Web-Adress-Buch: Orientierung im Online-Dschungel

Für internetaffine Menschen nimmt das Web-Adress-Buch mittlerweile den Rang eines Klassikers ein. Auch die 13. Auflage bietet wie gewohnt einen systematischen Überblick über qualitativ hochwertige Webseiten im deutschsprachigen Raum. Google und Co. ist dieses Buch oftmals dadurch überlegen, dass auch in den Suchmaschinen schlechter platzierte, aber empfehlenswerte Seiten schnell und einfach zu finden sind. […]

Augenblicke

Heute Morgen – ich war nach Dienst noch gar nicht richtig wach und trank meinen ersten Kaffee mit meinem weltbesten Kollegen noch vor der Frühbesprechung. Der Rettungsstellen-Funker geht. Gnah. Ich rufe zurück. Der Pfleger am Telefon klingt irgendwie komisch. Er sagt eigentlich nur “Komm mal eher bald”, aber das in einem Tonfall, der mich irgendwie […]

Frau Dr. Merkel fragt ihren Hausarzt


Bundeskanzlerin Angela Merkel will in den nächsten Tagen ihren Hausarzt fragen, ob sie sich gegen Schweinegrippe impfen lassen soll.
Angela_Merkel (Bild von א (Aleph), http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/)

Empfiehlt der Hausarzt eine Impfung, dann will Frau Dr. Merkel den Impfstoff Pandemrix® der Firma GlaxoSmithKline bevorzugen. Pandemrix, das ist der Schweinegripeimpfstoff fürs Volk, während für die Bundeswehr und alle Angestellten des Bundes der Impfstoff Cellvatan® von Baxter vorgesehen ist.

Bundesregierung und Soldaten bevorzugt?

Ist Cellavtan wirklich besser verträglich als Pandemrix? Wohl kaum, sagt das pharmakritische Arzneitelegramm.

Cellvatan ist ein so genannter Ganzvirusimpfstoff. Das Arzneitelegramm meint hierzu: „Das Prinzip der Ganzvirus-Impfstoffe wurde wegen einer hohen Rate an unerwünschten Wirkungen schon vor Jahrzehnten durch die besser verträglichen Spaltimpfstoffe ersetzt.“

Also doch lieber der Volksimpfstoff Pandemrix? Nein, lieber nicht! Der Verstärkerstoff, das sogenannte „Adjuvans“ in Pandemrix ist schlecht untersucht, die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat sich gegen die Streckung der Schweinegrippeimpfungen mit diesem Hilfsmittel ausgesprochen.

Wir wägen ab: An Schweinegrippe erkrankten in Deutschland bisher weit über 20.000 Menschen. Gestorben ist eine Hochrisikopatientin in Essen. Die Risiken der Impfstoffe, die in Deutschland zu haben sind, sind unbekannt. Sind die Risiken der Impfung vielleicht größer als die Risiken der Schweinegrippe?

Machen Sie es wie Frau Dr. Merkel: Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob Sie sich impfen lassen sollen. Vielleicht ist in manchen Fällen eine Impfung sinnvoll, generell scheint eine gewisse Zurückhaltung empfehlenswert.

Quellen

Deutsches Ärzteblatt: „Schweinegrippe-Impfstoff wird ausgeliefert“

Der doctr.com TV-Tip: Von Strumpfhosen und Medikamenten

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Meine Mutter hat mir mal eine Geschichte über Strumpfhosen erzählt- ob Sie stimmt, weiß ich nicht-(Sie können ruhig weiterlesen, der Bogen kommt gleich) – Sie ging jedenfalls so: Ein Strumpfhosenfabrikant wollte Nylons auf den Markt bringen, die keine Laufmaschen ziehen… Bevor er dies jedoch umsetzen konnte, wurde es ihm verboten (wie auch immer…), da laufmaschensichere Strumpfhosen den gesamten Strumpfhosenmarkt zum Zusammenfall gebracht hätten. Warum ich das erzähle? Das Strumpfhosenbeispiel ist nicht das einzige, in dem eine nützliche Erfindung zugunsten der Wirtschaft zurückgehalten wird. Solange es nur um Strumfhosen geht, verpufft der Skandal auch schnell wieder. Wenn es statt Laufmaschen jedoch um die Gesundheit von Menschen geht, sollte das anders aussehen. Denn auch hier lässt das Profitstreben absurde Triebe sprießen, wie ein heute Abend im Ersten gesendeter Beitrag zeigen wird:

Heilung unerwünscht . Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern

Montag, 19. Oktober 2009, 21.00 Uhr im Ersten

Der Film "Heilung unerwünscht" wird am 30. November 2009 um 22.00 Uhr im WDR Fernsehen in der Reihe "die story" wiederholt.

Quellen:

Tip via www.twitter.com/netdoktor

www.daserste.de

Zweiklassenimpfung wird zur Realität

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Wie vor einiger Zeit in einem unserer Blogbeiträge schon berichtet, wurde damals die bevorzugte Impfung des Regierungsapparats schon heiss diskutiert. Aber es kommt noch besser. Die Bundesregierung will nun Spitzenbeamte und Politiker mit einem alternativen Schweinegrippe-Impfstoff versorgen. Das Vakzin enthält keine umstrittenen Zusatzstoffe – im Gegensatz zum Impfstoff für den Rest der Bevölkerung. Die Zweiklassenmedizin wird nun Realität. Dies führt nun zu einer öffentlichen Diskussion über die Zusammensetzung des Impfstoffs, für die demnächst anlaufende Schweinegrippeimpfung.
Die geplante Impfpraxis wird auch von führenden Medizinern missbilligt. Der Chef des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit an der Universität Bonn, Martin Exner, sagt dazu, dass insbesondere die Politiker diejenigen sein müssten, die das, was sie empfehlen, auch für sich selbst in Anspruch nehmen. Für den Virologe Alexander Kekulé von der Uniklinik Halle ist die Tatsache, dass die Mitglieder der Bundesregierung und der Behörden offenbar einen anderen Impfstoff bekommen sollen, ein Skandal.

Quelle:

SpiegelOnline: Sozialverbände und Mediziner rügen Zweiklassen-Impfung

SpiegelOnline: Kanzlerin und Minister sollen speziellen Impfstoff erhalten

BerlinerMorgenpost: Zwei-Klassen-Impfung ist ein verheerendes Signal

Vorsicht Carotis-Stenose!

Der heutige Artikel könnte ebensogut Teil 3a der Mini-Serie Wer fängt an? sein. Am Ende dieser Zeilen wird der Leser merken, dass der Aufruf zur Vorsicht im Titel ganz anders gemeint ist, als er sich auf den ersten Blick anhören mag. Gemeint ist jedenfalls nicht der ängstlich-besorgte Aufruf eines Hausarztes wegen einer generell schweren Erkrankung.
Für alle Laien: Eine Carotis-Stenose ist eine Verengung der Halsschlagader. Ähnlich wie bei einem Herzkranzgefäß wird der Grad einer Stenose in Prozent gemessen. Ist eine Stenose fünfzig prozentig, bedeutet das, es fließt nur noch halb so viel Blut wie einmal vorgesehen durch dieses Gefäß.
Carotis = vordere Halsschlagader
Es gibt zwei vordere Halsschlagadern, auf jeder Seite unseres Halses eine. Sie teilen sich auf in wiederum zwei Teile - einen äußeren und einen inneren. Der äußere Teil sorgt für die Blutversorgung der äußeren Anteile unseres Kopfes, der zweite Teil, der innere (Carotis interna), versorgt große Teile unseres Gehirnes mit Blut. Um diesen Teil geht es, wenn man sich um den Durchfluss der Carotis sorgt. Eine 100%ige Stenose wäre somit eine Katastrophe?! Weil kein Tropfen Blut auf der vollkommen verstopften Seite mehr fließt? Massiver Schlaganfall wäre die Folge. Denkt man.
Tatsächlich gibt es 100%ige Carotis-Stenosen. Man könnte ja meinen, die Betroffenen wären alle sofort tot, schließlich wäre theoretisch ein sehr großer Teil einer Hirnhälfte ohne Blutversorgung. Aber es gibt nicht nur 100%ige Stenose, sie machen nicht einmal unbedingt Symptome (überrascht?). Und wenn sie keine Symptome machen, müssen sie nicht operiert werden (noch überraschter?). Sie sollten sogar nicht operiert werden, weil Patienten mit 100%ige Stenosen der Carotis ohne Krankheitssymptome statistisch gesehen nicht von einer Operation profitieren, die OP andererseits aber immer Risiken birgt (perplex?).
Verstehen Sie jetzt, warum dieser Artikel Teil 3a von Wer fängt an? sein könnte?
Kollateralen sind des Rätsels Lösung
Da ist also unsere größte Hirnschlagader unter Umständen vollständig verstopft und nichts passiert. Wie kann das sein. Das Schlagwort lautet Kollateralen, auf Deutsch: Seitenäste, Umgehungen.
Eine ausgeprägte Verengung muss sich langsam entwickelt haben, sonst wäre sie tatsächlich tödlich. Keine Hirnhälfte kann plötzlich auf einen sehr großen Teil ihres Blutes verzichten. Wenn aber Zeit ist und auf dem Weg von 0% Stenose zu 100% Stenose, Jahre vergehen, kann der Körper ausweichen und Umgehungen nutzen, beispielsweise über die Nackenschlagadern oder die der Augen. Diese Umwege können so effektiv sein, dass die rechte innere Halsschlagader zu 100% verstopft ist, die linke zu 70% und der Betroffene weiß nichts davon und merkt nichts davon .
Worum operiert man dann Carotis-Stenosen überhaupt?
Für die Stenosen ohne Krankheitsmerkmale ist die Frage berechtigt, und hier wird ein Umdenken unter den Gefäßchirurgen einsetzen, so nicht schon geschehen.
Die Stenosen mit Symptomen (kleiner Schlaganfall, vorübergehende Sprach- oder Gangstörung, ausgeprägter Schlaganfall usw.) müssen nicht wegen der Enge an sich operiert werden, sondern weil die verengenden Kalkablagerungen, im Falle der Symptome, für Embolien in den Endstromgebieten gesorgt haben. Je nach Größe der Fetzen, die im Engpass abreißen, wird ein kleineres oder größeres Gefäß verstopft. Von der Größe des verstopften Gefäßes hängt die Ausprägung des Schlaganfalls ab. Diese reicht von einer vorübergehenden Erscheinung bis zur unwiderrufliche Halbseitenlähmung, Sprachverlust und Tod. Die Embolien sind das Problem, nicht die enge Stelle an sich!
Aktionismus ist Fehl am Platz
Es sollte also keineswegs auf Teufel komm‘ raus operiert werden, keinesfalls wenn jemand nichts von seiner Verengung spürt. Und schon gar nicht wegen Schwindel. Schwindel ist ein Symptom der hinteren Strombahn, also ein Symptom der hinteren Halsschlagadern, die im Nacken über den Hirnstamm zum Gehirn führen. Eine Carotissanierung wegen Schwindel durchzuführen, ist ein Kunstfehler.
Also, wenn Sie oder jemand in Ihrer Verwandtschaft oder Bekanntschaft eine Carotis-Stenose haben und es gibt keinerlei Probleme, außer dass Sie bei einer zufälligen Messung davon erfahren haben, dann bleiben Sie den Gefäßchirurgen fern. Sorgen Sie lieber für eine gesunde Lebensweise, einen gut eingestellten Blutdruck und Bewegung.
Einfach jeden zu operieren, der eine Verengung der Carotis aufweist, heißt technische Befunde operieren, statt Patienten.
Allein ohne Krankheitsmerkmale den Durchfluss der Carotis zu messen, ist schon überflüssig. Zufallsbefunde verwirren nur und machen Angst. Übrigens sind solche Messungen nicht nur Schuld der Ärzte, oft genug werden sie auch von den Patienten gefordert, am häufigsten wegen Schwindel.
Also, wer fängt an?

Schweinegrippe-Impfung: die nächste Runde


Der folgende Dialog spielte sich kürzlich zwischen Waldi, meinem Inneren Schweinehund und meinem Gewissen ab:
Gewissen: „Du solltest Dich impfen lassen!“
Waldi: „Wieso?“
Gewissen: „Um ein Vorbild zu sein!“
Waldi: „Wieso?“
Gewissen: „Deinen Patienten empfiehlst Du die Impfung doch auch!“
Waldi: „Nö!“
Gewissen: „Potz Blitz, was höre ich denn da? Du rätst Deinen Patienten von der Impfung ab? Gehörst Du etwa zu der Fraktion der militanten Impfgegner?“
Waldi: „Nö.“
Gewissen: „Und?“
Waldi: „Ich denke, jeder soll tun, was er für richtig hält. Wer sich impfen lassen will, soll sich impfen lassen. Und wer nicht, der halt nicht.“
Gewissen: „Und Du selbst, der Du an vorderster Front stehst, willst Dich nicht impfen lassen? Was ist, wenn Du die Schweinegrippe bekommst?
Waldi: „Dann bin ich halt krank!“
Gewissen: „…und wirst mindestens eine Woche lang Deinen Patienten nicht zur Verfügung stehen!“
Waldi: „Na und?“
Gewissen: „Du wirst Deine Patienten im Stich lassen! Schmählich im Stich lassen! Sie werden vielleicht sterben, nur weil Du nichts Besseres zu tun hattest als krank zu werden! Kannst Du das mit Deinem Gewissen vereinbaren?“
Waldi: „Wuff!“ (was so viel heißt wie: „Halt’s Maul!“)
Gewissen: „Und wer soll dann all die Kranken versorgen, wenn Du selber krank bist?“
Waldi: „Wuff, wuff!“ (soll heißen: „Nicht mein Problem!“)
Gewissen: „Wirklich nicht? Bist Du nicht Arzt, Helfer, Gutmensch, Lebensretter und strahlender Held?“
Waldi: „Wuff, wuff, wuff!“

Wählt mich!


…und schon wieder eine neue Aktion: Es geht um nicht mehr und nicht weniger als den weltbesten Blogartikel aller Zeiten: Eine Aktion des Meinungs-Blogs.
Dieser Medizynicus-Beitrag hat es immerhin bis ins Halbfinale geschafft, und mit Eurer Mithilfe sollte das Finale doch auch zu schaffen sein!
Allerdings… die Konkurrenz ist auch nicht ohne. Sind wirklich einige schöne und lesenswerte Artikel dabei.
Also, abstimmen kann man hier

Virus Pandemic Song

Hier ist er, Monsterdocs neuer Schweinegrippe, Neue Grippe, Wasauchimmerfüreinvirus Song. “Fight together, now or never” …

Artikel zum Thema passend:

Bilder vom Monsterdoc-Video: Virus Pandemic Song
Was haben Schweinegrippe und Gesundheitskarte gemeinsam?
Hämorrhagisches Fieber in Deutschland?
Schweinegrippe – Jetzt zurück zur Normalität?
Neue Grippe – Schützen Sie sich

Artikel von: MonsterdocVirus Pandemic Song

Artikel von: Monsterdoc

Virus Pandemic Song

Was haben Schweinegrippe und Gesundheitskarte gemeinsam?

Na? Beide sollen gestoppt werden. Seitens der elektronischen Gesundheitskarte, über die ich ja schon mehrfach hier berichtet hatte, ist dies jetzt bereits eingetreten. Das Hamburger Abendblatt berichtete am 16.10.09 darüber. In den Koalitionsverhandlungen tut sich also doch etwas.Ursula von der Leyen gilt wohl als heisseste Anwärterin für den Posten des Gesundheitsministers, möglicherweise auch kombiniert mit […]

Artikel von: Monsterdoc

Was haben Schweinegrippe und Gesundheitskarte gemeinsam?

Trial and Error

Wo der Mensch ist, da sind Fehler. Autounfälle gehen zu 90 Prozent auf menschliches Versagen zurück und enden häufig mit einem Anruf bei der Krakenversicherung. So wie das Fehlen eines einzigen Buchstabens das ganze Wort entstellt, können kleine Fehler zu großen Katastrophen führen. Besonders dann, wenn wir die Fehler übersehen - oder rufen Sie bei einer Krakenversicherung an? Dass uns die Details entgehen, hat aber nicht nur Nachteile. Indem wir sie vernachlässigen, sind wir in der Lage innerhalb einer Zehntelsekunde den Kern einer Situation zu erfassen. Das Problem ist nur: Wir glauben nicht daran, etwas übersehen zu haben. ... (weiter)

Nachtdienst


Das folgende Video hat einen, ich zitiere das mal aus einer kürzlich gelesenen Filmrezension, “fetten Ach-du-Scheiße-Effekt“. Warum so etwas über die Fernsehbildschirme geflackert ist, möchte ich ehrlich gesagt nicht wissen. Ich persönlich habe es mir in den Favoriten abgelegt und werde wohl künftig Ausschnitte daraus zu Schulungszwecken verwenden.
Und ich kann jedem Studenten nur raten, mal […]

Ein Herz für Blogs Teil 2

Heute vernetzt sich die Bloggerwelt erneut. Stylespion hats zum 2 mal initiiert. Hier sind meine neuen Blog-Geheimtipps.

Crazy Girls Tipps – Bloggen, SEO, Sport und Ernährung
Ulf – Mehr oder minder täglich Privatkram – “Geisteskrank und Spass dabei”
Nerdcore – Nerdism at its best
Der andere Hausarzt – Der etwas andere Hausarzt
Spreeblick – Muss man im Feedreader haben

und viele, […]

Artikel von: Monsterdoc

Ein Herz für Blogs Teil 2

NEU: »Leitfaden Neuraltherapie« von Dr. med. Stefan Weinschenk

2010 erscheint bei Elsevier das neue medizinische Fachbuch »Leitfaden Neuraltherapie« von Dr. med. Stefan Weinschenk. Weinschenk ist niedergelassener Frauenarzt, Leiter eines zytologischen Einsendelabors in Karlsruhe und hat einen Lehrauftrag für Neuraltherapie und Regulationsmedizin an der Universität Heidelberg. Er ist darüber hinaus Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Internationalen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke (IGNH). In einem […]

Lasst Ihr Euch impfen?


Einmal mehr stellt die Schweinegrippe uns Lebensretter und Weißkittelmonster vor eine schwierige Gewissensfrage. Denn: sollte es wirklich hart auf hart kommen, also so von wegen Super-Gau mit echter Pandemie wie anno 1917 die Spanischen Grippe, dann stehen wir an vorderster Front: eine Menge Arbeit und zahllose Überstunden dürften auf uns zukommen.
Wenn wir nicht… ja, wenn wir nicht selbst krank werden. Denn auch wir Halbgötter in Weiß bestehen nur aus Fleisch und Blut und sind für die tückischen Viren genauso anfällig wie Oma Piepenbrink und Opa Wanzlhuber.
Also sollten wir uns impfen lassen. Wie Oma Piepenbrink und Opa Wanzlhuber. Nicht nur ältere Menschen, sondern auch in Gesundheitsberufen arbeitende Personen gelten als besonders gefährdet und sind nach derzeitigen Richtlinien vordringlich zu impfen.
Nun ist der Impfstoff in der letzten Zeit ja ins Gerede gekommen.
Die Politiker, die uns regieren und die Jungs (und Mädels), welche am Hindukusch die deutsch-afghanische Grenze verteidigen sind bekanntlich nach eigenen Aussagen zwar „nichts Besseres, aber etwas Anderes“ als wir und bekommen daher einen besseren – Verzeihung, einen anderen, vermutlich besser verträglichen Impfstoff.
Und wir?
Billigspritze oder doch lieber auf Risiko gehen und im Falle des Falles dann halt eine Woche krank im Bett liegen?
Was macht Ihr?

Klimawandel: Neue Krankheiten in Deutschland


Niemand bestreitet heute mehr, dass sich unser Klima ändert. Nur wenige zweifeln noch daran, dass der Mensch dafür verantwortlich ist.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel für die Gesundheit der Menschen in Deutschland?

Die Winter werden wärmer, der Frühling kommt früher, extreme Hitzeperioden im Sommer treten häufiger auf.

Ratten, Mäuse und andere Nagetiere haben bessere Überlebenschancen – damit nehmen auch die Krankheiten zu, die diese die kleinen Nager auf den Menschen übertragen. Im Südwesten Deutschlands, in Baden-Württemberg, nehmen seit einigen Jahren die Infektionen mit dem Hantavirus zu. Nicht jeder Mensch erkrankt, manche zeigen nur Anzeichen eines grippalen Infekts, andere sterben am Nierenversagen.

Allergiker und alte Menschen leiden besonders

Die Pollensaison verlängert sich, Allergiker leiden früher und länger. Ältere Menschen und Menschen mit schweren Erkrankungen sterben häufiger in Perioden mit extremen Temperaturen. (Andererseits erfrieren auch weniger Menschen in extrem kalten Wintern.) Die UV-Strahlung wird intensiver: „Sonnenallergie“, Sonnenbrände und Hautkrebs nehmen zu.

Infektionen mit FSME, der durch Zecken verursachten Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, treten in Deutschland und Europa immer weiter nördlich auf. Zecken lieben milde Winter.

Chikungunya-Virus? – Neue Erreger in Sicht

Asiatische Tigermücke

Asiatische Tigermücke

Welcher Arzt in Deutschland kennt schon das Chikungunya-Virus? Das Virus löst das Chikungunya Fieber aus. Es wird übertragen durch Aedes–Mücken, zu denen z.B. die Asiatische Tigermücke zählt. Bisher kam diese Mücke nur südlich der Alpen vor. Seit ein paar Jahren findet man die Asiatische Tigermücke auch nördlich der Alpen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie auch das Virus mit dem schwer auszusprechenden Namen bei den Menschen verbreitet. Das Fieber verläuft wie eine Grippe und gefährdet vor allem Säuglinge, Kleinkinder und alte Menschen.

Der (vermutlich) durch Menschen verursachte Klimawandel bringt neue Krankheiten nach Deutschland. Welche das genau sind, wissen wir noch nicht. Aber wir können schon jetzt die Auswirkungen des Klimawandels in der hausärztlichen Praxis spüren.

Quellen

Robert Koch-Institut: Die Auswirkung des Klimawandels: welche neuen Krankheiten und gesundheitlichen Probleme sind zu erwarten?

Dies ist mein Beitrag zum Blog Action Day gegen den Klimawandel, mehr unter http://www.blogactionday.org/.

iPhoneApps: ICD-10 DT

Ein schneller ICD-10-Diagnosethesaurus in der Hosentasche, kann den Ärger, den das leidige Thema Veschlüsselung sowieso macht, nachhaltig reduzieren. Sei es weil man ihn braucht und gerade kein PC in der Nähe ist, sei es weil sich die Klinik nur die…

Zeigt her Eure Feedreader…


Spät, aber nicht zu spät. Natürlich beteilige ich mich auch an Monsterdoc’s Aktion, wo Ihr doch alle sooo lieb zu mir seid…. :-) … Vielen, vielen Dank nochmal für die Blumen.
Also. Wer steht in meinem Feedreader?

  • Wer Monsterdoc, Vokalanästhesie, Krangewarefahrer, Kinderdoc und Pharmama sind, brauche ich glaube ich, nicht mehr zu sagen. Die Blogs sind wohlbekannt, aktiv und topaktuell und jeder weiß, wie lesenswert sie sind.
  • Um die Assistenzärztin war es eine Zeitlang etwas stiller, jetzt bloggt sie wieder regelmäßig. Sternenmond steckt gerade mitten im Examen, daher an dieser Stelle noch einmal ein dicker Daumendrücker, nicht nur weil sie regelmäßig fast life aus der Prüfung heraus bloggt. Und der Kranken Schwester an dieser Stelle noch einmal allerherzlichste Genesungswünsche. Und nicht vergessen will ich die kleine Aufschneiderin Avialle, welche uns täglich an ihrer Famulatur in Berlin teilhaben ließ (nun beendet).
  • Fortsetzung folgt natürlich…

Ein Herz für Blogs #2

Neulich vor einem halben Jahr herzte uns der Stylespion mittels der Aktion: Ein Herz für Blogs #1. Ziel: Die Bloggerwelt sollte wieder zusammenrücken und jeder jeden verlinken. Dieses Ding war wohl ziemlich gelungen. Am 16.10.09 heisst es also folgerichtig: Ein Herz für Blogs #2. Was ist also zu tun?

Schnell auf die Aktion in euren Blogs, […]

Artikel von: Monsterdoc

Ein Herz für Blogs #2

vorsagen

sehr unterhaltsam ist es immer, wenn eltern bei den „grossen“ vorsorgeuntersuchungen, also u7+, u8 oder u9 ihren schützlingen hilfestellung geben wollen. ich frage ja dann dies und das und möchte ein kleines gespräch mit den kindern entwickeln, um sprache, auffassungsgabe und reflektion zu überprüfen. die eltern wiederum haben natürlich den wunsch, dass ihre kinder auch […]

doctr.com beim IHK Potsdam Unternehmenspreisverleihung 2009

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Heute nur ein kurzer Beitrag einer aufgeregten Bloggerin, der morgen ergänzend mit Fotos versehen wird. Heute Abend wird der Unternehmenspreis 2009 der IHK Potsdam vergeben. Beworben haben sich insgesamt 83 Unternehmen aus den Unterschiedlichsten Branchen… .

Also, die von Design-Student Jan Gerlach (FH Potsdam) gestalteten Preisfiguren gefallen mir wirklich hervorragend! Eine Mischung aus graziler Ratio der es trotz Standfestigkeit an Dynamik nicht fehlt. Nur so am Rande: Sie passen irgendwie hervorragend auf meinen Schreibtisch…

S.N.

Parkgebühren und Gesundheit


Die Nobelpreise sind gerade vergeben worden. Beim nächsten Mal bin ich mit dabei. Jawoll. Mit einer bahnbrechenden wissenschaftlichen Studie, welche sich momentan gerade Stadium der fortgeschrittenen Konzeption befindet. Natürliche ist alles noch streng geheim.
Und darum erzähle ich hier auch nichts. Genau. Gar nichts.
Nur soviel: Es geht um Parkgebühren. Und deren Einfluss auf die Gesundheit der Parkenden.
Genaugenommen um die Parkgebühren auf dem Parkplatz des Kreiskrankenhauses in Bad Dingenskirchen.
Es gab nämlich mal eine Zeit, da war das Parken am Krankenhaus umsonst. Jawoll, so richtig umsonst, für umme, für lau, hat nix gekostet. Und die Leute sind in Scharen ins Krankenhaus geströmt, sind geröntgt und behandelt worden und waren krank.
Ja, und dann hat man Parkgebühren eingefügt. Und siehe da: Von jenem Tag an sind deutlich weniger Menschen ins Krankenhaus gekommen. Weniger Ambulanzkunden, weniger Röntgen, weniger krank sein.
Kurzum: es besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Höhe der Parkgebühren und der Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen. Wenn sich diese Hypothese bestätigt, dann böten sich hier wunderbare Möglichkeit, um einerseits die Gesundheit aller Bürger zu sichern und andererseits die Kassen der Krankenkassen zu füllen: Erhebt Parkgebühren. Überall. Immer. Je näher zum Krankenhaus, desto höher.
Und gebt mir zehn Prozent ab.

Neueröffnung: Spec-ops in Münster

hallo ihr herzen,

manche haben wahrscheinlich schon mitbekommen, dass wir nun endlich unseren neuen laden in münster aufmachen (einige waren ja auch schon zu besuch hier...) - wer also gerne bei der eröffnung am 24.10. dabei sein würde ist herzhaft eingeladen. die einladung kommt natürlich gerade für euch nicht-münsteraner etwas kurzfristig - früher hats aber leider nicht geklappt...
wir starten übrigens mit einer drachenmädchenlesung, ausstellung und djs..plakat im anhang. darf auch gerne veröffentlicht werden.

Weiterlesen

Bilder vom Monsterdoc-Video: Virus Pandemic Song

Grosse Verwirrung gibt es derzeit um die Impfung gegen die Schweinegrippe (siehe Landarzt). Ist sie sinnvoll oder nicht? Warum um alles in der Welt sollen Schwangere zuerst geimpft werden? Warum bekommen Soldaten einen anderen (besseren) Impfstoff? (siehe Welt.de vom 13.10.09). Die Zeit wäre also mal wieder reif für einen neuen Monsterdoc Song: Virus Pandemic Song. […]

Artikel von: Monsterdoc

Bilder vom Monsterdoc-Video: Virus Pandemic Song

Bröselatoren und Krümelmonster


Zugang: Ein Patient aus dem Altenheim mit einer der üblichen irgendwas-Diagnosen. Hausarzt hat ihn eingewiesen und netterweise einen Medikamentenplan mitgegeben – das tun nicht alle Hausärzte. Jedenfalls erleichtert es die Aufnahmeuntersuchung ungemein, wenn man keine kriminaltechnischen Verhöre mit Angehörigen – oder, schlimmer noch, mit semidementen Patienten – durchführen muss um herauszufinden, was die kleinen weißen Tabletten sind, welche jeden Morgen vor dem Frühstück zu nehmen sind.
Ein Kompliment also erstmal an den unbekannten Hausarzt.
Aber dann muss ich doch wieder den Kopf schütteln:
Der Patient nimmt nämlich keine Tabletten, sondern weitgehend nur Brösel von Tabletten: Hier eine halbe, dort schon wieder eine halbe und einmal sogar eine Viertel Tablette.
Dabei gibt’s dieselben Medikamente auch in geringerer Dosierung: Anstatt einer Viertel Hunderter könnte er auch eine ganze Fünfundzwanziger nehmen. Damit erspart er sich einerseits eine Menge Bröselei – und gewährleistet andererseits auch, daß er wirklich das nimmt, was er nehmen soll, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Krümel wirklich immer exakt die gleiche Größe haben.
Dennoch, irgendwo muss es einen tieferen Sinn für diese Bröselei geben. Denn es ist mir schon ziemlich oft aufgefallen.
Wahrscheinlich bin ich noch viel zu klein um das zu verstehen… aber wenn ich einmal groß bin….

Wer fängt an? Teil 3

Der Patient sollte beginnen.
Worum ging es noch? Um Verzicht im Gesundheitswesen. Um Verzicht auf das Maximale? Um Selbstbeschränkung. Um die Einsicht, dass gespart werden muss, dass nicht alles sein muss, was sein kann.
Weswegen der Patient?
Patienten sind wir alle, die Politiker, die Ärzte, die Journalisten, die Krankenkassenangestellten, die Pharmabosse, Beamte, Arbeiter, Arbeitslose, Manager, Frauen, Männer und Kinder. Jeder ist mal krank und in der Position des Patienten. Dies ist also die einzige Warte, von der jeder Mal ins Gesundheitswesen blickt.
Ein Arzt ist kein Pharmamanager, ein Krankenkassenmitarbeiter möglicherweise Politiker, aber nicht gleichzeitig Apotheker oder Arzt usw. Aber jeder ist irgendwann einmal Patient oder wird es sein und bekommt in dieser Position vielleicht neue Einsichten. Ein wunderbares Beispiel dafür ist unser ehemaliger Gesundheitsminister Horst Seehofer. Er wurde nach einer schweren Krankheit von der Raupe zum Schmetterling, weil er die Medizin durch eigene Not anders betrachten lernte. Seitdem ist er weicher und verständnisvoller, was Patienten und Ärzte betrifft. Leider wurde er danach Landwirtschaftsminister und ist jetzt Ministerpräsident von Bayern.
Also, der Patient sollte beginnen. Mit ihm der Hausarzt, dazu komme ich noch.
Der Patient ist der einzige, der alle Gruppen repräsentiert?
Nicht nur deswegen sollte er beginnen. Ein weiterer Grund ist, es geht um seine Gesundheit. Deswegen muss er umdenken. Das klingt zunächst paradox, wenn es darum geht, dass Gesundheitssystem sparsamer zu fahren. Aber ich behaupte, einem Gutteil Patienten würde es besser gehen, wenn sie zurückhaltender wären, was die Nutzung des Gesundheitssystems betrifft. Hier ist nicht der Einzelne in der Notsituation gemeint, sondern das große Ganze.
Manchmal mehr Schaden als Nutzen
Meiner Meinung nach bekommt der Patient heutzutage oft zu viel Medizin und verlangt sie andererseits auch. Diese Wahrheit auszusprechen ist eine Gratwanderung, gerade und besonders für einen Arzt. Aber im Geiste setze ich mich häufig auf den Stuhl des Patienten und möchte ihn bewahren, möchte verhüten, was Untersuchungen und Therapien betrifft, weil ich sehe, dass ihm die Medizin nicht nur nichts nützt, sondern immer wieder auch schadet. Ich will das erklären:
Gibt es ein Zuviel? 
Ein Medikament zur Senkung des Cholesterinwertes, ein künstliches Kniegelenk, ein Computertomogramm („Röntgen in der Röhre“), ein Herzkatheter, eine Halslutschtablette, ein Antibiotikum, eine Impfung, eine Schulteroperation, eine Krankenhauseinweisung, ein Muschelextrakt, ein Facharzttermin, all diese Dinge sind nicht nur Segen, sie können auch Fluch sein.
Dieses sind wenige Beispiele von einer Unzahl möglichen, betrachten wir einige näher:
Wer legt die Grenzen eines normalen Cholesterinwertes fest? Wer behauptet 200mg/dl oder 250 oder 180 ist die richtige Obergrenze. Wie stark sind die Nebenwirkungen von medikamentösen Fettsenkern, den sogenannten Statinen? Sind die Nebenwirkungen stärker als der Nachteil des „überhöhten“ Cholesterinwertes? Und vor allem: Wie sehr lenkt die Einnahme von Tabletten in diesem Fall von den eigentlichen Problemen ab, vom Übergewicht, von falscher Ernährung, von Bewegungsarmut?
Ist das Gehen nach Einsetzen eines künstlichen Kniegelenkes besser oder schlechter als vorher? Wie stark ist der Schmerz jetzt, wie stark wird er sein. In welcher Verfassung bin ich, bin ich jung oder alt oder gar ein Greis. Überstehe ich den Eingriff in meinem Alter? Oder geht es möglicherweise um eine Übersanierung, nach dem Motto Machen, was machbar ist? Wie wirkt mein Übergewicht auf das alte und das neue, künstliche Knie? Ist es wirklich richtig, ein künstliches Gelenk einpflanzen zu lassen, ohne ein Pfund Gewicht zu reduzieren. Im Umkehrschluss: Würde eine Gewichtsreduktion meine Kniebeschwerden soweit bessern, dass eine OP vielleicht nicht nötig wäre?
Welche Abweichungen vom Normalen werden mittels Computertomogramm entdeckt, das der Patient verlangt, wegen des „guten“ Rates eines Nachbarn, auf Grund von Infos aus dem Internet oder auf N3 in Visite, vielleicht sogar gegen den Willen des Hausarztes. Weiß er danach plötzlich von Zysten in Leber oder Nieren, von bislang symptomlosen Bandscheibenvorfällen, von harmlosen Anomalitäten im Schädel oder sonst wo. Was mache ich mit der neuen Information? Und vor allem: Was machen die Ärzte damit? Werden dann möglicherweise Veränderungen meines Körpers saniert, die nicht sanierungsbedürftig waren. Ganz abgesehen von der Strahlenbelastung, die so ein CT darstellt.
Das Zuviel ist Alltag in der Medizin
Sie glauben diese Dinge sind selten? Sie geschehen jeden Tag. Dafür gibt es unzählige Beispiele. Nehmen wir nur den Blutcheck. Zwanzig, dreißig, vierzig Werte erhalten wir heutzutage mit einem Routineprofil, die meisten ungefragt, weil ein kostgünstiges Laborprogramm eine bestimmte Ergebnisserie einfach ungefragt ausspuckt. Die entsprechenden Normalwerte nennt uns ein Computer gleich dazu. Kaum jemand verlässt auf diese Weise eine Arztpraxis mit komplett normalen Blutwerten, jedenfalls, wenn man den festgelegten Grenzen zahlengenau folgen würde. Ihr Arzt tut das gottlob nicht und erwähnt unbedeutende Ausreißer nicht. Was aber, wenn Sie einen Ausdruck mit nach Hause nehmen und die vielen Minus und Plus sehen? Reagieren Sie mit Angst oder mit Vertrauen?
Was ist mit der atemberaubend gestiegenen Anzahl von Herzkatheteruntersuchungen? Was bedeutet eine dreißigprozentige Enge im Herzkranzgefäß? Lebe ich auf einem Pulverfass, bilde ich es mir ein oder wollen Ärzte es mir einreden? Ein scherzhafter Rat unter Ärzten lautet: “Schlafe nie auf einer Parkbank ein, du könntest in einem Herzkatheterlabor erwachen.”
Was ist mit der Halslutschtablette, die nicht nur nutzlos mein Portemonnaie schröpft, sondern vielleicht auch meine normale Bakterienflora im Rachenraum zerstört? Was ist mit Arnikakügelchen gegen Fieber? Suggerieren sie nicht dem kranken Kind, nimm‘ ein Medikament und alles wird gut? Aber kämpft das Fieber nicht vielleicht wirkungsvoller gegen einen Infekt als das Medikament. Und ist die Medikamenteneinnahme dann nicht vielleicht die Basis für den späteren Umgang mit Medikamenten? Ist ein Antibiotikum ein Segen, eine Impfung, ein Arzt für die Knochen, einer für die Innereien, einer für die Haut, die Nieren, zu jeder Zeit, in jedem Quartal.
Wer sich heutzutage in die Medizin begibt, begibt sich in aller Regel in gute Behandlung, aber er kann sich auch in Gefahr begeben.
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, heißt es. Oder um es etwas milder zu formulieren, er wird möglicherweise kränker statt gesünder
Dass wir oft tatsächlich ein Zuviel an Medizin beanspruchen, erläutern zwei Erkenntnisse eindrucksvoll.
Erstens, eine Befragung unter Ärzten, deren Ergebnis darin bestand, dass die Befragten nicht den Bruchteil der Therapien an sich durchführen lassen würden, die sie ihren Patienten raten, oder die von ihren Patienten verlangt werden. Ich selbst sitze jeden Tag in dieser Zwickmühle, Forderungen meiner Patienten zu erfüllen, die ich für mich persönlich im gleichen Fall nicht an die Medizin hätte. Oder um einen Kollegen zu zitieren, der am Abend eines langen, arbeitsreichen Tages zu mir sagte: „Keiner meiner Patienten, die ich heute krank geschrieben habe, war so krank wie ich.“
Das zweite Beispiel zeigt deutlich, worum es in der Medizin nur allzu oft geht: Um Umsatz. Privatpatienten nämlich, so ist allgemein bekannt, werden durchschnittlich deutlich aufwändiger und gründlicher untersucht und therapiert als gesetzlich versicherte Patienten. Hierbei geht es gewiss nicht nur um medizinische Sorgfalt. Inzwischen gibt es Patientencharaktere, denen ich von einer privaten Versicherung abrate, weil ihr seelischer und körperlicher Zustand der geballten Ärzteschaft nicht standhalten würde.
Also, wer fängt an?
Ich wünschte – der Patient, zusammen mit seinem Hausarzt.
Wie das aussehen könnte, folgt in einem gar nicht vorgesehenen vierten Teil. Das Thema ist halt fruchtbar.

Internationale Blog-Aktion gegen den Klimawandel


Übermorgen, am 15. Oktober, ist es soweit: Auf der ganzen Welt werden sich Weblogs um das Thema Klimawandel drehen.
Der Klimawandel führt nicht nur zu schmelzenden Gletschern, überfluteten Küsten, Hunger und Krieg – er bedroht auch die Gesundheit der Menschen nicht nur in Asien oder Afrika, sondern auch bei uns in Deutschland.

Warum das so ist, darüber mehr hier am Donnerstag, dem 15. Oktober!

Ein Blog kann wenig ausrichten, aber am Donnerstag werden es Millionen weltweit sein!

Quellen
blogactionday.org

schweinegrippe impfempfehlungen

soeben erschienen, die offizielle empfehlung zur impfung gg schweinegrippe amerikanische mexikanische wutzeschnubbe neue grippe a/h1n1/2009:

1) beschäftigte im gesundheitsdienst und wohlfahrtspflege mit kontakt zu patienten und infektiösem material
2) personen ab 6 monaten mit chronischen erkrankungen
3) schwangere (am besten ab dem 2.trimenon) und wöchnerinnen

dies sind die ersten populationsgruppen, bei denen die impfung zunächst gegeben […]