch? Die Antwort ist ein klares “Ja!” Sie merken es, und zwar ziemlich schnell, wie man in diesem Video von Stubenfliegen sehen kann: Auch Schmetterlingen fälltweiter

„Tag ohne Grenzen“: Sport, Spaß und Inklusion

Rollstuhlfahrer und Extremsportler – ein Widerspruch? Absolut nicht! Das zeigt Deutschlands bester Rollstuhlskater David Lebuser am 5. und 6. Juni 2015 auf dem Hamburger Rathausmarkt. Unter dem Motto „Tag ohne Grenzen – Viel Sport! Viel Inklusion! Viel Spaß!“ findet dort eine Großveranstaltung des deutschen Reha- und Behindertensports statt. Mit Sport, Spaß und Informationen wollen die Veranstalter Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen und Inklusion zu fördern. Ein Highlight der Veranstaltung ist die Etappenankunft der Inklusionsfackel des Netzwerkes Inklusion Deutschland am Freitagabend. Die Fackel besucht zwischen dem 11. April und 11. Juli alle Landeshauptstädte mit Finale in Berlin. Ihre Botschaft lautet: Mehr Akzeptanz und Toleranz gegenüber Vielfalt.

Doping II

Kleiner Nachsatz zum letzten Posting. Die Amerikaner sind ja nicht ganz so gestresst, wie wir, was Medikamente angeht. Es gibt das Zeugs schön teuer over-the-counter im Supermarkt im Regal, da braucht es keine Apotheke. Also fand ich mal dieses hier. Diphenhydramin ist zwar nicht das gleiche wie Dimetiden (Fen.is.til as mentioned in “Doping“), aber wird […]

PC008 Schlaf ist online!

PC008 Schlaf Es heißt ja, man könnte Podcasts ganz gut zum Einschlafen verwenden… Wir haben in der aktuellen Folge versucht, noch weitere Alternativen zu besprechen, die helfen können, Ein- oder Durchschlafstörungen zu beheben… 🙂 Wir sprechen in der Folge 008 (nicht wie aus Versehen gesagt 007) des PsychCast über Twitter und Facebook, die Frage der Woche (Was wäre, wenn Schlaf […]

Über das Verschwinden der Informatik in Baden-Württemberg

Neulich meinte ein Kollege zu mir, er könne über diesen Themenbereich eigentlich nicht mehr ohne Polemik sprechen. Genau so geht es mir auch. Also Vorsicht: Dieser Text hat den Charakter einer Glosse. Bitte nur weiterlesen, wer damit umgehen kann. Baden-Württemberg ist ein IT-Land. Und weil IT in Baden-Württemberg scheinbar so selbstverständlich ist wie Kehrwoche, braucht man das Fach Informatik nicht mehr. Schließlich lernt man in der Schule ja auch nicht kehren. Deshalb plant das Kultusministerium, das Fach Informatik verschwinden und in denweiter

Korollar zu “Dawkins, Memetik und kulturelle Evolution”

Zu der intensiven Diskussion zu meinem letzten Beitrag, bei der dankenswerterweise auch Blogger-Kollege Michael Blume auf einen sehr interessanten älteren Beitrag in seinem Blog “Natur des Glaubens” hinwiesen hat, möchte ich noch eine kleine Zugabe (lat. corralarium) beisteuern.  Nachdem Richard Dawkins 1976 in seinem legendären Buch eine Skizze der Memetik vorgelegt hatte, wurden diese Thesen von einer Reihe namhafter Wissenschaftler aufgegriffen, so dass sich die Memetik eine Zeit lang tatsächlich als eine Art kulturwissenschaftlicher Evolutionstheorie entwickeln konnte.[i] Besonders einflussreich wurden die Arbeiten von Susanweiter

Die Effizienz-Singularität

Die Zukunftsforscher spekulieren seit längerer Zeit über die so genannte technologische Singularität. Sie stellen sich vor, dass Computer bald so sehr schlau werden, dass sie sich selbst neu weiterentwickeln. Sie warten dann nicht mehr auf menschliche Programmierer, sondern sie entwickeln ihre Programme selbstständig weiter. Da wir die Computer vorher so programmieren, dass sie sich schneller selbst programmieren können als wir es vermögen – ach, das ist eigentlich klar, dass sie schneller sein werden – so wird sich die Weiterentwicklung derweiter

Die grüne Grenze im Amazonas

Moderne Mobilität: Eben noch im über 3300 Meter hoch gelegenen Cusco die Winterkleidung beim dortigen Casa Verde deponiert, 35 Flugminuten später im Amazonas-Dschungel von Puerto Maldonado angekommen. Die Seele fliegt noch ein bisschen hinterher, aber die Sinne sind schon da. Die Luft ist feuchtwarm und von Gerüchen schwer. Die dicke Jacke wandert in den Rucksack. Die Sonne wärmt das Gesicht, heiß, aber längst nicht so intensiv wie in den Anden. Drei Schritte gegangen und alles klebt am Körper. Ist nichtweiter

Studien als willfährige Belege für alles und nichts

Wissenschaftliche Studien als willfähriger Beleg für praktisch jede Position zum Thema – diese Einschätzung zur aktuell populären Schokoladen-Studie las ich bei Top Agrar, was mich ärgerte. Nein, wir nehmen durch den Verzehr von Schokolade nicht ab – eigentlich keine Meldung, wenn da nicht eine Studie durch die Medien gereicht worden wäre, die genau das Gegenteil belegt haben sollte. Bitter war am Ende nicht nur die Schokolade, sondern auch die Wahrheit – alles Quatsch. Die Studie in Verbindung mit diesem Ergebnisweiter

Vorfahrt für Barrierearmut – Symposium fordert inklusiveres Gesundheitswesen

Ist das deutsche Gesundheitswesen inklusiv? Inwieweit ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland umgesetzt? Wie steht es um das Recht auf medizinische Versorgung? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer*innen des Symposiums „Inklusion im Gesundheitswesen“ nach, veranstaltet von den stipendiatischen Arbeitskreisen Inklusion und Gesundheit der Friedrich-Ebert-Stiftung, vom 23. bis 25. Januar 2015 in Berlin.

Enge Nachbarn: Alpha Centauri und seine Begleiter

Alpha Centauri ist mit 4,3 Lichtjahren Entfernung der nächstgelegene Stern, den man mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen kann. Er ist nach Sirius und Kanopus zudem der dritthellste am irdischen Firmament. Ein Amateurteleskop enthüllt seine wahre Natur: Alpha Centauri ist ein Doppelsternsystem, in dem sich zwei sonnenähnliche Sterne gegenseitig umkreisen. Für einen Umlauf benötigen Alpha Centauri A und B (richtige Namen haben die beiden leider nicht) ungefähr ein Menschenleben. In astronomischen Maßstäben ist das wenig: Innerhalb weniger Jahre ändert sich die relative Position und der Abstand der beiden Komponenten merklich. Derzeit stehen sich beide Sterne besonders nah, im November erreicht ihr scheinbarer Abstand ein Minimum von nur vier Bogensekunden. Read this post in English here.

Relativitätstheorie wird heute 100 :-)

es war nicht das Datum der ersten wissenschaftlichen Publikation. Aber heute vor genau 100 Jahren hielt Albert Einstein einen Vortrag in der Archenhold-Sternwarte in Berlin. Für diesen Vortrag hatte ihn der befreundete Kollegen Friedrich Archenhold gewonnen, da Einstein damals gerade in Berlin wohnte und an der Humboldt-Universität lehrte und arbeitete. Die Sternwarte von Archenhold in Treptow lag damals noch vor den Toren der Stadt. Der Treptower Park war ein Ausflugsziel der Berliner. 1896 sollte es nach zahlreichen erfolgreichen Weltausstellungen inweiter

Doping

Erzählt mir doch letztens eine Mutter, eine Mitmutter aus dem Kindergarten habe ihr letztens unter vorgehaltener Hand gestanden, sie gebe ab und zu ihren Kindern einen Schluck Paracetamol vor dem Kindergarten, wenn diese zu, was war das Wort?, “anhänglich” seien. WTF? Ähnliches hat mir vor Jahren ein Oberarzt gestanden: Bei Überseeflügen bekamen seine (damals) Vorschulkinder […]

Vollmond bei Saturn, Venus nähert sich Jupiter

Wer hätte das gedacht? Da klart doch der Himmel glatt komplett auf und lässt mich die Konjunktion von Vollmond und Saturn im Süden genießen. Im Westen kommen sich Venus und Jupiter immer näher. Vollmond und Saturn ließen sich wegen des gewaltigen Helligkeitsunterschieds nur per Kompositaufnahme gemeinsam darstellen. Durch das Okular sah es wirklich so aus wie im Bild. .

Gelesen (und Gesehen und Gehört) im Mai

Der Marsianer von Andy Weir (übersetzt von Jürgen Langowski) Hat ein bisschen was von “Apollo 13″, versetzt ins nächste Jahrtausend, in dem der Marsastronaut bei einer missglückten Mission auf der Oberfläche des Planeten zurückgelassen wird. Seine eigenen McGyver-Anstrengungen und die Rettungsaktion der Erde stehen im Mittelpunkt des Buches. Inwiweit die ausführlichen physikalischen und chemischen Ausführungen der […]

Ursache des Proton-Fehlstarts: Qualitätsmängel

Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos hat am vergangenen Freitag in einem Statement ein Versagen der Turbopumpe der Drittstufe als Ursache für den Fehlstart am 15. Mai genannt. Kern des Problems war demnach eine Unwucht in der Turbopumpe aufgrund von Materialversagen bei hohen Temperaturen und unzureichender Auswuchtung. Das ist schon mal bedenklich und klingt eher nach etwas, was man bei einer neuen Rakete erwarten. Nicht nach etwas, wmit man sich noch bei einer Rakete herumschlagen müsste, die in unterschiedlichen Versionen bereits seit 1967 im Einsatz steht.

Tausend und ein Schreib-Seminar(e) und ein unerwarteter Tod

Nun sind schon wieder fast zwei Monate seit meinem letzten Post vergangen. Ich habe in dieser Zeit konzentriert an meinem Roman-Projekt gearbeitet (das in diesem Blog demnächst noch viel Raum einnehmen wird); aber ich habe mich auch intensiv mit diesem Blog beschäftigt und wie es damit weitergehen sollte / könnte / müsste. Zu meinem vorletzten Beitrag bekam ich einen bedenkenswerten Kommentar von Hildi (hier der Link auf seine Blog-Site: Warum heute noch Blogs?): […] andere Weblog-Autoren stellen sich immer wiederweiter

SciViews-Videorezension: Foucault-Pendeln für Anfänger und Fortgeschrittene

Beim Spektrum-Verlag befindet sich derzeit ein Videoportal namens SciViews im Test – freigeschaltet, aber noch nicht groß beworben, und derzeit noch laufend weiterentwickelt. Da ich für Einstein verstehen sowieso Videos zu Foucault-Pendeln gesichtet hatte, habe ich auch für SciViews eine Rezension geschrieben: Pendeln für Anfänger und Fortgeschrittene erscheint sowohl auf SciViews als auch hier auf meinem Blog. (Offenlegung: Für eine solche Rezension zahlt mir Spektrum ein kleines Honorar.) Foucault-Pendel sind faszinierend: Ihr erstaunliches Verhalten zeigt uns, dass wir auf derweiter

Junge Muslime als Partner – nun in der Praxis!

Vor genau drei Jahren habe ich meine Tätigkeit an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Projekt „Gesellschaft gemeinsam gestalten – Junge Muslime als Partner“ aufgenommen. Das Projekt war für mich eine große Herausforderung, auf die ich von Anfang an richtig Lust hatte. Die Arbeit von neun islamischen Organisationen in Baden-Württemberg sowie Jugendprojekte mit muslimischer Beteiligung in verschiedenen Regionen Deutschlands empirisch zu untersuchen, war eine große Gelegenheit viele neue Menschen kennenzulernen und einen Einblick in die Arbeit islamischer Verbände und Gemeindenweiter

Dawkins, Memetik und kulturelle Evolution

Richard Dawkins nennt in seinem berühmten Buch „Das egoistische Gen“ von 1976 drei wesentliche Eigenschaften, die ein erfolgreicher Replikator aufweisen muss: Langlebigkeit, Wiedergabetreue und Fruchtbarkeit.[i] Mit Langlebigkeit ist gemeint, dass ein Gen über viele Generationen hinweg Bestand hat. Ob hingegen die Kopien des Gens, die in den Lebewesen enthalten sind, lange leben, ist dabei unerheblich. Das Gen selbst ist reine Information. Viele Abschnitte der DNA, die wir in jeder Zelle unseres Körpers mit uns herumtragen, dürften als Gene uralt sein,weiter

Gehts um Kinder, dann gehts um Geld und Staat. Zum Elend deutscher Demografie-Debatten

Mit einiger Überraschung stelle ich fest: An manchen Schmerz gewöhnt man sich nicht. So tut es mir immer noch fast körperlich weh, wenn deutsche Debatten über Demografie in den immergleichen Denkschablonen abwärts trudeln. 1. Jemand stellt fest, dass in Deutschland zu wenige Kinder geboren würden. 2. Dies sei ein wirtschaftliches Problem, es “bedrohe” die Renten, den Standort, den Arbeitsmarkt, die Zinsen usw. 3. Jemand findet, dass Kinder “zu teuer” kämen. “These”: Wären die Deutschen reicher, dann hätten sie auch mehr Kinder. 4. Jemand wendet ein, dass aber doch die Menschen in ärmeren Gesellschaften eher mehr Kinder haben. 5. Alle einigen sich darauf, dass “der Staat” und “die Politiker” Schuld seien bzw. “etwas tun” müssten. Über das “etwas” gibt es aber keine Einigung – manche schimpfen auf “die Ausländer”, andere auf “die Banken” oder “das Gender-Mainstreaming”. Als anerkannte Beispiele gelten Frankreich und Schweden, ohne dass man(n) Näheres darüber wüsste. Auch das “islamische Patriarchat” wird zunehmend gerne angeführt. 6. Jemand stellt einen Nazi-Bezug her (z.B. Muttertag = Mutterkreuz). Allgemein ratloses, leicht angewidertes Kopfschütteln. 7. Ruhe (auch nicht durch “Kinderlärm” unterbrochen), bis zur nächsten Wiederholung bei 1. Seitdem ich zu Religion & Demografie geforscht und verschiedene Artikel sowie ein Buch publiziert habe, warte ich auf den Moment, wann sich diese ermüdende Debattensackgasse einmal auflösen würde. Aber selbst den Kirchen gelang es bei ihrem (zu Recht wegen Belanglosigkeit verpufften) “2. ökumenischen Sozialwort” nicht, im Demografiekapitel mehr als 1 – 3 zu wiederholen.

Diese Woche: Essen gegen Migräne

Die Tagessuppe aus Roter Bete ist es nicht.  Obwohl Rote Bete oft ins Lila geht. Es sind die Teelicht-Gläser, Kissen, Regal und Brotkörbe. Die helfen gegen Migräne. Denn sie sind lila. In einem Restaurant. In Berlin. Und das hilft gegen Migräne. Nein, wirklich. Richtig ist: Die Farbe Lila wird als Erkennungszeichen für öffentliche Kampagnen genutzt, insbesondere in den USA im Juni. Dieser Monat ist dort nämich der migraine awareness month. Das Motto im Jahr 2012 war zum Beispiel „Dazu beitragen, dass Migräne sichtbarweiter

Methylgroboxaid und Pentbozomsäure*

Und da war ich also der Arzt vom Dienst und die Aufnahmeschwester erklärte fröhlich: „Nur noch ein Patient da! Der hat Drogen genommen!“

Ah. Da lag vor mir ein schlaksiger Teenager, und tat so als würde er schlafen.

Daneben saß die Mutter, welche im Folgenden nach jedem meiner Sätze ihren Sohn wild zu rütteln begann und rief: „Jetzt antworte doch! Die Ärztin hat dich was gefragt!!“

Ich fragte also was denn los wäre, welche Drogen hier im Spiel seien und ob er nun irgendwelche Probleme hätte. Der Sohn „wachte“ kurz auf und erklärte mir er habe „Methylgroboxaid und Pentbozomsäure“ eingenommen. 
„Huä?!“ sagte ich. Nein, das sagte ich nicht. Ich formulierte das irgendwie professioneller und der Sohn sagte nach dem entsprechenden „ANTWORTE!!! DIE ÄRTZIN SPRICHT MIT DIR“ nochmal „Methylgroboxaid und Pentbozomsäure“. Meine Drogenkenntnisse waren hier irgendwie nicht auf dem entsprechenden Expertenlevel angekommen, so dass mir das alles nicht weiterhalf. Die Mutter erklärte nun aber triumphierend, draußen warte auch ein Freund ihres Sohnes, der ein genaues Protokoll der Drogeneinnahme dabei habe. „Erstaunlich“, dachte ich und ging mir das Protokoll besorgen. Stolz überreichte der Freund mir einen zerknitterten Zettel, welcher unordentlich aus einem Spiralblock getrennt worden war. Mit Bleistift war eine komplexe Liste voller chaotischer Details und Drogeninsiderbegriffen notiert, die den Drogenkonsum der letzten sieben Tage meines Patienten beschreiben sollte. „Sonntag 8 x Methylgroboxaid auf Nase dann 2 x Pentbozomsäure, dann Pause für einen Tag, 6 x Methylgroboxaid …“ Diese Liste verwirrte mich noch viel mehr und ich googelte alle Begriffe im Internet. Danach rief ich die Giftnotzentrale an, die mir nach weiterer Analyse der Liste mitteilte, es bestände keine Lebensgefahr, aber wir sollten den Patienten mal aufnehmen. Es kam dann eine Stationsschwester vorbei um den Patienten mitzunehmen und ich übergab möglichst professionell klingend: „Joah und hier Herr Gauggl, mit einer Überdosis an Methylgroboxaid und Pentbozomsäure.“ Die Schwester nickte wissend und sagte: „Jaja, immer diese LegalHighs!“

*Dieser Beitrag enthält keine Garantie für korrekte oder konkret existierende Drogennamen.

Gelungene Patientenkommunikation: Der mündige Patient in der modernen Arztpraxis

In deutschen Arztpraxen findet zur Zeit ein Paradigmenwechsel statt. Anstatt wie bisher den Patienten nicht als direkten Kommunikationspartner wahr zu nehmen und den Fokus einzig auf die Behandlung der Symptome und Krankheitsbilder zu richten, wird der Patient nun mehr und mehr in die Behandlung eingebunden und für die eigene Gesundheit mit verantwortlich gemacht. Dieser Trend entsteht vor allem durch die höheren Heilungschancen, wenn die Patienten aktiv in die eigene Therapie eingebunden werden. Viele Ärzte und Praxismitarbeiter fürchten jedoch durch diesen Trend den Verlust ihres Ansehens und vor allem ihrer Autorität. Dies ist jedoch ein Mythos, der sich so nicht bestätigen lässt.

Den Patienten einbinden

Bisher sah es oftmals so aus, dass der Patient im Gespräch mit dem Arzt seine Beschwerden schilderte, der Arzt die Krankenakte des Patienten zu Rate zog und diesen untersuchte. Anschließend wurde die Diagnose diktiert und die Medikation festgelegt. In vielen Fällen wurde die Therapie jedoch vor allem durch die fehlende Teilnahme des Patienten beinahe unmöglich gemacht. Die verschriebenen Medikamente wurden nicht oder nur teilweise genommen, Ratschläge des Arztes in den Wind geschlagen oder nur in Teilen umgesetzt. So konnte sich die Krankheit des Patienten immer nur bis zu einem gewissen Maße verbessern und bereits nach kurzer Zeit saß der Patient wieder beim Arzt mit den gleichen oder ähnlichen Symptomen. Um diesen Misserfolgen entgegen zu wirken, hat sich nun der Trend zu einer deutlich stärkeren Patientenkommunikation entwickelt. Der Patient wird verstärkt als mündiger Mensch wahrgenommen und in die Behandlung fest mit eingebunden. Die Behandlungserfolge sprechen für sich.

Wie sich der Praxisalltag ändern muss

Bisher wurden die Patienten in der Praxis oftmals einfach übergangen. Erklärungen oder gemeinsam mit dem Patienten besprochene Behandlungspläne gehörten der Seltenheit an. Doch eine moderne Praxis muss nicht nur mit anderen niedergelassenen Ärzten konkurrieren, sondern auch die Vorgaben der Krankenkassen erfüllen. Patienten mit fehlendem Behandlungserfolg, welche immer wieder in der Praxis auftauchen und mit den gleichen Symptomen behandelt werden müssen, belasten die Ärzte und füllen die Quoten der Krankenkassen schneller, als es einem lieb sein kann.
Eine moderne Praxis überzeugt aus diesem Grund vor allem durch eine stärkere Einbindung der Patienten in die Behandlung. Ärzte und Praxispersonal wird nicht mehr als Götter in Weiß, sondern viel mehr als Gesundheitsdienstleister wahrgenommen, welche gemeinsam mit dem Patienten an dessen Gesundheit arbeiten wollen. Der Verlust der Autorität, welcher von vielen Ärzten befürchtet wird, ist in der Praxis jedoch nicht fest zu stellen. Denn die Patienten erkennen die fachliche Bildung von Ärzten und Praxispersonal weiterhin an, nehmen jedoch alle Behandlungsanweisungen durch eine gelungene Kommunikation deutlich besser an.

Das moderne Patientengespräch: Kommunikation auf gleicher Ebene

Wichtig bei der modernen Patientenkommunikation ist eine klare Erläuterung aller Prozeduren und Ergebnisse. So wird nicht nur der Patient umfassend über seinen Zustand informiert, sondern vor allem auch viel direkter in die jeweiligen Zusammenhänge eingebunden. Ein Patientengespräch umfasst nicht nur die Anamnese, sondern vor allem auch die Erläuterung der Untersuchungsergebnisse im Anschluss direkt mit dem Patienten. Es findet also eine Kommunikation statt, die über einseitige Monologe von Arzt oder Patient hinaus gehen. Die Therapie wird vom Arzt also gemeinsam mit dem Patienten entwickelt, anstatt ihm diese direkt zu diktieren. So kann der Patient zum einen die Auswirkungen der Behandlung besser verstehen und die notwendigen Behandlungsmaßnahmen in seinen Alltag integrieren, ohne sich dagegen aus Unverständnis zu sträuben. Ein solchermaßen behandelter Patient wird zum einen deutlich höhere Behandlungserfolge vorweisen können, als auch eine tiefere Bindung an Arzt und Praxis erfahren. Somit wird dieser zufriedene Patient auch in Zukunft auf die Praxis des Arztes zurück greifen und diesem eine stabile und vor allem dauerhafte Patientenbasis bescheren.

Es zeigt sich also, dass eine moderne Arztpraxis viel stärker in den Dienstleistungssektor rücken muss, um ihre Patienten effektiv und vor allem mit allen verfügbaren Mitteln behandeln zu können. Eine gute Patientenkommunikation und eine Einbindung der Patienten in die Behandlung sorgen für eine starke Bindung und einen hohen Behandlungserfolg auf allen Ebenen.

Nanu Nano

Ich bin erstmals nach Jahren der Niederlassung mit einem Verschwörungstheoretiker zum Thema Impfen konfrontiert worden. Wenn man durchs Netz streift, bekommt man zuweilen den Eindruck, 9/10 aller Seiten, die sich mit dem Impfen beschäftigen, sind impfkritische Seiten, und die Hälfte von diesen bauen auf hysterischen Thesen der Weltverschwörung auf (Ausrottung der Menschheit, Abzocke der Pharmaindustrie […]

Diese SoFi sollten Sie kennen

Der Syzygienkönig stellt seine Leser vor ein Rätsel: Hier sehen Sie eine per Planetariumssoftware simulierte totale Sonnenfinsternis, wie sie vor recht langer Zeit und an einem recht weit entfernten Ort beobachtet werden konnte. Ein Astronom, der bald darauf zu den größten seiner Zunft zählen sollte, machte sich auf, um sie zu beobachten. Die Daten, die seine Beobachtung dieser Sonnenfinsternis lieferte, stützten die Theorien eines anderen Wissenschaftlers, der damals bereits weltbekannt war.

Saufen ist schlecht fürs Herz

Jetzt isses raus: Die beliebteste Droge der Welt, nämlich Allohol, schädigt nicht nur Leber, Magen und Hirn sondern auch das Herzerl. Das hattet ihr jetzt nicht gewusst, oder? Ab 14 alkoholischen Getränken pro Woche (bei Männern) schlägt das Gift auf Dauer gesehen zu, und der Zug fährt in Richtung Kardiomyopathie ab. (Ärztezeitung.de) Der ein oder […]

Kurz & Knapp: 31. ATT, Weltraumrecht, 10 Astronominnen & mehr

31. ATT, Europas größte Astronomie-Messe am Samstag, den 30. Mai 2015 in Essen, NRW: Der ATT ist eine Messe speziell für Amateurastronomen. Er ist die größte Veranstaltung dieser Art in Europa. Hier können Sie sowohl die neuesten Teleskope und jegliches Zubehör, als auch Gebraucht- und Selbstbauinstrumente bewundern sowie mit den Herstellern und erfahrenen Amateuren Erfahrungen austauschen. Der ATT bietet aber auch eine Plattform, auf welcher sich Volkssternwarten und Vereine der Öffentlichkeit präsentieren. http://att-essen.de/ Twitter-Hashtag: #ATT2015 ———————————————————— Brauchen wir Denkmalschutz aufweiter

Von Jenner bis Tonegawa – die Immunologie und ihre Protagonisten

Wie sich die Immunantwort des menschlichen Körpers erklären und beeinflussen lässt. Die Beschäftigung mit dem menschlichen Immunsystem spielt eine zentrale Rolle in der Medizin. Der Hinweis auf die körpereigene Abwehr, die aus der Balance geraten ist, ist ein Standardsatz beim Arztbesuch. Wir stellen uns mit kriegerischen Metaphern vor, wie Bakterien, Viren und Pilze erkannt und […]

Update: Thirty Meter Telescope vs. heiliger Berg und mehr

Vor anderthalb Monaten hatte ich an dieser Stelle über den Bau des Thirty Meter Telescope (TMT) auf dem Berg Maunakea in Hawaii sowie über die Proteste der Native Hawaiians dagegen geschrieben. In der Zwischenzeit bin ich den Online-Diskussionen insbesondere der Astronomen über das Thema gefolgt und hatte auch selbst ein sehr spannendes Treffen mit einem jungen Native Hawaiian, der Wissenschaftler ist und sich über die astronomischen Hintergründe informieren wollte. Während dieser ganzen Zeit hatte sich bei mir das Gefühl einerweiter

Das Pizza-Syndrom ist abgelöst…

Ohne die gute alte Autokorrektur wäre die Lektüre von Arztbriefen nicht halb so unterhaltsam. Bislang war mein Favorit das “Pizza-Syndrom“, eine kulinarische Umdeutung des Pisa-Syndromes (ein Syndrom, bei dem man schief steht…). Heute habe ich in einem Arztbrief etwas über die Weite der Liquor-Räume gelesen; das sind kleine Räume und Aussackungen, in denen Nervenwasser ist. […]

Was Ziegenmilch mit genome editing zu tun hat

Jeden Morgen wenn ich zur Arbeit fahre, komme ich an zwei Ziegen vorbei, die hier auf dem Gelände gehalten werden. Ich vermute, dass sie zur Antikörperproduktion gebraucht werden. Ich freue mich jedenfalls immer wenn ich die beiden sehe. Ziegen sind lustig. Hier Beweisstück A: Ziegen sind aber nicht nur lustig, sondern auch durchaus nützlich. Z.B. habe ich schon gehört, dass man versucht Ziegenmilch als Ersatz für Kuhmilch zu verwenden um eventuelle Unverträglichkeiten zu vermeiden, obwohl Ziegenmilch natürlich auch Lactose enthält.weiter

Ebola Aufruf.Wer Helfer ruft, sollte auch sagen wenn er sie nicht mehr braucht !

Ich hatte mich nach dem dramatischen Aufruf von Prof Montgomery, Minister Gröhe und Dr. Seiters (BRK) als Freiwilliger gemeldet. Wie ging das weiter? Nun zuerst musste ich eine aufwändige Bewerbung erstellen, meine Familie informieren, deren Ängste zerstreuen und dann passierte…..NICHTS. Ich erhielt nichtssagende Mails mein Fall sei in Arbeit. Keine Einladung zum Training, keine Absage, lediglich […]