Dreckschweine leben gesünder

In Schmutz aufgewachsene Schweine sind besonders abwehrstark – anders als Artgenossen, die steril gehalten werden. Britische Forscher haben das Abwehrsystem von “Dreckschweinen” und „hygienisch“ aufgewachsenen Schweinen verglichen. Ihr Fazit: Eine übertriebene Hygiene in jungen Lebensjahren schwächt die Abwehrkraft.
Schweine, die sich im Dreck suhlen dürfen, verfügen über ein starkes Immunsystem. Dies haben britische Forscher in […]

Adventskalender: das 15. Türchen: Frauenlogik

Ellbogengesellschaft mal anders:
Patientin:  „Seit neuestem hab ich jetzt auch noch einen Tennisellbogen“
Dr. Geldgier (eher scherzhaft): „Ja spielen Sie denn Tennis?“
Patientin: „Nein, aber ich putze doch so viel“
(*deutet dann auf ihren schmerzenden Ellbogen)
Dr. Geldgier: „Da wo Sie hindeuten, da müsste es dann eher ein Golferellbogen sein“
Patientin: „Ich spiel doch kein Golf  Herr Doktor, nein nein, das […]

Monsterdocs WordPress-Spamfilter Teil 2

Spam ist das Hobby von vielen Menschen im Internet. Vor allem Blogger haben mit Kommentar-Spam zu kämpfen.  Im Oktober 2009 berichtete ich über einen Spamschutz mittels verstecktem Eingabefeld. Ich mag einfach keine Rechenaufgaben und keine zerdrückten Fliegen (Captchas), daher löste ich das Seuchenproblem auf diese Art. Doch leider hielt der Filter nicht lange den undefinierbaren […]

Artikel von: Monsterdoc

Monsterdocs Wordpress-Spamfilter Teil 2

Antibiotika helfen nicht gegen Schweinegrippe…

…und andere Virusinfekte. Es ist völlig sinnlos, die zur Zeit kursierenden Erkältungskrankheiten mit einem Antibiotikum heilen zu wollen. Es handelt sich um Virusinfekte und Antibiotika helfen nicht gegen Viren. Sie kürzen deswegen auch die Krankheitsdauer nicht ab. Im Gegenteil - Penicillin und Co. können sogar zur weiteren Verschlechterung führen, weil sie Mund- und Darmflora zerstören.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, es gäbe auch nur ein einziges ursächliches Medikament gegen all die jährlich wiederkehrenden grippalen Infekte. Es gibt keins! Was es gibt, sind allesamt Arzneien zur Linderung der Symptome, wie Kopfschmerz, Fieber, Husten, verstopfte Nase und anderes mehr. Mehr kann ein Hausarzt auf diesem Gebiet nicht tun. Die beste Therapie eines grippeähnlichen Infekts oder einer echten Grippe, der „normalen“ oder der Schweinegrippe, ist immer noch, sich Ruhe zu gönnen. Viel schlafen, viel trinken und, so Appetit vorhanden, vitaminreiche Kost essen sind wichtige Hilfen für das Immunsystem. Eine echte, ursächliche, hausärztliche Therapie wäre demzufolge, eine Arbeitsunfähigkeit für Arbeitnehmer auszustellen.
Nur in den wenigen Ausnahmefällen einer anzunehmenden Superinfektion mit Bakterien, wie im Falle der Lungenentzündung, der eitrigen Entzündung der Nasennebenhöhlen, des Mittelohres oder der eitrigen Mandelentzündung sind Antibiotika berechtigt. Aber wie gesagt, hier geht es um Ausnahmen. In diesen Fällen haben Bakterien die Schwächung des Organismus ausgenutzt und eine „Über-Entzündung“ verursacht. Kein Grund für Ärzte, Antibiotika gleichsam mit der Gießkanne zu verteilen oder für Patienten, sie vom Arzt einzufordern, damit man endlich wieder gesund wird, nach dem Motto:
„Herr Doktor, mit meiner Erkältung schleppe ich mich jetzt schon so lange zur Arbeit, jetzt brauche ich aber mal was Richtiges!“
Noch widersinniger ist der immer wieder von Patienten geäußerte Wunsch nach einem Antibiotikum in Reserve, weil man in den nächsten Tagen nach Gran Canaria oder sonst wohin fliegt und man sich so leicht im Flieger ansteckt.
Patienten kann ich als langjähriger Hausarzt nur raten, quengeln Sie nicht, wenn Sie kein Antibiotikum bekommen. Meistens hat es seinen Grund. Wenn Sie zu sehr quengeln, bekommen Sie zwar eventuell das von Ihnen gewünschte Antibiotikum, aber nicht weil Sie es bräuchten, sondern damit sie Ruhe geben und das Sprechzimmer freigeben. Ein Rezept ist schneller ausgestellt, als eine lange Debatte geführt.

Zehn Wünsche an meine Patienten


Viel und oft ist an dieser Stelle gelästert und gemeckert worden.
Nun ist Weihnachten nicht mehr weit, und Weihnachten ist das Fest des Friedens. Was also wünsche ich mir von meinen Patienten.
Also, der ideale Patient:

  • …läuft zu einer halbwegs zivilen Zeit hier ein. Also nachdem ich mit Visite und Frühstück fertig bin und allerspätestens eine Stunde vor meinem Feierabend.
  • …hat seine Papiere dabei. Das heißt vor allem: eine Liste seiner Medikamente. In lesbarer, ausgedruckter Form. Tablettenschachtelpuzzle gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsspielen. Und investigative Interviews über kleine weiße Pillchen auch nicht gerade
  • …ist entweder in der Lage, in wenigen kurzen (!) und prägnanten Worten zu sagen, was ihm fehlt oder hat einen Angehörigen / Begleiter dabei, welcher dazu in der Lage ist
  • …ist körperlich so gebaut, dass man ihn untersuchen kann (wer schon einmal versucht hat, einen immobilen 150-Kilo-Patienten auf die Seite zu rollen um ihn rektal zu untersuchen weiß, wovon ich spreche).
  • …hat gut punktierbare Venen
  • …ist mit der nach ausfürlicher und höflicher Aufklärung vorgeschlagenen Behandlung einverstanden
  • …rennt nicht am ersten postoperativen Tag gleich alle fünf Minuten zum Rauchen auf den Balkon
  • …rennt am besten gar nicht zum Rauchen auf den Balkon, sondern ist da, wenn man ihn braucht weil man Visite machen will oder irgendeine Untersuchung vorhat
  • …wird schön brav gesund und erkrankt während des Aufenthaltes nicht an irgendwelchen komplizierten Syndromen, die wo nicht im Lehrbuch (oder in Wikipedia) stehen.
  • …falls er doch irgendein kompliziertes Syndrom hat, spricht er gut auf die Behandlung an, welche ich nach nächtlicher Lehrbuch-(oder Wikipedia-)Lektüre entdeckt habe, so dass mein Chef von mir beeindruckt ist.

Ja, und dann, wenn er gesund ist, dann geht er natürlich glücklich und zufrieden nach Hause.
Das ist ein netter Patient. Ab und zu gibt’s das sogar wirklich.
…und jetzt die Frage an alle Patienten und solche, die es werden könnten: Was wünscht Ihr Euch denn von Eurem Doktor?

ein neuer Torwart

Der VfB Stuttgart wird hoffentlich noch keinen neuen Torwart holen. Aber die Bayern suchen ja. Einen jungen starken Keeper mit Perspektive.

Aber wer wäre denn zu haben?

Die etablierten Wiese, Benaglio, Neuer oder Adler werden wohl nur schwer zu bekommen sein. Wenn sie denn überhaupt noch passen und von den Bayern-Fans gewollt werden nach all den bereits abgelaufenen Begegnungen und Duellen.

Lehmann darf nicht gehen

Bundesliga ist Show. Das wollen Massen sehen. Und nur mit der Show lässt sich das Geld aus Werbeeinnahmen, TV-Lizenzen und wiederum Werbeeinnahmen, Eintrittsgeldern und Fanartikeln generieren. Show, über die die Medien berichten können. Neben ihre Werbeanzeigen. Schlagzeilen, wegen denen Tageszeitungen gekauft werden. Unterhaltung, über die man redet, und die unzählige Arbeitsplätze unterhält - sogar in beiden Sinnen.

Und Jens Lehmnann ist in dieser Form - sportlich und unsportlich - eine der grössten Attraktionen der Liga.

Medizin-Welle: IGEL besser verkaufen

Jetzt geht es in die Vollen. Google Wave wird zum Schauplatz für sogenannte spontane Medizin-Wellen, eine Art satirisches Rollenspiel für Medizin-Interessierte. Einer gibt eine Aufgabe vor. In 10-15 Minuten ist diese dann zu lösen. Thema heute: IGEL (Selbstzahlerleistungen) besser verkaufen.
Ich (Chefarzt) komme als Patient in eine allgemeinärztlich geführte Arztpraxis. Kranke Schwester ist eine Arzthelferin, die […]

Artikel von: Monsterdoc

Medizin-Welle: IGEL besser verkaufen

rezept für die apotheke

beim aushändigen des rezeptes:
papa: „is für apothek´ ?“
ich: „ja.“
papa: „nicht rossmann?“ (große drogeriekette, anm. d. bl.)
ich: „nein, rezepte sind immer für die apotheke. die lutschbonbons für die halsweh, die können sie bei rossmann kaufen.“
papa: „lutsch nicht in apothek´?“
ich: „nein.“
papa: „lutsch bei rossmann?“
ich: „genau. die sind da wahrscheinlich auch billiger.“
papa: „ah. gutt. rezept apothek´, lutsch rossmann.“
ich: […]

Adventskalender: das 14. Türchen – Patientenblogs

Knapp 6 Monate Blog-Neuland liegen hinter mir. Aus dem Frust eines Notdienstwochenende und akuter Artbedrohung heraus begann ich zu schreiben, frei von der Leber weg, oft ziemlich subjektiv, manchmal auch zynisch. Manchmal dachte ich auch an Aufhören, aber viele treue Leser haben mich immer wieder ermuntert.
Auch wenn ich alle Leser schätze und willkommen heiße, so freuen mich besonders die Kommentare derjenigen, die in puncto Gesundheit am wenigsten zu lachen haben: die Patienten.
Oberflächlich betrachtet geht es in diesem Blog hier um die Situation niedergelassener Ärzte in Deutschland insbesondere nach der zuletzt desaströsen Gesundheitsreform von rot-schwarz zum 01.01.2009. Oder um es anschaulicher zu sagen: „Die Ärzte kriegen den Hals nicht voll und haben Angst ihren Porsche ein Jahr später kaufen zu können“.
 Die […]

Einmal Morphium für die Dame! (nochmal Hans Carossa)


Letztens hatte ich jenen alten Schmöker erwähnt. In dem Roman gibt es noch eine weitere Szene, welche ich gerne an dieser Stelle in etwas freier Form nacherzählen möchte:

An einem stürmischen und ungemütlichen Winterabend sitzt der Hausarzt Dr. G. auf seinem heimischen Sofa vor dem prasselnden Kaminfeuer und – nein, er liest keine Fachliteratur, sondern von mir aus einen kitschigen Roman oder von mir aus schaut er auch den ‘Tatort’..
Plötzlich klingelt es an seiner Haustür.
Ein Mann in Schlapphut und Trenchcoat steht davor.
„Ich habe sie telefonisch leider nicht erreichen können!“ sagt der Fremde.
„Tut mir leid, ich habe das Telefon leider nicht gehört!“ erwiedert Dr. G. In Wirklichkeit ist er natürlich einfach nicht drangegangen, weil er gerade auf dem Klo oder in der Badewanne oder vor der Glotze war.
„Es ist ziemlich dringend!“
„Warum rufen Sie dann nicht den Notdienst? Der Diensthabende Kollege…“
„Es ist eine… eine etwas speziellere Sache…“
Dr. G. begriff, dass der Abend für ihn inzwischen längst gelaufen war.
„Also gut. Wie kann ich helfen?“
„Es geht um meine Frau! Es geht ihr nicht gut!“
Dr G. nimmt seinen Mantel. Der Fremde schielt argwöhnisch auf Dr. G.’s Arzttasche.
„Sagen Sie mal… Sie haben doch hoffentlich eine ordentliche Dosis Morphium dabei?“
Dr. G. runzelt die Stirn.
„Normalerweise nicht.“
„Dann packen Sie bitte ein paar Ampullen ein!“
„Aber…“
„Meine Frau ist Privatpatientin!“
Nehmen wir an, dass Dr. G. das Gewünschte tatsächlich im Haus hat. Er steckt ein paar Ampullen ein und folgt dem Fremden wortlos draußen.
„Wir nehmen meinen Wagen!“ sagt der.
Gemeinsam steigen sie in einen Fünfer-BMW und brausen durch die nächtliche Stadt.
„Ich muss Ihnen ein paar Dinge über meiner Frau erzählen,“ sagt der Fremde, „Es handelt sich um die bekannte Schauspielerin Mrs. Diva. Sie ist krank. Sie ist abhängig von Opiaten. Nun hat sie schon eine Weile lang nichts mehr genommen und leidet an heftigen Entzugssymptomen. Ich kenne das. In so einer Situation ist sie unberechenbar. Sie müssen Ihr etwas spritzen. Einfach nur, damit sie es bis morgen durchhält. Dann sehen wir weiter…“
Dr. G. sagt nichts.
„…und ich bin mir sicher, meine Frau wird sich mehr als erkenntlich zeigen…“
Vor einer großartigen Villa halten sie an.
Sie betreten eine geschmacklos und teuer eingerichtete Wohnung.
Und dann?
Nach kurzem Smalltalk verabreicht Dr. G. die gewünschte Spritze.
Die Patientin bedankt sich überschwänglich, drückt ihm ein Bündel Geldscheine in die Hand und schenkt ihm dann noch einen wertvollen Ring.

Soweit die Geschichte.
Muss ich erwähnen, dass Dr. G. mit einem derartigen Verhalten heutzutage wahrscheinlich bald seine Approbation los wäre?
Aber die Geschichte spielt ja auch 1931, natürlich ohne Tatort und 5er BMW.

Quelle: „Der Arzt Gion“ von Hans Carossa, Originalausgabe: Insel-Verlag, 1931, derzeit nur noch antiquarisch aufzutreiben

Medizin-Welle: Hajo der Stationsarzt operiert

Wir alle nutzen die neuen Medien. Ständig erscheinen neue Social Communities auf der Bildfläche, viele verschwinden dann wieder. Einige versuchen ihre Benutzer mit immer neueren (überflüssigen) Funktionen zu halten. Twitter ist nach wie vor angesagt, da es hier (noch) relativ unkompliziert und spontan von der Hand geht. Google will da natürlich auch mitmischen. Jetzt gibts […]

Artikel von: Monsterdoc

Medizin-Welle: Hajo der Stationsarzt operiert

Beten mit Patienten?


Nachdem nun heute schon die dritte Kerze am Adventskranz angezündet worden ist (Kinners, wie die Zeit vergeht!) blättere ich nach dem Frühstück ein wenig in dem Stapel der medizinischen Junkmail, welche es im Laufe der Woche in meinen Briefkasten oder Klinik-Postfach geschafft hat.
Passend zur Jahreszeit ist da eine Überschrift, die mich nachdenklich macht.
„Beten Sie mit Ihren Patienten? Mut zur Spiritualität“ (Es handelt sich um die MMW, welche online nur nach komplizierter Registrierung verfügbar ist, daher verzichte ich an dieser Stelle auf einen Link)
Es geht um die Betreung Schwerstkranker und Sterbender. Diese Patienten würden von seelsorgerischer Betreuung profitieren – und warum sollten wir Ärzte das nicht bieten können? Im Altertum waren Ärzte ja eh oft gleichzeitig auch Priester.
Nun ja, ich weiß nicht.
Die Argumentation klingt schlüssig, aber meiner Ansicht nach ist Religion etwas sehr privates: An welchen Gott ich glaube (oder auch nicht) und auf welche Art ich bete geht zunächst einmal allein mich selbst etwas an. Meine religiöse Meinung einem anderen aufs Auge drücken zu wollen, und das noch im Rahmen der Ausübung meines Berufes gehört sich nicht. Das ist zumindest meine private Meinung, andere mögen das anders sehen.
Ausserdem kann ich ja prinzipiell nur mit denjenigen Patienten gemeinsam beten, die auch meiner eigenen Religionsgemeinschaft angehören: Ein strenggläubiger Moslem würde es wohl als Affront ansehen, wenn ein Christ ihm anbietet, gemeinsam zu beten – und umgekehrt. Religiös liberaler gesonnene Leute mögen das anders sehen, aber das weiß ich ja vorher nicht. Also setze ich mich mal lieber nicht in die Nesseln.
Und bleibe mal lieber auf professioneller Distanz. Also: Zuhören und Empathie zeigen ja, aber nicht weiter.
„Kuscheln mit Patienten“ ist ja schließlich auch eher ein No-Go.

Bad Doctor

Die erste offizielle Bad Bank Deutschlands kommt (wdr.de). Was heisst das eigentlich? Kaputtgewirtschaftete Banken können unsinnige Wertpapiere in die sogenannte “Schlechte Bank” auslagern. Die “Kernbank” ist damit wieder geschäftsfähig. Kosten für den Verlust tragen andere … Das gleiche System gibt es nun auch für niedergelassene Ärzte.
Aufgrund von Kostendämpfung im Gesundheitsunwesen sind in den letzten Jahren […]

Artikel von: Monsterdoc

Bad Doctor

Was wir Ärzte so alles geschenkt bekommen


Es gibt nette Patienten, die schenken uns was. Ab und zu.
Den Schwestern stecken sie dann meist ein Scheinchen für die Kaffeekasse zu. Und uns Ärzten?
Was gibt’s da?

  • Eine Flasche Wein – Okay, Geschmacksache. Habe schon von einigen Patienten wirklich edle Tröpfchen bekommen, aber Discounter-Plörre war auch schon dabei. Kann man immer noch Glühwein draus machen oder zum Kochen verwenden. Oder schlimmsten Falls als Frostschutzmittel. Danke,danke.
  • Schnaps und Fusel – Ich selbst steh ja nicht so drauf. Insbesondere selbst-aufgesetztes Likörzeugs ist oft sehr gewöhnungsbedürftig. Aber das Zeug kann man prima bei der Weihnachtsfeier verwichteln. Auch Fusel-Franze wird einen angebotenen Schluck aus der Pulle gerne annehmen, wenn er mal wieder bei uns aufgenommen wird.
  • Weihnachtsgebäck usw. – kommt zunächst mal ins Schwesternzimmer. Nachdem einige freiwillige Probandinen das Zeug für gut befunden haben, mache ich mich dann über die Reste her
  • Liebevolle Basteleien – kommen zunächst ins Schwesternzimmer oder werden zügig weiterverschenkt, schlimmstenfalls bei der Weihnachtsfeier verschrottwichtelt. Mal im ernst: Ist ja lieb gemeint, aber glaubt Ihr im Ernst, ich würde das Zeug in meine heimische Wohnung nehmen?

Also liebe Leute, auch wir Ärzte hätten natürlich gegen ein oder zwei Scheinchen nichts einzuwenden, vor allem wenn sie schön bunt sind, saftig hellgrün zum Beispiel, oder auch rostbraun. Blau ginge auch noch, und rot… naja, trotzdem dankeschön.

mal wieder passivrauchen

nein, liebe mama vom wiederholt bronchitisverhusteten bobbele, es ist nicht förderlich, dass sie immer nach rauch riechen, wenn sie bei mir in der praxis erscheinen. oder doch, denn es lässt mich ein olfaktorisches indiz finden, dass sie zumindest soeben im auto oder beim herlaufen (ach, sie kommen mit dem auto? na dann, also) eine geschmaucht […]

Allgegenwärtige Arzt-Auskunft

Natürlich darf man auf seine Arbeit stolz sein. Auf die Frage, was denn so besonderes an der Arzt-Auskunft ist, antworte ich zuerst: Die Masse und Qualität der Informationen. So gut, dass sogar Google höchstpersönlich unsere Adresssätze benutzt, damit man in Google Maps alle deutschen Arztpraxen finden kann. Und es ist nicht einfach, Google zu überzeugen. […]

Desinfektion der Haende

Die Schweinegrippe, die vermeintliche tötliche Pandemie ist in aller Munde. Auch wenn sie noch nicht die vielen erwarteten Toten gebracht hat, so ist die Desinfektion der Hände von höchster Wichtigkeit. Bevor sie anfangen mit den Kontaktlinsen zu handhaben müssen sie zuerst die Hände waschen und anschliessend die Hände desinfizieren. Nicht immer hat man aber eine […]

Oh du gefährliche Weihnachtszeit

Für unseren heutigen Geschenktip habe ich mich von einer Studie aus…wie sollte es anders sein…den USA inspirieren lassen:

Diese hat nämlich zutage gefördert, wie gefährlich das Auspacken von Weihnachtsgeschenken tatsächlich ist. Demnach haben sich 17 Prozent der Menschen dabei schon einmal verletzt. Einmal verletzt haben sich laut der Pennsylvania Medical Society 6,3 Prozent der Befragten, mehr als einmal 11 Prozent. Häufig kommt es offenbar dann zu Blessuren, wenn Produktverpackungen widerspenstig sind. Die Forscher raten daher:

  • "If you must use a knife or another type of sharp object, cut away from your body
  • If you must use scissors, use ones with blunt tips.
  • Wear protective gloves.
  • Avoid opening tough-to-open packages in a crowded area.
  • Don’t use your legs to keep the product stable."

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Quelle:

Pennsylvania Medical Society: Wrap Rage

Emerenz, die Bauernmagd: Heldin oder einfach eine arme Irre?


Fassen wir die wichtigsten Aspekte der Handlung des vorgenannten Romans von Hans Carossa also kurz zusammen:
Im ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts gab es auf den Bauernhöfen noch Knechte und Mägde.
Eine solche landwirtschaftliche Hilfskraft namens Emerenz wird schwanger. Ihr Arzt erklärt ihr, dass sie an einer nicht weiter erklärten Krankheit leidet und das Kind nicht ohne Gefahr für ihr eigenes Leben austragen kann.
Sie entscheidet sich – gegen ärztlichen Rat – für das Kind und damit gegen ihr eigenes Leben.
Das Kind lebt, die Mutter stirbt.
„Der Zweig zieht allen Saft aus dem welken Blatt in die neue Knospe hinein und stößt es ab!“ heißt es in dieser Schlüsselszene, und der Autor stilisiert die Figur der Mutter, welche ihr Leben für das Kind hingibt zu einer Art Heiligen.
Es ist anzunehmen, dass so eine Sache auch in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts extrem selten waren, wenn sie den überhaupt vorkammen. In Kunst und Literatur hingegen waren derartige Szenen und Bilder bis die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hinein ziemlich beliebt: In einem Holywood-Schinken von 1963 mit dem Titel „Der Kardinal“ stirbt die Schwester des Protagonisten unter Qualen bei der Geburt ihres (unehelichen!) Kindes. Die Entscheidung gegen die Spät-Abtreibung hat – da die Gebärende bereits bewusstlos war – der Bruder, eben jener katholische Priester und spätere Kardinal getroffen und zwar gegen den Rat der Ärzte.
Theoretisch sind derartige Situationen auch im einundzwanzigsten Jahrhundert noch möglich. Allerdings haben sich die ethischen Rahmenbedingungen geändert: dass sich eine werdende Mutter gegen ihr eigenes Leben und für das Kind entscheidet, gilt heutzutage als völlig undenkbar.
Eine Frau, welche eine entsprechende Absicht äußern würde, gälte vermutlich als unzurechnungsfähig. Ärzte und Juristen würden sich sehr wahrscheinlich in den meisten Fällen über den Patientenwillen hinwegsetzen dem Leben der Mutter Vorrang einräumen.
Ist das nun ein Beispiel für die Verrohung der Sitten – oder einfach der Triumph des gesunden Menschenverstandes über die Religion?
Ich weiß es nicht.

Suchbegriffe: Der Jahresrückblick 2009

Lebkuchen gibt es seit Anfang September, Zeitschriften für Januar erscheinen im Oktober, TV-Jahresrückblicke gibt es Ende November. Daher biete ich jetzt die Jahresübersicht der Suchanfragen für 2009. Viel zu spät, ich weiss. Aber die haben es dafür in sich. Zunächst die Anfragen für Dezember:

Freund in Wollstrumpfhosen: Was erwartet man bei dieser Anfrage? Warum trägt er […]

Artikel von: Monsterdoc

Suchbegriffe: Der Jahresrückblick 2009

Keine Abtreibung um keinen Preis?


Die Patientin schaut blass aus und gar nicht gesund.
Erwartungsvoll schaut sie den Herrn Doktor an. Der starrt auf den Bildschirm seines Praxiscomputers, tippt eine Weile herum, schüttelt den Kopf, tippt erneut, starrt dann mit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm, blättert in der Patientenakte, wird rot, und wendet sich dann endlich der Patientin zu.
„Und?“ fragt die.
Der Herr Doktor seufzt.
„Es ist leider ziemlich kompliziert…“
„Sie meinen, es ist ernst?“
Der Herr Doktor nickt.
„Wie ernst denn?“
Dreiundzwanzig Jahre ist sie alt und schwanger in der zehnten Woche. Es war nicht unbedingt ein Wunschkind, eher das, was man etwas flapsig auch als „Zufallstreffer“ bezeichnen könnte, also ein geplatztes Kondom nach einer… naja, sagen wir, eher Gelegenheitsbekanntschaft.
Einen festen Partner hat sie nicht, und einen Job auch nicht, noch nicht einmal eine abgeschlossene Ausbildung.
„Sie haben eine seltene Form einer Anämie. Diese Schwangerschaft stellt eine große gesundheitliche Gefahr für Sie dar!“
„Wie meinen Sie das?“
„Wahrscheinlich wäre eine Abtreibung…“
„Nein!“
„Die Fortsetzung dieser Schwangerschaft brächte Sie in Lebensgefahr!“
„Warum?“
„Sie haben zu wenige rote Blutkörperchen.“
„Aber für mein Baby wird es doch wohl reichen, oder?“
„Aber nicht für Sie! Sie könnten sterben.“
„Ich werde dieses Kind austragen. Eine Abtreibung kommt für mich nicht in Frage!“
„Aber überlegen Sie doch…“
Die Patientin steht auf.
„Vielen Dank, Herr Doktor!“
Sie reicht ihm die Hand und verläßt den Raum.
Siebeneinhalb Monate später bringt sie ein gesundes Kind zur Welt.
Acht Monate später ist sie tot.

Die Geschichte ist natürlich fiktiv. Und sie stammt auch nicht von mir: Es handelt sich um den Anfang des Romans „Der Arzt Gion“ Hans Carossa, erstmals veröffentlicht 1931. Ich habe die Geschichte – dem Sinn nach leicht verändert – und in etwas modernere Worte gefasst nacherzählt.

Psychiater Twitter

Chirurgen twittern, Notärzte twittern, also sollten es Psychiater auch tun. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Mein Notarzt Twitter von September 2009 war selbstverständlich fiktiv. Ich weise extra noch einmal darauf hin, weil in der Leserschaft wohl  Zweifel diesbezüglich aufkamen.

Psychiater erleben oft einen harten Alltag, geprägt von Wahnvorstellungen, Gedankenausbreitungen und Psychomedikamenten. Lange Patientensitzungen erzwingen oft ein […]

Artikel von: Monsterdoc

Psychiater Twitter

kurzer seufzer am abend

wenn eltern mit ihren kindern immer nur in hohen oktaven und sigmatismatisch, also lispelnd, kommunizieren und dazu noch ständig silbenverdopplungen, kinderworte und i-chen  einfliessen lassen (ja schnutßelchen, wo iß den daß wauwau? ach hinter dem brummbrumm? ßollen wir jetßt eideidei machen, nachdem wir daß kacki aus der windi geholt haben? dann gibßt noch ein bißchen […]

Thiopental


Wer einmal in der Anästhesie gearbeitet hat, wird das Medikament Thiopental kennen: Ein schnell und kurz wirksames Narkosemittel. Patienten, die es intravenös verabreicht bekommen, schlafen Sekunden später ein – und wachen auf, wenn die Operation vorbei ist. Dafür zu sorgen, dass sie wieder aufwachen, das ist die eigentliche Kunst des Anästhesisten.
Natürlich kann man einem Menschen auch eine entsprechend hohe Dosis verpassen, die bewirkt, dass er nicht mehr aufwacht.
Aber normalerweise hat ein Arzt nicht die Aufgabe, seine Patienten umzubringen.
Ärzte, welche im Dienste US-amerikanischer Justizbehörden stehen, tun dies aber gelegentlich.
Sie legen dem Patienten einen venösen Zugang und hängen eine Infusion an. Vorher wird natürlich ordnungsgemäß die Haut desinfiziert, damit es keine Infektionen gibt.
Manche Patienten haben schlechte Venen, dann muss man öfters stechen. Manchmal klappt es auch gar nicht, dann darf man das Zeug seit Neuestem auch notfalls intramuskulär spritzen.
Der Effekt ist in beiden Fällen derselbe. Der Patient wird eingeschläfert, wie ein Hund, den man nicht mehr braucht. Tierärzte machen so etwas bekanntlich öfters.
Menschenärzte dürfen sowas eigentlich nicht, so steht es schon von alters her in dem berühmten Hippokratischen Eid.
Aber der ist bekanntlich schon über zweitausend Jahre alt und inzwischen ein wenig aus der Mode gekommen.

Werbung und Keyword-Targeting

Die Bild berichtet von einem schweren Unfall während einer Zirkus-Show mit tigern. Der Dompteur wurde dabei lebensgefährlich verletzt (http://www.bild.de/BILD/news/2009/12/09/hamburg-tiger-angriff-dinner-sho...).

Unangenehm ist die Werbung, die in der zum Artikel gehörenden Bilderserie angezeigt wird: es wird für Katzen-Nahrung geworben.

Das kann natürlich passieren, wenn Internet- und Werbeverteiler-Automaten passende Werbung zu einem Artikel, in dem es ja auch um (Raub-)Katzen geht, einzublenden versucht. Schön ist das nicht.

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whiskas.jpg

einfach mal blaumachen


Morgen mache ich blau.
Jawoll.
In diesem Moment liege ich gerade auf meinem werten Sofa, draußen nieselt der Regen und drinnen bullert die Heizung auf Hochtouren und neben mir stehen eine Flasche Bier und eine Tüte Chips, die zweitklassige Krimi-DVD ist gerade zu Ende und in siebeneinhalb Stunden oder so muss ich im Kreiskrankenhaus Bad Dingenskirchen wieder auf der Matte stehen… oder auch nicht?
Andere Leute machen auch blau. Im letzten Dienst in der Ambulanz sind mir mehrere von denen übern Weg gelaufen: irgendwelche Wehwehchen, Fuß umgeknickt oder so, nix gebrochen, alles gut verpflastert und dann die dringenste Frage: „Krieg ich denn auch nen Krankenschein?“
Nein, dafür ist eigentlich nicht das Krankenhaus zuständig sondern der Hausarzt.
Ich habe keinen Hausarzt. Ich weiß ehrlich gesagt, überhaupt nicht, wie es bei Hausärztens zugeht. Und wie blaumachen funktioniert weiß ich schon gar nicht. Was muss man da erzählen? Kann man Tacheles reden? Oder muss man augenzwinkernd irgendeine Geschichte erfinden, die man selbst nicht glaubt und der Arzt schon gar nicht, denn ganz so blöd sind die doch auch nicht, selbst die Hausärzte nicht, oder?
Hmmm.
Wahrscheinlich trau ich mich nicht.
Also geh ich jetzt lieber brav ins Bett. Und stelle doch lieber den Wecker.

die Wochen des fc Jauel

Drittes Spiel - dritter Sieg. Der fc Jauel fegt von Platz 17 auf 14 hoch und lässt nach 28, 43 und 40 Punkten und zuletzt zwei zweiten Plätzen in der Tageswertung verdutze Gegner wie die Eagles, den S04 und jetzt die Eisenfüsse als Verlierer stehen. Gut, S04 und die Füsse waren nicht die stärksten Gegner, aber mit der Punktzahl hätte es halt auch gegen fast jeden anderen gereicht.

Arztspiele

Beim medizinisch-sinnvollen Surfen in den Wellen des Netzes fand ich tolle Flash-Games auf Nobelprize.org. Hier kann man unter anderem Bluttransfusionen verabreichen, einen zuckerkranken Hund versorgen oder weisse Blutzellen herumkommandieren. Super! Nun war es für mich natürlich immer schon mal ein Traum ein eigenes Game zu entwickeln. Doch leider reichen meine Programmierkenntnisse über einfaches C64-Basic-Bedienen nicht […]

Artikel von: Monsterdoc

Arztspiele

Nix medizinisches, aber trotzdem beeindruckend

Heute mal Neuigkeiten aus dem Reich der Technik. Bin da ziemlich technophil (auch wenn das nicht der richtige Ausdruck ist) und bin immer noch schwer beeindruckt.Musste mal wieder über den großen Teich fliegen und hatte doch tatsächlich das Glück einen Platz im neuen A380 ergattern zu können, dem Flugungeheuer.Zwar nicht direkt der Jungfernflug, aber nur ein paar Tage danach.Das ist mal ein Flugzeug, 538 Passagiere, 6 Bars ! (wer's braucht), ein komplettes oberes Deck, in der Prestigeklasse Luxus pur und ein gigantisches "Home" Entertainment Programm, da ist es fast traurig, daß der Flug nicht länger geht. Habe es auf jeden Fall sehr genossen.Und wer jetzt was schreiben will von wegen Unmweltverschmutzung und so, der A380 verbraucht 20% weniger CO2 als der kleine Bruder und mit dem Schiff zu fahren ist ja auch nicht praktikabler.So, und ab morgen widme ich mich wieder den Irrungen und Wirrungen der ISS.Doc Blog