Software Saline 120ml eingestellt

Viel neues im April 2010. Fast hätte ich es vergessen. Software Saline ist keine Computer Software sondern eine Kochsalz-Lösung zum Abspülen von Kontaktlinsen. Nun hat sich der Hersteller Ciba Vision entschieden verschiedene Produkte u.a. Softwear Saline 120ml aus dem Sortiment zu nehmen. Die grosse 360ml Flasche bleibt weiterhin bestehen. Die grosse Flasche Softwear Saline wird […]

Chronik eines angekündigten Freitodes 1

Die Artikelserie Chronik eines angekündigten Freitodes beschäftigt sich mit dem Thema Selbstbestimmtes Sterben im Hochalter.

Der andere Hausarzt hat sich mit diesem schwierigen Kapitel der Medizin in den letzten Wochen und Monaten intensiv befassen müssen. Der wahre Fall eines Patienten hat aufgezeigt, wie weit Theorie und Praxis voneinander entfernt sein können und welche Schwierigkeiten diese Entfernung birgt. Der Fall ist so interessant und so erschütternd zugleich, dass ich ihn ausführlich schildere. Die realen Personen werden selbstverständlich durch Änderung der Charaktere und der Namen geschützt. Die Geschichte selbst verliert dadurch nicht an Wahrheit.
Teil 1 Vorbemerkungen
Die Debatte um den selbst bestimmten Tod im Alter wird so lange kein Ende nehmen, wie es die moderne Medizin und unterschiedliche Weltanschauungen sowie Religionen gibt. Die Debatte wird also voraussichtlich ewig fortgesetzt. Ein Ende ist nicht absehbar. Im Gegenteil. Es kann davon ausgegangen werden, dass die moderne Medizin immer mehr Lebenszeit schafft. Dieses Mehr, dieser Gewinn, wird vorrangig die Anzahl der Lebensjahre betreffen.  Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Qualität der hinzu gewonnenen Lebensjahre zunächst einmal zweitrangig ist. Das ist kein böser Wille, hier geht es um das Machbare. Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass das Machbare gemacht wird, eben auch um den Preis, dass es dem, was geschaffen wurde noch an Qualität mangelt. So geschieht Fortschritt. Johannes Gutenberg hat seine technischen Erfindungen mit beweglichen Lettern begonnen und niemand hat ihm je vorgeworfen, warum er nicht gleich den Offset- oder Digitaldruck erfunden hat.
Wenn also eine Lebensverlängerung möglich ist, so wird diese auch angestrebt. Das gilt für das Leben des Menschen an sich ebenso wie für den Einzelfall.
Verschiedene Wege
Hochalte, kranke und sterbende Menschen besitzen im Wesentlichen drei Instrumente mit dieser Entwicklung zurecht zu kommen oder ihr entgegen zu wirken:
Sie begeben sich in die Hände des Schicksals oder die einer höheren Macht und harren der Dinge, die da kommen mögen - in Zuversicht, Gleichgültigkeit oder Angst.
Sie bedienen sich des Instruments der Verfügung und legen fest, wie im Falle der eigenen Entscheidungsunfähigkeit mit ihnen verfahren werden soll. In aller Regel bedeutet dies eine aktive Beschneidung der medizinischen Möglichkeiten. Denn ohne Verfügung liefe das „volle Programm“.
Sie kümmern sich frühzeitig um einem aktiven Freitod. In der Diskussion sind hier verschiedene Varianten, vom professionellen Unternehmen bis zur halblegal besorgten Zyankalikapsel aus Holland.
Theorie und Praxis
Im vorliegenden Fall wurden die drei oben genannten Wege als verschiedene „Stadien“ durchlebt. Vom „Es wird schon werden“, über das Aufsetzen einer Patientenverfügung, bis hin zum organisierten Freitod. Eine bewegender letzter Lebensabschnitt.
Der  Personenkreis, der sich um einen guten Zeitpunkt des eigenen Todes Gedanken macht, wird mit zunehmender Lebenserwartung größer. Das ist insofern logisch, als dass es immer mehr alte und hochalte Menschen gibt und geben wird, die den Zeitpunkt eines würdigen Todes zu verpassen fürchten. Die Angst vor Siechtum, Schmerz und Belästigung anderer nimmt mit dem Alter zu. Jeder Mensch weiß im Prinzip um die hohe Lebenserwartung und jeder Mensch kennt Fälle, deren Lebensphase des Hochalters und des Sterbens unwürdig verlaufen sind oder noch verlaufen. Der Gedanke an den selbstbestimmten Tod liegt da offenbar näher als noch vor Jahren und Jahrzehnten.
Dieser Artikel will nicht die Diskussion um den selbstbestimmten Tod fortführen oder gar das Für und Wider abwägen. Darum wird es im folgenden Text nicht gehen. Die wahre Geschichte soll ein Bild von der Realität eines Problems geben über das gern hitzig und theoretisch diskutiert wird, wobei der rein praktische Blickwinkel gern außer Acht gelassen wird. Am Ende wird die Geschichte wohl denjenigen die Augen öffnen, die glauben, die Freiheit, den Zeitpunkt des eigenen Todes wählen zu können, wäre an sich schon etwas Erstrebenswertes und ein hohes Gut.
Ernüchtert wurde unter anderem auch der Verfasser dieses Textes selbst, der im Grunde zu einem Maximum an Selbstbestimmung für den Menschen im Allgemeinen und den Kranken oder den Hochalten im Besonderen tendiert. Theorie und Praxis sind zwei Welten, auch und gerade bei diesem Thema.
Der Fall
Es geht um Walter Gensch, 84 Jahre alt. Die Geschichte beginnt ungefähr Mitte des Jahres 2006. Zu diesem Zeitpunkt ist mir der Patient Gensch seit Jahren bekannt. Herr Gensch ist chronisch krank, leidet vor allem unter einem chronischen Schmerzsyndrom, Polyarthrose, Herzschwäche und seit 2006 verstärkt sich eine seit langem vorhandene Depression
Fortsetzung folgt im nächsten Artikel dieser Reihe.

Zum Thema selbstbestimmtes Altern empfehle ich die Erzählung Spätvorstellung, geschrieben vom Autor dieses Blogs, erschienen im Verlag Leben&Schreiben

Die S-Frage


Noch zweimal Arbeiten in diesem Jahr.
Dann habe ich frei.
Weiss noch jemand, wie man dieses Wort buchstabiert? Also, für alle, zum mitschreiben: Eff-Er-E-Iih! Und jetzt mal alle gemeinsam: Medizynicus hat am kommenden Wochenende frei und besitzt damit eine Lizenz zum hemmungslosen Komasaufen, Party-machen bis der Arzt kommt… ähem, räusper, also ich meine natürlich Party machen bis… also bis zum bitteren Erwachen.
Wo ich am ersten Morgen des nächsten Jahrzehnts aufwachen werde?
Das weiß ich noch nicht. Kurz und gut: Ich suche ne Party. Idealerweise möglichst weit weg von der Ambulanz und Notaufnahme des Kreiskrankenhauses Bad Dingenskirchen.
Obwohl… Sarah hat Dienst. Das wäre doch fast ein Grund, mal vorbei zu schaun… nunja… in der Sylvesternacht als Alkoholkomaleiche dort einzulaufen dürfte meinen Sympathiewerten bei ihr nicht gerade förderlich sein und es gibt mit Sicherheit bessere Gelegenheiten zum Flirten.
Also gut: Wo steigt die Party?
Aber jetzt muss ich mich erst noch ein wenig um Oma Schrödinger und Fusel-Franze kümmern….

Verspätetes Weihnachtsgeschenk

Ein „Weihnachtsgeschenk“ der besonderen Art
Im Krebscafe habe ich mein persönliches Weihnachts-Highlight gefunden:
Einen Videovortrag eines amerikanischen Endokrinologen und Ernährungswissenschaftlers zum Thema: Zucker – die bittere Wahrheit
Letztlich wird eindrucksvoll in ca. 90min dargelegt, dass Fructose DAS Ernährungsgift unserer Zeit darstellt. Nehmt Euch – so wie ich – die Bügelwäsche vor und zieht Euch den Vortrag rein. Er ist es wert. […]

Der Sandmann

Hier kommt mein Song zum Thema Anästhesie / Schlafwagenmedizin. Was macht eigentlich ein Gasmann den ganzen Tag? Hier ist die Antwort. An dieser Stelle ein Gruß an alle Kollegen der Schnorchelfraktion. Ihr rockt!

Artikel zum Thema passend:

Fotos vom Sandmann-Dreh
Neuer Monsterdoc Song: Der Sandmann
Virus Pandemic Song
Bilder vom Monsterdoc-Video: Virus Pandemic Song
Monsterdoc Musik – Quo vadis?

Artikel von: MonsterdocDer […]

Artikel von: Monsterdoc

Der Sandmann

Die lieben Kollegen. Heute: Das Opferlamm

Aus gegebenem Anlass (habe mich heute mal wieder sehr ärgern müssen) möchte ich heute einen ganz besonderen Kollegentypus charakterisieren: das Opferlamm.(Quelle Foto: flickr)Das Opferlamm an sich leidet sehr, sehr gerne – und das öffentlich. Sei…

erkenntnis

letztens. am abend, sprechzeit beendet, vater schummelt sich noch durch die tür. trifft auf die (aufräumende) mfa.
vater: „ich brauche einen hustensaft.“
medizinische fachangestellte: „tut mir leid, aber das kann ich ihnen nicht so einfach rausschreiben, da muss kinderdok erst ihr kind untersuchen.“
vater: „das gibts doch nicht, da war ich jetzt schon bei drei ärzten, und alle […]

Da fällt man vom Glauben ab

Nach einem der wichtigsten Feste der christlich Gläubigen bin ich leider völlig unpassenderweise auf ein Video gestoßen, in dem Prof. Dr. Hans-Joachim Selenz, ehemaliges Vorstandsmitglied der Preussag AG, schonungslos über die kriminellen Verstrickungen von Politik, Industrie und Justiz berichtet.

Das Video „hängt“ gerne bei 5;54 min – auf der Homepage von Prof. Selenz (s.o.) lässt es […]

Nach dem Fest ist vor dem Fest oder so


Heute also wieder die erste „normale“ Visite nach den Feiertagen. Das heißt, alles was sich ein paar Tage lang aufschieben ließ, muss heute, morgen und übermorgen nachgeholt werden. Auf gutdeutsch: Der Laden brummt.
Und brummen tut auch die Aufnahmestation, denn all die netten Menschen, welche uns über die Feiertage nicht belästigen wollten kreuzen natürlich heute hier und jetzt auf.
Zumindest sind wir heute wieder mit voller Besetzung am Start, auch Sarah ist aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück und am Horizont sehe ich schon mein wohlverdientes Sylvesterfrei leuchten!
Aber jetzt geht wieder der Piepser, Leute, ich muss reinhauen!

Homöopathie bei ADS und ADHS im Erwachsenalter

Oft werden das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) und das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bei Erwachsenen nicht diagnostiziert, weil ADS / ADHS vorwiegend bei Kindern auffällt, die  beim Spielen nicht lange bei der Sache bleiben, die in der Schule vorlaut sind und sich nicht auf eine Aufgabe konzentrieren können, nicht stillsitzen und „herumzappeln“. Erwachsene kommen oft zufällig zur Diagnose ADS […]

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Mein schönstes Weihnachtsgeschenk

Kleines Geschenk mit großer Wirkung

Dieses Weihnachten war das kleinste Geschenk unterm Baum für mich das Größte. Es war ein kleiner Brief, an mich persönlich adressiert. Absender: Bundesministerium für Gesundheit, Berlin.
 Nicht schon wieder ein Aufruf zur Grippe-Impfung, wie ich ihn vergangene Woche von Dr. Rösler schon in die Praxis geschickt bekam, dachte ich zunächst. Aber nein. Es war […]

Weihnachtsstimmung


Die Nacht war… ähem… naja, hätte schlimmer sein können.
Patienten, Schwestern, Kollegen… alle waren wir nett zueinander.
Heute früh nach der Übergabe dann erstmal Frühstücken mit Jenny und dann habe ich erstmal achtundvierzig Stunden lang Ruhe. Im Gegensatz zu nächstem Jahr (Beim Blick in den Kalender kommt einem das Grausen) liegen die Feiertage diesmal ja noch halbwegs Arbeitnehmerfreundlich.
Na gut.
Bad Dingenskirchen schläft und auch Medizynicus verabschiedet sich jetzt erstmal zu Weihnachtsbraten und Kekskgekrümel. Anderswo kommt das Christkind schließlich auch erst am ersten Feiertag. A propos: Wer kommt denn da nun eigentlich: Christkind, Weihnachtsmann oder Nikolaus? Und wie bewegt sich eigentlich das Christkind fort, wenn nicht auf einem von fliegenden Rentieren gezogenen Schlitten?
Ich nehme, an dass diese Debatte längst an anderer Stelle in aller Ausführlichkeit ausdiskutiert worden ist, aber ich bin halt ein wenig später dran und habe erst jetzt die Muße zu weihnachtlichen Gedanken gefunden und wünsche Euch daher an dieser Stelle ein dreifach-zackiges Ho-Ho-Ho! Oder war das jetzt falsch? Also denn ein süßgesäuseltes Engelsglockengeklingel mit extra viel Schmalz und einen schmackhaften Weihnachtsbraten, viele Kekse und ihr wisst schon, aufpassen mit den Kalorien und so und falls Ihr Euch doch den Magen verderben solltet oder etwas Anderes: die diensthabenden Kollegen im örtlichen Krankenhaus stehen jederzeit zu Eurer Verfügung, vierundzwanzig Stunden am Tag!
Aber am Sonntag, da haltet Ihr euch bitte ein wenig zurück, ja? Dann habe ich nämlich wieder Dienst.

Der Regress-Wahnsinn – „Freitod“ eines Arztes

Es ist nicht schön, gerade an Weihnachten solche Meldungen lesen zu müssen, aber für solche Meldungen gibt es nie die „richtige“ Zeit.
660 000 € Rückforderungen für die letzten 15 Jahre
Vor wenigen Tagen beging ein niedersächsischer Kollege Selbstmord. Offensichtlich vor allem aus Verzweiflung darüber, dass die Kassenärztliche Vereinigung Regressforderungen in Höhe von 660 000€ wegen angeblicher […]

Weihnachtsfeiern

Aus aktuellem Anlass. Bei uns ist es so, dass jede Abteilung, Station, Berufsgruppe etc. ihre eigene Weihnachtsfeier veranstaltet. So auch dieses Jahr. Pro Person fallen damit dann im Schnitt drei Weihnachtsfeiern an, die sich hinsichtlich Stimmung, Au…

Weihnachtsfrieden

An Weihnachten wünschen sich viele Menschen, daß Krieg, Haß und Gewalt aufhören und statt dessen Frieden, Harmonie und Glück vorherrschen. Doch wie könnte das gelingen, Frieden zwischen zerstrittenen Kontrahenten herzustellen, feindliche Völker zu versöhnen, die sich so hassen, daß sie sich gegenseitig mit Waffengewalt bekämpfen und sogar töten? Ein Weg zum Frieden beginnt im einzelnen […]

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Stille Nacht? Na hoffentlich!


Der Vormittag war noch hektisch: Die letzten auf den allerletzten Drücker noch heimgehen-Woller.
Quengel hier, quengel dort. Darf meine Tochter mich abholen? Natürlich gerne, aber wie mache ich es dem alten Herrn begreiflich, dass die Tochter ihn gar nicht abholen will? Weil sie nämlich irgendwo in Burkina Faso oder Usbekistan lebt, was der Vater aufgrund seiner Demenz allerdings noch nicht mitgekriegt hat. Aber es gibt auch die Angehörigen, welche um die gleich Ecke wohnen und ganz froh sind, dass Opa derzeit im Krankenhaus liegt und sie sich nicht um ihn kümmern brauchen, auch wenn der eigentlich – rein medizinisch gesehen – durchaus heimgehen könnte und auch möchte, aber da ist es dann für alle Seiten besser, wenn ich mal ein strenges Gesicht mache, mit ernstem Blick erst in die Krankenakte schaue und dann zum Patienten und dann langsam bedauernd den Kopf schüttele, tut mir leid, Herr Schulte, Sie müssen leider noch ein paar Tage hier bleiben.
Nur Fusel-Franze strahlt. Dem geht es gut. Vorhin hat er bei uns sein jährliches Bad genossen, eine ganze Stunde lang war die Badwewanne blockiert (natürlich hätte er auch im eigenen Zimmer duschen können, aber das ist ja doch nicht dasselbe). Wir halten uns auch mit Pieksereien und unangenehmen Untersuchungen zurück und machen nur gerade genug Diagnostik um den Wellness-Aufenthalt vor der Krankenkasse irgendwie rechtfertigen zu können.
Gegen Mittag tauchten dann Schwärme von Angehörigen auf und spätestens um halb vier waren sie alle wieder verschwunden. Dann hatten wir noch einen Zugang – ältere Dame aus dem Altenheim mit akutem Schlaganfall, war völlig zerknirscht dass sie die Feiertage in unserem gastlichen Haus verbringen muss – und dann wurde es plötzlich ganz ruhig.
Und so soll es auch bleiben. Ich sitze im Schwesternzimmer mit Gaby, Paula und Jenny zusammen, trinke Kaffee und knabber Weihnachtskekse.
Heute Abend habe ich mich mit Jenny im Dienstzimmer zum Fernsehen verabredet.
Bin mal gespannt, ob wir den Kitsch-Film zu Ende schauen können.

wünsche

klingelingeling
so, heiligabend kommt heut abend, die arbeitswoche haben wir ganz gut hinter uns gebracht, war es früher die vorfreude auf den weihnachtsbaum, so ist es nun eher die vorfreude auf ein paar tage frei, blau, urlaub. diese jahr liegen die feiertage recht arbeitnehmerfreundlich, so dass nur noch ein paar vereinzelte kurze wochen und brückentage übrigbleiben […]

Weihnachtsstress? Ich doch nicht!


Über Bad Dingenskirchen geht die Sonne auf und Medizynicus macht sich wieder mal auf den Weg zur Arbeit.
Vierundzwanzig Stunden Leben retten und so.
Was werden diese vierundzwanzig Stunden bringen?
Brandverletzungen nach abgefackelten Tannenbäumen?
Hieb- und Stichverletzungen nach kleinen Diskussionen im holden Familienkreis?
Der übliche Depri-Opa und Frustsäufer, die übliche Sterbende-Schwan-spielende Psycho-Angst-und-Panickatacken-Tante?
Bin gespannt.
Aber jetzt brauch ich erstmal nen Kaffee.

Weihnachts-Pause

Ich schließe mich den meisten Blog-Kollegen an und verabschiede mich nun in die Weihnachtsfeiertage. Das Video vom Sandmann folgt danach, also noch dieses Jahr. Außerdem gibt es einen Jahresrückblick der medizynischen Art, “Warum Ärzte katastrophale Patienten sind”, “Ego-Shooter für Hausärzte?”. Ein Podcast ist in Planung und natürlich jede Menge Songs, z.B. “der Dopingarzt” in flottem […]

Artikel von: Monsterdoc

Weihnachts-Pause

What matters now!

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Marketing-Guru und Star-Blogger Seth Godin hat kürzlich ein neues Buch mit dem Titel "What matters now" herausgegeben. Darin vertritt er den sympathischen Standpunkt, dass insbesondere die "Digitale Welt" Menschen für Großzügigkeit belohnt. Geschenke in der Digitalen Welt würden dem Schenkenden fast immer mehr nutzen als dem Beschenkten.
Ganz in diesem Sinne kann man das Buch natürlich auch als .pdf kostenlos downloaden und der Leser wird sogar dazu ermuntert, das eBook weiterzugeben.
Auf S. 41 kommt der ärztliche Kollege Jay Parkinson zu Wort.
Jay verfolgt mit seiner Firma Hello Health in den USA einen ganz ähnlichen Ansatz wie wir es mit doctr.com hier in Deutschland tun.
Als Weihnachtsgeschenk geben wir hier dieses spannende Buch an alle unsere treuen Leser weiter. Halten Sie uns auch im nächsten Jahr die Treue!

Quellen:

Seth Godin´s BLOG

Homöopathische Behandlung der Schweinegrippe

Homöopathische Medikamente sind  zur Behandlung der Schweinegrippe geeignet, die durch Influenza- A- H1N1- Viren ausgelöst wird. An erster Stelle  hat sich das homöopathische Mittel Chininum arsenicosum in der aktuellen Epidemie bei der Symptomkombination von Fieber, Schwitzen, Kopfschmerzen und Husten als wirksam erwiesen, gefolgt von Aconitum bei sehr plötzlichem, heftigen Krankheitsbeginn. Bei passendem Krankheitsbild helfen Belladonna, […]

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Fusel-Franze ist auch wieder da


Es weihnachtet immer brutaler: Am Adventskranz im Schwesternzimmer brennen inzwischen alle vier Kerzen und der Weihnachtsbaumverkäufer gegenüber vom Krankenhausparkplatz macht Bombenumsätze. Gestern habe ich mich ausschließlich von Kaffee und Weihnachtskeksen ernährt, so dass mir abends kotzübel war. Dieser Süßkram steht halt buchstäblich überall herum während die Kantine immer gerade geschlossen hatte, als ich vor der Türe stand. Sogar der Kiosk in der Eingangshalle konnte mir nichts halbwegs Gesundes zu Essen verkaufen, und so blieb es also bei Kaffee mit Keksen und abwechselnd Kekse mit Kaffee. Bei der Visite habe ich es geschafft, die Station weitgehend leer zu kriegen, nur noch eine kleine Restpatientenbesatzung ist übrig geblieben und ein paar von denen werden morgen früh die Biege machen.
Nun denn…
Da geht mein Piepser. Notaufnahme, wir haben einen Zugang.
Und wer mag das wohl sein?
Na, wer wohl!
Einen langen weißen Bart hat er und einen Mantel, der wohl mal dunkelrot gewesen ist und auf dem Kopf träght er eine knallrote Zipfelmütze mit weißem Saum und weißem Bommel.
„Hab ich vom Weihnachtsmarkt, Doc!“ ruft er mir über den Gang entgegen.
Er liegt auf einer Trage und strahlt mich an. Die beiden Jungs vom Rettungsdienst füllen noch die Formulare aus.
„Herzlich Willkommen, Franze!“ sage ich und drücke seine Hand – nicht ohne mir vorher einen Gummihandschuh übergezogen zu haben denn Fusel-Franze verbreitet auch am Tag vor dem Heiligen Abend sein gewohntes Aroma.
Und sein Auftritt vor Weihnachten ist so sicher wie das „Stille-Nacht“ in der Christmette.
Und ich freue mich wirklich, ihn wiederzusehen. Denn an Heiligabend gehört er einfach zum Inventar.
In Holland feiert man die Ankunft des Nikolaus als Weihnachtsboten – bei uns in Bad Dingenskirchen ist es Fusel-Franze.
Wenn Fusel-Franze da ist, dann ist Weihnachten nicht mehr weit!

Fotos vom Sandmann-Dreh

Ich bin gerade feste am vorweihnachtlichen Videoschneiden für den neuen Monsterdoc-Song: Der Sandmann. Hier sind die ersten Bilder. Hinweis: Bei diesem Video, wie auch bei den anderen Bild- und Tonträgern von Monsterdoc,  kommen keine Tiere oder Menschen zu Schaden. An der Kamera war mal wieder B.Sambolec von suedsicht. Danke. Entweder kommt das Video morgen oder […]

Artikel von: Monsterdoc

Fotos vom Sandmann-Dreh

Neue Diskussion um Numerus clausus

In der Öffentlichkeit gibt es wiedermal eine Diskussion um den Numerus clausus im Zusammenhang mit dem Medizinstudium. Endlich, kann man da nur sagen. Denn: Ein Ausnahme-Notendurchschnitt im Abitur macht noch lange keinen guten Arzt. Leider dauert diese Diskussion, mehr oder weniger intensiv, schon so lange an wie es den NC gibt.
Allerdings: So sehr ich für die Abschaffung des NC war und bin, so sehr bin ich auch davon überzeugt, dass der Wegfall des NC nicht die Probleme um den Ärztemangel in Deutschland löst. Ein eben approbierter Jungarzt entscheidet ja nicht vor seinem Studium schon, ob er danach ins Ausland gehen wird. Um junge Leute, die in Deutschland Medizin studiert haben, auch in deutschen Krankenhäusern und Praxen zu halten, braucht es mehr als die Abschaffung des NC. Dieses wäre nur ein erster Schritt, der allerdings, wenn er richtig gegangen würde, positive Wirkung auf die Jungmediziner in Deutschland haben könnte. Mein Vorschlag wäre deswegen ein
Duales Studium
einzuführen. Gemeint ist damit ein duales Studiensystem, wie es dies bereits in der freien Wirtschaft gibt, also büffeln und praktisch arbeiten. Im Falle der Medizin könnte das beispielsweise heißen, die ersten drei bis vier Jahre des Studiums sehr stark mit pflegerischer und organisatorischer Arbeit in Krankenhäusern zu verbinden. Allerdings sollten in diesem System die Medizinstudenten nicht im Stellenschlüssel der Pflege eingeplant werden. Auf diese Weise hätte man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
1. gäbe es mehr Arbeitskraft in der Pflege
2. studierten die künftigen Mediziner wesentlich näher an der Praxis, will heißen am Patienten
3. würde der elitäre Beigeschmack des Medizinstudiums durch Wegfall des NC und Aufwertung der pflegerischen Arbeit reduziert.
Harte Zwischenprüfung
Eine bestandene Zwischenprüfung nach drei oder vier Jahren dualem Medizinstudium könnte in so einem System die Qualifikation zur Fortführung des Studiums zum Arzt darstellen. Wer diese Zwischenprüfung nicht mit der Qualität besteht, die nötig ist, um weiter studieren zu können, könnte dann evtl. als höher qualifizierte Pflegekraft ausgebildet werden (Stationsleitung, Hygiene-Fachkraft, OP-Assistenz u.ä.) Das muss gar nicht negativ gesehen werden, denn so manch ein junger Mensch kann auf diese Weise feststellen, dass ihm die pflegerische oder organisatorische Seite mehr liegt als die ärztliche. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass auch das gesamte pflegerische Management eine Anpassung der Ausbildung an moderne Zeiten gebrauchen könnte.
Wer das Auswahlverfahren einer Zwischenprüfung diskriminierend findet, sollte sich fragen, wie diskriminierend ein Numerus clausus ist.
Streichen des Praktischen Jahres
Würde man dazu noch das letzte Jahr des Medizinstudiums (PJ) zu einem tatsächlichen Studienjahr machen und nicht, wie seit Jahren, zu einem Jahr der billigen Arbeitskraft, hätte man wiederum zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
1. Frustabbau wegen Wegfall des ausbeuterischen Praktischen Jahres (hier bleibt nicht einmal Zeit zum Geld verdienen nebenbei)
2. Verlängerung der Ausbildung, ohne die eigentliche Studienzeit zu verlängern
Finanzieller Ausgleich
Mir ist klar, dass auf diese Weise die Ausbildung von Ärzten teurer wird. Allein die Bezahlung eines Assistenzarztes von Anfang an kostet Geld. Aber…
1. ist eine bessere Ausbildung in der Medizin sicher nicht zum Nulltarif zu haben und
2. könnten Krankenhausverbände einen Ausbildungs-Fond gründen und so einen kleinen Teil zur Ausbildung der Ärzte beisteuern. Immerhin würden gerade die Krankenhäuser von dieser Art der Neustrukturierung profitieren.

Liebe Patienten: Ihr wollt zu Weihnachten nach Hause? Ich auch!


Also gut, Leute. Ich hab’s verstanden. Ihr seid nicht zu Eurem Vergnügen hier, und nicht unbedingt direkt freiwillig. Will sagen, ihr habt es Euch meist nicht ausgesucht, Eure Zeit hier in diesem gastlichen Hause zu verbringen und jetzt möchtet Ihr gerne wieder nach Hause. Schön für Euch.
Und hier habe ich deshalb ein paar Tipps für Euch, die Euch dabei helfen, auch mir ein wenig Festtagsfreude zu machen. Also Leute, darum bitte ich Euch:

  • Quengelt bitte nicht jeden Tag auf Visite von Neuem! Wenn Ihr nach Hause gehen wollt, dann sage ich es Euch schon. Und bitte, kommt nicht auf die Idee, am Freitagnachmittag um sechzehn Uhr dreißig oder gar Heilig Abend um siebzehn Uhr fünfzehn jetzt und sofort gegen ärztlichen Rat die Hufe schwingen zu wollen, obwohl ich mir vorher den Mund darüber fusselig geredet habe, warum das nicht geht!
  • Freut Euch des Lebens, wenn ich Euch bei der Visite eröffne, dass Ihr heute heimgehen dürft!
  • Bedankt Euch bei mir und bei den Schwestern. Sehr gerne natürlich mit einer Schachtel Pralinen oder Keksen (Blumenstrauss interessiert mich weniger, Flasche Wein oder Scheinchen muss nicht sein), aber auch ein Händedruck oder zwei halbwegs nett gemeinte Worte reichen mir auch schon. Ehrlich gesagt, sind mir sogar ehrlich gemeinte Worte lieber als Bestechungsversuche.
  • Fragt bitte nicht alle fünf Minuten nach, ob „die Papiere schon fertig sind“. So einen Entlassbrief zu schreiben, ist nämlich manchmal echte Strafarbeit, und in der Regel hat man ja auch noch andere Sachen zu tun. Und wenn man dann am Freitag um siebezehn Uhr oder Heiligabend am fortgeschrittenen Nachmittag gerne heimgehen möchte und noch einen hohen Stapel von Entlassbriefen zu bewältigen hat, dann ist das eh schon frustriegend genug. Quengelnde und drängende Patienten (oder noch schlimmer: Angehörige) können einem da die Stimmumg ziemlich vermiesen.
  • …und vor allem denkt daran, dass wir alle auch nur Menschen sind. Wenn Ihr unbedingt glaubt, Euch beim Chef, beim Bürgermeister, Landrat, Ärztekammer, Gesundheitsminister, bei der Kanzlerin, beim Papst oder bei der UNO über mich beschweren zu wollen, dann könnt Ihr mir auch vorher selbst sagen, was ich falsch gemacht habe. Vielleicht kann ich es ja noch besser machen. Würde ich oft gerne, wenn man mir die Gelegenheit gibt.

So, aber jetzt muss ich weiter. Die Notaufnahme ruft. Und dann sind da noch stapelweise Entlassbriefe zu schreiben…

Alles Gute!

Schon wieder Neujahr. Dabei hätte das alte Jahr noch für Monate gereicht.
Nun denn, das Jahr geht nicht langsam, dafür aber ganz sicher dem Ende entgegen – da wird es Zeit, allen eine frohe Weihnacht und alles Gute für das neue Jahr zu wünschen.
Einen Dank allen, die uns tatkräftig unterstützt und unsere Arbeit begleitet haben – […]

Flocke von „Krötengrün“ – eine Bloggerin ist für immer von uns gegangen


Es gibt Momente, in denen mir schlicht und einfach die Sprache wegbleibt. In solchen Momenten ist es vielleicht am besten, das Maul zu halten. Es gibt keine Worte, welche der Situation angemessen wären.
Vorhin habe ich erfahren, dass eine Bloggerin gestorben ist.
Ganz real, im echten Leben.
Nein, ich habe sie nicht gekannt.
Oder doch?
Vor ein paar Monaten bekam ich eine Mail von einer mir bislang unbekannten Bloggerin, und wenig später schrieb sie mir eine ganz liebe Rezension zu meinem Buch.
Ich stöberte ein wenig auf ihrem Blog, kommentierte vielleicht hier und dort und entdeckte eine witzige No-Stöckchen-Aktion, welche ich dann hier verlnkt hatte.
Und dann habe ich sie wieder aus den Augen verloren.
Jetzt, vorhin, vor ein paar Minuten, habe ich erfahren, dass sie am 13. Dezember verstorben ist.
In ihrem Blog findet sich ein Nachruf.

Flocke, wer auch immer Du warst und wo auch immer Du jetzt bist, ich wünsche Dir und Deinen Angehörigen alles, was man Dir wünschen kann!

p.s.: Gerade entdecke ich, dass sie mich in ihrem letzten Beitrag sogar noch verlinkt hat. Hmmm.

(Ganz besonderer Dank an Susanne für den Hinweis)