Montag Morgen, kurz nach sieben


Bad Dingenskirchen, Parkplatz vor dem Krankenhaus. Oberschwester fummelt an ihrer Autotür herum.
Guten Morgen! (Du Arschgesicht!)
Schlurfschlurf zum Lieferanteneingang äh… Hintereingang… äh Personaleingang. Da stehen die üblichen Leute und quarzen.
Guten Morgen! (Ihr Hackfressen!)
Luft anhalten und durch die Kellergewölbe zum Treppenhaus.
Ein Trupp Schwesternschülerinnen kommt aus dem zentralen Umkleideloch geschlichen, ein wenig schuldbewusst und mit schlechtem Gewissen, denn sie atmen Nikotindunst aus.
Guten Morgen! (Ihr aufgescheuchten Hühner, wenn Ihr nur wüsstet, was Ihr mich mal könntet…)
Erster Stock. Kollege X. kommt die Treppe hinuntergeschossen.
Guten Morgen! (Arschloch!)
Zweiter Stock. Oberarzt kommt mir entgegen.
Guten Morgen! (Ja, auch Du kannst mich genau dasselbe.)
Stationsküche zwoter Stock.
Guten Morgen! (Hört mich hier eigentlich irgendwer?)
Keiner da. Die Schwestern arbeiten alle. Ist wenigstens frischer Kaffee da? Na, das ist doch schonmal wenigstens was. Und jetzt ins Arztzimmer und die Türe hinter mir zumachen. Schade, daß man nicht abschließen kann.
Und warum gibts hier eigentlich keinen Knopf, mit dem man sich unsichtbar machen kann?

Spartipps für Patienten

Die Kassenbeiträge werden weiter steigen, die medizinische Versorgung wird dadurch nicht unbedingt besser. Denken gerade Sie als Patient jetzt einmal daran dem Gesundheitssystem etwas Gutes zu tun: Helfen Sie mit – Kosten senken. Beherzigen Sie daher beim nächsten Krankenhausaufenthalt folgende Spartipps.

Eigenes Bettzeug mitbringen, macht man in der Jugendherberge schliesslich auch so.
Von Angehörigen Mahlzeiten mitbringen lassen.
Dem […]

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eGK besteht wichtigen Test

Nach Angaben der gematik hat die elektronische Gesundheitskarte  ihren Test zur Online-Fähigkeit erfolgreich absolviert. Die Tests erfolgten bei Ärzten in den Testregionen Bayern, Sachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen mit echten Gesundheitskarten der neuesten Generation und den Fachdiensten der Krankenkassen für den Produktivbetrieb. Dabei wurde die Online-Fähigkeit über die gesamte Wegstrecke vom niedergelassenen Arzt über die Telematikinfrastruktur […]

Beten statt heilen


Nein, ich gönne jedem Menschen seine Religion und möchte niemandes religiöse Gefühle verletzten. Aber wenn ich so etwas lese, dann geht mir der Hut hoch.
Der Vater eines elfjährigen Kindes hat nicht den Arzt gerufen, sondern fleissig gebetet. Und zwar so lange, bis das arme Kind aufgehört hat zu atmen. Er hatte ja nicht wissen können…. blablabla.
Natürlich war das in Amerika. Und dort muss sich der gestrenge und fromme Herr Vater jetzt vor Gericht verantworten – und es besteht Hoffnung, dass er nicht freigesprochen wird.
Religion ist keine Entschuldigung für fehlenden gesunden Menschenverstand. Sollte es zumindest nicht sein.
Nicht im einundzwanzigsten Jahrhundert.
Omm, das war jetzt mein Wort zum Sonntag.
Muss ich jetzt los in die nächste Kirche um Buße zu tun?
Nein, irgendwo muss Schluss sein mit

Krankheiten bei Bloggern

Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und immer mehr Blogger steigen aus und starten mit Vollgas ins Sommerloch. In der Glotzoper werden nur noch Wiederholungen gezeigt, Schüler essen ein Eis, Politiker bereiten sich mental auf die Bundestagswahl vor … Dann kann ich ja jetzt mal in aller Ruhe über die häufigsten Erkrankungen bei Bloggern […]

Post from: Monsterdoc

Bücher: EKG leicht gemacht

Grundlegendes Verständnis für EKG braucht man in fast jeder medizinischen Disziplin. Leider sind viele der einschlägigen deutschsprachigen Lehrbücher nicht sehr hilfreich: umständlich, alles auf einmal, intellektuel überladen, didaktisch anspruchslos.
Hilfe brachte vor vielen Jahren (nach andauernden Verständnisproblemen) eine Kopie des englischen Originals „The ECG Made Easy“ von John R. Hampton. Man hat auf englisch mehr verstanden, […]

Hausarzt Dr. Kunze ist der Prophet im eigenen Land

Am 6. August erscheint eine neue Kolumne aus der Reihe Dr. Kunze hört (nicht) auf. Diesmal erlebt der Leser den Hausarzt ganz privat, lernt Ehefrau und Kinder kennen. Frau Kunze hat sich verletzt. Die August-Geschichte zeigt, dass die hausärztliche Versorgung der eigenen Familie für einen Arzt nicht immer ganz einfach ist.
Mit dem Weg ins Privathaus erfährt der Leser wieder ein Stück mehr von Dr. med. Anselm Kunze, dem Hausarzt mit Leib und Seele, der noch nicht sicher ist, ob er in den Ruhestand gehen soll oder nicht.

Zensur: Die Einschläge kommen näher

Meldung bei Spiegel Online, der niederländische Richter Wil Tonkens habe entschieden, die Betreiber der Pirate Bay müssten binnen 10 Tagen dafür sorgen, dass Ihre Website von den Niederlanden nicht mehr erreichbar sei. Ansonsten drohten jedem von ihnen 30.000 Euro Strafe pro Tag …
Dies ist zwar ein medizinischer Blog und ob ich Politik und Weltanschauung hier haben […]

wer suchet II

zwei neue interessante anfragen, die auf mein blog führen:
„schweigen der lämmer bilirubin„
„nasse leggins„
hä? wtf? googlen scheint inzwischen ein synonym für „wilde assoziation“ zu sein.

Normalgewicht schont auch den Rücken anderer!

Normale Hausarzt-Woche geht zu Ende
Der Zufall (oder ist es kein Zufall?) wollte es, dass ich diese Woche allein vier Patienten der helfenden Zunft arbeitsunfähig schreiben musste. Alle vier klagten über Beschwerden in der Wirbelsäule. Das wäre an sich nichts Besonderes, denn viele Deutsche leiden an Schmerzen im Bereich ihrer Wirbelsäule. Besonders war in diesem Fall, dass diese vier speziellen Patienten sich jeweils akute Schmerzen zuzogen, weil sie selbst Patienten geholfen hatten.
Eine Intensivschwester hatte sich beim Umlagern (Rücken waschen, Bett neu beziehen) eines stark übergewichtigen Patienten den Rücken “verknackst” und konnte kaum noch Luft holen (BWS-Blockade).
Ein Krankenpfleger wollte einen adipösen Schlaganfallpatienten aus dem Rollstuhl heben - Hexenschuss!
Ein Krankenwagenfahrer Sanitäter verhob sich unglücklich, als er mit einem Kollegen eine massiv übergewichtige Frau aus deren Wohnung in den Krankenwagen tragen wollte.
Eine Krankenschwester auf einer bauchchirurgischen Station wollte helfen, einen extrem adipösen Patienten durch die OP-Schleuse zu hieven - Hexenschuss!

Diese Bespiele aus einer normalen Woche Hausarzt-Leben zeigen, dass Übergewicht nicht nur einem selbst schaden kann, sondern auch denjenigen, die sich im Krankheitsfall um einen kümmern (müssen).

Gute Ernährung bei Triathleten

Um eine prima Leistung im Sport zu erbringen, muss man sich ausgewogen und gesund ernähren. Bekanntlich stopfen ja Dreikämpfer alles in sich hinein, was sie kriegen können. Also was sollte sich im Kühlschrank oder Haushalt eines Triathleten nun wirklich befinden? Bitte macht auch unbedingt bei der Aktion von Herr Pfleger mit: Zeig her Deinen KühlschrankIch […]

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Barrierefrei zum Arzt

Freie Arztwahl schön und gut – aber dies ist in der Praxis nach wie vor nicht für alle Patienten realisiert, denn gut zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland lebt mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Da kommen bei der Arztwahl statt Sympathie, Vertrauen und dem besonderen Therapieangebot eines Arztes noch ganz andere Faktoren zum Tragen: Ist […]

“ist ja alles nur psychisch!” – Teil 2


“Also, diese Unterleibsschmerzen, wissen Sie Herr Doktor, da stehen alle Ärzte vor einem Rätsel!”
Frau K. ist ein wenig stolz darauf, ein medizinisches Rätsel zu sein.
“unzählige Ultraschalluntersuchungen, Darmspiegelung, Magenspiegelung, Bauchspiegelung, alles mehrfach gemacht und nie etwas gefunden! CT und MRT natürlich auch und bevor Sie fragen, beim Frauenarzt war ich selbstverständlich auch.”
“Und woher kommen Ihre Beschwerden, Frau K.?”
“Woher soll ich das wissen?”
“Fragen wir anders: was glauben Sie denn, wo Ihre Beschwerden herkommen?”
“Was soll ich das wissen? Ich bin doch kein Arzt. Letztens war ich beim Heilpraktiker. Der meinte, eventuell käme es von Erdstrahlen oder Elektrosmog…”
“Und glauben Sie das?”
“Wenn ich ganz ehrlich bin…”
“Ja?”
“Ich weiss nicht so recht.”
“Und woher kommen Ihre Schmerzen dann?”
“Hmmmm…..”
“Sagen Sie mal, wie sieht es denn bei Ihnen mit Stress aus?”
“Stress? Man kämpft sich halt so durch…”
Sie schaut mich an und bricht eine halbe Minute später in Tränen aus. Die Details seien nur ganz kurz zusammengefasst: Mutter schwerstpflegebedürftig, aber will keinen Pflegedienst. Vater ein achtzigjähriger Haustyrrann. Ehemann Alkoholiker. Einziger Sohn derzeit im Gefängnis “wegen einer Dummheit”.
Das reicht.
“Sagen Sie mal, das ist ja wirklich eine Menge Stress. Könnte es sein, daß Ihre Bauchschmerzen vielleicht damit zusammenhängen?”
Sie starrt mich verständnislos an.
“Also, stellen Sie sich mal vor. Sie haben Stress. Und das, was Sie gerade erzählt haben, das klingt nach einer Menge Stress! Natürlich verkrampfen sich Ihre Muskeln dann. Nicht nur der Rücken, sondern auch die Muskeln im Bauch. Also nicht nur die Bauchmuskeln, sondern auch die Muskeln drinnen, also im Darm und im Magen. Und verkrampfte Muskeln tun weh. Können Sie sich das vorstellen?”
Die Patientin denkt nach und nickt.
Die anatomisch nicht ganz korrekte Darstellung mag man mir nachsehen, und geheilt ist Frau K. immer noch nicht, aber immerhin sind wir jetzt allmählich auf dem richtigen Weg…

Handauflegen – Sanfte Diagnostik ohne Apparatemedizin

Bei jeder allgemeinmedizinischen körperlichen Untersuchung benutze ich – neben Augen, Nase und Ohren – meine Hände. So kann ich einige Diagnosen bereits vor Einsatz von Apparaten und technischen Hilfsmitteln direkt stellen. Durch die sanfte Berührung des Körpers des Patienten mit meinen Händen gewinne ich wichtige Informationen, beispielsweise  über den Zustand von Haut, der Wirbelsäule, der […]

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Finde die Fehler – Der Notarzteinsatz

Im folgenden Artikel beschreibe ich einen Notarzteinsatz, und Ihr sollt bitte wieder so viele Fehler wie möglich finden. Als Hinweis: Informatikerinnen und Schülerinnen dürfen selbstverständlich Suchmaschinen nutzen. Alle anderen zur Sicherheit bitte den Crash-Kurs Notarzt reinziehen.Die Notarztpfeife schlägt Alarm, Notarzt Martin (ja genau der) bewegt sich aus seiner Kombüse und steigt ins NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) ein.
Rettungsassistent: […]

Post from: Monsterdoc

Dr. Ross ist wieder da.

Sehe ihn hier eben und gerade leibhaftig vor mir.
Daß Frauen auf den stehen, ist ja wirklich kein Wunder. Der hat echt Charme.

Andererseits, im emergency room da in Chicago arbeiten viele ziemlich gut aussehende Menschen. Wohingegen die Patienten selten wirklich gut aussehen, naja, zugegeben, einige Frauen schon, aber bei den Mitarbeitern ist das auffälliger.

Da stelle ich mir ja die Frage, warum das bei uns nicht so ist. Geht emergency room komplett an der Realität vorbei, oder habe ich einfach nur eine Abteilung erwischt, wo nicht jede(r) zweite Germany's Next Topmodel entspringt?

Aber andererseits ist mir Kollegialität und guter Zusammenhalt untereinander viel wichtiger als gutes Aussehen der Kollegen. Wirklich.
Wobei, eigentlich kann ich mich in meiner eigenen Abteilung auch gar nicht beschweren (was das Aussehen UND die Kollegialität angeht). Wirklich nicht.

Bevor ich mich hier jetzt in Äußerungen verstricke, die mich evtl. irgendwann mal böse einholen werden, gucke ich lieber weiter meine Fortbildung.

Doc Blog

Dr. Ross ist wieder da.

Sehe ihn hier eben und gerade leibhaftig vor mir.
Daß Frauen auf den stehen, ist ja wirklich kein Wunder. Der hat echt Charme.

Andererseits, im emergency room da in Chicago arbeiten viele ziemlich gut aussehende Menschen. Wohingegen die Patienten selten wirklich gut aussehen, naja, zugegeben, einige Frauen schon, aber bei den Mitarbeitern ist das auffälliger.

Da stelle ich mir ja die Frage, warum das bei uns nicht so ist. Geht emergency room komplett an der Realität vorbei, oder habe ich einfach nur eine Abteilung erwischt, wo nicht jede(r) zweite Germany's Next Topmodel entspringt?

Aber andererseits ist mir Kollegialität und guter Zusammenhalt untereinander viel wichtiger als gutes Aussehen der Kollegen. Wirklich.
Wobei, eigentlich kann ich mich in meiner eigenen Abteilung auch gar nicht beschweren (was das Aussehen UND die Kollegialität angeht). Wirklich nicht.

Bevor ich mich hier jetzt in Äußerungen verstricke, die mich evtl. irgendwann mal böse einholen werden, gucke ich lieber weiter meine Fortbildung.

Doc Blog

Tip: Sanford umsonst

Hatte neulich durch einen Zufall entdeckt, dass es von GSK den Sanford Guide to Antimicrobial Therapy als für die Schweiz überarbeitete Version gab. Prompt eine Mail an GSK geschrieben, die das seinerzeit promoted hatten. Die Version für die Schweiz gibt es leider nicht mehr. Aber sie haben mir ein englisches Original von 2009 geschickt – […]

neues stationäres eGK Terminal zugelassen: eHealth Terminal GT900 BCS

Bereits Ende Mai wurde ein weiteres stationäres Kartenterminal zugelassen, das eHealth TerminalGT900 BCS von germaltelematics. Hervorgehoben wird:
1. Sichtschutz
einen eleganten Sichtschutz und die Sicherheit bei der Pin-Eingabe in der SiCCT-Phase
2. Blendschutz
ergonomischer Sichtwinkel auf das Display zur Vermeidung von Einblendungen der Deckenbeleuchtung im Displayfenster
3. Desinfektion
eine desinfizierbare Folien-Tastatur zur Vermeidung von Krankheitserregern per Hautkontakt
4. Easy-Clean
keine Zwischenräume oder Halteflächen […]

Finde die Fehler – Der Notarzteinsatz

Im folgenden Artikel beschreibe ich einen Notarzteinsatz, und Ihr sollt bitte wieder so viele Fehler wie möglich finden. Als Hinweis: Informatikerinnen und Schülerinnen dürfen selbstverständlich Suchmaschinen nutzen. Alle anderen zur Sicherheit bitte den Crash-Kurs Notarzt reinziehen.Die Notarztpfeife schlägt Alarm, Notarzt Martin (ja genau der) bewegt sich aus seiner Kombüse und steigt ins NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) ein.
Rettungsassistent: […]

Artikel von: Monsterdoc

Finde die Fehler – Der Notarzteinsatz

بخشش‎

bakshish.
na klar – diese auswüchse musste die schweineneue grippe selbstredend auch noch haben: an den grenzen zu bulgarien, wohl auch kroatien, mazedonien usw. (sorry für diese bemerkung: die üblichen verdächtigen) gibt es inzwischen findigen polizisten, die die armen reisenden aus den westlichen ländern rauswinken und nach einer bescheinigung fragen, die ausweist, dass man nicht an […]

Endlich: Schweinegrippe Party

Von Impfgegnern immer wieder gerne veranstaltet, sind die sogenannten Masern-Parties. Hier treffen sich Eltern mit ihren Kleinkindern um endlich die gewünschte beliebte Erkrankung zu erhalten. Ebenfalls im Trend: Windpocken-Parties. Der neueste Hit aber aus den USA sind sogenannte “Swine-Flu Parties”. (Welt.de berichtete)Bei den Schweinischen Grippe Parties treffen sich wohl aber eher Jugendliche um sich mit […]

Post from: Monsterdoc

Jetzt an Schweinegrippe erkranken – besser geht’s nicht?!

Gedanken gegen die Angst
Wer zwar noch keine Schweinegrippe hat, sich aber von der Panikmache der Medien und Impfindustrie anstecken lässt, den könnten folgende Zeilen eines einfachen Hausarztes vielleicht beruhigen.
Bauen wir eine Gedankenkette gegen die Panik auf:
1. Die Menschheit wartet auf den nächsten Grippeimpfstoff. Dieser soll auch vor dem Schweinegrippen-Virus schützen.
2. Das Schweinegrippen-Virus ist bislang ein recht harmloser Vertreter seiner Zunft, erkennbar an den leichten Symptomen, die durch eine Infektion ausgelöst werden. Die Haupt-Panikmache gilt seinen zukünftigen Mutationen, deren Gefährlichkeit reine Spekulation sind.
3. Die zukünftigen Mutationen sollen endlich das in Erfüllung gehen lassen, was der Epidemiloge Tom Jefferson im SPIEGEL-Interview von letzter Woche (Nr. 30/20.07.09) “Die Sehnsucht nach der Pandemie” nennt. Denn eigentlich ist eine Pandemie nicht das, als was sie in Bezug auf den derzeitigen Schweinegrippen-Virus bezeichnet wird. Zum Begriff der Pandemie gehörte bislang auch die Schneise der Verwüstung, sprich Massensterben, die eine Mikrobe hinter sich ließ. Hier hat offenbar die WHO ihre eigenen Vorgaben extra für das Schweinegrippen-Virus geändert! Es reicht die Ausbreitung, das Lebensgefährliche tritt in den Hintergrund!
4. Zukünftige Impfungen beruhen auf dem derzeitigen Stand der Virusforschung, also auf dem Zellaufbau des Erregers von vor einigen Wochen. Wie immer wird auch dieses Jahr die Grippeimpfung den aktuellen Mutationen hinterherhinken, weil der Erreger der Grippe sich wie üblich ständig verändert. Diese Veränderungen sind es ja, die aus dem harmlosen Schweinegrippen-Virus erst eine Bestie machen sollen.

Aus dieser bisherigen Gedankenkette folgt logischerweise:
5. Das Beste, was einem in Vorbereitung auf eine zukünftige wirkliche Pandemie passieren kann, ist eine Ansteckung jetzt - heute. Denn:
Die Virusgeneration, mit der wir uns jetzt anstecken, ist harmlos und auf jeden Fall jünger, als diejenige, die in den Labors zur Entwicklung des Impfstoffs benutzt werden. Darüber hinaus ist eine durchgemachte Infektion im Schnitt effektiver als eine Impfung, was die Immunität angeht.

Gesundheitssysteme einfach erklärt für jedermann. Heute: Modell Wladiwostok (oder: “Es lebe der Sozialismus!”)


Andere Bezeichnungen: Staatsmedizin, Pfui!, Würg!, Ekel… Kotz! (sowie zahlreiche weitere Bezeichnungen, die leider nicht jugendfrei sind)
Besonderheit Kommt inzwischen ein wenig aus der Mode, man findet es aber zunehmend da, wo man es gar nicht vermutet hätte, (z.B. in den USA)
Wie es funktioniert Väterchen Staat sorgt für Dich. Väterchen Staat gibt Dir Arbeit, Väterchen Staat gibt Dir Lohn und wenn Du mal krank bist dann stellt Väterchen Staat Dir Ärzte und Krankenhäuser kostenlos zur Verfügung. Ja, wirklich kostenlos. Du zahlst keine Kopeke, keinen Centavo, keinen… (wie hiess denn jetzt bloss noch die Währung von Nordkorea?).
Die Ärzte und Krankenschwestern die dort arbeiten kriegen einen festen Lohn. Sie haben ihre regelmässigen Arbeitszeiten und wenn sie Feierabend haben gehen sie nach Hause wie alle anderen Arbeitnehmer auch.
Im Prinzip ist das doch eine feine Sache für alle, oder? Oder einfach zu schön um wahr zu sein?
Fassen wir zusammen: Dieses System ist gut für: Alle Kranken, die kein oder wenig Geld haben, Ärzte welche weniger Lust auf Achtzigstundenwochen haben sondern auch mal Freizeit haben wollen.
Dieses System ist schlecht für: Hypochonder, Anhänger der Kristallaurahokuspokustherapie und Ärzte, die wo Wert auf Porsche, Jaguar und Yacht am Mittelmeer legen.
Nachbemerkung: Eigentlich braucht man für dieses System ja noch nicht einmal einen Sozialismus. Ein ganz normaler Staat reicht. Es kann und darf auch ein kapitalistischer oder sogar demokratischer sein.

Gematik: Sicherheitsmechanismen bei Root-Zertifikaten wirksam

Mittlerweile existiert eine Stellungnahme der Gematik zu dem Heiseartikel über das Root-CA Problem. Hierzu heißt es:
Aufgrund eines Hardwarefehlers in dem dedizierten Hochsicherheitsmodul (HSM) der Test-Root-CVC-CA ist das Schlüsselmaterial der Test-Root-CVC-CA gelöscht worden. Diese Test-Root wird ausschließlich im Zusammenhang mit Musterkarten verwendet. Das Modul wird von einem Zertifizierungsdienst im Auftrag der gematik betrieben. Der Datenfehler betrifft […]

Habe meine Approbation verloren…

...zumindest dachte ich das. Rede hier natürlich von der Urkunde.

Habe in meinen Unterlagen nur noch die Erlaubnis zur Ausübung des AiP gefunden (jaja, ich gehöre auch noch zu den armen Kreaturen, die das AiP hinter sich bringen mussten).

Daraufhin war ich ja der festen Überzeugung, NIE eine andere Apporbationsurkunde bekommen zu haben. Kollegen haben mich dann eines Besseren belehrt. Woraufhin ich panisch gesucht (und nicht gefunden) habe. Hatte sie schon abgeschrieben, und keinen Bock mehr zu suchen, aber ab und zu treibt ja das schlechte Gewissen.

Nunja, aber unzählige Suchmanöver später, finde ich doch tatsächlich meine Approbation wieder, also die Urkunde natürlich. Und genau da(neben), wo sie hingehört. Ordnung ist das halbe Leben. Wollte mich gerade schon erkundigen, was es wohl kostet eine neue bei der ÄK anzufordern.

So, dann kann Doc Blog sich ja jetzt zur Facharztprüfung anmelden...
Moment mal, wo ist eigentlich mein OP-Katalog hin...?

Doc Blog

Habe meine Approbation verloren…

...zumindest dachte ich das. Rede hier natürlich von der Urkunde.

Habe in meinen Unterlagen nur noch die Erlaubnis zur Ausübung des AiP gefunden (jaja, ich gehöre auch noch zu den armen Kreaturen, die das AiP hinter sich bringen mussten).

Daraufhin war ich ja der festen Überzeugung, NIE eine andere Apporbationsurkunde bekommen zu haben. Kollegen haben mich dann eines Besseren belehrt. Woraufhin ich panisch gesucht (und nicht gefunden) habe. Hatte sie schon abgeschrieben, und keinen Bock mehr zu suchen, aber ab und zu treibt ja das schlechte Gewissen.

Nunja, aber unzählige Suchmanöver später, finde ich doch tatsächlich meine Approbation wieder, also die Urkunde natürlich. Und genau da(neben), wo sie hingehört. Ordnung ist das halbe Leben. Wollte mich gerade schon erkundigen, was es wohl kostet eine neue bei der ÄK anzufordern.

So, dann kann Doc Blog sich ja jetzt zur Facharztprüfung anmelden...
Moment mal, wo ist eigentlich mein OP-Katalog hin...?

Doc Blog

Adrenalin für Fortgeschrittene

Huiuiui, ich sags euch!
Gestern Nacht hab ich richtig gestaunt im Dienst! Wir saßen gerade entspannt herum und aßen unsere wohlverdiente Abendpizza, da rief die Ambulanz meinen Erstdienstkollegen an. Eigentlich schon Anzeichen eins, denn normalerweise ist der Zweitdienst (also meine Wenigkeit) primär für die Rettungsstelle zuständig. Anzeichen zwei für etwas stimmt nicht: mein Kollege, der sonst […]

Die Kristallaurahokuspokustherapie – dann gehen wir es doch einfach mal an, Leute!


So schwer ist das ja gar nicht. Zunächst einmal müssen wir natürlich eine internationale Fachgesellschaft gründen. Die Internationale Gesellschaft für Kristallaurahokuspokustherapie, oder das ganze natürlich auf Englisch: Interational Society for Crystal-Aura-Hocuspocus-Therapy. Wichtig ist, gleich mit einer schicken Abkürzung aufwarten zu können: also zum Beispiel ISCAHT.
Der Präsident bin natürlich ich. Da gibts keine Diskussionen. Das ist auch notwendig, weil ja schließlich irgendwann mal ein wenig Personenkult um den Präsidenten gemacht werden muss, so werden bei einschlägien Veranstaltungen natürlich Devotionalien wie signierte Bücher, T-Shirts, Duftkerzen, gebrauchte Unterwäsche usw. verkauft.
Okay, aber es gibt noch genügend freie Jobs im Präsidium der ISCAHT. Schatzmeister, Vizepräsident, Beigeordneter, Schriftführer, Kassenführer und so weiter. Ja, und dann müssen wir uns erstmal treffen. Wichtig für das erste Treffen ist, dass der Ort einen gewissen Klang hat. Monte Carlo zum Beispiel. Dass die Gründungskonferenz im verräucherten Hinterzimmer einer Kaschemme stattfindet, die nachts als Stripclub dient, wo morgens um halb elf aber nichts los ist braucht ja keiner zu wissen.
Ja, da könnten wir beschliessen, unser Konzept noch ein wenig auszufeilen: Jeder Teilnehmer verpflichtet sich, genau zwei Sätze aus der Beschreibung einer sogenannten alternativen Heilmethode seiner Wahl aufzuschreiben, die Sätze werden dann gesammelt und irgendwie zusammengestellt dass es halt passt.
Ach ja, und falls jemand nen guten Draht zu einer Uni oder nem Pharmaunternehmen hat, dann könnte er vielleicht bei Gelegenheit ein paar Studien faken. Also: Hundert Patienten KAH gegen Placebo. Das sieht so aus: Die einen Patienten kriegen von ihrem Arzt gesagt: “Sie haben nix und Sie kriegen nix von mir!” und die anderen kriegen KAH-Therapie. Wetten wir, die KAH-Therapie schlägt wunderbar an?
Bei den Studien gehts übrigens nicht darum, irgendwelche Professoren zu beeindrucken, die glauben uns sowieso nicht, es geht nur darum sagen zu können, dass die KAH-Therapie wissenschaftlich erforscht worden ist.
Ja, und dann – ganz wichtig – legen wir unsere Forderungen fest und sagen dass wir Wert darauf legen, dass Krankenkassen eine KAH-Therapie niemals genehmigen oder finanzieren sollten, wenn sie nicht von einem zertifizierten KAH-Therapeuten durchgeführt wurde (Nicht, dass irgendeine Krankenkasse daran gedacht hätte, aber darauf kommt es nicht an).
Ja, und das Diplom, das kommt ausschliesslich von uns. Nach Grund-, Aufbau-, und Abschlusskurs.
Vielleicht könnten wir auch noch das zugehörige Zubehör vermarkten, ein Kristallset für 899.- EUR zum Beispiel. Von Kleidungsstücken wie Zaubermänteln und -Hüten oder Zauberstäben würde ich allerdings abraten. Ein KAH-Therapeut trägt einen weißen Kittel und Stethoskop, entweder um den Hals baumelnd oder in der Tasche steckend.

Taufe selbst gemacht

Man kann ja heute vieles selber machen. Und auch eine Taufe wird heut gern zumindest mit-gestaltet. Bedenken sollte man aber trotz des Tatendrangs einiges.

die Taufkerze

Die Taufkerze wird gern selbst geklebt. Es gibt weiße Blanko-Kerzen in jedem Kirchenladen zu kaufen. Dazu erhält man Wachsplatten und bunte Glitzerbänder, die durch Andrücken und nur durch die Wärme der eigenen Finger auf der Kerze haften sollen. Tun sie auch.

Symbole wie Fische, Kreuze oder Tauben gibt es ebenfalle fertig zu kaufen und aufzukleben. Webseiten wie http://www.klosterkirche.de/kirche/taufe/taufsymbole-deutungen.php liefern z.B. einen schönen Überblick über die Symbolik und noch dazu Symbol-Vorlagen, um die selbst aus einer Wachsplatte herauszuschneiden.

Am Ende ist es aber so: Die kunstvoll verschnörkelte und wirklich schöne Kerze kann man dann kaum noch sicher anfassen. Und auch die Taufpaten, die die Kerze halten werden, werden wahrscheinlich so nervös sein, dass eine Verzierung nach der anderen einfach verrutscht oder abfällt. Genauso, wie die Wachsstückchen durch die Wärme der Finger anhaften, lösen sie sich nämlich auch wieder.

ein Taufheft

Powerpoint sei Dank, kann nun jeder ein kleines Taufheft erstellen. Da spielt man dann mit Schriftarten und Grafik-Gimmicks herum, endlich hat man ja mal die Gelegenheit! Zum Schluss wird dann noch mal radikal gekürzt. Ein Taufheft hat nur 4 oder 8 DIN-A5-Seiten. Soll ja auf ein DIN-A4-Blatt gedruckt und dann gefaltet werden. Teurer kann ein Drucker auch Blätter der DIN-B-Reihe verwenden, viel größer wird die Einzelseite dadurch aber auch nicht.

Die Schrift muss auch von den älteren Gästen gelesen werden können. Also muss einiges gestrichen werden, um eine passende Schriftgröße einstellen zu können ohne dabei die 8-Seiten-Grenze zu sprengen.

Und die Lieder und Noten müssen natürlich abgedruckt werden. Auch hier gibt es z.B. die Webseite http://www.taufoase.de, die passende Downloads verkauft. Aber Vorsicht: Es wirkt nur schön, wenn die Gäste auch mitsingen. Und das ist wirklich nur bei sehr wenigen sehr bekannten Liedern garantiert. Der Rest wird in einem Brei aus Orgelspiel und zögerlichem Gesumme enden.

Taufgottesdienst oder Messe

Einfacher oder komplizierter kann es immer noch werden, abhängig vom geplanten Rahmen. Es gibt eigene Taufgottesdienste, vielleicht sogar mit gleich mehreren Täuflingen und Familien. Da reden viele mit rein. Das wird aber auch von Gemeindehelfern mitorganisiert. Dafür ist es am Ende dann auch vielleicht irgendwie durchplanter und organisierter. Und es gibt die üblichen Messen, in die eine Taufe eingebaut werden kann. Da hat man eigenen Gestaltungsspielraum, muss aber den Ablauf der heiligen Messe respektieren, wird wahrscheinlich keine Generalprobe durchlaufen, wird wohl etwas weniger Hilfe erhalten und muss wirklich an alles selber denken.

Wie auch immer, es wird etwas schieflaufen. Und erst das gibt dem Fest seine eigene Geschichte!