Überflüssige Facharzttermine

Die letzte Kolumne Dr. Kunze hört (nicht) auf 14 wurde unter anderem mit folgenden Worten kommentiert:
…Ärzte (hier waren wohl Hausärzte gemeint), die alles an sich reißen, sind mir suspekt. Ein Schilddrüsenproblem sollte sehr wohl zum Spezialisten gehören…

Diese Einstellung legt einen Missstand in der heutigen Medizin offen und ist einer von mehreren Gründen, warum wir heutzutage so lange auf Facharzttermine warten müssen, wenn wir sie wirklich brauchen.
Eine einfache Hyper- oder Hypothyreose (Über-oder Unterfunktion) bedarf keineswegs der Dauerbehandlung eines Endokrinologen (Facharzt für hormonelle Störungen). Ein geprelltes oder verdrehtes Knie muss keineswegs in jedem Fall von einem Chirurgen oder Orthopäden behandelt werden, muss auch nicht sofort zum Kernspintomogramm, muss vor allem angefasst und untersucht werden.
Ebensowenig bedarf eine Migräne nicht in jedem Fall eines Neurologen oder ein Herzstolpern eines Kardiologen und nicht jeder Leberfleck muss von einem Hautarzt begutachtet werden.
Allgemeinärzte heißen auch deswegen Allgemeinärzte, weil sie einen allgemeinen Überblick über die Medizin besitzen. Tiefergehende Kenntnisse in bestimmten Fachgebieten hängen von der Ausbildung und vom Eigeninteresse des Hausarztes ab. Und sicher wird ein verantwortungsvoller Hausarzt einen speziellen Sachverhalt vom fachlich ausgebildeten Kollegen behandeln lassen.

Aber Wege, die direkt zum Facharzt führen, sind oft überflüssig und immer teuer. Dies ist nur ein Aspekt. Richtig ärgerlich wird es, wenn keiner der behandelnden Ärzte unterschiedlicher Fachrichtung mehr einen Überblick über den Patienten behält. Der Gynäkologe verordnet Hormone, der Orthopäde eine Operation, der Kardiologe etwas zur besseren Herzdurchblutung und zur Senkung des Blutdrucks, der Neurologe ein Antidepressivum, der Urologe ein Antibiotikum, der Zahnarzt auch, der Augenarzt leitet die nächste Operation in die Wege und der Radiologe eine CT-gesteuerte Spritzentherapie der Halswirbelsäule - und niemand weiß vom anderen etwas.
Die Wechselwirkungen der Medikamente (inklusive Betäubungsmittel) treiben bunte Spielchen und verursachen neue Symptome, die einer weiteren ärztlichen Behandlung bedürfen und vielleicht eine weitere Medikation veranlassen. Hier ist eine hohe Dunkelziffer von Beschwerden anzunehmen, die von Medikamenten ausgelöst werden. Auf diese Weise kann der Weg zum Facharzt sogar zur Gefahr werden.

Ein von mir sehr geschätzter Kollege hat einmal gesagt: “Wenn ein Patient mehr als vier Medikamente gleichzeitig einnimmt, weiß kein Mensch mehr, was in seinem Körper passiert.”
Von vier Medikamenten sind wir heutzutage oft weit entfernt. Multimorbide (mehrfach kranke) Patienten schlucken nicht selten mehr als zehn verschiedene Wirkstoffe, bekommen dazu Spritzen und Schmerzpflaster. In so einer Situation ist es wichtig, dass jemand mit Sachverstand Bescheid weiß und den Überblick darüber behält, was mit dem Patienten geschieht. Dies sollte der Hausarzt sein - der Gesundheitsmanager des Patienten. Und der sollte auch mal sagen dürfen, dass diese oder jene Überweisung zum Facharzt einfach nicht nötig ist.

In diesem Zusammenhang spielt es keine Rolle, dass die Kolumne Dr. Kunze hört (nicht) auf Fiktion ist. Sie spiegelt die Wirklichkeit.

Dieser Artikel, der Leser mag es glauben oder nicht, entspringt der Sorge um den Patienten und um das deutsche Gesundheitswesen, nicht der Sorge um mein Honorar oder meine Arbeit. Ich bin mit meinem Einkommen zufrieden und Arbeit habe ich mehr als genug.

Blogroll-Update (9) – Die Gesundheitsexpertin


Die Gesundheitsexpertin ist Ärtzin, arbeitet aber nicht klinisch sondern betreut klinische Studien im Auftrag eine Pharmaunternehmens. In ihrem Blog finden sich Kommentare zu interessanten Themen aus allen Bereichen des Gesundheitswesens – nein, nicht nur Schweinegrippe!
Ganz besonders erheiternd sind aber die Einblicke in ihr Privatleben. Ihre Wohnung teilt sie nämlich mit Herrn Hund – und der hat zu Hause die Hosen an.

Ich bin die Neue, ich komme jetzt öfter! (Teil 2)


Inzwischen haben wir es in die Stationsküche geschafft. Ich nötige meine neue Kollegin, sich zu setzen.
“Kaffee?”
Sie nickt unsicher.
Keine Sekunde später fliegt die Tür auf und unser werter Herr Kollege Kalle Kodderschnauze platzt herein.
“Ich komme doch nicht etwa ungelegen?” fragt er und streckt der neuen Kollegin seine Pranke entgegen. “Herzlich Willkommen in Bad Dingenskirchen! Kaffee?”
Sie nickt zum zweiten Mal.
“Vielen Dank, Herr….” sie versucht, sein Namensschild zu entziffern.
“Kalle! Ich bin Kalle, Okay? Milch und Zucker? Wie heißt Du denn überhaupt?”
“Äh… danke, nur Milch…. Weinschröter ist mein Name.”
“Du hast doch bestimmt auch ‘nen Vornamen, oder?”
Sie errötet.
“Sarah.”
“Also gut, Sarah. Das war übrigens völlig korrekt von Dir, mich vorhin zu siezen!”
“Aber Sie duzen sich untereinander?”
“Korrekt. Es gibt da so einen Krankenhausknigge. Die Regeln sind aber nirgendwo aufgeschrieben. Hast Du davon schon einmal gehört?”
Sie schüttelt den Kopf.
“Also gut!” Kalle schiebt ihr eine Kaffeetasse hinüber und setzt sich.
“Regel eins: Der Ältere bietet dem Jüngeren das Du an. Regel zwei: Wer schon länger hier ist, bietet dem Neuling das Du an. Regel drei: Der in der Hierarchie höher Stehende bietet dem Niedriger stehenden das Du an. Das sind drei Regeln, welche sich unter Umständen widersprechen können, denn erstens weiß hier niemand wie alt Du bist und zweitens stehst Du formell zwar über den Schwestern, solltest das aber nach Möglichkeit nicht unbedingt hinausposaunen.”
Sarah nimmt einen kleinen Schluck Kaffee und schaut etwas irritiert.
“Und das bedeutet?”
“Das bedeutet, dass Du jeden Assistenzarzt genau einmal siezen wirst und wenn Dir der Kollege nicht spätestens übermorgen das Du anbietet, dann kannst Du ihn ruhig vorsichtig duzen, sofern die anderen Kollegen das auch tun. Bei den Oberärzten musst Du wahrscheinlich eine Weile warten, das kann etwas länger dauern. Manchmal auch bis zum Sankt Nimmerleinstag. Den Schwestern solltest Du das Du anbieten, und zwar am besten indem Du Dich bei der Übergabe kurz vorstellst. Die eine oder andere von den älteren Schwestern wird Dich wahrscheinlich siezen, aber das ist halt so, das ist nicht böse gemeint.”
“Darf man denn prinzipiell alle duzen?”
“Nicht ganz. Für mich ist das Du die normale Umgangsform unter Kollegen, die halbwegs auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Es gibt vier Gruppen von Menschen, die ich sieze. Das eine sind die Patienten, und zwar jeder Patient welcher das sechzehnte Lebensjahr vollendet hat, ohne Ausnahme. Das zweite sind Leute, die sich für etwas Besseres halten, und die von dieser Ansicht nicht abhalten möchte, weil ich von ihnen abhängig bin. Also zum Beispiel der Chef. Und die dritte Gruppe sind Leute, die von mir abhängig sind und von denen ich ab und zu möchte, dass sie ohne grosse Diskussion tun, was ich ihnen sage. Das sind zum Beispiel Auszubildende.”
“Und die vierte Gruppe?”
“Das sind die Arschlöcher. Wenn Du jemanden nicht magst, dann bleib mit ihm per Sie. So bleibt Ihr auf Distanz und geht halbwegs anständig miteinander um.”
Kalle hat seinen Kaffee ausgetrunken und steht auf. Sarah lächelt ein wenig unsicher.
“Das war eine schwierige Lektion!” sagt sie.
“Wenn Du Deinen Kaffee ausgetrunken hast, zeige ich Dir das Haus.” sage ich, “das ist nicht ganz so kompliziert!”

Je oller desto doller

“Je älter wir werden, umso glücklicher sind wir” berichtet Focus-Gesundheit. Dies wurde auf der Jahrestagung der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft in Toronto verkündet. Hängt es damit zusammen, dass die verbleibende (kürzere) Lebensdauer sinnvoller und ohne Stress genutzt werden kann? Sollten sich nun die Jüngeren daran endlich mal ein Beispiel nehmen? Hier meine üblichen Top 10 der […]

Artikel von: Monsterdoc

Je oller desto doller

Mehr Bürokratie wagen! – Ausschreibung zum Kafka-Award 2009


Ab sofort nimmt das Bürgerforum für Bürokratie im Alltag Nominierungen für den diesjährigen Kafka-Award entgegen.
Mit dieser weltweit einmaligen Auszeichnung sollen besondere Leistungen auf dem Gebiet der Bürokratie im Gesundheitswesen gewürdigt werden.
Hierzu zählen zum Beispiel ausserordentlich lange, komplizierte oder verschlungene Dienstwege, unübersichtliche Formulare (insbesondere solche, die ausschliesslich handschriftlich auszufüllen sind) oder auch außergewöhnliche Werke in den Disziplinen Qualitätsmanagement, Diagnoseverschlüsselung oder Leistungsvergütung und -Abrechnung.
Das Preisgeld beträgt 10 Euro, welche zweckgebunden für den Ankauf von Büromaterialien (ausgeschlossen elektronische Geräte oder Datenträger – ausdrücklich erlaubt ist hingegen der Ankauf von Exemplaren des Medizynicus-Buches) verwendet werden müssen. Zum Abruf des Preisgeldes ist zwingend das noch zu gestaltende Antragsformular zu verwenden.
Das Bürgerforum für Bürokratie im Alltag sucht übrigens nach weiteren Sponsoren zum Aufstocken des Preisgeldes. Auch Sachspenden (z.b. mechanische Schreibmaschinen, Aktenordner, Bleistiftanspitzer und Rotstifte) sind immer willkommen. Vielleicht findet sich ja auch ein Sponsor zur Ausrichtung einer stilvollen Preisübergabefeier.
Vorschlagsberechtigt sind alle Angestellten in deutschsprachigen Gesundheitssystemen sowie Patienten und alle Menschen, unabhängig von Alter und Geschlecht, welche in irgendeiner Form mit dem Gesundheitswesen in Berührung gekommen sind. Ausgenommen sind lediglich Verwaltungsmitarbeiter.
Nominierungen können ab sofort in unbürokratischer Form als Kommentar zu diesem Beitrag oder per Email eingereicht werden.
Bewerbungen um Aufnahme in die Jury (Vorsitz: Dr. Medizynicus) werden übrigens ebenfalls ab sofort angenommen.

10 medizinische Dinge, die es eigentlich geben sollte

Wie auf Monsterdoc üblich, werden sämtliche Themen mittels Pro und Contra erörtert. So auch bei den medizinischen Dingen, die die Welt nicht braucht, bzw. unbedingt benötigt.

Langhälse: Sind gut zu intubieren

Medikamente ohne Nebenwirkungen: Das wäre ne Sache, kein Beipackzettel in der Packung, ich träume …

Eimervolle Jugendliche oder Erwachsene: … und ich habe keinen Notarztdienst

Notarzteinsätze tagsüber: Ist […]

Artikel von: Monsterdoc

10 medizinische Dinge, die es eigentlich geben sollte

Binsenweisheiten: selbst denken!

Wie wichtig dies ist, sieht man an der aktuellen Schweinegrippendiskussion in den einschlägigen Medien. Wenn es dumm läuft, knocken wir uns im Herbst selbst aus, weil die in Verdachtsfällen vorgesehenen Massnahmen und die damit verbundene Bürokatie in keinem Verhältnis zum eigentlichen Problem stehen. Einen interessanten Einstieg (!) in die Hintergründe bietet das Interview mit Tom […]

Fehlerkultur und nachrichtenarme Zeit

Herr, da war die Not wohl wieder groß: nachrichtenarme Zeit, Sommerloch, der arme Redakteur verdonnert, wörtlich: „Irgend eine Geschichte zu machen. Irgendwas mit Ärzten.” Und, jawoll, Ärzte machen Fehler. Wenn diese beiden Dinge nun zufällig zusammentreffen, wird es gefährlich, denn die sinntragenden Bestandteile „Arzt” und „Fehler” lösen leicht spezifische Schlüsselreize aus.
Und so stand es […]

Unzufriedene Hausärzte: Warum tut Ihr denn nichts?


“Jeder dritte Hausarzt ist unzufrieden!”, meldet die Ärztezeitung (Mittlerweile ist der Artikel allerdings wieder verschwunden.).
An solche Nachrichten sind wir ja gewohnt, fast täglich tönen sie uns aus der ärztlichen Standespresse entgegen und in den Blogs, zum Beispiel beim Landarsch klingt es ja nicht anders.
Die Kollegen sind überlastet, weil die Arbeit immer mehr und das Geld immer weniger wird (von den Kollegen, die sich durch Igel-Quacksalberei eine goldene Nase verdienen, will ich hier nicht reden). Das glaube ich den Kollegen gerne. Und was tun sie?
Sie jammern.
Und beißen die Zähne zusammen und geben weiter fleißig Spritzen und Infusionen, von denen sie wissen, dass sie medizinisch überflüssig sind und noch nicht einmal Geld bringen. Sie machen weiter nächtliche Hausbesuche obwohl auch die nicht mehr bezahlt werden und es dem Patienten nicht schlechter ginge, wenn er für seine Rückenschmerzen nachts erst einmal eine Tablette einwerfen und dann nächsten Morgen in die Praxis kommen würden.
Aber der Herr Doktor ist ja in den letzten zwanzig Jahren immer brav nachts rausgekommen. Und so ist es halt bequemer. Zumindest für den Patienten. Für den Arzt weniger. Aber der beißt die Zähne zusammen und kommt trotzdem. Warum?
Aus Angst vor dem Kadi? Erzählt mir nix, Kollegen! Mit der – gut dokumentierten – Aufforderung: “…und wenn es nicht besser wird, gehen Sie bitte sofort ins Krankenhaus oder rufen den Notarzt!” seid Ihr immer aus dem Schneider.
Also ist es echte, ernst gemeinte Sorge um den Patienten, Gutmenschentum, Helfersyndrom, oder wie auch immer man es nennen darf?
Das spricht für Euch, Kollegen, Ihr seid super, toll, Spitze! Aber dann jammert gefälligst nicht!
Denn merke: Ihr seid nur dann gut, wenn es Euch selbst auch gut geht.

Guten Tag, ich bin die Neue!


Seit Wochen geht das Gerücht um: Zum Monatsanfang kriegen wir eine neue Kollegin. Eine ganz Junge, frisch von der Uni.
“Hat sie schon jemand gesehen?”
Kollege X. war zufällig gerade im Lande, als der Chef sie nach dem Vorstellungsgespräch durchs Haus geführt hat.
“Und, ist sie hübsch?”
“Kann sie am zwanzigsten den Dienst übernehmen?”
“Du Mörder! Wir können sie doch nicht nach knapp drei Wochen allein auf Dienste schicken!”
“…na, wenn sie im PJ fit war…”
“Du kannst froh sein, wenn sie Blut abnehmen kann!”
“Hauptsache, sie kommt überhaupt!”
Der Monatserste kam und… keine neue Kollegin.
“…sie wird doch wohl nicht durchs Examen gefallen sein?”
Chef schwieg sich aus.
Auch am Dienstag war sie nicht da.
“Doch, sie kommt! Ganz bestimmt.”
Aber wann?
Heute war sie dann endlich da.
“Ein richtiger Mäuschen-Typ!” zischt Kollege Kalle mir in der Frühbesprechung zu bevor er sein breitestes Lächeln aufsetzt und ihr seine Pranke entgegenstreckt.
Dann trifft mich der Blick des Chefs.
“Wären Sie so nett, der neuen Kollegin ein wenig behilflich zu sein?”
Aber gerne. Schaun mer mal.
Waldi winselt momentan nur noch ganz leise und die Kopfschmerzen und das Kratzen im Hals sind auch etwas erträglicher geworden.

nie fragen fragen

wichtigste erziehungsregel: stell deinem kind keine entscheidungsfragen.
„na, denni-robin-luca, sollen wir heute noch eine impfung machen?“
„komm, rosa-lisa-susa, jetzt ziehen wir noch das t-shirt aus, ja? damit dich der dokter untersuchen kann, ok?“
„magst nicht guten tag sagen, richard-louis-frank?“
„gell, jetzt darf dich der dokter anschauen, okee, lilli-maja-suri?“
never. ever. denn darauf gibts immer nur eine antwort: nein.
besser:
„so, denni-robin-luca, jetzt […]

10 medizinische Dinge, die es eigentlich nicht geben dürfte

In Anlehnung an den Artikel von Prinzzess (via MC Winkel) möchte ich hier einmal beschreiben, was es medizinisch gesehen einfach gar nicht geben sollte.

Kurzhälse: Die sind so schlecht zu intubieren.

Paradoxe Reaktionen auf Diazepam: Da will man Menschen etwas ruhiger stellen, dann drehen die plötzlich im Gegenteil erst so richtig auf. Merke: Auch hagere Grossmütterchen können […]

Artikel von: Monsterdoc

10 medizinische Dinge, die es eigentlich nicht geben dürfte

Selbsthilfegruppen in 3D Virtual Worlds – Web 3D im health care?

Unter dem Titel: „3D Virtual Worlds for Health and Healthcare“ ist eine englisch sprachige Arbeit erschienen, die das Verhalten in Selbsthilfegruppen im sog. Web 3D untersucht.
Selbsthilfegruppen sind laut Wikipedia :
Selbsthilfegruppen sind selbstorganisierte Zusammenschlüsse von Menschen, die ein gleiches Problem oder Anliegen haben und gemeinsam etwas dagegen bzw. dafür unternehmen möchten. Typische Probleme sind etwa der […]

Ein Service für Journalisten: das ärztliche Expertenverzeichnis

Aus meiner Tätigkeit als Journalist weiß ich noch um die Bredouille, wenn kurz vor Schluss doch noch ein Artikel ausgetauscht wird und für den aktuellen Bericht noch schnell ein Experte für ein Statement ´ran muss. Natürlich baut sich jeder Journalist in seiner Laufbahn ein Netz an Kontakten auf. Aber nicht immer ist in dieser Liste […]

Nach dem Dienst nach Hause gehen…


…darf man eigentlich um neun Uhr früh oder so. Oder so. Oder so heißt, kann manchmal auch ein wenig später werden. Oder früher, rein theorethisch, was aber sehr theoretisch ist.
Also gut.
Wie war’s denn überhaupt?
Ach, eigentlich Okay, danke der Nachfrage. Das Übliche halt: Verdacht auf Herzinfarkt, der wie fast immer zum Glück rasch ausgeschlossen werden kann, aber Patient bleibt natürlich zur Überwachung und weiteren Diagnostik erstmal über Nacht. Leichtes Halskratzen, nicht beim Patienten sondern bei Medizynicus. Verdacht auf Schlaganfall bei einer Siebenundachtzigjährigen was auch etwas mit Exsikkose (Flüssigkeitsmangel) und sommerlicher Witterung zu tun haben kann. Orthostatischer Kollaps bei einer zwanzigjährigen, was auch mit Trennung vom Freund in Verbindung mit drei Baccardi-Cola zu tun haben kann. Kopfschmerzen, nicht bei der Patientin, sondern bei Medizynicus.
Um dreiundzwanzig Uhr dreißig hat Waldi mal gebellt, hat dann aber bald wieder Ruhe gegeben, denn Medizynicus konnte ein paar Stunden schlafen, bis zur nächsten Zeh-Zwo-Intox und dann um halb vier noch einem Bin-mit-dem-Fuß-umgeknickt-schon-gestern-Nachmittag-aber-wollte-nicht-zum-Arzt-aber-jetzt-tuts-immer-noch-weh. Der Fuß war OK.
Ja, und jetzt hätte ich eigentlich Feierabend… mal schnell um die Ecke schauen, nach links und nach rechts, keiner da, also nix wie los, durchs Treppenhaus sprinten und raus.
Aber vorher noch zwei Tabletten Paracetamol stibitzt weil die Kopfschmerzen sind immer noch da und Waldi bellt jetzt ziemlich laut.

Ghostwriter im Dienste der Pharmaindustrie


Also gut Leute, ich oute mich mal wieder. Ich bin Schulmediziner, durch und durch. Religion und Glaube mögen im Privatleben ihren Platz haben – ich achte die religiösen Gefühle eines jeden Menschen – aber in der Medizin zählt für mich allein das, was wissenschaftlich bewiesen oder zumindest beweisbar ist.
Obskure Wunderheilmethoden kommen mir nur dann in die Tüte, wenn ich sie selbst erpfuscht…. äh, erfunden habe.
Aber wie funktioniert denn nun eigentlich die Wissenschaft?
Es gibt bestimmte, allgemein anerkannte Kriterien, wie eine gute klinische Studie aussehen sollte. Diese Kriterien sind nicht idiotensicher: Man braucht ein gewisses “Auge” und eine gewisse Erfahrung, um eine wissenschaftliche Studie bewerten und den Wert richtig einschätzen zu können.
Wer etwas erforscht hat, will seine Ergebnisse in der Regel veröffentlichen, und zwar idealerweise in einer (zumindest in Insider-Kreisen) möglichst bekannten und prestigeträchtigen Zeitschrift. Nun hat auch der Wissenschaftsbetrieb seine Rituale, eines davon ist der berühmt-berüchtigte: “Peer-Review”: Die eingereichten Manuskripte werden aber vor der Veröffentlichung von mehreren Kollegen gelesen und bewertet.
So ist eine gewisse Kontrolle gewährleistet. Aber diese Kontrolle ist nicht unfehlbar.
Denn auch wissenschaftliche Fachzeitschriften – und die dahinter stehenden Verlage – sind Wirtschaftsunternehmen. Sie leben, wie jede andere Zeitschrift auch vom Geld der Inserenten. Das ist nun leider oft die Pharma-Industrie. Und die wollen ihre neuen Produkte vermarkten.
Die Industrie hat Geld: Sie kaufen nicht nur Anzeigen, sondern ganze Zeitschriften, welche auf den ersten Blick wie seriöse Fachzeitschriften wirken, in Wirklichkeit aber verkappte Werbepostillen sind.
Und die PR-Abteilungen jener Konzerne schreiben Artikel, welche auf den ersten Blick recht wissenschaftlich daherkommen, aber in Wirklichkeit ebenfalls nichts anderes sind als etwas kompliziert geschriebene Reklametexte. Das wäre ja noch halb so wild. Aber nun jubelt man diese Texte renomierten Wissenschaftlern unter, welche (vermutlich gegen angemessene Bezahlung) diese Machwerke unter ihrem – renomierten – Namen in – renomierten – Fachzeitschriften unterbringen.
Für Otto-Normalleser Medizynicus wirkt das erst einmal sehr wissenschaftlich und glaubwürdig. Aber auch in der Wissenschaft ist eben nicht alles Gold, was glänzt…

Zum Umgang mit Pharmavertretern

Wer als junger Assistent seine erste Stelle angetreten hat, wird schnell merken, dass nicht nur Chef, Oberarzt, Station, Patienten und Angehörige einen dicken Kuchen von seiner knapp bemessenen Zeit abhaben wollen. Da ist auch noch die Gruppe der Vertreter der unterschiedlichen Pharmafirmen, die mit unterschiedlichen Strategien um ein Plauderstündchen bitten. Die einen sprechen einfach die […]

Dr. Kunze hört (nicht) auf 14

August 2009
Hausarzt Dr. Kunze ganz privat
Mitleidend betrachtete Hausarzt Dr. med. Anselm Kunze seine Frau. Versonnen streichelte er ihr über die blau verfärbten Zehen. Dann, als wollte er sich selbst aus einer Trance wecken, klopfte er ihr vorsichtig auf den Gipsverband und sagte:
„Das wird schon wieder. Sei froh, dass es der vierte Mittelfußknochen ist und nicht der fünfte. Das wäre schlimmer, und es würde länger dauern, bis du den Fuß wieder belasten könntest.“
„Tröstest du so deine Patienten auch? – ‚Das wird schon wieder!’ Oder hast du noch eine andere Empfehlung? Vielleicht etwas Medizinisches? Vielleicht etwas gegen die Schmerzen?“
Frau Kunze war zuletzt etwas ungnädig. Sie war vier Tage zuvor die Kellertreppe hinuntergestürzt. Der Unfall war erstaunlich glimpflich verlaufen, bis eben auf den vierten Mittelfußknochen links, der war gebrochen. Der Bruch stand gut, trotzdem brauchte der Fuß Schonung. Ruhe und Geduld waren aber nicht gerade die Stärken seiner Gattin.
Anselm  Kunze brach eine Fertigspritze aus der Verpackung, zog den Gummipfropfen von der Kanüle und hielt die Spritze gegen das Licht.
„Doch, doch. Ich empfehle meinen Patienten eine Vorsorge gegen Thrombose. Schieb‘ bitte mal deinen Pullover und dein Unterhemd hoch.“
Die Frau des Hausarztes tat dies widerwillig und stöhnte kurz auf, als ihr Mann routiniert die Injektion in die Bauchhaut setzte.
„So, das hätten wir. Siehst du, war doch gar nicht schlimm.“
„Für dich nicht.“
Anselm Kunze widersprach nicht und erwähnte auch nicht, dass er jetzt gern an der Stelle seiner Frau sein würde. Liegen müssen, nichts tun dürfen, ein gutes Buch zur Hand nehmen, umsorgt werden, das würde er sich wünschen. Aber so etwas durfte er nicht einmal im Scherz erwähnen. Seine Frau war ein Unruhegeist, der erzwungene Untätigkeit hasste. Also betupfte er die Einstichstelle, verzichtete auf ein Pflaster und brachte die leere Spritze in die Küche.
„Der Müll muss unbedingt noch in die Tonne. Morgen kommt die Müllabfuhr.“
Freitags? Seit wann kam die Müllabfuhr freitags? Kam die nicht immer dienstags? Noch bevor er sich selbst Einhalt gebieten konnte, war die Frage gestellt. Ein Fehler.
„Da kannst du mal sehen, wie wenig du dich um solche Sachen kümmerst. Dienstags, dass ich nicht lache! Das ist Jahre her! Außerdem haben wir einen Abfuhrkalender. Aber der Herr weiß das natürlich nicht! Woher auch? Bringt ja auch nie die Tonne an die Straße. Apropos: Es reicht natürlich nicht, den Abfall aus der Küche in die Tonne zu stecken, die Tonne gehört auch an die Straße. Außerdem würde ich dir raten, heute schon für das Wochenende einzukaufen, morgen und samstags ist es immer so voll.“
Ans Einkaufen hatte er noch gar nicht gedacht. Aber Recht hatte sie. Er konnte ja wohl schlecht seine Frau loshumpeln lassen. Seinen pünktlichen Feierabend hatte er sich anders vorgestellt. Einkaufen war nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung und das wusste seine Frau. Außerdem konnte sie seine Gedanken lesen.
„Nächste Woche erledigt das Frau Suhrmann. Aber diese Woche hat sie noch keine Zeit. Einmal wirst du das doch wohl überstehen.“
Anselm Kunze holte sich einen Zettel. Nicht, dass das unbedingt notwendig war, die meisten Dinge hätte er auch so nicht vergessen, seit er mittels Gedächtnistraining ein paar Tricks gelernt hatte. Aber hier und heute kam es nicht auf die meisten Dinge an, sondern auf alle. Ihm stand nicht der Sinn nach einem Streit um vergessene Butter oder vergessenen Senf.
„Was brauchen wir denn?“
Wieder war die Frage schneller draußen, als ihm lieb war. Aber es war zu spät.
„Vielleicht hilft ein Blick in die Küche, insbesondere in den Kühlschrank. Um alles muss man sich alleine kümmern.“
Der gescholtene Hausarzt und Ehemann sparte sich den Kommentar, dass er sich um die ärztliche Führung seiner Patienten auch alleine kümmerte, in der Praxis gab es ja keine Alternative. Außerdem war es müßig, in diesem Augenblick über Aufgabenverteilung zu diskutieren.
„Und denk‘ dran, dass nachher dein Sohn kommt und übers Wochenende bleibt. Da brauchen wir entsprechend mehr.“
Dein Sohn. Wenn seine Frau so redete, war sie wirklich übler Laune. Schade, dass nicht Karin, ihre Tochter, zu Besuch kam. Die hätte ihm den Einkauf bestimmt abgenommen. Aber Karin war in England und würde sie frühestens in zwei Wochen besuchen.
Dr. Kunze öffnete den Kühlschrank und blickte auf eine Weise hinein, als müsste er ein Rätsel lösen, um an die entscheidende Information zu kommen. Er riss sich zusammen. Butter war da, Milch war da, Käse auch, vielleicht fehlten ein paar Joghurts und ein bisschen Wurst. Er würde einfach losfahren und sich im Supermarkt inspirieren lassen.
Aber da hatte er sich getäuscht. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, reichte ihm seine Frau einen Zettel.
„Wir brauchen Brot, Joghurt und Wurst. Butter, Milch und Käse reichen auch nicht.“
Er kam sich vor wie ein Kind. Aber er wusste sich zu wehren.
„Du sollst den Fuß hochlegen. Wenn er so hängt, schwillt er noch mehr an. Und nicht auftreten, hörst du?“
„Ja, ja, schon gut. Ich bin nicht deine Patientin.“
„So? Wessen denn?“
„In allererster Linie bin ich deine Frau. Und jetzt beeil dich, der Metzger macht um sechs zu, die Bäckerei um sieben. Der Supermarkt  hat länger auf.“
Ach, herrje. Nicht ein Geschäft, sondern drei sollte er aufsuchen. Das wurde ja lustig. Dr. med. Anselm Kunze fragte sich langsam, ob es eine gute Idee war, für den nächsten Tag aus Rücksichtnahme auf seine Frau die Nachmittagssprechstunde zu streichen. Sein Leben war in der Praxis im Moment sicher einfacher als zu Hause. Die Arzthelferinnen hörten auf seine Anweisungen, meistens jedenfalls. Die Patienten waren ihm ergeben, die meisten jedenfalls. Und was er sagte, wurde gemacht, so nahm er zumindest an.

Als Dr. Kunze nach knapp zwei Stunden erschöpft vom Einkauf zurückkehrte, war sein Sohn bereits eingetroffen. Der Vater freute sich, gerade weil er wusste, wie schwer es für Michael war, sich in der Firma loszueisen. Anselm Kunze hatte zwar nicht ganz verstanden, was sein Sohn genau tat, aber es war irgendein verantwortungsvoller Job im Softwarebereich der Firma.
Sie unterhielten sich eine Weile zu dritt, und Michael erzählte, dass es Corinna zurzeit nicht besonders gut gehe. Die Schwiegertochter hatte ein Schilddrüsenproblem und der Vater bot dem Sohn an, sich darum zu kümmern.
„Danke, Papa. Aber Corinna ist bei einem Spezialisten.“
Michael meinte es sicher nicht böse und war sich dessen nicht bewusst, was er gesagt hatte. Er plauderte auch schon weiter ungezwungen mit seiner Mutter, aber Anselm Kunze hatte einen kleinen Stich verspürt. Lag es an seinem Alter, dass sein Rat nicht erwünscht war, dass er jetzt erst von vollendeten Tatsachen hörte? Seine Schwiegertochter war krank, und er, der Schwiegervater, wusste nichts davon. Sie war zu einem Spezialisten gegangen und der behandelte sie jetzt. Der Arzt „im eigenen Hause“ war nicht mehr gefragt.
Das Telefon riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Karin war am Apparat. Sie wollte hören, wie es ihrer Mutter ging. Außerdem hatte sie eine Überraschung auf Lager.
„Mutti, stell‘ den Apparat mal auf laut, dass alle mithören können.“
Nach einer Kunstpause fuhr Karin fort.
„Ich wollte es euch eigentlich persönlich sagen, aber meine Zeit hier in England verlängert sich noch um ein paar Wochen.“
Anselm Kunze spürte einen Stich in der Magengrube. Jetzt kommt’s, dachte er. Apropos Alter, dachte er.
„Ihr werdet Großeltern! In einem halben Jahr ist es soweit.“
Die Freude war groß. Alle redeten durcheinander. Auch Anselm Kunze freute sich – aufrichtig. Aber das Ganze hatte auch etwas von Abschied. Er unterdrückte die Idee, Karin eine Sonder-Ultraschalluntersuchung in seiner Praxis anzubieten. Er fürchtete die Abfuhr, weil der „Spezialist“ sie schon untersucht hatte. So war das Leben.
Das Telefonat wurde beendet und Michael trug sein Gepäck in sein altes Zimmer.
„Anselm, wärst du so lieb und holst mir ein Kissen für mein Bein?“
Seine Frau sah ihn liebevoll an, strich ihm über die Wange, zog ihn zu sich hinab und küsste ihn auf den Mund.
„Du Armer.“
Er sah sie überrascht an und wollte eben fragen, was sie meinte. Aber dann verstand er auch so, dass sie die ganze Zeit über in seinen Gedanken las wie in einem offenen Buch.

In der nächsten Ausgabe von Dr. Kunze hört (nicht) auf  erfährt der Leser, warum der Einkauf den Hausarzt so erschöpft hat.

Krankenkassenbewertung

Ärzte auf zahlreichen Portalen bewerten ist in (Bewertungsportal für Ärzte). Hingegen neu ist eine Krankenkassenbewertung. Der Allgemeinarzt Dr.Norbert Scholz initiierte Krankenkasssenbewertung.net. Welche Punkte gibt es hierbei zu beachten?Die Bewertung für eine der aufgelisteten Krankenkassen ist auf diesem neuen Portal unbürokratisch möglich. Man hat die Möglichkeit als Arzt bzw. medizinischer Leistungserbringer, als Versicherter oder als Angehöriger […]

Artikel von: Monsterdoc

Krankenkassenbewertung

Darf ich vorstellen? Waldi, mein innerer Sch….


Dies ist nun schon der dritte von diesen Tagen: der dritte Tag in Folge. Ein Tag von diesen Tagen. Der Anblick jenes mächtigen Gebäudes am Rande der Innenstadt von Bad Dingenskirchen verursacht eine leichte Übelkeit, welche um so stärker wird, je mehr ich mich diesem Gebäude nähere und beim Durchschreiten des Personaleinganges in akuten Würgereiz übergeht, was nicht nur an der Zigarettenqualmqolke der quarzenden Kollegen liegt.
Ist es der Gedanke an die Visage des Chefs, welcher aus irgendwelchen Gründen seit letzter Woche unausstehlich ist? Ist es der Gedanke daran, dass bedingt durch Urlaub und Krankheit die Personaldecke derzeit so dünn ist wie schon lange nicht mehr? Und was ist mit diesem Kratzen im Hals, dem leichten Hustenschmerz, Gliederschmerz und Müdigkeit… ob das die Schweinegrippe ist? Nein, ein Arzt wird nicht krank! Ärztekörper sind per Definition immun, resistent und aus Stahl konstruiert.
Nein, es ist Waldi.
Darf ich vorstellen?
Waldi ist ein Geschöpf mit struppigem braunen Fell, kurzen Beinchen, Dackelschlappohren und Wedelschwanz. Und er ist immer bei mir, vor allem und gerade im Arztzimmer von Station Zwo. Waldi ist nämlich kein gewöhnlicher Dackel, er ist mein ganz persönlicher innerer Schweinehund.
So, aber jetzt Husch-Husch ins Körbchen!
Heute habe ich nämlich Dienst.
Und Dienst im Sommer, das heisst Kreisslaufkollaps, Grillunfälle, Sportverletzungen und die unvermeidlichen Zeh-Zwo-Intoxikationen.

Server Krankheiten

Heute hatte ich die grosse Ehre mit Monsterdoc auf einen neuen Server umzuziehen. Es ist natürlich alles schiefgelaufen, was nur konnte. Fakt ist: Die Beiträge und Kommentare der letzten drei Wochen sind im Nichts verschwunden. Tut mir Leid, entschuldigung vielmals. Bitte kommentiert weiter so fleissig, das hält diesen Arzt Blog am Laufen. Ich werde mich […]

Artikel von: Monsterdoc

Server Krankheiten

Der weltbeste Blogartikel aller Zeiten


…ist natürlich die Herz-Schmerz-Liebes-oder-auch-nicht-Geschichte zwischen dem ehrlichen, anständigen, kompetenten und allseits beliebten Herrn Dr. Medizynicus und seiner schönen Patientin, der Stewardess D..
Größenwahnsinnig geworden?
Nee, nur ne neue Aktion, auf welche mich der gute Monsterdoc aufmerksam gemacht hat. Aber die Idee stammt nicht von ihm, sondern vom Meinungs-Blog.
Und, hinter vorgehaltener Hand, geht es natürlich darum, ein wenig Reklame zu machen, für sich und für seine Blogger-Kollegen.
Darum soll man auch mindestens zwei andere weltbeste Artikel aus anderen Blogs nennen. Da fällt mir die Auswahl gar nicht leicht. Aber gut. Einmal was witziges und einmal was Ernstes:

Regen. Regen. Regen.


Wecker düdelt. Wecker totmachen. Trotzdem aufstehn. Duschen. Immer noch Regen. Also gut, machenwirunsmalaufdenweg. Guten Morgen, Ihr Hackfressen und Gipsgesichter, was Ihr mich alle mal könnt habe ich Euch ja schon gestern nicht gesagt.
Kaffee?
Isnichtheute.
Böser Anfang!
Warum sind eigentlich all die netten Kollegen gerade in Urlaub?
Blutabnehmen.
Wer hat denn die “Kontrolle” bei Herrn T. angesetzt? Ich war’s nicht!
Herr T. ist ein Bündel aus Haut und Knochen und hat völlig beschissene Venen. Den muss man nun wirklich nicht alle paar Tage quälen nur um nachzuschaun ob das Kalium immer noch zu niedrig ist.
Er kann einem leid tun: ein fünfundachtzigjähriges, völlig dementes, Männchen, Diagnose AZ-Verschlechterung bei undgefähr achtundsiebzig Grunderkrankungen, internistisches Polytrauma sozusagen, will sagen er hat einfach zu Hause niemanden, der sich um ihn kümmert.
Ich schau aus dem Fenster.
Da regnets immer noch.
Und immer noch kein Kaffee.
Und jetzt muss ich runter zur Besprechung.

Nominiert als weltbester Blogartikel aller Zeiten

Grössenwahnsinnig geworden? Nee, ich möchte hiermit nur auf eine interessante Blogaktion von Matthias vom Meinungs-Blog hinweisen. Hiermit rufe ich also alle medizinischen Blogger zur Teilnahme auf. Und das geht so.

Schreibe in Deinem eigenen Blog einen Artikel, am besten mit der gleichen Überschrift. Verlinke diesen Artikel hierher.
Stelle Deinen eigenen “weltbesten Blogartikel aller Zeiten” vor.
Stelle mindestens zwei […]

Post from: Monsterdoc

Gehalt Assistenzarzt (…das ist einer meiner Top-Suchbegriffe, warum auch immer)


So, liebe Leute: Den einen oder anderen von Euch verschlägt die Suche nach der Höhe des Gehaltes für Assistenzärzte/innen auf diese Seite.
Dann wird’s also Zeit, dass Onkel Medizynicus Euch mal ein paar Worte darüber erzählt:
Seitdem der Marburger Bund seine Gewerkschaftsfunktion in den letzten Jahren endlich richtig ernst nimmt, hat er eine Reihe von Tarifverträgen mit verschiedenen Krankenhausträgern geschlossen, zum Beispiel für Ärzte/innen in kommunalen Krankenhäusern.
Dort sind natürlich Brutto-Gehälter angegeben. Wieviel da letztendlich netto übrigbleibt, läßt sich mit Hilfe eines Brutto-Netto-Rechners leicht ausrechnen.
Ein/e unverheirateter Berufsanfänger/in sollte am Monatsende so seine zweitausend Euro auf dem Konto haben.
Nun liegt der Teufel bekanntlich im Detail, und gewisse Details im Kleingedruckten können leicht ein paar hundert Euro monatlich im Portmonnee ausmachen:

  • Wie werden die Dienste vergütet? Werden sie in Freizeit abgegolten (so sollte es sein! Dann aber auch bitte konsequent!) oder ausbezahlt? Was ist mit anderen Überstunden?
  • Werden Kurse und Fortbildungsveranstaltungen bezahlt? Bis zu welcher Höhe?
  • Gibt es eine günstige (oder sogar kostenlose) Unterkunft / Zimmer / Appartment? Fragen lohnt sich!
  • Ist vielleicht das eine oder andere “Extra” drin wie z.B. Umzugskosten? Fragen lohnt sich auf jeden Fall! Das gilt übrigens auch für Reisekostenerstattung zum Bewerbungsgespräch, zwar sind die Krankenhäuser hier traditionell immer knickerig gewesen, aber bei der derzeitigen Stellensituation ist der Bewerber König!

Vorsicht ist übrigens geboten, wenn ein findiger Personaler Euch einen “Haustarif” andrehen will, vor allem wenn da das Wort “leistungsabhängig” drin vorkommt. Einige Krankenhäuser stellen ihr Personal inzwischen auch über windige Konstrukte von hausinternen Leiharbeitsfirmen ein (Das nennt sich dann: “Krankenhaus-Service-GmbH” oder “Personaldienstleistungsgesellschaft Krankenhaus XYZ”). Wenn möglich: Finger weg!
Auf sehr dünnem Eis bewegt Ihr Euch, wenn Ihr frisch aus dem Ausland kommt und Eure Approbation gewissen Beschränkungen unterliegt. Es gibt Personaler, welche Eure Unerfahrenheit gnadenlos ausnutzen!
Eine Mitgliedschaft im Marburger Bund macht sich da bald bezahlt.

Blogroll Update (8)


An dieser Stelle einen Gruß an Psychodoctrix, “irre Ärztin”, welche vom 16.6. dieses Jahres an über ihren “Alltag im Irrenhaus” bloggt.
Okay, wir haben’s kapiert: Psychodoctrix ist Psychiaterin, genaugenommen Kinder- und Jugendpsychiaterin und arbeitet in einer Tagesklinik. Nebenbei ist sie noch Mutter einer kleinen Tochter.
Ach ja… und die Erkenntnis, dass man in einer Kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik einen erheblichen Teil seiner Zeit mit Carcassone- und Memoryspielen verbringt war mir wirklich neu! :-)

Who is Who im OP: der Anästhesist


Wie schon an anderer Stelle erwähnt, basiert der Text auf einer (leider im Datennirvana verschollenen) Veröffentlichung der “Hypnosekröte“, von mir stammen lediglich die zeichnerische Umsetzung und einige kleinere Ergänzungen. “Monsterdoc” hat auch etwas sehr schönes dazu geschrieben.

Allgemeines:
Bester Freund des Patienten, denn er sorgt für Schmerzfreiheit und süße Träume. Auch “Gasmann” genannt.
Natürlicher Feind des Chirurgen – […]