Jetzt mit Rauchen anfangen

Einer der häufigsten Suchbegriffe, die Menschen auf diesen Arzt Blog führt, ist “Rauchen anfangen”. Neulich wurde sogar ein Buch zum Thema gefordert. Nun, die Nachfrage bestimmt den Markt. Also wende ich mich heute an alle Nichtraucher, die endlich einmal mit dem Rauchen anfangen wollen.Zur Einführung in diese schwierige Materie sollten Sie allerdings folgende 2 Artikel […]

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Wer hat eigentlich all die Formulare erfunden?


Es ist kaum zu glauben, wozu es im Computerzeitalter eigentlich noch Formulare gibt, die man per Hand und mit Durchschlag ausfüllen muß. Ich rede hier von den diversen Anforderungsscheinen: Labor, Röntgen, Sono und so weiter… alle schön designt und weil wir ja ein Qualitätsmanagement haben gibt es auch einen dicken Katalog, in dem sie alle der Reihe nach verzeichnet sind. Dabei hat jedes Formular hat einen Namen und auch eine genaue Bezeichnung (z.B.: QM-0815-LMAA), damit alles seine Ordnung hat. Und fein ordentlich gibt es Felder für Namen und Personalien des Patienten und ein kleines Feld, in welches man dann handschriftlich die “Begründung” seines Unterfangens eintragen kann. Letzteres ist ja nun meistens eine Formalie, da jeder eh Bescheid weiß, kann man es auch frei lassen…
Aber eben nicht immer. Manchmal muss man auch haarklein romanartig auf 3 mal 15 Zentimetern handschriftlich begründen, warum man was von wem für wen haben will.
Wohlgemerkt, handschriftlich! Ich hatte schon in der dritten Klasse in Schönschrift eine fünf und daran hat sich seitdem nicht viel geändert.
Natürlich könnte man die Dinger auch am Computer ausfüllen.. rein theoretisch… dann könnte es jeder lesen… aber… Heidewitzka, hat es schon einmal jemand gewagt, ein Formular zu verändern?
Ein Formular, welches am Computer bearbeitet worden ist, ist nämlich nicht mehr dasselbe Formular, weil es dann nicht mehr der Form QM-LMA-0815 entspricht.
Und dann gibts richtig Ärger, dafür kann man sogar entlassen werden, sagte der Verwaltungschef letztens.
Nein, das müsst Ihr jetzt nicht verstehen.
Ich verstehe es ja auch nicht.
Muss ich auch nicht.
Einfach schön brav das Formular ausfüllen und fertig ist. Muss man ja nicht lesen können.

Zecken, Borreliose, FSME und Co. (2)

Was das Thema Zecken und die Borreliose in unseren Regionen (Lyme-Erkrankung) betrifft, gelten vor den Sorgen erst einmal drei beruhigende Aussagen, die häufig zutreffen:
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt!
Wenn wir unter der Dusche eine Zecke an unserem Körper krabbeln sehen, erschrecken wir nicht, sondern sein wir froh.
Eine rechtzeitig entfernte Zecke ist eine harmlose Zecke.
Sitzt eine Zecke fest und bleiben nach dem Entfernen schwarze, punktförmige Reste, beängstigen die uns ebenfalls nicht. Derlei Kleinigkeiten beseitigt unser Körper ganz allein. In den allermeisten Fällen verletzen uns die rigorose und vollständige Entfernung jeglicher Zeckenanteile mehr, als es die Zecke jemals hätte tun können.
Zeckenreste lösen keine Borreliose oder FSME aus, allenfalls leichte örtliche Entzündungsreaktionen.
Dazu zusammenfassend ein paar Erkenntnisse, die auch zeigen, dass es ganz ohne Sorge nicht geht. Allerdings stehen Sorge und Angst nicht an alleroberster Stelle, wie es gern verbreitet wird.
1. eine Zecke, die noch nicht gestochen (oder gebissen, es ist eine Kombination von beidem) hat, wird keine Borrelien übertragen
2. eine Zecke, braucht für die Übertragung evtl. vorhandener Borrelien Zeit. Die Angaben hierzu schwanken von etwa 6 Stunden bis zu 48 Stunden. Das Absuchen des Körpers nach einem Garteneinsatz oder einem Aufenthalt im Wald ist daher äußerst effektiv. Hier gilt der Grundsatz: Je kürzer eine borreliendurchseuchte Zecke gesaugt hat, umso geringer das Risiko einer Übertragung (oder es trifft sogar Punkt 1. zu)
3. Zecken, die noch auf unserem Körper umher krabbeln, können einfach mit den Fingern entfernt werden
4. eine festsitzende Zecke sollte möglichst vollständig gepackt (dicht über der Hautoberfläche) und abgezogen werden, dazu  sollte eine Pinzette oder Zange benutzt werden. Nur falls dergleichen nicht greifbar ist, nehmen wir die Finger. Dies birgt allerdings den Nachteil, dass der Zeckenkörper meist stark gequetscht, regelrecht ausgequetscht, wird. Sinnvoll ist ein langsamer, nachhaltiger Zug am gefangenen Holzbock, weil sich dabei dessen Mundwerkzeuge öffnen können. Drehen gegen oder mit dem Uhrzeigersinn spielt keine Rolle. Betäuben Sie die Zecke nicht mit Schnaps, vergiften Sie sie nicht mit Uhu oder Pattex, ziehen Sie sie einfach ab. Winzige Reste, die in der Haut bleiben sind ungefährlich und werden vom Körper mit der Zeit beseitigt. Eine entsprechende Hautreizung an der Einstichstelle ist normal und nicht mit der Wanderröte zu verwechseln. Sind Sie unsicher, wenden Sie sich an Ihren Arzt
5. eine Zecke, die Borrelien in sich trägt, uns beißt, sich erbricht, kann Borrelien übertragen
6. nicht jede übertragene Borrelie löst eine Borreliose aus, sondern zunächst einmal recht effektive Abwehrmechanismen unseres Körpers
7. nicht jede tatsächlich sich entwickelnde Borreliose durchläuft alle Stadien. Unser Körper ist in der Lage eine Borreliose ohne Hilfe auszuheilen
8. eine Impfung gegen Borreliose ist nicht möglich
9. eine vom Körper nicht beherrschte Borreliose ist im 1. Stadium (Wanderröte) recht problemlos mit einem Antibiotikum heilbar. Im 2. und 3. Stadium ist das komplizierter
10. eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt. Erkrankte Personen sind also nicht ansteckend. Ebenso ist eine Übertragung durch Bluttransfusion nicht bekannt

Zur Stadieneinteilung der Borreliose, der Problematik der Blutuntersuchung und der FSME erfahren Sie mehr in den nächsten Artikeln dieser Reihe

 

body aufdrucke

milk shaped this body
tenor
cry baby cry
biowecker
mum + dad = me
wenn baby heult milch nachfüllen (mit pfeil nach oben)
finde ich ähnlich witzig wie “i went to burkina faso and all i got was this lousy shirt” o.ä. nein danke, keine weiteren vorschläge. aber irgendwie scheint das grad die neueste mode zu sein. oder seinem steppke den […]

Behandlung aus Kostengründen verweigert?


Angeblich hätten 77 Prozent aller Ärzte ihren Patienten schon einmal sinnvolle Behandlungen aus Kostengründen verweitert.
Wirklich?
Nee, wir nicht! Bei uns in Bad Dingenskirchen gibts für unsere Kunden… äh… Patienten immer nur das Beste vom Besten. Rationierung ist nicht. Hier nicht.
Abgesehen davon weiß ich als dusseliger kleiner Assistenzarzt ja gar nicht, wie teuer die Medikamente sind, die ich da im Arztbrief dem Hausarzt empfehle… Ist auch nicht mein Job, oder?

Die Online-Sprechstunde

Die heutige Realität in deutschen Arztpraxen: Stundenlang muss man im verkeimten Wartezimmer sitzen und sich die Lebensgeschichten seiner Sitznachbarn anhören. Wie altmodisch! Zur sinnvollen Ergänzung der Sprechstunde, gibt es nun eine virtuelle Arzt-Patienten-Sitzung, und das garantiert keimfrei. doctr.com bietet eine neuartige Online-Plattform, die “die Kommunikation zwischen Ärzten erleichtern soll”. Als erstes soll die Online-Sprechstunde gestartet […]

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Das neue SCM eHealth 500 Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte

Lieferumfang des SCM eHealth 500

Von der Firma SCM gibt seit April 2009 ein nunmehr migrationsfähiges mobiles eGK Kartenlesegerät, das eHealth 500. Die technischen Daten sind hier erhältlich. Es entspricht den aktuellen gematik Spezifikationen. Es kann bis zu 200 Datensätze  speichern und hat 2 Steckplätze, je einen für die eGK und einen für den Heilberufeausweis auf […]

Nissan-Fan

Als Besitzer eines neuen Nissan Qashqai bin ich ein echter Nissan-Fan geworden. Das Auto ist annehmbar kompakt, ausreichend geräumig und hat einen moderaten Preis, auf den es noch hohe Nachlässe geben kann. Die Folgekosten durch Versicherung und Sprit haben sich bei dem kleinen Motor jetzt ebenfalls als relativ niedrig herausgestellt.

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Sexualität im Alter: Noch so ein Tabu…


Es ist schon eine Weile her, und ich habe damals in der Gynäkologie gearbeitet.
Da war eine Dame, in den Siebzigern und ziemlich füllig, stolze Mutter von fünf Kindern und inzwischen siebenfache Großmutter, die litt unter einem Gebärmutter-Vorfall. Für die mitlesenden Nichtmediziner: Die Gebärmutter stülpt sich durch die Scheide nach außen. Das ist ziemlich häufig und betrifft oft auch andere Organe (z.B. Harnblase) und für die Patientin, wie man sich denken kann, sehr unangenehm. Risikofaktoren sind Übergewicht und häufige Geburten (Tipp an die mitlesenden jüngeren Mütter: Aus diesem Grund sind Rückbildungsgymnastik und Beckenbodengymnastik so wichtig!).
Also gut.
So etwas kann man behandeln.
Man kann es operieren: Man kann die Gebärmutter herausnehmen und das übrige Gewebe “straffen”. Allerdings war das bei dieser Dame nicht so einfach: Neben ihrem Übergewicht hatte sie noch verschiedene andere Risikofaktoren, aufgrund deren nicht nur der Operateur, sondern auch der Anästhesist kalte Füße bekam.
Man entschied sich schließlich für die zweitbeste Lösung: ein sogenanntes Ringpessar, also einen Ring, der in die Scheide eingeführt wird, und das Gewebe von innen stützt und einen Vorfall verhindert.
Die Patientin wurde also entlassen und kam ein paar Wochen später zur Nachkontrolle wieder.
Sie war höchst unzufrieden.
Warum?
“Na dieses Ding da….”
“Was ist damit?”
“Es stört uns halt…”
“Wen stört es?”
“Na… uns!”
“Was meinen Sie?”
Die Dame wurde rot.
“Also… meinen Mann und mich…”
Mein Oberarzt schien immer noch nicht zu verstehen.
“Wobei stört es Sie?”
“Wenn wir… Sie wissen schon… dieser Ring stößt ihn halt immer zurück!”
Endlich hatte der Oberarzt kapiert und begann zu lachen.
“Ja, das geht natürlich nicht mehr!” sagte er dann und nach einer Weile fügte er hinzu “Sie sind doch inzwischen über Siebzig, gute Frau, irgendwann ist halt mal Schluß damit!”
Die Patientin sagte nichts mehr.
Und der Oberarzt schickte sie nach ein paar Floskeln hinaus. Ich habe sie nie wieder gesehen.

Lernen über die katholische Kirche

Vielleicht wird dies ein neues Thema in diesem Blog: die katholische Kirche.

Es beschäftigt sich da doch nicht mehr jeder so genau damit. Tatsächlich wird sie nicht selten als überflüssig belächelt und wegen der Kirchensteuer oder aus angeblich anderen Gründen sind ja echt viele bereits ausgetreten, wenn mal mal genau nachfragt.

Bisher dachte ich, ich sei einer der wenigen, die nicht genau wissen, was ein Katechismus ist, wie genau die zehn Gebote lauten, was eigentlich ein Psalm ist und wozu dieser Heilige Geist gut sein soll.

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zeitläufte.

ich habe heute jemanden aus meiner alten klinik getroffen. und dann tauscht man sich so aus: wie gehts dem und was macht denn die und gibts noch den und wohin hat die hingeheiratetwechselt und dergleichen mehr. und spätestens nach zwei minuten beginnt das lästern über den chef – meist dem neuen – , auch wenn […]

Sex im Krankenhaus… ab diesmal gar keine schlüpfrige Geschichte. Eher traurig. Für alle Beteiligten.


Die Folgende Geschichte gehört vielleicht zu dem, was man heutzutage gerne auf Neudeutsch “Urban Myth” bezeichnet: ein Märchen, eine Krankenhaussage. Ich habe sie nicht selbst erlebt, ich habe sie gehört. Von jemandem, der sie gehört hat, der aber ganz bestimmt…
Ob es also überhaupt passiert ist, weiß ich nicht.
Also gut. Da war diese junge Frau, nennen wir sie Frau Krause. Sie litt an Eierstock-Krebs im Endstadium und kam zur Chemotherapie. Sie kam öfters, immer wieder, und verbrachte den überwiegenden Teil ihrer Zeit im Krankenhaus. Manchmal blieb sie auch einfach nur über Nacht und ging dann tagsüber – zumindest für ein paar Stunden – nach Hause oder in die Stadt um noch ein bißchen den Anschein von Normalität zu leben.
Und aus diesem Grunde gestattete man auch, daß ihr Ehemann über Nacht bei ihr blieb.
Das Zimmer der Beiden war bald mit persönlichen Gegenständen, Bildern, Tüchern (und eigener Bettwäsche!) dekoriert und wirkte halt ein wenig wie ein “richtiges” Schlafzimmer, die beiden Betten hatten sie aneinandergerückt.
Und doch war es ein Krankenhauszimmer.
Und das bedeutete, daß die Nachtschwester regelmäßig ihre Rundgänge machte.
Und einmal hatte eine junge, neue Schwester Nachtdienst – vielleicht hatte sie einfach nur vergessen, anzuklopfen, vielleicht war es Nachlässigkeit, vielleicht auch ein wirklicher Mangel an Taktgefühl.
Jedenfalls kam sie rein… und stellte fest, daß die beiden… unter der Bettdecke… nun ja, nicht nur kuschelten.
Und was machte unsere junge Nachtschwester?
Anstatt taktvoll wieder hinauszugehen schaltete sie das Licht an, klatschte in die Hand und rief entrüstet: “Aber Herr Krause!”
Herr Krause wurde knallrot. Er rollte sich hinüber auf seine Seite des Bettes und zog sich an – immer noch unter dem gestrengen Blick der Schwester.
Die tadelte ihn noch einmal wortreich und vermerkte die Angelegenheit ausführlich in der Krankenakte.
Und vom nächsten Morgen an begann die Geschichte im Flurfunk des Krankenhauses ihre Runden zu machen… bis zum heutigen Tag.
Frau Krause ist kurz darauf gestorben.
Und für die unsensible Nachtschwester schäme ich mich noch heute.
Warum ich die Geschichte dann jetzt hier erzähle?
Ich weiß es nicht.
Vielleicht weil ich den einen oder anderen Kollegen (und mich selbst) vor der einen oder anderen Taktlosigkeit bewahren möchte…

Die Geschichte von Dr. MacButterbread: das Happy-End


Dr. MacButterbread, Landarzt, allein auf weiter Flur ist arm dran. Bedingt durch das in Großbritannien übliche “Einschreibesystem” sind per Definition quasi alle Einwohner des Dorfes in seiner Patientenkartei, auch wenn sie noch nie in Behandlung waren.
Das heißt, er darf – eigentlich – mit niemandem von ihnen ein Techtelmechtel oder gar eine ernsthafte Beziehung anfangen.
Eigentlich ist er auch, was andere Dinge angeht, sehr eingeschränkt: Auch mit sozialen Kontakten sollte er vorsichtig sein. Und auch mit geschäfttlichen Kontakten.
Nun ist solch eine rigorose Regelung schlicht und einfach nicht durchsetzbar. Gerade in so einer Dorfgemeinschaft ist der Herr Doktor eine wichtige Figur im sozialen Leben, und niemand kann von ihm verlangen, für den Rest seiner Tage zölibatär zu leben.
Solch eine Regelung ist schlicht und einfach nicht durchsetzbar.
Muss er sich seine nächste Lebensgefährtin also “von außen importieren” oder im Internet kennenlernen?
Tatsache ist: In der Wirklichkeit würde es sich wohl kein Dr. MacButterbread in so einer Situation verbieten lassen, mit seiner Angebeteten etwas anzufangen.
Sollte die sich allerdings in nächster Zeit noch einmal den Fuß verknacksen und medizinische Hilfe benötigen, dann sollte man allerdings den Doktor aus dem Nachbardorf aufsuchen.
Und trotzdem ist eines klar:
Sollten die beiden sich trennen und sollte die Frau es auf einen Rosenkrieg ankommen lassen, dann muss sich der Herr Doktor warm anziehen und auf einige peinliche Fragen gefasst sein.

Sprache und ihre Tücken: Auf der Suche nach rollstuhlgerechten Arztpraxen

Der Betrieb eines Verzeichnisses wie der Arzt-Auskunft stellt einen manchmal vor ungeahnte Probleme. Viele davon sind sprachlicher Natur. Sie offenbaren sich meist erst, wenn irritierte Nutzer nachfragen.
Es gibt zum Beispiel Begriffe, die völlig unterschiedliche Erwartungshaltungen auslösen: “Barrierefrei” gehört offenbar dazu. Denn anders als viele meinen, ist “barrierefrei” nicht automatisch mit “rollstuhlgerecht” gleich zu setzen.
Zunächst einmal […]

Ärzteliebe: die Geschichte von Dr. MacButterbread… ein melodramatischer Schwank aus Schottland oder so…


Dr. Colin MacButterbread ist Landarzt, irgendwo in den schottischen Highlands. Er ist Anfang-Mitte vierzig, hat graumeliertes haar und wohnt in einem schönen großen uralten Herrenhaus inmitten eines Rosengarten mit knorrigen alten Bäumen, umgeben von einer bröckeligen Natursteinmauer mit einem schmiedeeisernen Tor und jeden Abend steigt er, nachdem er vor dem Kamin einen kleinen Schlummertrunk-Whisky zu sich genommen und eine Pfeife geraucht hat ganz allein in sein vier Quadratmeter großes Teakholzbett.
Morgens weckt ihn seine Haushälterin – die weißhaarige Miss Pumblechook – mit einer Tasse Tee ans Bett. Anschließend macht sich Dr. MacButterbread in seinem betagten, aber tipptoppgepflegten Rover auf den Weg in die Praxis und wenn er mit der Sprechstunde fertig ist, zieht er mit seiner ledernen Arzttasche (selbstverständlich trägt er ein kariertes Tweed-Sakko mit Lederflicken an den Ellenbogen) los auf seine Hausbesuchstour.
Abends spielt er dann vielleicht noch eine Runde Golf mit seinen Freunden vom Country-Club, aber nur wenn es nicht regnet, was in den Highlands bekanntlichermaßen eher selten ist.
Seitdem ihn seine Frau vor fünf Jahren verlassen hat (als Städterin mochte sie das Landleben nicht) ist Dr. MacButterbread ganz allein.
Dabei ist er seit drei Jahren in die schöne Miss Thistlethorne verliebt, die Lehrerin im Dorf (früher, als Studentin hat sie übrigens auch als Stewardess gejobbt).
Aber Miss Thistlethorne war vor vier Jahren einmal wegen eines gebrochenen Fußes bei ihm in der Praxis.
Also dürfen sie nicht.
Das hat er schließlich vor einiger Zeit so in der Zeitung gelesen.
Schnief.

bei risiken und nebenwirkungen

“mögliche nebenwirkungen sind: kopfschmerzen, bauchschmerzen, koliken, übelkeit, erbrechen, durchfall, verstopfung, suchtartiges verhalten und appetitlosigkeit.
es können auftreten: juckreiz, hautausschläge, nesselsucht, asthmatische beschwerden, atemnot und allergische reaktionen bis zum anaphylaktischen schock.
bei längerer einnahme sind fälle von übergewicht, erhöhten cholesterinwerten, bluthochdruck, zuckerkrankheit und mangelernährung bekannt geworden.
in diesem zusammenhang kann die einnahme auch zu hohem fieber, nierenversagen, nervenausfällen, erblindung, […]

Bewertungsportal für Ärzte

Bewertungsmöglichkeiten gibts ja schon für alle möglichen Bereiche des Internet-Lebens. Auch Ärzten kann man bereits seit einiger Zeit auf unterschiedlichen Portalen Noten erteilen. Im Grunde ein alter Hut, denn vor über 10 Jahren gabs bekanntlich die Hitliste der Ärzte im Focus-Magazin. Die AOK greift nun dieses Thema auf, und will ab 2010 ihren Versicherten anbieten […]

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sexuelle Belästigung… oder auch nicht…


Was will ich mit der Geschichte von Wilfried sagen?
Wir Ärzte stehen irgendwo immer mit einem Bein im Knast. Es kann uns passieren, dass wir – in aller Unschuld und völlig grundlos – eines sexuellen Übergriffes bezichtigt werden. Und selbst wenn sich hinterher alles in Luft auflösen sollte, bleibt unser Ruf geschädigt. Wenn man dann aber noch eine – sagen wir etwas “schräge” Persönlichkeit ist, der man so eine Sache vielleicht sogar zutrauen würde, dann ist sehr schnell die Sch…. am dampfen, und zwar richtig! Zwischen Anteilnahme, Fürsorge und gefühlter Belästigung ist es oft eine feine Gratwanderung. Eigentlich müsste bei jeder “intimen” Untersuchung eine Schwester als Zeugin dabei sein. In einigen Ländern ist das Pflicht – in Deutschland jedoch unüblich. Um so wichtiger ist es, dass wir Ärzte und bemühen, sachlich, professionell, kompetent und distanziert zu bleiben. Und deshalb hätte ich die hübsche Stewardess auch niemals anrufen dürfen. Im Fall von Wilfrieds Beispiel stand Aussage gegen Aussage und nur einer konnte Recht haben. Oft aber haben beide Recht: Eine zu lange Berührung, ein zu tiefer Blick, ein Kompliment, eine flirtende Bemerkung, welche von Seiten des Einen “gar nicht so gemeint war” kann leicht missverstanden werden. Und deshalb sollten alle Wilfrieds dieser Welt – und davon gibt es so einige – ziemlich aufpassen, was sie tun und sagen!

Sexuelle Belästigung… oder auch nicht? Die Geschichte…

Artikel auf dem neuen Blog (mit Kommentaren) Eigentlich ist Wilfried ein netter Kerl. Er ist halt so'n Chirurg. Ende Dreißig, graumeliertes Haar, lang und dürr, Schnauzbart und Goldkettchen. Den Porsche kann er sich von seinem Assistenzarztgehalt noch nicht leisten, würde er aber gern. Vielleicht wenn er demnächst mal Oberarzt wird. Aber dazu müsste er zunächst noch die Facharztprüfung schaffen, und dazu kann er sich nicht aufraffen, obwohl er die Zeit längst...

sexuelle Belästigung… oder auch nicht? Die Geschichte von Wilfried


Eigentlich ist Wilfried ein netter Kerl. Er ist halt so’n Chirurg. Ende Dreißig, graumeliertes Haar, lang und dürr, Schnauzbart und Goldkettchen. Den Porsche kann er sich von seinem Assistenzarztgehalt noch nicht leisten, würde er aber gern.
Vielleicht wenn er demnächst mal Oberarzt wird. Aber dazu müsste er zunächst noch die Facharztprüfung schaffen, und dazu kann er sich nicht aufraffen, obwohl er die Zeit längst zusammen hätte.
Wilfried steht auf markige Chirurgensprüche. Und ab und zu hat er auch der einen oder anderen Schwester wie zufällig die Hand über die Schulter gelegt. Der ist halt so. Und normalerweise ist er sehr direkt, in jeder Beziehung. Auch zu Patienten.
Legendär ist die Geschichte, die er sich einmal in der Aufnahme geleistet hat: da sollte er eine junge Patientin untersuchen, die für eine Leistenbruch-Operation angemeldet war. Er war aber im OP und die junge Frau musste ziemlich lange warten.
Schließlich kam er hereingestürmt, streckt der Patientin seine Hand hin und begrüßt sie mit den Worten:
“So! Ich bin der Chirurg. Und jetzt zieh mal die Hose runter…”
Ohne “guten Tag” und ohne weitere Vorrede. Aber bei ihm kommen selbst solche Sprüche richtig nett rüber. Die Patientin war jedenfalls keinesfalls sauer auf ihn.
Trotzdem hat Wilfried jetzt Ärger.
So richtigen Ärger.
Eine Patientin behauptet, er habe sie beim sonographieren sexuell belästigt. Er habe sie gebeten, den BH auszuziehen, sie dann begrapscht. Wilfried behauptet, er habe sie dazu gar nicht aufgefordert, im Gegentei. Sie habe ihn gefragt, ob sie das tun solle und er habe ihr versichert, dass das bei einer Oberbauchsonographie nicht notwendig sei. Sie habe es trotzdem getan, worauf er ihr ein Handtuch gereicht hätte damit sie ihre Brüste damit bedecken könne, anschließend habe er die Untersuchung fortgesetzt.
Die Patientin hat sich nicht nur schriftlich beschwert, sondern ist gleichzeitig auch an die Presse gegangen.
Es hat eine Untersuchung gegeben und sogar ein Gerichtsverfahren: Wilfried ist freigesprochen worden.
Trotzdem man ihn entlassen. Nicht deswegen, man hat einen anderen Grund gefunden.
Aber hinter vorgehaltener Hand war es ein offenes Geheimnis, daß der Verwaltungschef es für rufschädigend gehalten hätte, Wilfried weiter zu beschäftigen, auch wenn man ihn freigesprochen hatte “aus Mangel an Beweisen”.

Nachtrag: Die Geschichte von Wilfried ist erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit echten Personen sind rein zufällig. Aber solche Geschichten passieren!

AOK plant Ärzte-Bewertung im Internet

Die AOK will ihre 25 Millionen Versicherten zu einer öffentlichen Bewertung der jeweils behandelnden Ärzte im Internet animieren. Der AOK-Bundesvize Jürgen Graalmann behauptet obendrein, dass es dazu ein Aufschrei unter Deutschlands Ärzten geben wird.
Das ist eine Schlagzeile!
Ich behaupte, 80 - 90 Prozent der Ärzte wird sich wenig um dieses Internetportal kümmern. Die Ärzte, die aufschreien und große Statements abgeben, werden natürlich in den Medien erwähnt. Der große Rest wird weiter einfach seine Arbeit machen wie bisher: engagiert, einfühlsam, gehetzt, fahrig, konzentriert, überarbeitet, entspannt, arrogant und mit dem festen Vorsatz möglichst wenig Fehler zu machen. Ärzte sind so vielfältig wie Menschen sind.
Nur eines ist klar: Die Einrichtung dieses Internetportals wird Geld kosten - das Geld der Versicherten.

Aber ehrlich gesagt, ein bisschen neidisch bin ich schon auf die AOK. Ich könnte mir gut ein Internetportal aller Ärzte vorstellen, in denen sie die Mitarbeiter und Filialleiter von Krankenkassen, Rentenversicherern, Unfallversicherungen, Lebensversicherungen und Versorgungsämtern bewerten. Das würde ein Spaß der besonderen Art werden. Aber Ärzte haben für solche Späße keine Zeit, sie kümmern sich um ihre Patienten.

Liebe und Sex zwischen Arzt und Patient: Literaturhinweise


Im deutschsprachigen Raum ist hierüber verhältnismässig wenig geschrieben worden.

  • Ein guter Artikel wurde von Bernhard Mäulen 2002 für die Münchener Medizinischen Wochenschrift geschrieben. Das Original-Paper des Autors findet sich hier. Der Artikel selbst ist auch als PDF downloadbar.
  • Der Autor ist Leiter des “Instituts für Ärztegesundheit”. Auf der Webseite des Instituts gibt es weiteres Material.
  • Sehr viel Informationsmaterial zur Situation in Großbritannien findet sich auf der Webseite des General Medical Council, quasi der britischen Ärztekammer. Deren ethische Grundlagen sind in dem Dokument “Good Medical Practice” formuliert. Das Dokument “Maintaining Boundaries” beschäftigt sich speziell mit der Problematik.
  • Jede der deutschen Landesärztekammern hat eine Berufsordnung verfasst. In einigen dieser Berufsordnungen ist ausdrücklich erwähnt, daß kein Arzt sexuelle Beziehungen zu Patienten “unterhalten oder dulden” darf. In der Muster-Berufsordnung der Bundesärztekammer findet sich jedoch kein Hinweis. (Dank an M.S. von der JaDe für den Hinweis.
  • Sehr viel Material findet man auf der Seite des “Council for Healthcare Regulatory Excellence”, primär auf die Situation im UK bezogen, allerdings auch mit wissenschaftlichen Übersichtsartikeln.

Das wär’s fürs Erste…

Nissan Qashqai – eine Stilkritik

Der Nissan Qashqai ist ein Crossover. Crossover im Sinne von Mischung aus PKW, Van und SUV. Vom PKW hat er die kompakten Abmessungen, die für leichte Manövrierbarkeit sorgen. Vom Van hat er die aktuell so beliebte erhöhte Sitzposition und den gegenüber Kompaktwagen grösseren Kofferraum, der in die Höhe und nicht wie beim Kombi in die Länge geht. Vom SUV hat er das dem Zeitgeist entsprechende Mode-Design eines modernen Geländewagen mit geschwungenen Formen ohne Ecken und Kanten - und ohne Geländetauglichkeit.

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medizynicus denkt nach…


Das tut er ab und zu mal. Meistens wenn er auf seinem Balkon sitzt und Tee trinkt. Oder ab und zu auch ein Bier. Im Dienst ist das nachdenken ja oft eher hinderlich. Nein, ich wollte Euch nicht an der Nase herumführen mit der Geschichte von der hübschen Stewardess. Es handelt sich bei der Sache um ein ethisches Dilemma, und davon gibt es in der Medizin bekanntlich so einige. Morgen erzähle ich Euch mehr davon, zum Beispiel die Geschichte von Wilfried, die ist genauso fiktiv wie die Geschichte von Robert, aber von den Wilfrieds gibt es ziemlich viele. Und ein paar Links zum Thema habe ich Euch ja auch versprochen. So, jetzt aber erstmal gute Nacht.

Erkrankungen beim Nordic Walking

Schuhe an und losrennen! (So wie bei Frau Wortteufel) Wie altmodisch, heutzutage braucht man zunächst funktionelle Klamotten, modische Käppchen, einen Mp3-Jodler, Schuhe in den aktuellen Modefarben und selbstverständlich zur Selbstverteidigung Stöcke, um die noch relativ neue Sportart “Nordic-Walking” auszuüben. Allerdings ist auch diese Form der Leibesertüchtigung nicht ganz ungefährlich.Nordic Walking gilt bei Experten mittlerweile als […]

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Sex und Liebe zwischen Arzt und Patientin: die Stewardess, Robert und all die Anderen…


Ein Kommentator hat es richtig erkannt: Die Geschichte von Frau D. war in der Tat nicht tagesaktuell. Es ist schon ein paar Jahre her und ich habe die Sache bewusst ein wenig aufgebauscht: aber ein wahrer Kern ist dran. Der wahre Kern, das ist: ein junger, unerfahrener Medizinstudent (ich) und eine ebenso junge und sehr attraktive Patientin. Ab und zu ein paar Blicke… eine flirtige Bemerkung… und mehr war nicht. Und es gab da einen Moment, in dem mir klar wurde, dass auch in Zukunft aus solchen Dingen niemals etwas werden darf. Zu groß ist das “Machtgefälle” zwischen Arzt und Patientin, auch wenn sich mancher Arzt dessen gar nicht bewusst ist. Die Sache ist ein Tabu. Und zwar schon ziemlich lange: es ist bereits im hippokratischen Eid erwähnt. Aber natürlich gibt es Grenzfälle. Grenzfälle sind zum Beispiel Ex- Patienten oder Angehörige von Patienten. Oder Patienten, bei denen es wirklich nur um Banalitäten ging (etwa eine Schnittwunde oder Husten, Schnupfen, Heiserkeit…) Interessanterweise fehlen in Deutschland in der Tat verbindliche ethische Richtlinien. Die gibts nur im Bereich der Psychiatrie. In anderen Ländern ist man weiter – und rigoroser: In den USA und in Großbritannien zum Beispiel sind sexuelle Kontakte auch zu Ex-Patienten (und in den USA auch zu Angehörigen) strikt verboten. Dort gibt es auch verhältnismässig viel Literatur zu dem Thema. Im deutschprachigen Raum hingegen ist nur relativ wenig dazu geschrieben worden (morgen schicke ich ein paar Links).

Sex mit Patienten – die Geschichte von Robert


Ja, ich wollte Euch ja noch die Geschichte von Robert erzählen, dem armen Kerl. Also, der Robert ist Psychiater und Psychotherapeuth. Ausserdem ist er Mitte Vierzig und frisch geschieden. Jetzt hat er eine Menge grauer Haare, zwei pubertierende Kinder die nichts von ihm wissen wollen und eine Ex-Frau, die ständig mehr Unterhalt haben möchte. Ja, und dann hat er die Marion kennengelernt.
Genauer gesagt: er hat sie behandelt. Nun muss man eines klarstellen: Nicht alle Leute, die einen Psychiater aufsuchen, sind verrückt oder haben einen an der Waffel. Die Marion jedenfalls nicht. Die steckte einfach auch gerade in einer Krise wegen ihrer noch nicht allzu lange zurückliegenden Scheidung. Kurz und gut, die beiden haben sich ineinander verliebt – oder wie auch immer man das nennen mag. Jedenfalls hatten sie etwas miteinander. Eine Zeitlang. Dann haben sie sich getrennt. Und zwar so richtig böse, in einem Rosenkrieg mit allen Schikanen. Die Marion hat den Robert verklagt.
Wegen Missbrauch seines Therapeuten-Auftrages und wegen sexueller Nötigung. Die Marion leidet nämlich an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung mit gelegentlich manisch-depressiven Zügen. Und Robert wusste das, auch wenn die Diagnose von wem anders stammt und Robert sie als “geheilt” betrachtet hatte. Jetzt geht es Gutachten gegen Gutachten, und im Schlimmsten Fall kann Robert seine Approbation verlieren. Sein guter Ruf ist jedenfalls schon lange angeknackst.