Triathlon im Regen

Warum sind im Allgäu so saftig-grüne Wiesen? Richtig, weil es oft und ausgiebig regnet. So auch letzten Samstag, als ich zum Mitteldistanz-Triathlon in Immenstadt am Albsee antrat. Die ganze Nacht regnete es bereits durch, es hatte merklich abgekühlt. Ideale Bedingungen also für einen Triathlon.

Egal, rein in den Neoprenanzug und ab gings in den mittlerweile stürmisch-welligen […]

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Schweinegrippe – Jetzt zurück zur Normalität?

Die Schweinegrippe breitet sich aus, und zwar unaufhaltsam. Angst grassiert, die Medien spielen verrückt. Impfstoffe werden herbeigesehnt. Wer bekommt eine Impfung, wenn der Impfstoff knapp wird? Doch jetzt heisst es Ruhe bewahren.
Die WHO berichtete schon am 17.07.09 darüber, dass “die meisten Länder die regelmäßigen Meldungen individueller laborbestätigter Fälle an die WHO einstellen werden”. Dass heisst […]

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vorbereitung

das thema ist für mich ein sehr wichtiges, deswegen hatte ichs hier auch schon ein paar mal zum besten gegeben: dass man sein kind zu hause auf den kinderarztbesuch vorbereiten muss.
ganz entscheidender zeitpunkt: die u7 mit zwei jahren.
die kinder erinnern den dokter meist als den mit den impfungen, in der regel ist der impfplan bis […]

Die Kristallaurahokuspokustherapie nach Medizynicus – auf vielfachen Wunsch hiermit erstmalig dargestellt


Die Kristallaurahokuspokustherapie (kurz auch KA-HKP oder KAH) ist eine hochwirksame Therapieform, welche allerdings leider von der einseitigen Sichtweise der sogenannten Schulmedizin noch nicht anerkannt worden ist.
Der KAH-Therapie zugrunde liegt ein Hollistisches, also ganzheitliches Verständnis von Körper und Seele. Sowohl unser Körper als auch unsere Seele sind von pulsierenden Energieströmen durchzogen, welche einander durchdringen und beim Gesunden Menschen in völligem Einklang zueinander stehen.
Diese Energieströme sind nicht sichtbar, lassen sich aber durch den geschulten KAH-Meister erfühlen, indem dieser mit geschlossenen Augen beide Arme und Hände über den vor ihm liegenden, entkleideten Patienten ausbreitet. Damit bietet sich vor dem Inneren Auge des KAH-Meisters ein sehr detailreiches Bild dar, die sogenannte Aura.
Die Energieströme – und damit die Aura eines Menschen – können durch verschiedene Einflüsse gestört werden. Hier sind an erster Stelle zu nennen: Wasseradern, Erdstrahlen, Lebensmittelzusatzstoffe, Amalgamfüllungen in den Zähnen, bestimmte Infektionen (z.B. seronegative Borreliose oder Ganzkörperkandia) und Elektrosmog.
Gelegentlich läßt sich die Aura eines Menschen durch den gezielten Eingriff von Kristallen wieder ins Lot bringen.
Dabei werden diese Kristalle für einen bestimmten Zeitraum in einer ganz bestimmten Anordnung an Kreuzungs-und Bewegungspunkten von Energieströmen (den sogenannten Merianen) aufbewahrt (selbstverständlich nur ausserhalb des Körpers. Es hat allerdings auch schon erfolgreiche Versuche mit Kristallimplantaten gegeben). Manchamal kann auch das längerfristige Tragen solcher Kristalle in Form von Piercings oder Schmuck indiziert sein.
Zusätzlich ist es dem erfahrenen KAH-Meister vergönnt, mit bestimmten Formeln tief in das Unterbewusstsein des Patienten einzudringen und blockierte Energieströme wieder zu lösen. Auch wird ein KAH Meister zu Beginn einer jeden Therapiesitzung bestimmte Formeln anwenden, um den Patienten in einen Zustand der tiefen Entspannung zu versetzen.
Dieses Vorgehen wurde in der Vergangenheit oft belächelt und als “Hokuspokus” verspottet. Die KAH-Meister haben sich den Spott jedoch zu Eigen gemacht und tragen das Wort jetzt mit Stolz.
Lernen kann man die Terapie auf speziellen Lehrgängen, zum Beispiel bietet Medizynicus dreistündige Basis-Seminare für EUR 499.- an.
Wer übrigens 100 Exemplare seines Buches gekauft hat, bekommt zehn Prozent Rabbatt. Wer fünfhundert Exemplare gekauft hat, kriegt sogar zwanzig Prozent Rabatt.

Quarantäne wird durch Händewaschen abgelöst

Die neueste Nachricht von der “Schweinegrippen-Front” lautet:
Plan A ist nicht durchführbar, Plan B soll jetzt greifen.
Auf Deutsch: Alle Kranken zu isolieren, ist auf Grund der Zahl der Neuinfektionen in Deutschland nicht mehr möglich. Es sind zu viele. Die Quarantäne-Anweisungen werden aufgegeben und durch allgemeine Maßnahmen ersetzt.
Man soll nicht unter die Leute gehen, wenn man die Schweinegrippe hat und man soll möglichst Menschenansammlungen meiden, um sie nicht zu bekommen. Darüberhinaus wird Händewaschen alle drei Stunden empfohlen. Von Empfehlungen in Richtung Tamiflu ist nichts mehr zu hören und zu lesen. Sie ist ja auch Unsinn, da die Schweingrippe lediglich eine leichte Form der Erkältung darstellt. Was soll man dann mit so einem Hammer. Aber der Verkauf lief und läuft gut.
Die Lage entspannt sich also, weil sie nicht mehr beherrschbar ist. Welche Logik! Wunderbar! Aber ein gefährlicher Keim wurde längst im Volk gesetzt - der Keim der Angst.
Schon heute rennen mir Patienten die Türen ein, weil sie gegen Schweinegrippe geimpft werden wollen. Manche wollen in Unkenntnis der Tatsachen sofort geimpft werden, andere weisen explizit daraufhin, dass ich ja schon lange ihr Hausarzt sei, und ich ja wüsste, dass sie chronisch krank seien, sie also zur bevorzugten Impfgruppe gehören. Ich freue mich schon auf den Kampf am Empfangstresen und in meinen Sprechzimmern, wenn denn im Herbst der Impfstoff geliefert wird. Ich bin sicher, er wird für alle reichen, aber ich bin auch sicher, dass die Darstellung einer Verknappung den Umsatz anheizt.

Gesundheitssysteme einfach erklärt für jedermann. Heute: Modell Texas (oder: “Es lebe der freie Kapitalismus!”)


Andere Bezeichnungen: Raubtierkapitalismus, Manchester-Kapitalismus, Freieste Marktwirtschaft
Besonderheit: Das Älteste und auch heute noch das weltweit am meisten verbreitete Gesundheitssystem der Welt
Wie es funktioniert: Willssu zu Dokter mussu zahlen. Hassu nix Zaster tut Dokter nix für Dich tun.
Also: Grundsätzlich gibts jede ärztliche Leistung nur gegen Bares.
Der Patient verhandelt direkt mit dem Arzt. Zwischenhändler, Versicherungsgesellschaften oder irgendwelche anderen Institutionen gibt es nicht.
Ob der Arzt auf Vorkasse besteht oder auch schonmal einen wackeligen Kredit einräumt, ist ihm überlassen. Wenn er aber zu nett ist, dann ist seine Existenz vielleicht gefährdet, weil dann die Reichen und lukrativen Patienten anderswohin gehen. Vielleicht gibt es irgendwo ein paar Idealisten, welche aus religiöser Motivation oder einfach aus echter Nächstenliebe die Patienten umsonst behandeln (Vielleicht werden ja auch von religösen oder wohltätigen Institutionen – früher waren das bekanntlich die Klöster – hier und dort gewisse Armenambulanzen unterhalten), aber auch das dürfte nicht allzu häufig sein.
Tatsache ist: Man muss es sich leisten können, zu einem guten Arzt zu gehen.
Dieses System ist gut für: Diejenigen Ärzte, die sich gut verkaufen können, Sehr gut begüterte Patienten die sich das Wartezimmer nicht mit dem Pöbel teilen müssen, die Gesunden (die zahlen auch nix), Reiche Hypochonder (jeder Arzt wird sie lieben), Solvente Anhänger der Kristallaurahokuspokustherapie und diejenigen Kristallaurahokuspokustherapeuten, welche sich gut verkaufen können.
Dieses System ist schlecht für: alle Anderen
Nebenbei:Es handelt sich wirklich auch heute noch um das weltweit häufigste Gesundheitssystem. Ich rede hier nicht von den USA, darauf kommen wir noch später zu sprechen. Aber es dürfte allgemein bekannt sein, dass viele Milliarden Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern keinerlei soziale Absicherung haben!

Vodafone DSL&Surf-Sofort-Paket, Teil 2

Der mit der Hotline vereinbarte Austauschversuch meines defekten Vodafone-Modems im lokalen Vodafone-Shop hat nicht geklappt. Der Shop gibt kein Ersatzmodem heraus für sein zuvor verkauftes und defektes Teil.

Zum Telefonat mit der Hotline meinte der Shop tatsächlich folgendes:

  • Die Info der Austauschmöglichkeit im Shop ist falsch.
  • Dass die Hotline den Shop nicht per Email hätte benachrichtigen können, war ebenfalls falsch.
  • Auf Rückfrage hatte die Hotline keine Informationen gespeichert, was im Telefonat am Vorabend besprochen war.
  • Weiterlesen

Nur kurz weg beim Allgäu Triathlon

Da ja nun schon drei Wochen seit dem Ironman Frankfurt vergangen sind, fühle ich mich sportmedizinisch wieder fit und möchte die Saison mit einer Mitteldistanz fortsetzen. Da bietet sich der legendäre Allgäuer Triathlon an. Die Strecken sind allerdings etwas heruntergeschraubt, nämlich: 2km Schwimmen, 96km Pedalieren und 20km Schlappen. Die Radstrecke ist allerdings etwas berüchtigt, da […]

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Sommerfrust

Argh.
Ich sags euch, ich bin frustriert. Mein erstes “freies” Wochenende diesen Monat, und ich komme jetzt nach Hause. Wir sind im Moment superknapp besetzt, was erstens bedeutet, dass ich gefühlte siebenundzwanzigmillionen Überstunden machen darf, zweitens dass ich so gut wie gar nicht im OP bin, da unsere Oberärzte alles mit den PJ´s operieren, weil sie […]

Rationierung im Gesundheitswesen: Wie hättet Ihr es denn gerne?


Nur mal so gefragt für den Fall, dass ich vielleicht doch einmal Gesundheitsminister werden sollte. Monsterdoc hatte mir diesen Job ja mal angeboten im Rahmen seines Europa-Wahlkampfes für die Gesundheits-Partei.
Und der wusste auch genau, warum er den Job nicht selber machen wollte, der Schlawiner! Als Gesundheitsminister ist man nämlich immer der Arsch vom Dienst, auf gut Deutsch gesagt.
Woran das liegt?
Ganz einfach:
1.) Je besser die Medizin wird, desto teurer wird sie. Je länger wir leben, und je länger wir gesund leben, desto mehr Gesundheits-Dienstleistungen verbrauchen wir im Laufe dieses Lebens.
2.) Gesundheitsdienstleistungen kosten Geld. Ärzte, Pflegepersonal, der Krankenhauspförtner und die Putzfrau im Pharma-Labor, sie alle wollen am Ende des Monats ihr Gehalt. Gut, Gehälter und Löhne kann man drücken – so lange, bis sie unattraktiv werden und sich die Leute was anderes überlegen. Und wer liefert dann die Gesundheitsdienstleistungen?
3.) Die Gesundheitsdienstleistungen müssen bezahlt werden, von irgendwem, in der Regel von denen, die sie in Anspruch nehmen. Dabei müssen die Belastungen für den Einzelnen “irgendwie” sozial abgefedert werden, man kann sagen die Reichen sollen mehr zahlen, aber auch das geht nur bis zu einem gewissen Limit.

Es geht kein Weg daran vorbei:

Im Gesundheitswesen ist eine bestimmte Menge Geld drinnen und mehr wirds nicht.
Und dieses Geld soll irgendwie gerecht verteilt werden.
Wir sind uns einig, dass jemand, der mit einem Herzinfarkt in der Notaufnahme eingeliefert wird, bestmöglich behandelt werden soll.

Aber wo können wir dann Geld einsparen?
Bei der Kristallaurahokuspokustherapie vielleicht?
Aber wenn der Bruder vom Schwager vom Nachbarn vom Willi, dem sein Onkel dadurch von seinem langjährigen Tinnitus geheilt worden ist?

trotzdem

„na sie sehen heute aber blass aus, herr dokter.”
„chef? die schülerin hat sich krank gemeldet, sie habe halsweh und fieber.”
„guckensemal, dem henrik-jannis gehts so schlecht, der hat 37,1 fieber und ist nicht mehr so lustig wie sonst.”
„ach, dieses wetter – da wird man richtig krank.”
„ach? und wenn sie krank sind, dann gehen sie arbeiten?”
„jetzt bleib […]

Wenn es internettypisch schnell gehen muss…

Stillstand bedeutet bei einem jeden Adress-Verzeichnis in Kürze das Ende. So ein Portal muss immer in Bewegung sein und beständig wachsen – mit dem Stand der Technik, mit den Wünschen der Partner, aber vor allem mit den Anforderungen der User. Darum ist unsere Adressredaktion ständig in Bewegung. Unablässig werden die Adressen geprüft, aktualisiert, immerzu sind […]

Ärzte rauchen Camel

Heute sieht man keine Tabakwerbung mehr. Deutschland fand die EU-Richtlinie, Tabakwerbung in Presse, Funk und Netz zu verbieten, gar nicht so gut, setzte das Verbot aber dann doch ziemlich konsequent um. Sponsoring durch die Tabakindustrie ist eigentlich auch verboten, obwohl es hier und da noch Ausnahmen gibt. Seit 1974 ist Werbung für Zigaretten und Tabak im deutschen Fernsehen verboten.

Noch einige Jahre zurück empfahlen Ärzte ihre Lieblingsmarke und Kinder ihren Mammis die gesündeste Zigarettenmarke. Der Medizinprofessor Dr. Robert K. Jackler von der Standford School of Medicine zeigt seine ganze Sammlung von Tabakwerbung früherer Zeiten, unterlegt mit informativen Texten zum...

Indien in Buchform ist und bleibt aktuell

Frei nach dem Motto “Lesen ist Abenteuer im Kopf” bleibt Indien eines der ”Lieblings-Abenteuer” von Schriftstellern und Lesern. Ob aus Indien stammende Autoren, wie Vikram Chandra (Der Gott von Bombay), Amitav Gosh (Das mohnrote Meer) und die immer aktuelle Arundhati Roy; oder der Amerikaner John Irving (Zirkuskind) und zuletzt der Brite Tim Parks mit seinem neuesten Werk “Träume von Flüssen und Meeren”, stets tauchen von Neuem herrliche “Schinken” über das letztlich nicht beschreibbare Indien in der Bücherwelt auf. Es ist spannend und unterhaltsam, dass eine Beschreibung immerwieder versucht wird, denn nicht jeder Leser ist in der Lage, dieses einzigartige Land selbst zu bereisen. Indien ist eine Welt, ist ein Mythos, ist ein politisches und religiöses Rätsel und eine doch so beständige Demokratie. 
Der Reiseroman Namaste Indien! von Wolf-Peter Weinert (Der andere Hausarzt) hat sicher nicht den Anspruch der vorgenannten Autoren, aber sein Buch über Indien ist offenbar eine gewünschte Mischung aus Reisebericht und Abenteuergeschichten. Namaste Indien! ist ein Reiseroman, der Teil der Sonderausstellung books on india der Frankfurter Buchmesse 2006 war und sich zum Longseller entwickelt hat.

Der Autor ist selbst ein halbes Jahr durch Indien gereist, vom Kap Komorin im Süden bis in die Bergwelt von Ladakh. Jahre später ist ein Buch voller Abenteuer und Geschichten entstanden. Der Leser kann auf unterhaltsame Weise den Subkontinent Indien näher kommen. Ein Glossar, das die wichtigsten Begriffe erklärt und zwei Landkarten unterstützen das Verständnis.
Die Geschichten reichen von Übernachtungen in dunklen Spelunken, über spektakuläre Einblicke in die Natur, hin zu Schauergeschichten, die dem weit verbreitetem Aberglauben Indiens entspringen. Rätselhaftes und Unterhaltsames, Wahres und möglicherweise nicht ganz Wahres vermischen sich in diesem Buch.
Lesen sie eine Probe über ein ungewöhnliches Fußballspiel.
Deutschland gegen Ladakh nennt es der Ich-Erzähler Alexander Koch, ein “Länderspiel” auf einem alten Poloplatz mitten in Leh, der Hauptstadt der indischen Himalaja-Region Ladakh - auf 3500 Meter Höhe! Deutsche Trekker spielen gegen jugendliche Einwohner aus Leh. Nach der ersten Halbzeit führen die technisch überlegenen Deutschen klar, aber was kommt dann? Die überlegene Kondition und Höhenanpassung der Ladakhis lässt sie in der zweiten Halbzeit Tor um Tor aufholen und schließlich durch einen Fehler des Ich-Erzählers in Führung gehen. Alexander Koch berichtet:

Das Unentschieden, das wir unbedingt hatten halten wollen, war duch meinen Schnitzer dahin.
Es wurmte uns mächtig, dass wir zurücklagen und schon wieder zum Anstoß antreten mussten. Mit ein paar Spielern steckten wir die Köpfe zusammen, tuschelten geheimnisvoll miteinander, als ob unsere Gegner die Mischung aus bayrisch und hochdeutsch hätten verstehen können, dann führten wir den Anstoß aus. Während wir versuchten, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, schlenderte ich in Richtung gegnerischen Strafraum, ich tat, als sei ich vollkommen ausgelaugt, sonderlich zu schauspielern brauchte ich dafür nicht. Wie abgesprochen schlug unser Mittelfeldstratege aus Hessen unvermittelt einen langen Pass, den ich mit letzter Kraft annahm. Mühsam brachte ich den Ball unter Kontrolle und bevor unsere Gegner richtig gemerkt hatten, was passiert war, lief ich auf ihr Tor zu oder sagen wir, ich ging schnell. Meine Kondition reichte eben, um mich in eine günstige Schussposition zu bringen, bevor mich die Verteidiger erreichten, die über den Platz rannten, als wäre das Spiel eben erst angepfiffen worden. Der Torwart kam ebenfalls auf mich zugehechtet, und das war sein Fehler. Für einen strammen Fernschuss hätte ich nicht mehr die Kraft gehabt, aber es langte für einen Heber ins kurze Torwarteck. Vergeblich reckte sich der Tormann im Fallen nach dem Ball, die Flugbahn reichte knapp über seine Fingerspitzen. Drei Meter vor dem Tor setzte der Ball auf und kullerte Richtung Linie. Mir blieb nur übrig ihm nachzustarren, nachlaufen hätte keinen Zweck gehabt, meine Gegner waren wesentlich schneller als ich. Gespannt wie die Zuschauer am Spielfeldrand sah ich zu, was passieren würde. Fiel das Unentschieden oder wurde der Ball noch vor der Linie weggeschlagen? Die Sache war knapp und ich hatte meine letzten Energien verpulvert.

(mit freundlicher Genehmingung von Leben&Schreiben)

Wie ging es weiter in der Höhe von Ladakh? Fiel das Tor noch oder nicht? Und wie ging es mit Alexander Koch und seinen Freunden im Himalaja weiter? Lesen Sie in Namaste Indien? - Ein Reiseroman, wie das Spiel endete und was der indische Subkontinent alles zu bieten hat.

(Das Buch bestellt Ihnen gern Ihr Buchhändler am Ort, kann über Leben und Schreiben bezogen werden und wird kostenfrei geliefert, und ist bei amazon erhältlich.

Rationierung im Gesundheitswesen – Beispiel Nr. 2


Eine Gesundheitsreform jagt bekanntlich die nächste. Jetzt stellen wir uns mal vor, irgendwann nach der nächsten oder übernächsten Gesundheitsreform ist der Markt der Krankenkassen und Privatversicherungen völlig liberalisiert. Jede Kasse darf mit Ärzten verhandeln wie sie gerade lustig ist und den Patienten anbieten was auch immer sie will.
Herr Müller sucht eine Krankenkasse.
Zunächst unterhält er sich mit dem Vertreter von Big Spender Inc.
“Bei uns bekommen Sie alles!” sagt der gelackte und gegelte Typ im blauen Anzug.
“Wie meinen Sie das?”
“Wenn Sie Massagen haben wollen oder Infusionen oder Aufbauspritzen… oder vielleicht einmal eine Kur zwischendurch, das genehmigen wir sofort und natürlich kriegen Sie bei uns auch die “richtigen” Medikamente, nicht nur die billigen Immitationen, also Markenprodukte anstatt Generika!”
“Und was ist mit der Kristallaurahokuspokustherapie?”
“Die zahlen wir selbstverständlich auch – wenn Ihr Arzt das für notwendig hält.”
“Wird das nicht irgendwann zu teuer?”
“Nee, das regeln wir so, dass wir uns das Geld von den Ärzten zurückholen, wenn die zuviele zu teure Sachen verordnen!”
“Dann ist es also möglich, dass sich mein Arzt nicht traut, mir die teure Kristallaurahokuspokustherapie zu bezahlen?”
“Sollte das der Fall sein… dann wechseln Sie halt einfach Ihren Arzt! Dann wird der sich das in Zukunft schon ganz genau überlegen, ob er nochmal einem Patienten eine Behandlung verweigert! Wie heisst es so schön? Konkurrenz belebt das Geschäft!”
Herr Müller verabschiedet sich.
Irgendwie kommt ihm das alles sehr bekannt vor.
Am nächsten Tag hat er einen Termin bei der Pfennigfuchser-Kasse.
“Wir garantieren Ihnen stabile Beiträge!” sagt der Typ in dem abgeschabten Sakko, “und das erreichen wir durch klare Kostenkontrolle. Sie halten sich an Ihre Regeln, wir uns an unsere und Ihr Arzt hat auch ein paar Regeln.”
“Und wie lauten diese Regeln?” fragt Herr Müller.
“Eigentlich ganz simpel: Wir bezahlen das, was medizinisch sinnvoll ist. Wir haben einen dicken Katalog von Leistungen, die wir bezahlen. Wissenschaftlich fragwürdiger oder sogar gefährlicher Hokuspokus ist da nicht bei. Genauso haben wir eine Liste an Medikamenten, die von uns bezahlt werden. Ihr Arzt darf jede Therapie und jedes Medikament verschreiben, was auf der Liste steht. Aber nichts, was darüber hinaus geht.”
“und was ist mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen?”
“Wenn eine neue Therapie entwickelt worden ist und nachweislich wirksam sowie entweder kostengünstiger oder deutlich besser ist als das, was es vorher gab, dann wird sie in unseren Katalog aufgenommen. Allerdings wenden wir da strenge Kriterien an.”
Herr Müller weiß nicht, was er davon zu halten hat.

Lance

Als Lance Armstrong vor Jahren regelmässig unseren Ulle hinter sich ließ, fand ich das scheiße. Für seinen so leichten Antritt, mit dem er jeden Gegner am Berg stehen ließ oder für die enorme Leistung von 7 Tour-Siegen in Folge hatte ich nichts übrig.

Doping hin oder her, wer weiß schon, wer was nimmt. Es wirkte nie unfair, sondern war einfach nur langweilig.

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Grüne Welle?? Von wegen.

Übers WE habe ich meinen Freund in einer der größten deutschen Städte besucht. Und weil sich so ein WE ja lohnen muss und ich frühmorgens/spätnachts eh nichts besseres zu tun habe, bin ich noch zu nachtschlafender Zeit am Montag Morgen aufgebrochen, um quer durchs Land zu gurken und pünktlich zum Dienst zu erscheinen.

Die Straßen der Stadt waren fast leer und ich hatte theoretisch freie Fahrt. Aber nur ganz theoretisch. Auf dem Weg zur BAB gab es geschätzte 10-12 Ampeln. Z. T. konnte ich die nächsten Ampeln schon bei der Anfahrt an die direkt vor mir liegende sehen, lagen also wirklich nicht weit auseinander.

Obwohl es sich definitv angeboten hätte, war keine einzige der Ampeln komplementär geschaltet. Will heißen, jedesmal, wenn ich gemütlich bis 50 km/h beschleunigt hatte, und in Rufweite der nächsten Ampel kam, schaltete die auf rot. Jedes Mal! Wirklich! Jedes Mal!
Fand ich ganz unglaublich, wer läßt sich denn so eine Ampelschaltung einfallen? Und viel schlimmer. Wer erlaubt die Umsetzung dieser? Da wird man ja ganz kirre im Kopf. Musste also jedes Mal wieder abbremsen, warten, beschleunigen und zack, wieder rot. Das Spiel hat sich 12 Mal wiederholt.

Die eigentlich kurze Fahrt hat somit nicht nur ewig gedauert, sondern auch mein Nervenkostüm aufs erheblichste strapaziert. Bin ich froh, daß es wo ich wohne keine Ampeln gibt. Zumindest nicht solche idiotischen.

Was hat das mit meiner Klinik zu tun?
Nunja, in den letzten Tagen und Wochen (oder schon Jahren vielleicht) kommt es mir auch so vor, als würde ich nach jedem zaghaften Beschleunigungsvorgang wieder abrupt und unsanft auf Null zurückgesetzt, von wo ich mich dann mühsam wieder nach vorne kämpfen kann, um dann wieder eins auf den Deckel zu kriegen. Nicht schön das.

Habe das Gefühl, alle Bemühungen meinerseits und "Investitionen" in die Klinik/Abteilung sind fruchtlos, keinen interessiert was ich mache (und ob ich's mache) und irgendwie bin ich motivationsmäßig in einem kleinen Loch. Die Ampeln haben mir das gezeigt.

Anders als Steve Martin bei L. A. Story spreche ich also nicht mit einer Werbetafel, sondern die Ampeln der Großstadt mit mir. Auch nicht unbedenklich.

Doc Blog

Grüne Welle?? Von wegen.

Übers WE habe ich meinen Freund in einer der größten deutschen Städte besucht. Und weil sich so ein WE ja lohnen muss und ich frühmorgens/spätnachts eh nichts besseres zu tun habe, bin ich noch zu nachtschlafender Zeit am Montag Morgen aufgebrochen, um quer durchs Land zu gurken und pünktlich zum Dienst zu erscheinen.

Die Straßen der Stadt waren fast leer und ich hatte theoretisch freie Fahrt. Aber nur ganz theoretisch. Auf dem Weg zur BAB gab es geschätzte 10-12 Ampeln. Z. T. konnte ich die nächsten Ampeln schon bei der Anfahrt an die direkt vor mir liegende sehen, lagen also wirklich nicht weit auseinander.

Obwohl es sich definitv angeboten hätte, war keine einzige der Ampeln komplementär geschaltet. Will heißen, jedesmal, wenn ich gemütlich bis 50 km/h beschleunigt hatte, und in Rufweite der nächsten Ampel kam, schaltete die auf rot. Jedes Mal! Wirklich! Jedes Mal!
Fand ich ganz unglaublich, wer läßt sich denn so eine Ampelschaltung einfallen? Und viel schlimmer. Wer erlaubt die Umsetzung dieser? Da wird man ja ganz kirre im Kopf. Musste also jedes Mal wieder abbremsen, warten, beschleunigen und zack, wieder rot. Das Spiel hat sich 12 Mal wiederholt.

Die eigentlich kurze Fahrt hat somit nicht nur ewig gedauert, sondern auch mein Nervenkostüm aufs erheblichste strapaziert. Bin ich froh, daß es wo ich wohne keine Ampeln gibt. Zumindest nicht solche idiotischen.

Was hat das mit meiner Klinik zu tun?
Nunja, in den letzten Tagen und Wochen (oder schon Jahren vielleicht) kommt es mir auch so vor, als würde ich nach jedem zaghaften Beschleunigungsvorgang wieder abrupt und unsanft auf Null zurückgesetzt, von wo ich mich dann mühsam wieder nach vorne kämpfen kann, um dann wieder eins auf den Deckel zu kriegen. Nicht schön das.

Habe das Gefühl, alle Bemühungen meinerseits und "Investitionen" in die Klinik/Abteilung sind fruchtlos, keinen interessiert was ich mache (und ob ich's mache) und irgendwie bin ich motivationsmäßig in einem kleinen Loch. Die Ampeln haben mir das gezeigt.

Anders als Steve Martin bei L. A. Story spreche ich also nicht mit einer Werbetafel, sondern die Ampeln der Großstadt mit mir. Auch nicht unbedenklich.

Doc Blog

Finde die Fehler – Medizin Quiz einmal anders

Es gab da mal eine Zeit, da grassierte das grosse Quizfieber in Medizin-Blogs. Es muss so um die Jahreswende 2008/09 gewesen sein. Ich erinnere mich gern daran zurück, wir waren jung und brauchten das Geld, Unsinn … Greifen wir das Thema wieder auf (bei MedCtr gibts beispielsweise ein neues Rätsel), aber diesmal anders. In meinem […]

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Schweinegrippe-Impfung gibts schon!


…na doch nicht so wirklich. Aber wer nach Bulgarien einreisen will, dem kann es passieren, dass er an der Grenze von korrupten Zöllnern um ein Schweinegrippe-Impfzertifikat gebeten wird, berichtet der ADAC. Wer sowas nicht hat, muss natürlich “Strafe” zahlen.
Oder sich an Ort und Stelle impfen lassen…
Ich möchte nicht wissen, was für ein Süppchen den Armen Reisenden da gespritzt wird.

Rationierung im Gesundheitswesen: Beispiel Nr. 1


Lea-Sophie (3 Jahre) hat Fieber. Achtunddreißig Grad, die Nase läuft und Husten hat sich auch.

Lea-Sophies Mama geht zum Kinderarzt Dr. Angstmacher.
Der untersucht sie und stellt fest, dass abgesehen von einem leichten viralen Atemwegsinfekt – auf gutdeutsch Erkältung – alles in Ordnung ist.
“Aber gut, dass Sie sofort gekommen sind!” sagt der Kinderarzt, “Es hätte ja auch eine Lungenentzündung sein können oder sogar eine Hirnhautentzündung. Das können Sie nämlich als Laie gar nicht beurteilen. Also, das nächste Mal bitte auch sofort kommen und keine Zeit verlieren!”

Ein halbes Jahr später hat Lea-Sophie wieder Fieber und Husten.
Diesmal geht die Mama mit ihr zu einem anderen Kinderarzt, nämlich zu Dr. Gutmensch.
Der untersucht das Kind und stellt fest, dasss – abgesehen von einem leichten viralen Antemwegsinfekt – auf gutdeutsch Erkältung – alles in Ordnung ist.
Dr. Gutmensch erkärt Lea-Sophies Mama, was sie tun kann: Wadenwickel, fiebersenkende Medikamente, viel trinken… und er erklärt ihr auch, auf welche Symptome sie achten muss: “bei Atemnot, Erbrechen, Bewusstseinseintrübung, unklarem Hautausschlag, Nackensteife oder Photophobie bitte sofort anrufen oder gleich herkommen. Ansonsten können Sie beim nächsten Fieber ruhig auch erst einmal abwarten und die Mittel ausprobieren, die ich Ihnen vorhin genannt habe. In den meisten Fällen wird das Kind auch von alleine wieder gesund. Und wenn es wirklich schlimmer werden sollte, können Sie immer noch herkommen!”

Und jetzt die große Frage: Was hat dieses Beispiel mit Rationierung zu tun?

Ringelröteln


Die Ringelröteln, auch Erythema infectiosum oder fünfte Krankheit sind eine recht harmlose Kinderkrankheit, die durch einen Virus, den erst 1974 entdeckten Parvovirus B19, hervorgerufen werden.

Ringel

Ringelröteln werden durch Tröpfcheninfektion übertragen: Also durch Husten, Niesen und Sprechen, aber auch über die Hände. Nach einer Inkubationszeit von vier bis 14 Tagen kommt es zunächst zu allgemeinen „Erkältungs“beschwerden: Schnupfen, leichtes Fieber, Kopf- und Halsschmerzen.

Nur jeder Fünfte mit Ausschlag

Bei den meisten ist danach die Krankheit schon wieder vorbei! Nur bei einer Minderzahl, rund jedem Fünften, kommt es nach Abklingen der „Erkältungsvorphase“ zu einem typischen Hautausschlag, der im Gesicht beginnt und aussieht, als sei der kleine Kranke zu lange in der Sonne gewesen oder habe an einem Wintertag lange draußen herumgetollt.

Im englischen Sprachraum hat sich der Ausdruck „slapped-cheek“ – Ausschlag durchgesetzt. „Slapped cheek“ heißt : „Geschlagene Wange“, kein sehr treffender Ausdruck, wie ich finde. Man findet kein Hämatom, keine ausgesparten Finger. Weiße Aussparungen des knallroten Ausschlages liegen stattdessen um den Mund, um die Nase und um die Augen herum.

Nach ein paar Tagen blassen die Wangen wieder ab, zunehmend kommt es zu einem Ausschlag an Armen und Beinen. Erst ganz zum Schluss zieht sich die Rötung auf die Oberarme und Oberschenkel zurück und sieht meist erst nach ein paar Tagen girlandenförmig (“ringelförmig“) aus. Juckreiz ist selten und meistens nicht sehr ausgeprägt.

Der Hautausschlag verschwindet nach ein paar Tagen wieder ohne Folgen, manchmal bleibt er ein paar Wochen bestehen. Oft wird er durch Baden, Hitze, Sonne, körperliche Anstrengung oder Stress reaktiviert.

Gelenkschmerzen häufiger bei Erwachsenen und Mädchen

Manchmal, vor allem bei Mädchen und Erwachsenen, kommt es zu Gelenkproblemen. Vor allem bei Erwachsenen können die Gelenkbeschwerden und die Gelenkschwellungen die einzigen Symptome der Krankheit sein.

Gefahr in der Schwangerschaft, bei Immunschwäche und Blutkrankheiten

In aller Regel heilt die Krankheit ohne Folgen und Komplikationen aus. Probleme kann es bei Patienten geben, die unter einer Immunschwäche oder einer chronischen Bluterkrankung leiden, bei diesen Menschen kann die Krankheit zu schwerwiegenden Störungen der Blutbildung führen. Auch das Ungeborene ist gefährdet: Infektionen der Mutter vor allem zwischen der vierten und 20ten Schwangerschaftswoche können zu Fehl- und Totgeburt führen. In manchen Fällen kann der Fetus durch Bluttransfusionen im Mutterleib gerettet werden.

Nicht sehr ansteckend

Im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten infizieren sich nur 20 bis 50 % der Kontaktpersonen eines Kranken. Aus diesem Grunde haben auch nur 60 % der 20jährigen schützende Antikörper gegen das Virus: Eine potentielle Gefahr vor allem für die Schwangeren, die viel Kontakt mit Kindern haben.

Eine Isolation der Erkrankten ist wenig sinnvoll: Die Diagnose wird erst gestellt, wenn der Ausschlag zu sehen ist, dann ist der Patient aber nicht mehr ansteckend!

Therapie nur ausnahmsweise

Eine besondere Therapie gibt es nicht und ist angesichts des harmlosen Verlaufs auch nicht notwendig.Manchmal sind lindernde Medikamente gegen Juckreiz, gegen Fieber und Gelenk- oder Kopfschmerzen sinnvoll.

Quellen

Ringelröteln auf der Webseite von Dr. med. Jürg Beriger, Facharzt FMH für Allgemeinmedizin, Lostorf

emedicine: Erythema Infectiosum (Fifth Disease)

Robert Koch-Insitut, Epidemiologisches Builletin 46/99: Parvovirus B19-Infektionen (als pdf-Datei herunterzuladen)

Kartenlesegeräte rechtzeitig vor Rolloutbeginn kaufen

Heute erreichte mich folgende E-mail, die ich gerne weitergebe:
die KVNO bietet den Ärzten der Region Nordrhein die Möglichkeit an folgenden Messeterminen sich über die zertifizierten Kartenlesegeräten zu informieren und noch rechtzeitig vor dem Rolloutbeginn zu kaufen.
Am 22. August 2009, 10 Uhr bis 17 Uhr in Düsseldorf (KV Nordrhein – Haus der […]

Neue Grippe – Schützen Sie sich

Die Pandemie hat die Welt erfasst. Noch wirkt der “neue-mexiko-Schweine” Keim nicht so gefährlich, wie ursprünglich angenommen. Entsprechende Hygienemassnahmen sollten jedoch beachtet werden. Die Gesundheitsämter leisten bereits ganze Arbeit und haben einige Hausarzt-Praxen schliessen lassen (Die Ärztezeitung berichtete am 13.07.09), während in Mallorca der Keim gemütlich beim Sangria verteilt wird (Die Topnews.de vom 21.07.09). Schiessen […]

Post from: Monsterdoc

Rationierung im Gesundheitswesen: Ich bin dafür!


Jawoll, Leute, Ihr habt richtig gelesen: Ich bin für mehr Rationierung im Gesundheitswesen.
Und ich weiss, dass das ein absolutes Unwort ist und dass ich damit – sollte ich vorhaben Gesundheitsminister zu werden – garantiert jede Wahl verlieren würde. Zumindest dann, wenn ich diese Meinung offen kundtun sollte.
Warum ich dafür bin?
Weil ich nicht nur Arzt, sondern auch Steuerzahler und Krankenkassenbeitrgszahler bin und mich nicht tot und dämlich bezahlen will.
Und weil ich etwas kriegen will für mein Geld.
Ja, und ausserdem bin ich natürlich bekanntlicherweise Arzt.
Und als Arzt wünsche ich mir ab und zu, das Recht herausnehmen zu dürfen, einmal nein sagen zu dürfen.
Weil ich meinen Patienten damit vielleicht besser helfe.
Ich will nämlich etwas sinnvolles tun: den Menschen helfen, die Hilfe brauchen.
Wie bitte? Wenn rationiert wird, tut man nichts sinnvolles mehr?
O doch, liebe Leute, gerade dann!

In den folgenden Tagen gebe ich Euch ein paar Beispiele.

Werbung in Blogs


Also, zunächst einmal: ich mache auch Reklame.
Zum Beispiel für mein Buch. Und jedes Mal, wenn jemand mein Buch kauft kriege ich dafür Geld. Ein bisschen. Wenn ich all die Zeit, die ich ins Bloggen und Bücherschreiben stecke darein gesteckt hätte, Schönheitschirurg zu werden oder sonst irgendwas zu lernen wo ich den Leuten so richtig die Kohle aus der Tasche ziehen könnte, dann wäre ich jetzt reicher.
Und dann mache ich noch Reklame für andere Blogs. Einfach so, immer mal wieder, wenn mir irgendein Blog gerade besonders gut gefällt. Dafür kriege ich kein Geld.
Mehr Reklame mache ich nicht.
Es gibt Blogs, die machen richtig viel Reklame. Gegen Bannerwerbung habe ich nichts, ab und zu klicke ich da sogar drauf. Pop-Ups sind schon nerviger.
Am aller-nervigsten finde ich es aber, wenn man mich für dumm verkaufen will. Zum Beispiel wenn eine Webseite daherkommt die auf ersten Blick wie richtig authentisches, handgestricktes Blog wirkt, sich dann aber als eine geschickt gemachte Werbe-Site entpuppt. Guerilla-Marketing nennt man sowas.
Ärgern tu ich mich auch, wenn wirklich gute, handgestrickte, authentische Blogs Reklame machen, die man erst auf den zweiten Blick als solche erkennt.
Das Marketing-Guerillas haben sich nämlich längst zu einem beachtlichen Industriezweig entwickelt.
Da werden Blogs “gecastet” und den betreffenden Bloggern “individuelle Verdienstmöglichkeiten” angeboten.
Das Modell ist meistens ähnlich: Ihr schreibt über unser Produkt – aber nicht so, dass es wie Werbung aussieht, sondern so, als handele es sich um einen “ganz normalen” Beitrag, als hättet Ihr das Produkt zufällig im Supermarkt entdeckt und würdet es jetzt gaaaanz toll finden.
Dafür bekommt Ihr ein paar Proben und vielleicht auch eine handvoll Dollar, Euros oder Fränklis.
Ich habe dabei ein komisches Gefühl. Und ich finde, es entwertet die betreffenden Blogs.
Und deswegen möchte ich Euch an dieser Stelle fragen: muss das denn sein? Natürlich ist es schön, ein paar Kröten zu verdienen… aber die meisten von Euch haben ja “nebenbei” noch einen richtigen Beruf und bloggen eh nur aus Spass an der Freude.
Habt Ihr es denn wirklich nötig, für so ein paar Kröten Eure Seele zu verkaufen?

Neuer Monsterdoc Song: Virus Pandemie

Unter den Kommentatoren auf Monsterdoc tummeln sich ja bekanntlich begnadete Dichter und Songwriter in spe. Das inspirierte mich wiederum zu einem neuen Song, der, nun ja, aber eigentlich erst im Herbst kommen wird. Alles ist schon fertig, … im Kopf. Ungewöhnlicherweise diesmal in Englisch.

Breaking News today, can’t believe what they say. Dangerous Virus there
Growing faster, […]

Post from: Monsterdoc

auch mal eine aussage

kind kommt zur u2 (vorsorgeuntersuchung 3.-10.lebenstag, findet in der praxis in der regel nur nach hausgeburten statt). typischer ablauf: messen, wiegen, untersuchung, vitamin k gabe (z.b. konakion), stoffwechseltest per blutabnahme. letztere wird oft auch von der betreuuenden hebamme durchgeführt.
aussage dieser hebamme, übermittelt durch die eltern, bereits nach entbindung: “konakion und den stoffwechseltest braucht ihr kind […]

Ein Leben für die Krankheit


Frau K. ist eine “ATW-Patientin”. Diese Insider-Abkürzung steht für “alles tut weh” und steht natürlich nicht in ihrer Krankenakte.
In der Akte hingegen findet sich eine beeindruckend lange Diagnoseniste: – und auffällig ist, dass da verdächtig oft Begriffe wie “unklare”, “idiopathische”, “kryptogene” oder “funktionelle” Beschwerden auftauchen.
Auf gutdeutsch: Man will der guten Dame zwar nicht Unrecht tun, aber man hat bislang nicht herausfinden können, was ihr fehlt, obwohl man sich alle Mühe gegeben hat und ihr alle Untersuchungsmethoden hat angedeihen lassen, die man sich denken kann. Das kann entweder daran liegen, dass alle Ärzte der Welt zu blöd sind um ihr Leiden zu erkennen oder daran, dass sie vielleicht wirklich nichts hat. Aber man will ihr ja schließlich nicht unrecht tun.
Im Schnitt so einmal im Monat taucht sie bei uns auf.
Von jedem Untersuchungsbefund und jedem Entlassungsbrief läßt sie sich eine Kopie geben. Die heftet sie dann ab – jede Seite einzeln in eine Klarsichtfolie verpackt, und dann nach verschiedenen Rubriken gegliedert und sortiert mit verschiedenfarbigen Reitern. Frau K. ist ein ordentlicher Mensch. Früher einmal war sie schließlich beim Ordnungsamt, bis sie dann mit zweiundvierzig Jahren in Frühpension gegangen ist. Wegen Rücken. Rücken ist immer gut.
Jedenfalls taucht sie regelmässig mindestens einmal im Monat bei uns auf, mit ihren Aktenordnern, und dann strahlt sie und begrüßt jeden von uns mit Handschlag. Man kennt sich schließlich.
“Wie gehts Ihnen, Frau K?” frage ich.
Sie strahlt auch mich an.
“Schlecht!” strahlt sie, “Einfach nur schrecklich, Herr Doktor! Diese Rückenschmerzen wieder… was kann das nur sein?”
Es gibt Menschen, die leben für ihre Krankheit.
Würden sie – manchmal glauben wir ja noch an plötzlich unverhofft erscheinende Gute Feen und so – würde sie also plötzlich von all ihren Übeln erlöst und von heute auf morgen völlig schmerzfrei und kerngesund: Ihr würde etwas fehlen.