Der vernetzte Student

Der rasante technologische Fortschritt verstärkt die Verständigungsprobleme von Jung und Alt. Viele Eltern schauen ratlos auf das digitale Treiben ihrer Kinder. Mit fehlendem Wissen geht Unsicherheit einher. Was macht mein Kind da? Begibt es

sich in Gefahr? "Meine Mutter weiß über das Internet nur so viel, wie sie damals über meinen frühen Zigarettenkonsum im Gebüsch beim Hallenbad wusste: sie tut es. Und es ist ungesund." schreibt eine Bloggerin. Die...

Apotheke 3.0 – Apotheker berät per Video in seiner Filiale

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Kennen Sie Massenheim? Nein? Kein Wunder, denn Massenheim ist ziemlich klein. Massenheim ist so klein, dass es noch nicht einmal eine eigene Apotheke hat. Jedenfalls bis vor Kurzem noch nicht: Denn das 1500 Seelendörfchen wird dieser Tage zum "Schauplatz einer hessenweiten Innovation", wie Allgemeine Zeitung berichtet:

Am Dienstag, 27. Oktober, will der Apotheker Michael Schier aus Kastel in der gemeinsamen Filiale der Taunussparkasse und der Nassauischen Sparkasse an der Wickerer Straße22 eine sogenannte CoBox eröffnen, eine Art elektronische Apotheke. In einem etwa vier Quadratmeter großen Raum sollen die Kunden mittels Video-Konferenz aus Schiers Apotheke in Kastel beraten werden und dort Medikamente bestellen und Rezepte einlösen können. Man sehe den Apotheker in Lebensgröße auf dem Schirm und könne sich beraten lassen, ganz wie in der Steinern-Apotheke in Kastel. Schier hat außerdem Niederlassungen in Eppstein und im Wiesbadener Lilien-Carre. Bezahlt werde mit der EC-Karte in der Box oder per Nachnahme an der Haustür. Die Bestellungen werden ins Haus geliefert. Da Massenheim keine Apotheke hat, soll dies insbesondere älteren Bürgern Umstände ersparen. Entwickelt haben das Konzept Jörg Gratz, der bei der Taunussparkasse arbeitet, und Ulrich Baudisch, Geschäftsführer des gleichnamigen Ingenieurbüros in Waldsolms.
Vorführung ist am Dienstag, 27. Oktober, zwischen 9.30 Uhr und 11 Uhr.
(www.allgemeine-zeitung.de)

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Wie Sie ja wissen, werden wir Ärzten demnächst auch die Möglichkeit bieten, per gesicherter Online-Sprechstunde mit Ihren Patienten zu kommunizieren. Daher interessierte uns diese Geschichte natürlich ungemein. Also haben wir Michael Schier vorhin angerufen, der gerade von der Eröffnung der elektronischen Apotheke kam. In einem sehr netten Gespräch teilte er uns mit, dass bei der Eröffnung vor allem ältere Menschen anwesend waren. Toll: Die Berührungsängste der Ü-60jährigen mit den neuen elektronischen Möglichkeiten sind gar nicht so groß, wie man manchmal annehmen möchte. Auch ein anwesender Massenheimer Arzt zeigte sich begeistert von der Idee. In diesem Sinne:

Herzlich Grüße nach Massenheim!

Mehr zum Thema: Apothekenbox in Sparkasse-Apothekenbesuch per Video-Konferenz

Quelle:

Bilder: Ulrich Baudisch

Herzlichen Dank an Michael Schier und Ulrich Baudisch für die Bereitstellung und Genehmigung zur Veröffentlichung der Bilder!

www.allgemeine-zeitung.de: Apotheker will per Video beraten

Wiesbadener Kurier: Massenheim bekommt Video-Apotheke – Kunden werden aus Kastel beraten

Skandal in Bad Dingenskirchen! (Teil 2)


„Na, an der Sache ist ja doch was dran!“ strahlt Jenny.
Wie schnell sich solche Nachrichten doch verbreiten! Vorhin, bei der allmorgendlichen Frühbesprechung war Oberarzt Biestig nicht anwesend. Chef war ungewohnt wortkarg gewesen, hatte nur etwas von „Urlaub“ gemurmelt und war rasch zum Tagesgeschäft übergegangen.
„Weiß nicht, ob an der Sache wirklich etwas dran ist!“ sage ich und nehme mir einen Kaffee, „jeder hat schließlich das Recht auf Urlaub. Sogar ein Oberarzt!“
„Urlaub und Beurlaubung sind aber zwei verschiedene Sachen.“
„Wieso Beurlaubung?“
Mit riumphierendem Blick knallt Jenny eine Zeitung auf den Tisch.
Als ich den Artikel im Lokalteil des „Dingenskirchener Anzeigers“ lese, hätte ich mich ast erneut verschluckt.
„Herrn Dr. Biestig wurden von der Krankenhausverwaltung Unregelmäßigkeiten in seinem Privatleben vorgeworfen. Er wurde aufgrunddessen bis zur Klärung der Angelegenheit beurlaubt und vom Dienst suspendiert.“
Jenny funkelt mich an.
„Da sagst Du nichts mehr, oder?“
„Selbst wenn dem so wäre… was der in seiner Freizeit anstellt, ist allein seine Sache. Selbst wenn er jeden Abend in den Puff geht!“
„Das stimmt nicht ganz,“ mischt sich jetzt Schwester Gaby ein, „denn immerhin geht es auch um das Ansehen des Krankenhauses. Als Oberarzt steht er schon in einer herausragenden Position. Als Arzt soll er schließlich Vorbild sein!“
„Und das gilt auch für Dich!“ sagt Jenny, wirft mir einen zuckersüßen Blick zu und steht auf, weil es irgendwo geklingelt hat, „Immer schön Vorbild sein, mein Lieber, und vor allem nicht so viel rauchen und die Schweinegrippeimpfung nicht verweigern!“
Womit wir wieder beim Thema wären.

u10 gratis für alle

schon mehrmals war hier thema die so genannten hausarztzentrierten verträge, die die politik schon lange den krankenkassen und den niedergelassenen ärzten verordnet hatte – verträge, die die steuerungsfunktion des hausarztes, den so genannten „gate-keeper“, absichern sollen, damit dieser entscheidet, ob der patient und zu welchem facharzt überwiesen wird.
dies hatte vor allem im süden der republik […]

„Krankenversichertenkarte erfüllt nicht die heutigen Datenschutzstandards“

so die BITKOM, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM). Gemeint ist die alte KVK, die bisherige Krankenversicherungskarte.Der BITKOM zufolge ist es höchste Zeit, die alte Krankenversichertenkarte abzuschaffen, da sie nicht die heutigen Datenschutzstandards erfülle. Aufgrund mangelnder Datenverschlüsselung lassen sich die Karten mit einem handelsüblichen Lesegerät ohne weiteres auslesen. […]

Nanopartikel als unbekanntes Risiko

Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor dem bedenkenlosen Einsatz der Nanotechnik und möglichen Gefahren von Nano-Partikeln. So lange die Risiken nicht bekannt seien, solle auf die Verwendung von Nanomaterialien möglichst verzichtet werden, so das UBA in einer Presse-Information.
Willkommen in der Nano-Wunderwelt: In einer Größendimension, in der Haare viele hundert Meter breit erscheinen und Tuchfühlung mit […]

Skandal in Bad Dingenskirchen!


Als ich das Schwesternzimmer betrete, wurde es plötzlich still. Es war die Art von Stille, von der man weiß, dass sie noch keine zwei Sekunden lang bestanden hatte. Jeder einzelnen der Schwestern war es an der Nasenspitze anzusehen, dass sie etwas wussten, von dem ich noch keine Ahnung hatte.
„Ist was?“ fragte ich nach Montagmorgenmuffeligem Gruß.
„Kaffee, Herr Doktor?“
Wenn Schwester Gaby mich ‘Herr Doktor’ nennt, dann stimmt irgendwas nicht. Ich nahm mir eine leere Tasse.
„Gerne. Also, was ist los?“
Schwester Gaby schenkte mir ein.
„Milch und Zucker, Herr Doktor?“
Ich setzte mich.
„Erzählt schon! Was ist los?“
Schwester Gaby, Schülerin Jenny und die Stationshilfe Waltraud starrten einander an. Maximal zehn Sekunden noch, und dann würden sie losprusten. Sie brannten darauf, mir die Neuigkeit – was auch immer es ein mochte – zu erzählen. Maximal zehn Sekunden noch! Aber ich tat ihnen den Gefallen.
„Also, ich bin ganz Ohr!“
„Eigentlich geht uns das ja gar nichts an…“
„Aha?“
„Und eigentlich sollte man so etwas auch gar nicht weitererzählen…“
„Tut Euch keinen Zwang an!“
„Abgesehen davon ist es ja eigentlich… eigentlich fällt es unter die Schweigepflicht…“
„Dann will ich nichts gehört haben!“
„Er ist ertappt worden!“ prustete Jenny los.
„Wer?“
„Na, unser sauberer Herrn Oberarzt!“
Fast hätte ich mich verschluckt. Oberarzt Biestig hat sich weder durch übermäßige Fachkompetenz noch durch übermäßig sympathiegewinnende Verhaltensweisen hervorgetan.
„Wobei hat man ihn ertappt? Wer überhaupt? Und was soll er angestellt haben?“
„Er war bei Madame Jaqueline?“
„Wie bitte?“
„Du kennst doch Madame Jaqueline!“
Was sollte diese Frage? Jeder in Bad Dingenskirchen kennt Madame Jaqueline und ihren ‘Pussycat Club’ mit dem riesigen pinkfarbenen Leuchtreklame im Gewerbegebiet an der Autobahn.
„Unser Oberarzt Biestig hat einen Hausbesuch bestellt…“
„Ach!“
Ich wusste gar nicht, dass es neben Hausärzten und Pizza-Service auch andere Dienstleister noch Hausbesuche anbieten. Jenny war in ihrem Element.
„…gleich zwei Freudenmädchen auf einmal wollte er haben. Und es heißt, er hatte ziemlich spezielle Wünsche…“
Man muss wissen, dass die Jenny das ziemlich allergrößte Lästermaul von Bad Dingenskirchen hat und damit auch schon ein paarmal ganz schön ausgerutscht ist.
Und mit Biestig hat sie offenbar sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen
Ich nahm einen Schluck Kaffee und bemühte mich, möglichst gleichgültig dreinzuschaun.
„Was geht mich das an?“
„Mein Freund hat es mir erzählt!“ erzählte Jenny weiter, „Sein bester Kumpel arbeitet ja beim ‘Dingenskirchener Anzeiger’. Dem haben sie Photos zugespielt. Da ist alles drauf…“
Der ‘Dingenskirchener Anzeiger’ ist nicht unbedingt für Qualitätsjournalismus bekannt. Und abgesehen davon… es handelte sich hier offenbar um eine Geschichte aus dritter oder vierter Hand, der Wahrheitsgehalt dürfte eher fragwürdig sein. Ich bemühe mich um Nonchalance.
„Und Ihr glaubt diesen Mist?“
Ich trinke meine Tasse aus, spüle sie sorgfältig und stelle sie zurück.
„Warum nicht?“
„Wahrscheinlich ist an der Geschichte doch nichts dran!“
„Aber wenn doch? Ein Skandal wäre es schon…“
Kopfschüttelnd velasse ich den Raum.

20. Oktober 2009 Die verrückten Tauben

1948 startete der amerikanische Verhaltensforscher Professor B. Skinner an der Harvard Universität einen der berühmtesten Tierversuche: Er sperrte Tauben in einen Käfig, in den alle 15 Sekunden automatisch Futter gekippt wurde. Nach kurzer Zeit schienen die Tauben an schweren Verhaltensstörungen zu leiden. Eine Taube schlug immerzu ihre Flügel, die andere tanzte herum, eine Taube schüttelte […]

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Monsterdoc hat Geburtstag

Am 26.Oktober 2008 hat der kleine Monsterdoc das Licht der Welt erblickt. Es war zunächst ein Blog, der dazu diente Krankheiten und Ärztetypen auf diskret-medizynische Weise darzustellen. Wie freute er sich damals über seine ersten Kommentare … Nachdem er gestern bereits sein erstes Geburtstagspäckchen von Benedicta in Empfang nahm, ist es an der Zeit nach […]

Artikel von: Monsterdoc

Monsterdoc hat Geburtstag

Jetzt haben wir also einen Neuen. Minister, meine ich.


Hmm. Ja. Also.
Okay, ich bin ein höflicher Mensch. Also strecke ich mal vorsichtig meine rechte Vorderflosse aus. Darf man Dir gratulieren, Kollege Philip?
Ja, ich hab schon gehört, Du bist einer von uns, der erste Arzt auf diesem Posten und mit 36 Jahren auch nicht älter als viele von uns, die wir von Diensten gebeutelt im schmutzigweißen Kittel nächtens über dunkle Krankenhausflure schlurfen und bitteren, kaltgewordenen Kaffee trinken anstatt im Armani-Anzug auf Pharmaindustriegesponsorten Dinner-Partys am Schampusglas zu nippen.
Jünger als unser Oberarzt bist Du allemale. Deswegen duze ich Dich auch mal einfach, ich hoffe das ist für Dich okay.
Also gut, Du bist der erste Arzt in diesem Job, das sollte für Dich sprechen. Trotzdem bin ich felsenfest überzeugt davon, dass Dir innerhalb kürzester Zeit den tiefsten Hass der Mehrheit Deiner Kollegen zuziehen wirst, das ist noch jedem Deiner Vorgänger so gegangen.
Warum sollte es Dir da besser gehen? Vorschusslorberen kriegste von mir jedenfalls nicht, aber Vorurteile habe ich auch nicht. Also, man darf gespannt sein…

Funlinsen, farbige Kontaktlinsen, Fasnacht und Halloween

Monster, Zombies und Gespenster warten schon um die Ecke. Ja sie denken richtig. Bald ist wieder Halloween Zeit. Am 31. Oktober gilt wieder Süsses oder saures. Quälgeister, Kinder und Jugendliche werden in deser Nacht wieder unterwegs sein und ihr Sprüchlein aufsagen. Seien sie bereit und legen sie sich ein richtiges Depot mit Bonbons, Kaugummis und […]

„Deutschland braucht eine Telematikinfrastruktur“ – Text des neuen Koaltionsvertrages im Wortlaut

so steht es im neuen Koalitionsvertrag. Im einzelnen kann man folgendes zum Thema Gesundheitskarte lesen (ab Zeile 4136):
Telematikinfrastruktur
Deutschland braucht eine Telematikinfrastruktur, die die technischen Voraussetzungen dafür schafft, dass medizinische Daten im Bedarfsfall sicher und unproblematisch ausgetauscht werden können.
Die Arzt-Patientenbeziehung ist ein besonders sensibles Verhältnis und daher ausdrücklich zu schützen. Datensicherheit und informationelle Selbstbestimmung der Patientinnen […]

Klassische Homöopathie und Psycho-Traumatherapie

Traumafolgen können heutzutage sowohl mit individuell passenden homöopathischen Medikamenten als auch mit einer Psychotraumatherapie erfolgreich behandelt werden. Bei der Psychotraumatherapie werden verschiedene Behandlungsstrategien eingesetzt, beispielsweise  Gesprächstherapieformen , Körpertherapien, Imaginationsverfahren, das heißt die Anregung und Vorstellung heilsamer Bilder und Vorstellungen, sowie EMDR, wo mit Hilfe von geführten Augenbewegungen die belastenden Erlebnisse, die immer wieder  (als sei […]

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Neuraltherapie in der Schmerzmedizin. Ärzte-Kongress: »Schmerz von Kopf bis Fuß – Moderne Therapiestrategien«

Um Schmerz, Schmerz-Therapie und auch Neuraltherapie geht es auf einem unter wissenschaftlicher Leitung von Prim. Univ. Prof. Dr. Wilfried Ilias veranstalteten Ärzte-Kongress, der vom 28. Oktober bis 1. November 2009 in Venedig stattfindet. Prof. Wilfried Ilias ist Chefarzt am Krankenhaus Barmherzige Brüder Wien und verantwortet dort die drei Bereiche Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Der Wiener […]

Gesundheitsminister 2009 – Philipp Rösler

So langsam formiert sich das Kabinett. Philipp Rösler, FDP, bisher Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Niedersachsen wird neuer Gesundheitsminister 2009 unter Schwarz/Gelb.
Rösler ist promovierter Mediziner (Promotion in der Herz-Thorax-Gefäßchirurgie). Auf seiner Website weist er ausdrücklich auf folgenden Sachverhalt hin:
“ACHTUNG, wichtiger Hinweis: Entgegen vielerlei Presseartikeln und Berichten bin ich NICHT […]

Artikel von: Monsterdoc

Gesundheitsminister 2009 – Philipp Rösler

Was ist ein internistisches Polytrauma?


Also, Leute, Ihr wisst, was ein Polytrauma ist? Nein? Okay, dann erzählt Euch der Krangewarefahrer bei Gelegenheit mal etwas mehr darüber. Nur soviel:
Ein Polytrauma ist ein Patient, welcher in der Regel einen schweren Unfall hinter sich und zahlreiche, oft lebensbedrohliche Verletzungen erlitten hat. Da liegt es in der Natur der Sache, dass zunächst einmal die Chirurgen (und Anästhesisten!) gefordert sind, um innere Blutungen zu stillen, verletzte Organe zu reparieren und gebrochen Knochen zu versorgen.
ein „internistisches Polytrauma“ ist eine ganz andere Sache. Und natürlich ist die Bezeichnung auch nicht korrekt, denn die betreffenden Patienten haben weder Unfälle noch Verletzungen erlitten.
Manchmal gewinnt man den Eindruck als seien diese Patienten ausschließlich darauf aus, uns Ärzten (und eben insbesondere den Internisten und Hausärzten) das Leben schwer zu machen. Kurz und gut: sie haben eine mindestens zweistellige Anzahl von Krankheitsdiagnosen und eine noch längere Liste an Dauermedikamenten…
Eigentlich sind sie arm dran.
Einige von denen können einem leid tun: Sie leiden still vor sich hin und entschuldigen sich dafür, unsere Dienste in Anspruch nehmen zu müssen. Andere hingegen zelebrieren ihre Krankheiten, freuen sich über jede Diagnose und schleppen den dicken Aktenordner mit ihren Befunden und Arztbriefen auf Schritt und Tritt mit sich herum. Und dann gibt es diejenigen, die sich mit ihren Krankheiten nicht abfinden können und in ihrer Wut den Eindruck vermitteln, als seien wir ihrem Schicksal schuld.
Das sind die Anstrengensten.

Die Wahrheit über – Notärzte

Notärzte gelten als Könige der Landstrasse, smarte Retter, schnelle 13 usw. Täglich werden sie konfrontiert mir Leben und Tod, mit Leid, mit Blut und anderen unappetitlichen Situationen. Sie sind fachlich brilliant und versiert, die besten ihrer Zunft … Ständig schweben sie selbst in Lebensgefahr und geben ihr letztes Hemd zum Wohle des Patienten. Soweit die […]

Artikel von: Monsterdoc

Die Wahrheit über – Notärzte

Vorsicht Carotis-Stenose! ff

Die Rückmeldungen auf meinen Artikel über die Carotis-Stenose veranlassen mich zu einer kleinen Ergänzung, weil meiner Meinung nach Aufklärung die klassische Aufgabe eines Hausarztes ist.
1. Wie kommt es zur Untersuchung der Carotiden (Mehrzahl von Carotis)?
Nicht ganz zu Unrecht kam die Frage auf, dass die technische Untersuchung der Halsschlagader Gründe haben muss, also Beschwerden vorangegangen sein müssen. Ich würde sagen: Gründe - ja, Beschwerden - möglichlicherweise.
Beschwerden von Patientenseite, die gegenüber dem Hausarzt zum Untersuchungswunsch führen, sind häufig Schwindel und Vergesslichkeit. Beide Symptome haben mit einer Durchblutungsstörung der Carotis wenig zu tun. Schwindel ist, wie ich schon schrieb, ein Symptom aus dem Bereich der hinteren Nackenblutgefäßversorgung - hat also nichts mit der Carotis zu tun. Vergesslichkeit ist, wenn sie überhaupt von Durchblutungsstörungen verursacht wird, ein mikroangiopathisches Symptom -  also ein Problem der mikroskopisch kleinen Blutgefäße. Die Carotis hat aber das Kaliber eines Bleistiftes.
Ärztliche Gründe für eine Untersuchung der Carotis können tatsächlich im Medizinischen liegen(hoffen wir das Beste). Anderseits spielen auch Dinge, wie Amortisation (Wirtschaftlichkeit der Apparatur, sprich Kosten-Nutzen) und Zufriedenstellen des Patienten eine Rolle. Ein nicht zu unterschätzendes Untersuchungsmotiv ist heutzutage unter Ärzten sehr verbreitet (und die Patienten sind vordergründig meist dankbar dafür). Das moderne Motiv heißt: Einfach mal alles untersuchen, was machbar ist und was im entferntesten in Frage kommt. Dass man auch Ergebnisse bekommt, die man dann irgendwie handhaben muss, macht man sich häufig nicht klar.
2. Krankheit und Angst = Krankheitsangst
Geschrieben wurde in den Kommentaren zum letzten Artikel von der psychischen Belastung, zu wissen, dass die eigene Halsschlagader möglicherweise zu 100% verstopft ist, und dann die Stabilität zu besitzen, nichts Operatives zu machen oder machen zu lassen.
Wenn es an die Zentren des Lebens geht, wird der Mensch empfindlich, und zwar nicht nur der Patient. Der Arzt ist auch nur ein Mensch. Zurückhaltung ist hier schwieriger als Aktionismus, trotzdem wird Aktionismus dadurch nicht richtiger. Das Gleiche gilt für Erkrankungen des Herzens (hierzu kommen wir noch in späteren Artikeln). Für umso wichtiger halte ich deswegen ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis. Wer, wenn nicht der Hausarzt, soll einem denn die Ängste nehmen?
Das Thema kann man noch ausweiten, weil Krankheitsängste nicht bei den Zentren des Lebens Halt machen. Je nach Charakter oder psychischer Stabilität geht das runter bis zu medizinischen Lapalie, die einen ängstigen kann. Deswegen werde ich als Arzt doch nicht auf die Idee kommen, beispielsweise ein Antibiotikum zu verschreiben, wenn jemand Angst vor einer harmlosen weißen Stippe auf der Mandel hat. Hier heißt es, Sorgen nehmen und nicht Rezeptblock zücken. Aber Sorgen nehmen dauert länger als ein Rezept ausstellen. Genau daran krankt unser System. Zeit. Zeit ist ein wichtiger Faktor in der Medizin. So lange es aber für Hausärzte ganz normal ist, tausend Patienten durchs Quartal zu führen, so lange wird es überflüssige Untersuchungen (als Verschiebetaktik) und überflüssige Medikationen und Operationen (im Sinne des Aktionismus) geben.

Internistisches Polytrauma. Oder: Können Hausärzte denken?


Patientin des Tages heute ist Frau K.: Mitte siebzig, verwitwet, alleinstehend, übergewichtig und eine ellenlange Diagnosenliste: Asthma, Schlafapnoe, Schnarchen, Schlaflosigkeit und alle möglichen weiteren Probleme, ihren Schlaf betreffend. In irgendeinem alten Entlassbrief war auch mal von Schlafwandeln die Rede, aber ich glaube, das hat sich inzwiwschen erledigt, schon allein weil ihr das Aufstehen in den Hüften wehtut. Überhaupt tuts so gut wie überall weh: Rücken, Hüften, Schultern… eigentlich tut ihr so gut wie alles weh, und da wo’s nicht weh tut, da kribbelt’s oder zwickt’s.
Und natürlich ist sie Diabetikerin, hohen Blutdruck hat sie sowieso und hohes Cholesterin natürlich auch, das hat ja schließlich jeder.
Wie zu vermuten ist die Liste ihrer Medikamente noch viel länger als die Liste ihrer Diagnosen.
Ihre Privatapotheke hat sie dabei, in zwei prall gefüllten Plastiktüten. Als da wären: fünf verschiedene Blutdruckmittel. Sechs Asthmasprays. Sieben Schmerzmittel. Und so weiter, und so weiter.
Da bleibt es nicht aus, dass die verschiedenen Mittel einander beißen: Eines der Blutdruckmittel (Beta-Blocker) ist bei Asthma streng kontraindiziert. Und eines der Schmerzmittel (ein sogenannter NSAR) auch. Hätte der Hausarzt das nicht merken müssen? Oder liegt es daran, dass der Orthopäde nichts vom Asthma weiß und der Hausarzt nichts von dem, was der Orthopäde verordnet hat? Aber wäre es nicht die Aufgabe des Hausarztes, dieses Dickicht einmal zu durchforsten und unnötige oder gar gefährliche Medikamente abzusetzen?
Und nicht zuletzt: Wenn jemand schon über zwanzig Pillen am Tag schlucken muss – ist es dann wirklich nötig, ihm noch etwas gegen erhöhtes Cholesterin und Harnsäure dazu zu schreiben?

Wissenswertes zum Thema Alzheimer

Mit der Demenzkrankheit Alzheimer befasst sich die nächste Folge der Wissenschaftsserie “Quarks & Co”.  Obwohl die Alzheimer-Krankheit  häufig vorkommt und schon seit langem bekannt ist, gibt sie der Wissenschaft noch immer viele Rätsel auf. Was passsiert eigentlich im Gehirn von Alzheimer Patienten? Gibt es Menschen für die das Risiko der Alzheimer Krankheit erhöht ist […]

Was geht ab im Körper? Teil 3-Verliebt in den Arzt

Im dritten Teil geht es um ein sehr heikles Thema: Die intrahumanen Interaktionen bezüglich des sogenannten “Verliebtseins”. Noch brisanter wird das Thema, wenn ein Mediziner involviert ist. Eine gängige (tägliche) Suchanfrage für diesen Arzt Blog ist Oberärztin in Zivi verliebt, Krankenschwester in Arzt verliebt oder ähnliches. Ihr habt es nicht anders gewollt.
Wir alle lieben Klischees. […]

Artikel von: Monsterdoc

Was geht ab im Körper? Teil 3-Verliebt in den Arzt

Heilung unerwünscht – Schleichwerbung bei der ARD?


Es geschah diese Woche am Montagabend um 21:00. Im Ersten Programm der ARD wurde eine Reportage gesendet, Titel: „Heilung unerwünscht“. Es ging um Neurodermitis und auch um Schuppenflechte, und um eine Salbe, die angeblich sensationell gegen diese beiden häufigen Hauterkrankungen hilft. Die Zutaten sind ganz simpel: Vitamin B12, Avocadoöl und ein Emulgator, damit sich das eine im anderen löst.

Atopic_dermatitis (Bild: Kind mit Neurodermitis, Wikimedia.commons, Lizenz siehe dort.)

Und dies soll sensationell sein? Besser wirken als alle Kortisonsalben? Ich habe meine Zweifel. Als aber Professor Altmeyer, Dermatologe am Josefshospital in Bochum, Medizinprofessor an der Ruhr Universität und Verfasser einer umfangreichen Enzyklopädie zum Thema Hautkrankheiten, ins Bild kommt, höre ich aufmerksamer hin.

„Eine rosa Salbe kann man nicht doppelblind testen“, sagt Altmeyer. Na ja, das klingt schon ein wenig befremdlich – gibt es keinen rosa Farbstoff für Placebosalben? Egal, Altmeyer ist ein Begriff und ich merke, wie ich so langsam an diese merkwürdige Salbe zu glauben beginne.

Die Augen hat mir ein paar Tage später der Blog der Stationären Aufnahme geöffnet. Tatsächlich hat der Autor des Filmbeitrags gleich das Buch zum Film herausgebracht, das am nächsten Tag schon den Platz drei auf der Bestsellerliste von amazon. de erobert hat.

Aber das tollste kommt noch: Im Film beklagen der Erfinder der Wundersalbe, der Autor und noch so manch anderer wehmütig, dass keines der bösen Pharmafirmen die Salbe auf den Markt bringen wolle. Und das nur, weil die ihren eigenen Mist teuer verkaufen wollen: „Heilung unerwünscht“ eben.

Und siehe da, am nächsten Tag geschieht noch ein Wunder: Die Salbe, die Neurodermitis heilen kann, ist schon im Internet zu bestellen, 100g kosten 23,08 Euro.

Na, ein Schelm, wer böses dabei denkt! (Ich mache jetzt hier keinen Link zum Hersteller der Salbe.)

Ich schäme mich jetzt noch für den letzten Montag, an dem ich so autoritätsgläubig war und auf so einen billigen Marketingtrick herein gefallen bin. Und ich schäme mich für die ARD, die eine so billige Schleichwerbung ungeprüft versendet.

Quellen

Hier ist der Film auf der ARD-Mediathek zu sehen (nur für begrenzte Zeit!).

Stationäre Aufnahme mit dem Bericht zur Sendung, dort weitere Links.

P. Altmeyer: Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Umweltmedizin,frei verfügbares Dermatologienachschlagewerk von Prof. Altmeyer

Ärzte im Sozialen Netz

Das Social Web ist zweifellos das Gegenteil einer Hängematte. Es braucht schon ein ordentliches Maß an Zeit und Enthusiasmus, sich da hinein zu begeben. Ein Übermaß an freier Zeit steht den Ärzten hierzulande ja eher nicht zur Verfügung. Und doch gibt es im deutschsprachigen Raum schon ein halbes Dutzend Plattformen ausschließlich für Ärzte. Begeben die […]

Dienstkapriolen


Piepser geht. Pforte ist dran.
„Gespräch von draußen. Ich stell durch.“
Okay. Und dann.
„Halloooo?“
„Ja bitte?“
„Hallooooooo? Wer isn da?“
„Entschuldigung, mit wem spreche ich bitte?“
„Wer isn da?“
„Guten Abend, Sie sprechen mit dem Dienst habenden Arzt im Kreiskrankenhaus Bad Dingenskirchen, mein Name ist Dr. Medizyncius.“
„Doktor Kallinowski?“
„Nein, der Herr Kollege Kallinowsi ist heute Abend leider nicht mehr im Hause.“
„Ist Doktor Kallinowski nicht da?“
„Nein, der Herr Kollege hat heute nicht Dienst.“
„Hmmm.“
„Darf ich fragen, um was…“
„Sagen Sie ihm, daß es mir gut geht!“
„Werde ich ausrichten!“
„Ja, mir geht’s gut. Sagen Sie das dem Doktor Kallinowski!“
Der Anrufer hat aufgelegt, bevor ich ihn nach dem Namen fragen konnte.
Kopfschüttelnd will ich weitergehen… da entdecke ich die Nummer des Anrufers auf dem Telefondisplays. Und weil ich gerade sonst nichts zu tun habe, finde ich auch über die Rückwärtssuche rasch den Namen heraus. Dann schnell einmal die Patientendatenbank gecheckt und…. voilá.
Kallinowski hat in der Tat den letzten Entlassungsbrief diktiert. Und ich bin überzeugt, er würde sich sehr freuen, wenn ich ihn jetzt um halb zwölf Uhr abends auf seinem Handy anrufe um ihm mitzuteilen daß es Herrn X. gut geht!

impfung gegen h1n1

momentan gibt es doch drei probleme:
zum einen gibt es den impfstoff pandemrix (gsk), welcher das berüchtigte adjuvans (verstärkerstoff) enthält, damit mit weniger virusspaltmaterial mehr impfstoffe produziert werden können. zum anderen gibt es den impfstoff celvapan (baxter), welcher nun für die bundeswehr und bundesbeamte geordet wurde (wie man hört, weil es keinen anderen mehr gab, bzw. […]

Da lacht der Hypochonder

Nun ja, Symptome muss man ernst nehmen, auch wenn sie im ersten Moment noch so harmlos erscheinen. Da könnte eventuell doch was Schlimmeres dahinterstecken. Als Normalbürger gibt man in der Regel seine Symptome in das Eingabefeld einer favorisierten Suchmaschine des Internets ein. Meistens erwarten einen hierbei dann die Abgründe der härtesten Erkrankungen der Welt.
In Anlehnung […]

Artikel von: Monsterdoc

Da lacht der Hypochonder

Fibromyalgiesyndrom (FMS): nur Herzkreislauftraining lindert alle Symptome umfassend

Liebe Leserin, lieber Leser,
eine auf dem Deutschen Schmerzkongress 2009 vorgestellte neue Meta-Analyse kommt zu dem Schluss, dass Herzkreislauftraining am umfassendsten und am nachhaltigsten zur Therapie des sog. Fibromyalgiesyndroms (FMS) hilft.
Was bitte ist Fibromyalgie?
„Faser-Muskel-Schmerz“ – so die wörtliche Übersetzung – ist eine häufig vorkommende schwere chronische Schmerzerkrankung, die in der Regel mit belastenden Begleitsymptomen wie z. […]