Gästebücher

Anfangs gab es auf www.skhor.de eins dieser kostenlosen Gästebücher mit bunten Werbebannern. Ausserdem gab es auch mal ein Forum, in dem ebenfalls einige Einträge landeten. Weitere Anmerkungen zu diesen Seiten kamen früher per Email, da es noch keine einfache Kommentarfunktion zu den Artikeln gab.

Diese neuen Gästebücher sortieren die alten Einträge nach Themen und können natürlich weiterhin genutzt werden.

Das BKA-Gesetz kommt…

Wieder nur ein Sturm im Wasserglas. Hatte man kurzzeitig die Hoffnung, das unsägliche BKA-”Wir überwachen alle”-Gesetz würde nicht oder nicht in der Form zustande kommen, wurde man nun eines Besseren belehrt. Ohne Mehrheit musste das Gesetz durch den Vermittlungsausschuß. Hier zeigte sich, wie Politik funktioniert.

Punkt eins für ein erfolgreiches Überwachungsgesetz - Angst schüren und aktuelle Geschehnisse hinzuziehen:

Merkel wies auf die Terroranschläge in Bombay und eine mögliche terroristische Bedrohung für Deutschlnd hin und sagte: “Ich möchte, dass wir in der Lage sind, es mit terroristischen Kräften aufzunehmen und solche Angriffe oder Anschläge zu verhindern. Dafür müssen wir gewappnet sein.”

Punkt zwei für ein erfolgreiches Überwachungsgesetz - Das System in Frage stellen:

“Ich finde es geradezu paradox und fahrlässig, die Terrorismusbekämpfung in die Hände des Bundes zu legen, und ihm dann nicht die Mittel zu geben, die man im eigenen Bundesland beansprucht“, sagte Angela Merkel (CDU) der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wir brauchen das BKA-Gesetz.“ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach sie ihre volle Unterstützung aus. Die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast widersprach Merkel: „Ein Verfassungsorgan wie den Bundesrat zu beschimpfen, weil es verfassungswidrige Gesetze ablehnt, ist ein billiges Ablenkungsmanöver der Kanzlerin.“

Punkt drei für ein erfolgreiches Überwachungsgesetz - Der Umweg Europa:

Heimliche Online-Durchsuchungen sollen zukünftig innerhalb der Europäischen Union auch grenzüberschreitend möglich werden. Das wurde kürzlich in Brüssel beschlossen.

Punkt vier für ein erfolgreiches Überwachungsgesetz - Änderungen verkaufen, die keine sind:

Die Neue Osnabrücker Zeitung zitiert einen anonymen Teilnehmer an der Runde mit den Worten, man habe “ein tragfähiges Ergebnis gefunden”. Danach sollen Online-Durchsuchungen auch in Eilfällen nicht vom BKA-Chef, sondern ausschließlich von einem Richter angeordnet werden dürfen. Auch die Entscheidung, welche Daten genau in den geschützten “Kernbereich der Privatsphäre” fallen und bei Online-Durchsuchung ausgefiltert werden müssen, soll von einem Richter getroffen werden. Zudem sollen die Zuständigkeiten von LKAs und BKA klarer abgegrenzt werden. Keine Änderungen soll es dagegen beim Überwachungsschutz für Journalisten und Ärzte geben, denen anders als Pfarrern und Abgeordneten statt einer Ausnahmeregelung nur eine Verhältnismäßigkeitsprüfung im Einzelfall zugestanden wird. Den Informationen der Zeitung zufolge soll der Vermittlungsausschuss den Kompromiss am nächsten Donnerstag formell absegnen, damit das Gesetz zum 1. Januar 2009 in Kraft treten kann.

Besonders enttäuschend, weiterhin können IT-Systeme von Ärzten, Kliniken und Praxen ohne besonderen Status durchsucht werden, eine ärztliche Schweigepflicht wird somit zur Farce. (Ärzteblatt)

Weitere Artikel:
Netzpolitik.org - Große Koalition findet wohl Kompromiss beim BKA-Gesetz
Open Mind Blog - Offenbar Einigung beim BKA-Gesetz in Sicht
Heise Online - SPD und Union einigen sich beim BKA-Gesetz
taz.de - BKA-Gesetz soll verabschiedet werden

Warum Sie 2009 unbedingt mit dem Rauchen anfangen sollten!

Das Jahr nähert sich dem Ende und pünktlich zum Jahreswechsel fasst man sich wieder gute Vorsätze. Abnehmen, gesündere Lebensweise, kein Stress und natürlich, wohl an oberster Stelle: Mit dem Rauchen aufhören. Dieser Artikel richtet sich allerdings an alle Nichtraucher, die endlich den Entschluss fassen wollen, 2009 mit dem Rauchen anzufangen, denn hierfür gibt es viele […]

Nikolausausgabe der Hausarzt-Kolumne

Am 6.12. 2008 erscheint die 6. Ausgabe der Kolumne Dr. Kunze hört (nicht) auf im Blog www.der-andere-hausarzt.de. Damit ist das halbe Jahr voll. Dieses Mal ist Hausarzt Dr. med. Anselm Kunze Teil einer skurrilen Geschichte. Aber so ist das Leben eines Hausarztes - bunt und vielfältig - im Guten wie im Schlechten. In welche Kategorie die Dezember-Ausgabe gehört, mag der Leser selbst entscheiden.

was ich eltern zu weihnachten wünsche II

… zackzerapp und gleich noch einen erziehungsratgeber hinterher. das hier ist etwas aktueller, wenn auch umstrittener als die empfehlung von rudolf dreikurs:

das geheimnis glücklicher kinder von steven biddulph . hier hat man ein wenig das problem, die amerikanischen gegebenheiten abzukratzen und sich ein wenig in die dortigen verhältnisse einzudenken. dafür ist das buch kurz und knapp geschrieben, die kapitel übersichtlich und schnell zu verdauen.

prinzip von mister biddulph: erst, wenn die eltern mit sich selbst im reinen sind, entspannt und glücklich sind, können sie auch glücklicher kinder erziehen. oh wie wahr. 

Vor allem anderen: Ruhe bewahren!

Wie in jedem Lebensbereich gibt es auch in der Medizin die eine oder andere Banalität, die essentiell für alles andere ist. Als Arzt, muss man nicht nur Dinge wissen und können, man spielt auch eine Rolle. Eine Rolle, an die alle anderen drumherum hohe Erwartungen knüpfen. Der Erfolg im Alltag und auch im Hinblick auf […]

Der erste Arbeitstag

Nun ist es endlich soweit. Der Tag, für den man sechs Jahre sein Hirn geknetet hat, ist gekommen. Aufregend wird er von allein werden, deshalb ist es wichtig, sich um eine gewissene innere Distanz von den kommenden Ereignissen zu bemühen.
Je nach Klinik wir man von seinem Oberarzt mehr oder weniger ausführlich durch die Klinik geführt, […]

Vorbereitung erster Arbeitstag

Wenn man sich dann entschieden hat, sollte man das eine oder andere für den ersten Arbeitstag vorbereiten. Wichtig ist, zu verstehen, dass es ab jetzt mehr auf praktische Dinge ankommt. Die nötige Theorie haben die Examina ins Hirn gebrannt und man wird bald sehen, dass sie nur bedingt alltagstaglich ist. Hilfreich sind folgende Dinge:
Stethoskop: Internisten […]

sie hat es ja nur gut gemeint

die angespannte Grundsituation

Da war ein Spätdienst, in dem alles überlief. Im CT stapelten sich die Patienten nur so. Es gab ca. 5mal freie Luft, dazu einen Ileus, eine perforierte Sigmadivertikulitis, ein paar LAE's, komplizierte Frakturen nach Sturz, einen Unterbauchtumor ebenfalls mit Ileus und noch etwas Harnstau dazu, eine Orbitaphlegmone und ein paar andere Kleinigkeiten. So ein Programm sprengt alle Möglichkeiten des fleissigsten alleinkämpfenden Radiologie-Assistenten im Haus.

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Notarzteinsatz: Wie wir einen Amokfahrer stoppten

Streit mit der Freundin, ein paar Tabletten eingeworfen, ins Auto gesetzt und ziellos umhergegeigt. Ein Freund traf ihn schliesslich an einer unbefahrenen dörflichen Strassenkreuzung und alarmierte die Seilschaften der Gesundheit und Ordnung.

“Tablettenintoxikation – Amokfahrt!” lautete das Einsatzkürzel. Hörte sich erstmal ziemlich gefährlich an. Also ab die Hupe zum Ort der Unvernunft. Stand da an der […]

unsere Helden

Gestern waren Zeitzeugen der Landshut-Entführung bei Anne Will. Unsere Helden. Und sie waren einfach nur peinlich.

Da wurden RAF-Terroristen mit Hitler und Nazis verglichen. Da gab es haarsträubende Unkenntniss und Blödheit, sinngemäß:

Scholl-Latour: "Die Terroristen waren Christen, keine Moslems."
Co-Pilot: "Aber warum haben die denn dann Juden gehasst?"

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Prophylaxe von Advents- und Weihnachtsstress

Die Kombination von Lichtmangel, der ständige Aufenthalt in trockenen, geheizten Räumen und wenig Bewegung draußen in der frischen Luft führen oft dazu, daß das Immunsystem im Winter geschwächt ist. Streß entsteht zusätzlich durch die Weihnachtsvorbereitungen und alle anderen Arbeiten, die kurz vor Jahresende noch erledigt werden müssen.

Grippe, Erkältungen, Hals- und Nebenhöhlenentzündungen und Bronchitis sind typische Infekte, die in der Vorweihnachtszeit durch das Zusammenwirken aller dieser Faktoren gehäuft auftreten. Das Gefühl „Ich kann nicht mehr“ zeigt ein Erschöpfungssyndrom an und begleitet und erschwert oft die eigentliche Infektionskrankheit.

Advent bedeutet „Erscheinung“ und auch „Ankunft“. Früher war das die Ankunft eines hohen Amtsträgers, eines Königs, eines Kaisers oder einer Gottheit. Bei der Ankunft dieses wichtigen Gastes mußte natürlich alles „Tipp topp“ sein. In der christlichen Tradition bedeutet Advent Warten auf die Ankunft des Christkindes, Gottes Sohn. Die Adventszeit war eine Zeit des Fastens, des Wartens und der Vorbereitung.

Die Rückbesinnung auf diese „Wartezeit“ eröffnet Perspektiven, um aus dem kommerzialisierten Vorweihnachtstrubel auszusteigen und sich etwas Ruhe zu gönnen. Das gelingt am besten bei einem längeren Spaziergang am Wochenende, um den Kopf wieder frei zu bekommen und durch den Aufenthalt im Sonnenlicht die Bildung von Vitamin D anzuregen. (Vitamin D schützt vor Infektionen, Bluthochdruck, Osteoporose und anderen Zivilisationskrankheiten).

Der Streß vermindert sich auch durch Fasten. Dabei muß sich das Fasten nicht auf das Weglassen von Fast-Food, Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten beschränken, es kann vielmehr bedeuten, nicht die gewohnten täglichen Fernsehsendungen und Horrormeldungen anzuschauen, sondern ein Buch zu lesen, Musik zu hören oder etwas Kreatives zu gestalten. Fasten kann aber auch heißen, am Abend nicht mehr zu arbeiten und sich statt dessen eine Stunde Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, worauf man eigentlich selbst wartet: was bedeutet für mich persönlich das Weihnachtsfest, auf welchen „Würdenträger“ oder „Gotteskind“ warte ich, und wie will ich mich persönlich auf sein Erscheinen vorbereiten.

Am besten gelingt es, diese Ruhe- und Besinnungspausen zu realisieren, indem man dafür feste Zeiten in den Terminkalender einträgt! Bei dieser Gelegenheit kann man die Terminplanung gleich überprüfen: Sind die Termine zu dichtgedrängt und für die geplante Arbeit von der Zeit her zu knapp bemessen, gibt es ausreichende Pausen und Zeit zum Mittagessen, sind die Urlaubstage schon eingetragen?

Allein die Erkenntnis, daß die Terminplanung optimierbar ist, kann schon deutlich zur Streßverminderung führen.

Der “innovativ-in Businessclub” Adventskalender im Blog

Elita Wiegand hat eine tolle Idee umgesetzt: Im innovativ-in Blog gibts jetzt bis Weihnachten jeden Tag eine Überraschung, die die Business-Partner gestiftet haben und verlosen. Wer teilnehmen möchte muß nichts weiter tun, als sich am entsprechenden Tag mit einem Kommentar dorten im Blog zu verewigen… Mein Präsent gibts übrigens am 14.12. - dem ersten Geburtstag von HEALING [...]

Rätselhaftes Gedächtnisphänomen

Das Licht des Monitors erleuchtet den dunklen Raum. Schön warm ist es hier drinnen, während draußen dicke, weiche Schneeflocken jedes Geräusch verschlucken. Nur die Sirene eines Krankenwagens zerreißt abrupt die abendliche Stille. Den Geruch von dampfend heißem Tee in der Nase beschleicht Sie plötzlich ein merkwürdiges Gefühl. Die Szenerie kommt Ihnen bekannt vor. Wie Sie hier sitzen, Nachrichten lesen, gedankenverloren aus dem Fenster schauen, das alarmierende Martinshorn. Die belanglose Situation wird auf einmal bedeutungsschwanger. Sie sind doch früher schon mal über die drei „ä“ in der Überschrift gestolpert, obwohl Sie diesen Text doch eben erst aus dem Feed gefischt haben. Seltsam. Ein kurzes...

Zunehmen mit Monsterdoc

Alle schreiben übers Abnehmen, wie langweilig. Daher möchte ich es mit Monsterdoc einmal andersherum machen. Zunehmen, gewusst wie! Gezielt Produkte und Taktiken auswählen um an Gewicht zuzulegen. Gerade jetzt, kurz vor Weihnachten ein, wie ich meine, recht ansprechendes Thema.

Zuvor aber erst wie gewohnt den Adipositas-Check machen. Wie ist Ihr Body-Mass-Index? Über 30? Wechseln Sie zum […]

Einmal in die “Röhre” bitte Teil 3

Das Kapitel „Bandscheibe“
Zu den Segnungen der heutigen Medizin gehört es, dass Bandscheibenvorfälle eindeutig im Kernspintomogramm erkannt werden können (auch Magnetresonanztomogramm=MRT genannt). In vielen Krankheitsfällen kommt es mittels dieser Untersuchung zu einer sicheren Diagnose.
Diese beiden einleitenden Sätze zum Thema Bandscheibe in der „Röhre“ schreien geradezu nach einem ABER. Hören Sie es auch? Es sind sogar zwei ABER, die in diesen ersten beiden Sätzen stecken. Ein Hausarzt hat damit tagtäglich zu tun.
ABER Nr. 1: Die allermeisten Bandscheibenvorfälle haben Ärzte, insbesondere neurologisch halbwegs ausgebildete, auch schon vor dem Zeitalter des MRT diagnostiziert. Jedenfalls diejenigen Bandscheibenvorfälle, die eine klinische Bedeutung hatten und haben.
Was heißt das? Ein Bandscheibenvorfall kann nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch zu Ausfällen von Nervenfunktionen führen, bis hin zum Verlust von Reflexen oder Sinneswahrnehmungen in den betroffenen Nervenabschnitten. Mit dem Reflexhammer, mit einer Nadel, einem Pinsel und den Händen des Arztes, sind derlei Nervenschädigungen zu erkennen. Die vorgefallene Bandscheibe quetscht das Rückenmark und die entsprechenden Nervenfasern nehmen es übel. Allerdings gibt es auch Bandscheibenvorfälle, die nicht zu Bewegungsausfällen oder Gefühlsverlusten führen, sie lösen ausschließlich Schmerzen aus, vielleicht nicht einmal das. Mit dieser Art von symptomarmen oder symptomfreien Bandscheibenvorfällen hat es der Arzt mit bloßen Händen und den oben genannten Werkzeugen natürlich schwer. Sie sind kaum nachzuweisen. Dazu wäre dann das MRT geeignet. Allerdings!
Warum müssen wir von beschwerdearmen oder beschwerdefreien Bandscheibenvorfällen so genau wissen, dass es Bandscheibenvorfälle sind?
Eine operative oder sonstwie eingreifende Therapie kommt in diesen Fällen doch wohl nicht in Frage. Schmerztherapie und physikalische Therapie (Krankengymnastik, Bäder, Massagen) sind aber auch ohne hundertprozentige Diagnose fällig, wenn die Beschwerden danach verlangen. Das erste ABER wäre geklärt.

ABER Nr. 2: Die Art Reihenuntersuchung, wie sie heute bei Rückenschmerzen mittels Kernspintomogramm vorgenommen wird, führt zu allerhand Verwirrung und Unsicherheit, übrigens bei Patienten und Ärzten.
Haben Sie beispielsweise Rückenschmerzen und wollen zusammen mit Ihrem Hausarzt oder Orthopäden unbedingt sichergehen, dass Sie keinen Bandscheibenvorfall haben, kommen Sie heutzutage immer öfter in die „Röhre“ oder Sie selbst als Patient verlangen danach. In der „Röhre“ werden dann Bandscheibenvorfälle erkannt. Alle. Kleine oder leichte, Vorwölbungen oder Beinahe-Vorfälle, Narbengewebe von der letzten Bandscheibenoperation und, und, und.
Was bedeutet das nun? Müssen Sie jetzt operiert werden? Wenn Sie „nur“ Schmerzen haben, dann doch wohl nicht. Aber dann hätten wir auch kein MRT gebraucht. Wenn Sie allerdings massive Schmerzen erleiden, ein Bein nachziehen und kein Gefühl mehr darin haben, ist es geradezu ein Kunstfehler, Sie erst ambulant zum MRT oder CT zu überweisen, dann gehören Sie auf eine orthopädische oder neurochirurgische Station. Ob zur Operation oder nicht, wird dort nach intensiver Diagnostik entschieden.
Es kommt noch extremer. Es kann sein, dass in der ambulanten Kernspinuntersuchung ein Bandscheibenvorfall erkannt wird, der gar nicht Auslöser Ihrer Beschwerden ist. Den Vorfall haben Sie vielleicht schon lange und Ihr Rücken hat sich mit ihm arrangiert. Nun werden Sie operiert, weil der Bandscheibenvorfall ja nicht bleiben kann, wo er ist. Dafür bleiben aber Ihre Rückenschmerzen, weil der zufällig gefundene Bandscheibenvorfall nicht Verursacher Ihrer Beschwerden war.
Fazit:
Dieser Artikel ist überspitzt formuliert. Aber die Kernaussage enthält viel Wahrheit. Teils noch mehr gilt diese Wahrheit im Zusammenhang mit MRT-Untersuchungen des Bauches, des Kopfes oder verschiedener Gelenke. Harmlose Zysten, unbedeutende Riefen im Knorpelgewebe, verkalkte Lymphknoten und sonstige anatomische Varianten, sie alle können zu einer Therapie führen, die nicht Ihren Beschwerden entspricht. Und noch einmal: Wer eine „Röhre“ besitzt, sprich der Röntgenarzt, ist auch daran interessiert, dass sie sich rechnet.

1000 Einheiten Insulin überlebt

Krankentransportwagen vor Ort. Diagnose: Mann mit Diabetes hat sich in suizidaler Absicht Insulin gespritzt. Notarzt nachgefordert. An den Ort der Tat gehupt, ausgestiegen und erstmal dumm geguckt (so wie immer!). Freudig winkt mir ein Zivi entgegen: “Der Blutzucker ist 150!”. Hört sich im ersten Moment ganz normal an.

Doch als ich den Herrn mittleren Alters in […]

Der letzte schmutzige Tanz

Patrick Swayze, ein Idol meiner Kindheit… Anfang diesen Jahres wurde bekannt, dass bei dem 56-Jährigen ein Pankreas-Karzinom diagnostiziert wurde, ein Tumorleiden mit einer denkbar schlechten 5-Jahres-Überlebensrate. Der Held aus Fackeln im Sturm, Gefährliche Brandung oder Dirty Dancing unheilbar erkrankt, mit 56 Jahren? Die Zeitungen hatten dennoch nur Positives zu berichten. Die Behandlung würde gut ansprechen, das Ausmaß der Erkrankung sei begrenzt. Im Sommer dann die ersten Äußerungen, Patrick sei ein Wunder.

“Ich bin ein Wunder, Mann, ich verstehe das selbst nicht”, sagte er am Flughafen von Los Angeles zu Fotografen. Wie das Magazin “People” weiter berichtet, hat Swayze beinahe wie vor dem Schicksalsschlag gewirkt: “gesund, glücklich und sexy”.

Trotzdem, die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Pankreas-Karzinom ist mies, bei Diagnosestellung meist fortgeschritten und inoperabel. Un nun häufen sich die Meldungen, Swayze würde sich auf seinen Abgang vorbereiten. Lebermetastasen. Er habe sich von seiner Familie verabschiedet, die Ärzte geben ihm nur noch wenige Wochen. *schnüff*

Spiegel: Patrick Swayze an Krebs erkrankt
Welt Online: Patrick Swayze hält sich für ein Wunder
RP Online: Der Krebs hat gestreut
Wikipedia: Patrick Swayze
Wikipedia: Pankreastumor

was ich eltern zu weihnachten wünsche I

einen wirklich guten erziehungsratgeber (aaaah! schon wieder ein erziehungsratgeber! kinderdok, tue uns das nicht an!):

kinder fordern uns heraus. von rudolf dreikurs. ein klasse buch, das schon einige jahre auf dem buckel hat, aber immer noch aktuell ist. ich habe es unlängst in einer bücherkiste von meiner eigenen mama gefunden, auflage aus den sechzigern.

blendet man mal den alten einband und die etwas vergilbten seiten aus, auch manche komischen umschreibungen ("selbstbedienungsläden" – brüller, bestimmt supermärkte) – liest sich das buch wie frisch auf den markt gekommen.

rogge hat ein sinnvolles vorwort dazugesetzt, das buch wurde wohl auch ergänzt und aktualisiert – aber der tenor bleibt der gleiche: kindern mehr autonomie zu vermitteln, indem sie sich der konsequenz ihres handels bewusster werden.

was ich eltern zu weih.nachten wünsche I

einen wirklich guten erziehungsratgeber (aaaah! schon wieder ein erziehungsratgeber! kinderdok, tue uns das nicht an!):

kinder fordern uns heraus. von rudolf dreikurs. ein klasse b.uch, das schon einige jahre auf dem buckel hat, aber immer noch aktuell ist. ich habe es unlängst in einer bücherkiste von meiner eigenen mama gefunden, auflage aus den sechzigern.

blendet man mal den alten einband und die etwas vergilbten seiten aus, auch manche komischen umschreibungen ("selbstbedienungsläden" – brüller, bestimmt supermärkte) – liest sich das b.uch wie frisch auf den markt gekommen.

rogge hat ein sinnvolles vorwort dazugesetzt, das b.uch wurde wohl auch ergänzt und aktualisiert – aber der tenor bleibt der gleiche: kindern mehr autonomie zu vermitteln, indem sie sich der konsequenz ihres handels bewusster werden.

Weihnachtsstimmung im Schockraum

Kinderradiologie ist eine schwierige Sache. Das merkt jeder Radiologie-Assistent spätestens, wenn er ein 3 Monate - 3 Jahre altes Kind schallen soll. Deshalb gibt es dafür Spezialisten.

In einem normalen Krankenhaus im Dienst aber sieht das oft anders aus. Da ist der Normal-Radiologie-Asistent im Notfall doch gut genug. Oder zumindest billig genug. Um ein Kind zu schallen. Oder doch gleich zu röntgen. Damit kennt man sich zumindest etwas aus, auch wenn bei Kindern einfach ALLES irgendwie anders aussieht.

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Homöopathische Splitterentfernung ohne Skalpell

Warnhinweis: das homöopathische Mittel Silicea, das von der Kieselsäure stammt, kann bewirken, daß Fremdkörper aus dem Körper ausgestoßen werden.

Deshalb dürfen Menschen, die irgendein Implantat (Zahnimplantat, Stent, Endoprothese, Metallschrauben und ähnliches) in ihrem Körper haben, dieses Mittel KEINESFALLS ANWENDEN!

Für alle anderen:

Es schmerzt, drückt, zwickt, doch der Übeltäter ist nicht zu sehen, allenfalls als kleine schmerzhafte Stelle unter der Haut zu tasten. Kleine Glas-, Kies- oder Holzsplitter, ein Rosendorn oder ein kleinster Kakteenrest und abgebrochene Seeigelstachel sind auch auf einer Röntgenaufnahme oder einem Ultraschallbild kaum zu entdecken. Manchmal eitert dieser Splitter heraus, doch oft kapselt der Körper ihn einfach ab – mit den oben beschriebenen unangenehmen Folgen.

Abhilfe kann meist Silicea D4 schaffen, 2-3 Tage mehrmals täglich einnehmen, bis der Splitter von alleine abgestoßen wird. Geschieht dies nicht, muß die Einnahme von Silicea unbedingt beendet werden.

Eine weitere Möglichkeit bietet Myristica, das sogenannte „homöopathische Skalpell“. Das Mittelbild erscheint demnächst.

Freiheit, die ich meine

Ja, also gut - hier hat kaum eine/r den Mut, frei zu denken… Schade eigentlich - so ein Wunschkabinett in Berlin mit veritablen ExpertInnen hätt ja was für sich gehabt. Für Demokratie, gegen Demokratur… Dann als Motivationshilfe noch mal was zum Thema Freiheit… uralt und immer noch trefflich: aus Khalil Gibrans Klassiker “Der Prophet” …

Glaubwürdige Globuli: Wenn schon, denn schon!

Max Daege, Präsident von Echamp (European Coalition on Homeopathic and Anthroposophic Medicinal Products) verlangt, daß für homöopathische und anthroposophische Medikamente dieselben Anforderungen an die Pharmakovigilanz gelten, wie für allopathische Arzneimittel (Ärzteblatt online).
Schön! Herr Daege möchte Homöopathie also sicher(er) machen, eigentlich müsste man diesen Vorschlag begrüßen.
Allerdings sollte man, bevor man Überwachungsmaßnahmen fordert und damit Homöopathika den […]

Have a little faith…

Jajaja, ich hasse es, habe es immer gehasst und werde es auch in Zukunft weiterhinhassen...

Worum es geht? Ganz einfach, das leidige Legen von Braunülen, Flexülen, Zugängen oder wie man es nennen mag. Sowas artet bei einigen Patienten zu einem wahren Abenteuer aus. Und Abenteuer (dieser Art) mag ich ja mal gar nicht.

Gerade heute musste ich einer allzu adipösen Patientin eben so einen Zugang verpassen. Auf der rechten Seite habe ich nach dem ersten Anlauf bereits gedacht, Hey, Doc Blog, das könnte was werden.
Naja, das Blut lief aber eher wie beim Ochsen die Milch. Also weitersuchen, rechts noch zwei Versuche, dann links die ersten beiden.

Vollkommen angeätzt und kurz davor einen Kollegen oder Anästhesisten (!) zu rufen, dann die letzte (rosa!) Nadel auf dem Tablett. Aus purer Verzweiflung in die Ellenbeuge gelegt und definitiv davon überzeugt, maximal im Trüben gefischt zu haben und als größter Versager des Tages von den Kollegen vorgeführt zu werden. Es lief kein Blut zurück, vom Tastbefund eher mau und in den Fettbergen würde man auch eine para-Infusion nicht sofort erkennen.
Trotzdem das Blut angeschlossen und tatsächlich, zwei Konserven konnte ich dadurch reinjagen.
Echt erstaunlich, das hätte ich nicht erwartet, aber eben deshalb...: have a little faith - und wenn es manchmal nur die 6. gelegte Braunüle bei demselben Patienten ist.

War es nicht so, daß dieser Job in jedem anderen Land der Welt von den Schwestern gemacht wird?!

Doc Blog

Notarzteinsatz: Wie ich einen Balkonsprung verhinderte

Tute anmachen, ab gehts, Diagnose “Tablettenintoxikation”. Was das wieder alles sein kann: Die Einnahme von 1 Tablette Aspirin in suizidaler Absicht oder aber auch das ganze Sortiment des Hauses runtergeschluckt. Auf jeden Fall ist hier kontrollierte Hektik angesagt.

Heute kommt mal wieder die grosse Schleife zum Einsatz, das heisst: Grünweisse und Rote mit am Start. Telefonisch […]

Auflösung zum Beitrag: Schmerzen der linken Hand mit Betonung am Ring- und Kleinfinger

Anamnese, klinischer Untersuchungsbefund und Diagnostik bestätigten die Diagnose CRPS Typ II nach Sulcus-Ulnaris-Operation. Aufgrund der Befundkonstellation der körperlichen und elektrophysiologischen Untersuchung wurde der Verdacht auf eine höher gelegene Läsion im Bereich des Plexus brachialis gelenkt. Die MRT-Diagnostik ergab eine ausgeprägte Metastasierung mit Kompression am Plexus brachialis.
Diskussion
Anamnese, klinischer Untersuchungsbefund und Diagnostik bestätigten die Diagnose CRPS […]

Einmal in die “Röhre” bitte Teil 2

Über Computertomogramm (CT) und Kernspintomogramm (MRT)
Im 1. Teil dieses Artikels haben wir uns mit den technischen Details der oben genannten Untersuchungstechniken beschäftigt. Heute wollen wir die Frage beantworten:
Kann eine Untersuchungsmethode zu genau sein?
Dazu ein eindeutiges Ja! Gerade die Genauigkeit der Untersuchungsmethode birgt eine Gefahr. Genauigkeit oder Intensität der Diagnostik kann geradezu ein Manko der modernen Medizin sein.
Das bedeutet: Ist eine Untersuchung äußerst präzise, weist das Ergebnis auf die geringste Abweichung vom Normalen hin. Nur, was ist das Normale?
Was ist krankhaft? Was ist behandlungsbedürftig? Was ist eine Variante der Natur? Vor allem zufällig entdeckte Nebenbefunde machen Arzt und in allererster Linie Patienten immermehr zu schaffen.  In der modernen Medizin gilt, je genauer untersucht wird, desto mehr ist festzustellen, dass es eine anatomische und funktionelle Schablone für den menschlichen Körper nicht gibt.
Ein Beispiel: Ein Kniegelenk wird mittels MRT auf einen Riss im Innenmeniskus hin untersucht. Ergebnis: Der Meniskus ist in Ordnung. Es zeigen sich aber mehrere Knorpelunregelmäßigkeiten auf den Gelenkflächen, eine übermäßige Faltenbildung in der Gelenkhaut, ein alter Teileinriss im vorderen Kreuzband und eine Einblutung im Bereich des Innenbandes. Muss das Knie nun operiert werden oder nicht? Das MRT kann diese Frage nicht beantworten. Sie sollte, trotz aller Technik, noch immer mittels Anamnese (Befragung des Patienten nach Unfallhergang, Art und Heftigkeit der Beschwerden), Inspektion (Betrachten), Palpation (Abtasten) und funktioneller Untersuchung des Kniegelenkes entschieden werden. Ein operativer Eingriff ins Kniegelenk (womöglich ein überflüssiger) ist, neben der Verletzung auf dem Fußball- oder auf dem Tennisplatz, ein weiterer Schaden für das Gelenk. Häufig werden nicht mehr die Patienten operiert, sondern deren technische Befunde.
Ungleich dramatischer wird dieses Thema, wenn beispielsweise unklare oder unnormal dimensionierte Strukturen bei einem MRT des Kopfes gefunden werden. Glauben Sie nicht, dass es das nicht gibt. Ich habe vergrößerte Hirnanhangsdrüsen und ausgeweitete Hirnwasserräume gesehen, deren operative Korrektur anschließend weitaus größere Probleme bereitet haben als der Kopfschmerz zuvor, der wahrscheinlich andere Gründe gehabt hatte.
Moderne Diagnostik birgt auch Gefahren
Alles in allem bergen moderne Untersuchungsmethoden wie CT und MRT große Mankos. Mankos übrigens, die vielen medizinischen Untersuchungsmethoden innewohnen: das Manko der Gegenwart und das Manko des Statischen. Ein Untersuchungsergebnis in der „Röhre“ ist so aktuell wie der Zeitpunkt der Untersuchung und möglicherweise schon eine Minute später überholte Vergangenheit. Darüber hinaus sagt eine Untersuchung in der Röhre wenig bis nichts über die Funktionalität (Arbeit) eines Organs oder eines Gelenks aus.
Es ist wie bei einer Blutuntersuchung. Wenn Sie Ihr Blut fünf mal am Tag einem Generalcheck („einmal alles, bitte, Herr Doktor“) unterziehen lassen würden, bekämen Sie fünf Mal ein anderes Ergebnis. Die weißen Blutkörperchen haben eine Halbwertszeit von sechs Stunden, der Blutzucker eine von wenigen Sekunden, die Blutfette ändern sich im Tagesablauf, der Harnsäurewert nach den Mahlzeiten und, und, und.
Mit einem MRT ist es ähnlich. Ein einwandfreies MRT der Lunge sagt nichts darüber aus, ob Sie nicht eine Sekunde nach der Untersuchung eine Lungenembolie erleiden. Ein einwandfreies Ergebnis am Herzen bedeutet nicht, dass Sie nicht am gleichen Tage ein Herzinfarkt treffen kann.
Damit ist die Frage meines Patienten neulich in der Sprechstunde nach einem Ganzkörperscan eindeutig beantwortet. Trügerische Sicherheit einerseits und gefährliches Wissen um Nebenbefunde andererseits, sollten uns auf eine derartige Untersuchung verzichten lassen.
Dem besonderen Fall der Bandscheibe und ihren Erkrankungen widme ich einen Extrateil, den 3. Teil dieser Artikelserie.

Ende von krankenschwester-blog.de

Also das ist doch schade. Das Krankenschwester-Blog hat den Betrieb fast eingestellt (http://krankenschwester-blog.de/2008/11/ich-sag-leise-servus/).

Ich hab das Blog gemocht. Natrürlich hab ich nicht allen Aussagen zugestimmt. Aber es war sehr gut geschrieben und unglaublich spannend, all diese aus den Kliniken bekannten Geschichten aus Sicht einer Schwester zu lesen.

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