ausbildungsstelle zu vergeben

was anwärter auf eine azubi-stelle im bewerbungsgespräch so antworten:
“kinder? ja doch. ich habe schon mal gebabysittet.”
“in der freizeit? chillen und chatten.”
“die hauptstadt von bayern? berlin?”
“was eine arzthelferin so macht? naja. dem arzt helfen, oder?”
“beim kinderarzt im speziellen? mit den kindern spielen.”
“kinderarzt? äh. die kinder untersuchen. wenn sie masern haben oder so.”
“impfen? da spritzt man so […]

Neue Geschichte um Dr. med. Kunze Ende Januar

Ab dem Neuen Jahr erscheinen die Geschichten um Dr. med. Kunze immer am Monatsende. Die nächste Episode um den Hausarzt wird am 28. Januar 2010 veröffentlicht.
In der 19. Ausgabe der Kolumne erhält der Leser wieder ausführlich Einblick in den Ablauf des Praxisalltags eines Hausarztes. Darüber hinaus denkt Dr. med. Anselm Kunze über die Art und Weise wie Medizin heutzutage läuft so intensiv nach, dass der Blogbesucher seine Gedanken verfolgen kann.
Schauen Sie also ab dem 28. Januar 2010 in den Kopf eines Hausarztes, mit der neuen Kolumne um den Allgemeinmediziner Dr. med. Anselm Kunze.

Der andere Hausarzt wünscht all seinen Besuchern ein frohes und gesundes Neues Jahr. Gleichzeitig bedanke ich mich für die regen Besuche (weit über 30.000) und die überwiegend anregenden und wohlmeinenden Kommentare.

Gegen den Alltag: Geschichte aus dem Kinderzimmer

Nachtrag zum Neuen Jahr
Nachdem Chefarzt schon wieder die Einkehr des Alltags auch in unseren Blogs bedauerte, möchte ich noch einmal was Besinnliches zum Abschluss der eigentlichen Weihnachtstage (die Weihnachtszeit dauert ja bekanntlich bis 02. Februar) beisteuern.
Eine Geschichte aus dem Kinderzimmer mit Tiefgang:

Wirklich sein

Das Holzpferd lebte länger in dem Kinderzimmer als irgendjemand sonst. Es war so […]

Anmerkungen zum “Koma-Saufen” Jugendlicher

Die Jugend säuft ab. Und findet sich auf dem Boden der Tatsachen in dicht gedrängter Gesellschaft wieder: von Jung bis Alt, getrunken wird immer und überall, in den USA genau so wie in England und Schottland, in Finnland, Schweden und Norwegen ebenso wie in Russland, Dänemark, Österreich und Deutschland, die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Es ist schon ein Kreuz mit den Erwachsenen: da wird immer allgemein beklagt, die Jugend würde sich die Älteren nicht zum Vorbild nehmen, aber tut sie es, ist es auch wieder nicht recht. Die Techniker-Krankenkasse hatte im letzten April die aktuellen Zahlen hochgerechnet und sich erschrocken, weil demnach rund 20.000 Jugendliche jährlich allein in Deutschland wegen Alkoholfolgen im Krankenhaus landen. Der pro-Kopf-Konsum reinen Alkohols liegt bei rund 10 Liter/Jahr, Tendenz leicht sinkend. Die Gmünder Ersatzkasse kommt in ihrem "GEK-Report Krankenhaus 2009" zu sehr ähnlichen Ergebnissen.

Um die Zahlen etwas handhabbarer zu machen: sie bedeuten den Konsum von über 200 Litern Bier oder über 100 Litern Wein oder über 20 Litern Whisky im Jahr.

Wem das gar nicht mal so viel vorkommt – Recht hat er. Denn es gibt in der Bevölkerung auch Menschen, die keinen Alkohol trinken, Babys beispielsweise, Anti-Alkoholiker und viele andere. Deshalb werden die genannten rund 10 Liter reinen Alkohols gar nicht von der Gesamtbevölkerung verkonsumiert, sondern von noch nicht einmal der Hälfte. Man kann die Trinkmengen des Einzelnen also getrost verdoppeln.

Das sind dann doch unsympathisch große Zahlen und so etwas verleitet gerne zum Aktionismus. „Anständige junge Leute haben nach 20 Uhr nichts mehr in der Öffentlichkeit zu suchen, schon gar nicht in Gruppen mit dem einzigen Zweck: Vandalismus und Komabesäufnis.“ schreibt ein User als Online-Kommentar in der Konstanzer Internet- Ausgabe des Südkurier am 16. April 2009.

Auch Politiker und Fachleute reagieren reflexartig: Preise rauf, Steuern rauf, Kontrollen verschärfen, Gesetze verschärfen, höhere Strafen. Als ob wir das nicht alles schon gehabt hätten und zwar mehrfach.
Dann doch mal etwas Neues: Mitte 2009 schlägt Sabine Bätzing, Jahrgang 1975, gelernte Diplom-Verwaltungswirtin im gehobenen nichttechnischen Dienst, mithin hinreichend qualifiziert für die Tätigkeit der damaligen Bundesdrogenbeauftragten, vor, mit Hilfe eines flächendeckenden Schulunterrichtsfaches für gesundes Leben den Alkoholkonsum Jugendlicher einzudämmen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert daraufhin, zunächst den Lehrern den Umgang mit Drogen- und Alkoholmissbrauch bei Schülern beizubringen.

Es gibt den Begriff des "besonnenen Nachdenkens". Er ist momentan nicht so opportun, Reaktionsschnelligkeit wird heute favorisiert. Merkwürdigerweise wird im gleichen Atemzug stetig wachsende Zeitnot moniert.

Manche Probleme sind über Jahre und Jahrzehnte, manche sogar über Jahrhunderte gewachsen. Sie sind ein Standbein der Volkswirtschaften geworden.

Viele haben daran gut und sehr gut verdient, Andere haben dafür viel und sehr viel bezahlt, mitunter mit ihrem Leben.
Der sozial tolerierte und auch geförderte Alkoholkonsum in eigentlich allen modernen Gesellschaften gehört zu diesen Langzeitentwicklungen sicher dazu. Es ist schon eine ulkige Idee, diesen integrierten Kultur- und Wirtschaftsbestandteil hoppla-hopp entsorgen zu wollen.

Ich habe auch keine Lösung, schon gar nicht eine, die auf 10 Zeilen plausibel erklärbar wäre.
Ich habe aber die Vorstellung, es könnte nützlich sein, den Focus ein wenig zu verändern. Bleiben wir deshalb noch einmal kurz bei Wirtschaft und Volkswirtschaft, also bei den heute maßgeblichen Bereichen.
Es gibt fundierte und anerkannte Berechnungen, nach denen der Mensch aus volkswirtschaftlicher Sicht unrentabel ist: Ein Neugeborenes kostet den Staat im Laufe seines Lebens rund 58.000 Euro.

Ich glaube nicht, dass viele Menschen diese Berechnungen kennen. Ich glaube aber, dass viele Menschen ein sehr gutes Gespür dafür haben, dass sie viel zu oft einer simplen Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen werden.
Vielleicht wäre es jetzt eine gute Aktion, statt der Rendite den Menschen wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Blitzeis


Vierundzwanzig Stunden können verdammt lang sein.
Insbesondere dann, wenn es sich um einen vierundzwanzigstündigen Wochenend-Dienst handelt und um so mehr, wenn dieser Dienst auch noch unerwartet auf einen zugekommen ist.
Und wenn dann noch plötzlicher Wintereinbruch und Blitzeis dazu kommen, dann ist so eine Dienst-Nacht unbegreiflich lang, und spätestens beim fünften Mal wiederholen sich die Geschichten: Auf Glatteis gestürzt, mit der ausgestreckten Hand aufgekommen, Radiusfraktur an typischer Stelle. Die Jungs und Mädels im OP operieren wie am Fließband und alles was halbwegs stabil genug aussieht wird eingegipst und muss warten.
Natürlich knackt es nicht nur in den Handgelenken sondern auch am Fuß und auch zwei saftige Oberschenkelhalsbrüche hatten wir. Die Autounfälle hielten sich hingegen in Grenzen, zumindest was die in den Autos gesessen habenden Menschen angeht, die sind alle mit ein paar Schrammen davon gekommen, haben natürlich laut lamentiert und nach schriftlichen Zettel für ihre Anwälte verlangt, denn natürlich wird man auf Schmerzensgeld klagen und überhaupt… aber das ist nicht mein Problem.
Und dann rief morgens, kurz vor acht Sarah an und bedankte sich bei mir.
„Da hab ich ja wohl noch etwas gut zu machen!“ meinte sie.
Ich wurde am Telefon rot.
„…eigentlich sollte ich mich bei Dir entschuldigen!“ meinte ich.
Sarah lachte.
„Du meinst wegen der Silvesternacht? Vergiss es einfach! Geht mich doch gar nichts an, die Sache!“
Und sie lachte ein bittersüßes Lachen, welches mir einen Stich gab.
„Ich erkläre Dir alles!“ sagte ich.
„Nee, brauchst Du nicht.“
„Was hälst Du davon, wenn wir irgendwann mal nen Kaffee trinken? Ich meine, außerhalb des Krankenhauses natürlich!“
„Wenn Du meinst…“
Aber jetzt fallen mir die Augen zu. Ich brauche mein Bett. Und vielleicht vorher noch ne Tasse heißen Tee und ein knuspriges Brötchen mit Erdbeermarmelade, wenn möglich.

Über den Abkürzungswahn in der Medizin


Ärzte sprechen Latein. Glauben viele Patienten. Stimmt aber nicht. Viele Fachausdrücke entstammen zwar dem Lateinischen, meistens sind es aber völlig krause Kompositionen aus einem (bisweilen) falschen Latein und einem noch häufiger falschen (Alt-)Griechisch. Zunehmend kommt jetzt auch noch Englisch hinzu.

Was aber heutzutage die meiste Verwirrung stiftet, ist der zunehmende Hang zu Abkürzungen. Verwirrung nicht nur zwischen Arzt und Patient, sondern auch zwischen den Ärzten.

Ich wollte das ja nie zugeben, aber auch ich verstehe einige Abkürzungen aus dem eigenen Fachgebiet nicht. Und viele Abkürzungen aus fremden Fachgebieten klingen selbst für professionelle Heiler genau so fachchinesisch wie für jeden “blutigen” Laien. Ich traue mich jetzt, meine Unkenntnis öffentlich zuzugeben, weil eine amerikanische Studie gezeigt hat, dass diese Unkenntnis unter Ärzten weit verbreitet ist. Zugegeben, diese Studie ist nicht ganz neu, sie stammt aus dem Jahre 2008. Ich habe diese Untersuchung gefunden, weil ich (wieder mal) eine medizinische Abkürzung im Internet suchen musste. Und weil ich die deutsche Übersetzung nicht fand, habe ich nach “medical abbreviation” gegoogelt. (Also liebe Eltern: Eure Kinder müssen Englisch und nicht Latein lernen, wenn sie mal Medizin studieren wollen.)

Abkürzungen, falsch verstanden, richten oft Unheil an

Na ja, und da habe ich diese amerikanische Studie gefunden, bei der die Gründe gesucht wurden für 30.000 Fehler in der Verschreibung von Medikamenten. (In diesem Gebiet sind die Amerikaner und Briten sehr viel weiter als wir Deutschen: In der Analyse von Fehlern in der Medizin.) Nun stellte sich heraus, das 5 % aller dieser Fehler darauf zurückzuführen waren, dass Abkürzungen falsch gedeutet wurden!

Ein Patient erhielt 61 Einheiten Insulin, weil in der Patietentenakte 6 IU (= International Units, Internationale Einheiten) vermerkt war. Das waren mehr als zehnmal so viel wie geplant. Ein anderer Patient erhielt Metothrexat (MTX) unter HD (Hämodialyse, Blutwäsche). Gelesen wurde HD als TID und das ist die Abkürzung für Three Times Daily = dreimal täglich. Der Patient starb an der Überdosis.

In einem Krankenhaus in Birmingham fragte man Kinderärzte nach Abkürzungen, die andere Kinderärzte verwendet hatten. Im schlimmsten Fall interpretierte der kinderärztliche Kollege nur 56 % der Abkürzungen so, wie sie der Arzt, der die Krankenakte schrieb, eigentlich gemeint hatte. Und bei den Ärzten der anderen Fachgruppen kam es zu Übereinstimmungen nur in 31 bis 63 % der Fälle. (Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ein angeborener Herzfehler, die Fallotsche Tetralogie und die angeborene Fistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre mit dem gleichen Kürzel bezeichnet wird: TOF steht für den Herzfehler (Tetralogie Of Fallot) und die Tracheo-Ösophageale Fistel (“Tracheo-Oesophageal Fistula”).

Im gleichen Krankenhaus fand man nur 15 % der von den Ärzten verwendeten Abkürzungen im Lexikon des Computersystems der Klinik richtig erklärt, in dem Nachschlagewerk der Sekretärinnen, die die Arztbriefe schreiben, fanden sich immerhin die Bedeutungen von 17 % der Abk..

Ok, in Großbritannien arbeitet man an der Lösung des Problems: Die MDU (Medical Defense Union, eine Art Haftpflichtversicherung für Ärzte) und die NPSA (National Patient Safety Agency) wollen sichere Standards für den Umgang mit Abkürzungen erarbeiten.

Ich hoffe, dass sich diese Bemühungen weltweit herumsprechen und zur Nachahmung anregen. Ich hoffe auch, dass die AAAAI (American Academy of Allergy Asthma and Immunology – Amerikanische Asthmaliga) und die deutsche BÄK (Bundesärztekammer) davon Wind bekommen. Solange werden wir weiter googlen müssen.
Empfehlenswert übrigens im deutschen Sprachraum: Beckers Abkürzungslexikon und Med-Serv.de, im englisch-sprachigen Bereich der Bereich Abkürzungen im mediLexicon.

Auf dass Sie nie wieder äA (=ärztliche Anordnung) und Äa (=Äthylalkohol, der wirksame Bestandteil von Wodka, Wein und Bier) verwechseln mögen!

Quellen

BBC News: “Medical abbreviations ‘pose risk”

medilexicon.com

Beckers Abkürzungslexikon medizinischer Begriffe

Med-Serv.de – Medizinische Abkürzungen im Internet

Ego-Shooter für Ärzte

Kaum hat das neue Jahr begonnen, schon pendelt sich der Alltag wieder ein. Dr.Geldgier beispielsweise mag keine Budgetierungen. Medizynicus arbeitet noch an seinem Kater. Dies sind aber nur zwei Ärgernisse von vielen im medizinischen Arbeiten. Bleibt da vielen Doktoren möglicherweise nur noch eine Flucht in virtuelle (bessere) Welten?

Medizin-Games gibt es ja eine ganze Menge (siehe […]

Artikel von: Monsterdoc

Prosit Neujahr… und wieso stört das eigentlich nur mich?

Hoffe, alle haben das neue Jahrzehnt wohl begonnen.Bei Doc Blog gab es (als Premiere) Böllerei und Feuerwerk, an dem ich mich auch beteiligen musste. Nein, bin kein Freund davon.Nachdem wir 30 Minuten geballert, geknallt, geleuchtet und die Luft verstänkert haben, war der Spaß dann auch vorbei. Und natürlich haben wir dann 2 Minuten zusätzlich investiert und unseren ganzen Müll fein säuberlich wieder aufgeklaubt und ordnungsgemäß entsorgt. 2 Minuten!Was sind das alles für Spacken, die Silvester rumböllern und dann einen kompletten Saustall auf Straße, Gehsteig und Gärten hinterlassen? Die würden sich doch tierisch aufregen, wenn man das in deren Vorgärten hinterläßt. Aber Müll liegenlassen scheint sich ja immer mehr zu einer idealisierten Subkultur zu entwickeln. Ist eben total uncool, sich zu bücken und seinen Müll wegzuräumen. Also wirklich, sowas regt mich auf.Ist ja wohl auch nicht jeder so strunzbesoffen gewesen, daß er nicht mehr Herr seiner drei Sinne gewesen wäre und das gesehen hätte. Nee, das machen eben alle so, also mache ich es auch so. Absolut unverständlich. Und einige Straßenzüge hier sehen aus...Wenn jeder 2 Minuten investiert hätte, würden unsere Straßen heute nicht wie Sau aussehen, dank Winter, Regen und Feiertagen wird sich das Bild in den nächsten Tagen auch nicht verbessern.Und ja, ich hänge an unserer Umwelt und finde, jeder sollte seinen Teil dazu beitragen.Grrr.Doc Blog

Prosit Neujahr… und wieso stört das eigentlich nur mich?

Hoffe, alle haben das neue Jahrzehnt wohl begonnen.

Bei Doc Blog gab es (als Premiere) Böllerei und Feuerwerk, an dem ich mich auch beteiligen musste. Nein, bin kein Freund davon.

Nachdem wir 30 Minuten geballert, geknallt, geleuchtet und die Luft verstänkert haben, war der Spaß dann auch vorbei. Und natürlich haben wir dann 2 Minuten zusätzlich investiert und unseren ganzen Müll fein säuberlich wieder aufgeklaubt und ordnungsgemäß entsorgt. 2 Minuten!

Was sind das alles für Spacken, die Silvester rumböllern und dann einen kompletten Saustall auf Straße, Gehsteig und Gärten hinterlassen? Die würden sich doch tierisch aufregen, wenn man das in deren Vorgärten hinterläßt. Aber Müll liegenlassen scheint sich ja immer mehr zu einer idealisierten Subkultur zu entwickeln. Ist eben total uncool, sich zu bücken und seinen Müll wegzuräumen. Also wirklich, sowas regt mich auf.

Ist ja wohl auch nicht jeder so strunzbesoffen gewesen, daß er nicht mehr Herr seiner drei Sinne gewesen wäre und das gesehen hätte. Nee, das machen eben alle so, also mache ich es auch so. Absolut unverständlich. Und einige Straßenzüge hier sehen aus...

Wenn jeder 2 Minuten investiert hätte, würden unsere Straßen heute nicht wie Sau aussehen, dank Winter, Regen und Feiertagen wird sich das Bild in den nächsten Tagen auch nicht verbessern.

Und ja, ich hänge an unserer Umwelt und finde, jeder sollte seinen Teil dazu beitragen.
Grrr.

Doc Blog

Prosit Neujahr… und wieso stört das eigentlich nur mich?

Hoffe, alle haben das neue Jahrzehnt wohl begonnen.

Bei Doc Blog gab es (als Premiere) Böllerei und Feuerwerk, an dem ich mich auch beteiligen musste. Nein, bin kein Freund davon.

Nachdem wir 30 Minuten geballert, geknallt, geleuchtet und die Luft verstänkert haben, war der Spaß dann auch vorbei. Und natürlich haben wir dann 2 Minuten zusätzlich investiert und unseren ganzen Müll fein säuberlich wieder aufgeklaubt und ordnungsgemäß entsorgt. 2 Minuten!

Was sind das alles für Spacken, die Silvester rumböllern und dann einen kompletten Saustall auf Straße, Gehsteig und Gärten hinterlassen? Die würden sich doch tierisch aufregen, wenn man das in deren Vorgärten hinterläßt. Aber Müll liegenlassen scheint sich ja immer mehr zu einer idealisierten Subkultur zu entwickeln. Ist eben total uncool, sich zu bücken und seinen Müll wegzuräumen. Also wirklich, sowas regt mich auf.

Ist ja wohl auch nicht jeder so strunzbesoffen gewesen, daß er nicht mehr Herr seiner drei Sinne gewesen wäre und das gesehen hätte. Nee, das machen eben alle so, also mache ich es auch so. Absolut unverständlich. Und einige Straßenzüge hier sehen aus...

Wenn jeder 2 Minuten investiert hätte, würden unsere Straßen heute nicht wie Sau aussehen, dank Winter, Regen und Feiertagen wird sich das Bild in den nächsten Tagen auch nicht verbessern.

Und ja, ich hänge an unserer Umwelt und finde, jeder sollte seinen Teil dazu beitragen.
Grrr.

Doc Blog

Wolfgang Zöller: „Die Budgetierung muss weg“

Das neue Jahr fängt gut an
In einem Focus-Interview bezog der neue Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Herr Wolfgang Zöller (CSU) eindeutig Stellung zur unseligen Budgetierung der Ärzteschaft im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung:
„Die Budgetierung muss weg. Nur dann weiß der Arzt, dass er für seine Leistung auch bezahlt wird, wenn er sie für Kassenpatienten erbringt“
Das finde ich ein […]

Postsilversterkater und Gute Vorsätze


Eine vierhunderter Ibuprofen und drei Tassen Kaffee haben mich wieder auf die Beine gebracht.
Der Kühlschrank ist zwar eher leer, aber eine Packung Salami ist noch da und
Butterkäse, zweihundertfünfzig Gramm für einsneunundneunzig, und Knäckebrot findet sich ebenfalls im Haus. Die beiden Eier und das Glas Instant-Bolognese hebe ich mir für später auf, jetzt um vierzehn Uhr ist erstmal Frühstück angesagt. Und anschließend ein schöner Neujahrsspaziergang im Dingenskirchener Wald, danach eine Stunde lang in die Badewanne mit Tee, Keksen und nichtmedizinischem Buch.
Und dann ist der Tag auch schon zu Ende. Langwierig-peinliche Telefongespräche spare ich mir für Morgen auf oder für Übermorgen oder irgendwann. Nichts kompliziertes mehr für heute! Also früh ins Bett. Ich kann ja nochmal ausschlafen.
Trotzdem werde ich um acht Uhr wach und fühle mich sogar ausgeschlafen. Stehe auf, werfe die Kaffeemaschine an und während ich unter der Dusche bin, düdelt irgendwas, es muss das Telefon sein, aber das geht mich nichts an. Zehn Minuten später entdecke ich die drei verpassten Anrufe auf dem Handydisplay, und da ich eh schon weiß, von wem sie kommen schalte ich das Ding aus. Dann greife zur Kaffeetasse und beisse in ein Knäckebrot mit Salami und Butterkäse (zweihundertfünfzig Gramm für einsneunundneunzig).
Und wieder bimmelt irgendwas. Das Festnetztelefon! Aber die Nummer habe ich doch gar nicht…
Die Neugier ist stärker, also gehe ich ran. Das war ein Fehler!
„Ah, endlich erreiche ich Sie! Moment mal, ich stelle Sie sofort durch….“
Scheiße!
Eine Minute später habe ich meinen Oberarzt an der Strippe.
„Ihre Kollegin Sarah ist leider krank…!“
Weiß ich doch längst, Du Idiot, will ich sagen, beiße mir aber gerade rechtzeitig noch auf die Zunge und dann ist mir auch klar, dass ich mir über weitere Pläne für das Wochenende keine Gedanken mehr zu machen brauche.
Aber was soll’s? Bei Sarah habe ich eh noch was gutzumachen! Betrachte es also als Teil Deiner guten Vorsätze, denke ich mir und trotte wenig später also los, brav und pflichtbewusst hin zu dem wohlbekannten grauen Betonkasten.

Die Neujahrsansprache 2010

Angela Merkel stimmte uns mit ihrer Neujahrsansprache auf ein schwieriges neues Jahrzehnt ein (siehe Spiegel-Online). Ich möchte dies in meiner Funktion als Vorsitzender der Medizin-Partei-Deutschland ebenfalls tun, doch sehe ich die Zukunft medizinisch-satirisch etwas positiver. Was erwartet uns also 2010? Hier sind Auszüge aus meiner Neujahrsansprache 2010.
Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr geehrte Patientinnen und […]

Artikel von: Monsterdoc

Weblink der Woche – Gesundheitsinformation.de


Informationen über Gesundheit und Krankheit gibt es im Internet an jeder Ecke zu finden. Aber wem kann man trauen?

Ich werde ab jetzt jede Woche eine Seite vorstellen, auf der medizinische Laien vertrauenswürdige medizinische Informationen (kostenlos) erhalten können.

Es gibt eine ganze Menge guter medizinischer Information im Netz, aber es gibt mehr Seiten, die schlicht und simpel irreführen. Manchmal sind es einfach nur Anhänger einer Sekte, die im Internet schreiben – da geht es mehr um Glauben als um wissenschaftlich haltbare Beweise. Oft wird in offener oder versteckter Form Werbung für ein teures, aber wirkungsloses Produkt gemacht oder es soll eine zweilichtige Behandlungsmethode an den Mann oder die Frau gebracht werden.

Gesundheitsinformation.de


Gesundheitsinformation.de ist eine vertrauenswürdige Seite mit nützlichen und wissenschaftlich geprüften Informationen.

Gesundheitsinformation.de wird betreut vom IQWIG, dem “Institut für Qulität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen”. Die Gründung und Finanzierung dieses Instituts ist im Gesetz über die Gesundheitsreform festgelegt. Das IQWIG arbeit unabhängig, die Finanzierung erfolgt letzlich aus den Mitgliedsbeiträgen der gesetzlich krankenversicherten Deutschen.

IQWIG – das “Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen” – errang internationale Anerkennung

Die wichtigste Aufgabe des IQWIG ist die Bewertung der medizinischen Behandlungsverfahren: Welche sind nützlich, welche überflüssig oder gar gefährlich? Unter seinem Leiter, dem Internisten Professor Dr. Peter T. Sawicki errang das Institut internationalen Ruf und steht mittlerweile seinem Vorbild, dem britischen “NICE” kaum mehr nach.

Professor Sawicki, der früher einmal Mitherausgeber des pharmakritischen “Arzneitelegramms” war, tritt dafür ein, dass alle zugelassenen Medikamente noch einmal unabhängig von der Pharmaindustrie – am besten im europäischen Maßstab – wissenschaftlich untersucht werden. Wie groß ist der Nutzen und wie groß sind die Gefahren der eingesetzten Medikamente? – das sind die Fragestellungen solcher Forschung.

Umfangreiche Angebote

Mittlerweile hat die Seite Gesundheitsinformation.de ein ansprechendes Angebot, das sie mit einer übersichtlichen Navigation aufbereitet hat – von A wie Atemwege bis Z wie Zähne. Am Ende jeden Artikels finden sie die Quellen, auf die sich die Empfehlungen der Autoren stützen. Dies ist ein sehr wichtiger Prüfstein, den sie auch bei anderen medizinischen Inhalten im Web anwenden sollten: Verrät die Autorin oder der Autor, wie er oder sie zu seinen oder ihren Erkenntnissen gekommen ist?

HON-Siegel bürgt für Mindestqualität

Dies ist auch ein wichtiger Prüfpunkt, um das Siegel der “Health on the Net Foundation” (HON) zu erlangen. Sie können dieses Siegel auch auf meiner Seite hier gleich rechts erkennen, sie sehen es auf Gesundheitsinformation. de und sie sollten es auf allen Seiten suchen, auf denen Sie sich über medizinische Inhalte informieren.

Natürlich kann die HON-Foundation nicht jeden einzelnen Satz auf Richtigkeit überprüfen. Aber die Einhaltung gewisser Mindestandards wird durch das Siegel angezeigt: Die Qualifikation des Verfassers, die Angaben von Quellen für die aufgestellten Behauptungen und die Aufdeckung der Finanzierung etwa.

Aus dem winterlichen Ditzum grüße ich alle meine Leser und wünsche ihnen ein gesundes neues Jahr 2010 !

Quellen

Gesundheitsinformation.de

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Deutsches Ärzteblatt online vom 30.11.2009: “„Spiegel“: Koalition will Sawicki ablösen”

Stiftung “Health on the Net”: “Qualität und Vertrauenswürdigkeit von medizinischen und gesundheitsbezogenen Informationen im Internet”

1. Januar

Nimm Dir am Jahresanfang einen Moment Zeit, um Dir vorzustellen, wohin Deine persönliche Reise Dich in diesem Jahr führen soll.   Welche Person eines Märchens, einer Sage, eines Romans oder Films ist Dir sympathisch oder war es in Deiner Kindheit? Schlüpfe in Deiner Vorstellung in die Rolle dieser imaginären Person und nutze für Deinen gewünschten […]

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Ist es schon hell draußen?


Ich reibe mir die Augen, stapfe zum Fenster und schiebe die Vorhänge zur Seite.
Reiße das Fenster auf. Frische Luft ist gut.
Und wo kommen all die Flugzeuge her, die in meinem Kopf herumschwirren?
Und dieses Magengrummeln, das war gestern auch noch nicht da!
Ob das die Schweinegrippe ist? Ich glaub, ich muss zum Arzt!
Mann, war das eine Nacht… aber das erzähle ich Euch alles später… oder vielleicht doch lieber nicht?
Schon beim dran denken werde ich rot und krieche dann nochmal in die Federn zurück…

Jahr. Neu. Wie jedes Jahr. Und Vorsätze. Neu. Auch wie jedes jahr…

Tipps zum Umgang mit Alkohol in der dunklen Jahreszeit / Weihnachten/ Silvester

Für den „normalen“ Konsumenten:
Genießen, und nur selten übertreiben.

Für den trockenen Alkoholkranken:
Kinderlachen wahrnehmen können; Berührungen spüren können; Gerüche erschnuppern können; Schönheiten sehen können; Betroffenheit erspüren können; Trauer fühlen können; Geschenke geben können; Aufmerksamkeit erfahren können; Auto fahren können ohne Angst; Hände nicht zittern zu sehen; nicht getrieben sein; ruhig schlafen können; ohne ein Scheiß-Gefühl aufwachen können; ausgeglichen sein; dieses Fremdheitsgefühl los sein; = Sich selbst und Andere unverschleiert wahrnehmen können – welch ein Genuss!

Für diejenigen, die mit ihrem Alkoholkonsum unzufrieden sind:

1. Der „Es könnte ruhig weniger und weniger oft sein…“ – Typ.
Sie haben da so ein unbestimmtes Gefühl. Kein wirkliches Wissen, aber so eine Ahnung… Das ist gut: Sie haben ein Gespür für sich. Das können Sie nutzen. In einem ersten Schritt beispielsweise können Sie sich täglich notieren, was und wie viel Sie davon konsumiert haben. Das machen Sie sechs Wochen lang so, ohne auch nur einen einzigen Versuch zu unternehmen, sich zu beschränken. Sie haben dann einen recht guten Überblick darüber, was Sie tatsächlich konsumieren. Damit können Sie dann zu einem Menschen Ihres Vertrauens gehen (wenn möglich einem Fachmann) und die Sachlage diskutieren…

2. Der „Wenn das so weiter geht: Au weia!“ – Typ.
Sie brauchen nichts mehr zu notieren, Sie wissen eigentlich Bescheid: Alkohol ist dabei, die Führungsrolle zu übernehmen. Sie wissen nur nicht, wie Sie aus diesem Mist wieder rauskommen sollen. Und was zum Teufel Sie darin festhält. 
Sie haben einen interessanten Weg vor sich: den zu sich selbst. Sie werden dabei den Unterschied zwischen gefahren werden und selber fahren erleben können. Das macht Spaß und ist manchmal richtig aufregend. Dazu brauchen Sie einen Begleiter, möglichst einen Fachmann…

3. Der „Morgen höre ich mit Trinken auf!“ – Typ.
Machen Sie das nicht! Sie kennen sich doch, das ist doch nicht das erste Mal, dass Sie so etwas vorhaben. Und es ist auch eigentlich gar nicht möglich: die Alkoholkrankheit ist eine Krankheit und die kann man nicht beliebig ad acta legen, wenn man sie nicht mehr haben will…
Was Sie tun können: nehmen Sie sich vor, etwas zu ändern. Das ist schon sehr viel und für den Augenblick absolut ausreichend. Sie setzen sich damit nicht unter Druck, etwas ganz Bestimmtes – zum jetzigen Zeitpunkt meist Unerreichbares – erreichen zu müssen. Dann nehmen Sie sich ein klein wenig Zeit und gehen zu einem Fachmann. Mit dem besprechen Sie, was für Sie in Ihrer momentanen Situation möglich und sinnvoll sein könnte…

4. Für alle genannten Typen:
Weshalb eigentlich immer der Rat, jemand Fachkundigen einzuspannen?
Ganz einfach: Wenn Sie in einem Boot mitten auf dem Meer schwimmen und Sie schauen unter sich, was sehen Sie da: festen Boden. Manchmal mag man aus tausenden Gründen nirgendwo anders hinschauen. Anderen, Fachleuten zum Beispiel, fällt das entschieden leichter; sie können helfen, wieder an Land zu kommen…


Neujahr – Neuzugang

Prosit Neujahr !!!
Luca Toni verläßt die Bayern. Deshalb haben wir zu Verstärkung unseres Teams eine Dame mit italienischem Blut bei uns aufgenommen. Sehr zur Freude unseres bereits vorhandenen Lockenwolfes.

Unserem Neuzugang (seit 2 Tagen bei Dr. Geldgier unter Vertrag) und Euch allen einen guten Start ins Jahr 2010.
Posted in Privat Tagged: Hund, Italien, Neujahr […]

01. Januar

Nimm Dir am Jahresanfang einen Moment Zeit, um Dir vorzustellen, wohin Deine persönliche Reise Dich in diesem Jahr führen soll. Welche Person eines Märchens, einer Sage, eines Romans oder Films ist Dir sympathisch oder war es in Deiner Kindheit? Schlüpfe in Deiner Vorstellung in die Rolle dieser imaginären Person und nutze für Deinen gewünschten Weg […]

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In diesem Sinne… ein Frohes Neues!


Das Neue Jahr ist noch keine Minute alt, die Kirchturmglocken haben noch nicht ausgebimmelt, das Feuerwerk über Bad Dingenskirchen hat gerade begonnen, und was ist?
Was war in den letzten Stunden?
Ziemlich viel Bier, Wein und viel zu süßer Sekt.
Ein paar seidig weiche Lippen. Eine Zunge in meinem Mund.
Nun ist das mit Fremd-Zungen im eigenen Mund ja immer so eine Sache: Entweder stammen jene von toten Tieren und sind gebraten, gekocht, gepökelt oder mariniert – und das entspricht nur sehr bedingt meinen kulinarischen Vorlieben. Und die andere Möglichkeit… räusper… nun ja, da ist die ganze Sache in gewisseer Weise eine Art Vorspeise und so appetitlich wie die Gesamtpersönlichkeit der Zugenbesitzerin deren Körper man entweder bereits recht gut kennt oder aller Wahrscheinlichkeit in Bälde kennenlernen wird.
Aber gut.
Die Nacht ist noch lang und jetzt gibt es noch ein Feuerwerk zu genießen und die eine oder andere Flasche Sekt und Wein und in diesem Sinne also Euch allen, wo auch immer Ihr seid, ein Frohes Neues und herzliche Grüße aus Bad Dingenskirchen!

Zur Silvesternacht

Zur Silvesternacht
Diese Nacht ist ein Fluss.
Mein Bett ist ein Kahn.
Vom alten Jahr stoße ich ab.
Am neuen lege ich an.
Morgen spring ich an Land.
Dieses Land, was ist’s für ein Ort?
Es ist keiner, der’s weiß.
Keiner war vor mir dort.
Josef Guggenmos
Kommt gut rüber! Bis nächstes Jahr dann …
Posted in Privat Tagged: Gedicht, Neujahr, Silvester […]

Vorglühen


Habe ausgeschlafen.
Habe bis mittags gefrühstückt.
Habe eingekauft: drei Brötchen, eine Packung Wurst, eine Packung Käse und die günstige Großpackung Feuerwerk. Jawoll, ich habe Böller gekauft und das Geld nicht nach Afrika gespendet. Und jetzt habe ich das Zeug in meinen Rucksack gepackt, nebst einer Flasche Sekt, welche ich letzte Woche von den Angehörigen von Frau Krause als Dank dafür, dass wir die Oma nicht vor Heiligabend noch schnell entlassen haben sondern sie über die Feiertage dabehalten haben. Obwohl sie eigentlich nach Hause wollte und der Brief war auch schon fertig geschrieben, aber dann hatte sie plötzlich vierzig Fieber und Husten und Atemnot – und damit einen zwingenden Grund, hier zu bleiben.
Na gut, jetzt stehe ich mit Sekt und Böllern im Rucksack vor dem Krankenhaus. Soll ich kurz rein und Sarah einen guten Rutsch wünschen? Nein, das wäre gemein. Obwohl ich es gerne täte, nicht weil ich gemein sein will sondern weil ich gerne mit Sarah einen Kaffee trinken würde und jetzt um die Zeit dürfte es noch ruhig sein.
Aber nein, ich wende mich nach links, da ist das Schwesternwohnheim und aus dem Gemeinschaftsraum im Keller wummert mir schon die Musik entgegen.

Petition zur Arzneimittelforschung


Wenn Ärzte ihren Patienten Arzneimittel verordnen, dann müssen sie sich auf die Ergebnisse der vorliegenden Studien verlassen. In solchen Studien wird ein neuer Wirkstoff an zwei Gruppen getestet. Die eine Gruppe erhält tatsächlich den Wirkstoff, die andere ein Placebo, ein Medikament, das genau so aussieht wie das wirklich wirksame Medikament, drin sind aber nur Milchzucker und Farbstoffe und ähnliche unwirksame Substanzen. Sodann werden die Wirkungen und Nebenwirkungen in beiden Gruppen verglichen: War die Wirksamkeit in der Medikamentengruppe deutlich besser – bei vertrebaren Nebenwirkungen – , dann wird das Medikament zugelassen und der Arzt kann es ohne Sorgen seinen Patienten verordnen.

Leider hat die ganze Sache einen Haken: Bei vielen Medikamenten wird die Forschung von der Industrie bezahlt. Und zwar von den Firmen, die das Arzneimittel herstellen. Und wenn die von der Firma in Auftrag gegebene Studie nicht so ganz in ihr Konzept passt, dann hat sie das Recht, diese Studie unter den Tisch fallen zu lassen.

“Warum haben wir nicht alle Beweise zu Tamiflu?”

Aktuell steht das Medikament Tamiflu® (Wirkstoff: Oseltamivir) in der Kritik. Die Herausgeberin der angesehenen medizinischen Zeitschrift “British Medical Journal” fragte am 8. Dezember: “Warum haben wir nicht alle Beweise zu Oseltamivir?”. Autoren der Zeitschrift hatten vergeblich versucht, die kompletten Originaldaten der Studien zu Tamiflu® beim Hersteller zu erlangen. Sie kommen zu dem Schluss, dass Tamiflu® möglicherweise in Frage kommt, um Symptome der Grippe zu lindern. Der Mangel an Daten habe allerdings bisherige Aussagen, dass Tamiflu Komplikationen der Grippe verhindern könne, unterminiert. Unabhängige Studien seien dringend erforderlich.

Milliarden Steuergelder verschwendet?

Nun, man muss sich das vorstellen: Weltweit sind Milliarden Euros für die Einlagerung von Tamiflu® ausgegeben worden, weil Regierungen ihre Bürger vor Influenza schützen wollten. Und jetzt stellt sich heraus, dass alle Untersuchungen zur Wirksamkeit ausschließlich von der Herstellerfirma stammen und die Daten dieser Untersuchung nur unvollständig veröffentlicht wurden. Möglicherweise sind somit Milliarden von Steuergeldern international völlig sinnlos ausgegeben und dem Gesundheitssystem entzogen worden. Was hätte man damit alles anfangen könnne, um Menschen zu heilen oder vor Krankheit zu schützen, mit medizinischen Maßnahmen, die bewiesen wirksam sind aber aus Geldmangel nicht eingesetzt werden können.

Online-Petition

Die Online-Petition an den Deutschen Bundestag hat folgenden Wortlaut:

“Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen: Pharmaunternehmen und Forschungsinstitute werden gesetzlich verpflichtet, alle Studien über Medikamente zu veröffentlichen, auch und insbesondere dann, wenn diese die Wirkungslosigkeit oder negative Wirkungen eines Medikaments belegen.
Begründung

Wie das am 24.11.2009 durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
bekannt gewordene Beispiel Reboxetin zeigt, kann das Verschweigen von Studiendaten dazu führen, daß Patienten ein Medikament bekommen, für das es keinen Nutzenbeleg gibt, das aber einen Schaden verursachen kann. Ärzte und Patienten müssen sich aber vollständig informieren können, um eine möglichst passende und nebenwirkungsarme Therapie gegen eine Erkrankung zu finden.

Der Forderung steht auch nicht die grundgesetzlich garantierte Freiheit von Forschung und Lehre entgegen, weil diese Freiheit nur bestehen kann, wenn unangenehme Fakten eben nicht unterdrückt werden.”

Wenn Sie diese Petition unterstüzten möchten, müssen Sie sich hier auf den Seiten des Deutschen Bundestages einmal registrieren. Ich glaube, dass ist die Mühe wert. (Die Frist endet am 15.1.2010.)

Über Reoxetin habe ich übrigens hier schon einmal berichtet.

Quellen

Arzneitelegramm: Zweifel an den Daten zu Oseltamivir

Petition: Arzneimittelwesen – Veröffentlichung aller Studien über Medikamente vom 25.11.2009

British Medical Journal: Why don’t we have all the evidence on oseltamivir?

Jefferson T, Jones M, Doshi P, Del Mar C., Acute Respiratory Infections Group, Cochrane Collaboration, Rome, Italy: “Neuraminidase inhibitors for preventing and treating influenza in healthy adults: systematic review and meta-analysis.”, BMJ. 2009 Dec 8;339:b5106. doi: 10.1136/bmj.b5106

Silvester feiern, aber richtig

Rainer Sturm / pixelio
Wer Silvester berauschend feiert, startet meist mit einem dicken Kater ins Neue Jahr. Passend zum bevorstehenden Jahreswechsel wurde eine Studie zum Thema Katerwirkung von Alkohol veröffentlicht. Fazit: Wodka verursacht am nächsten Morgen weniger Beschwerden als Bourbon-Whiskey.

Probanden bekamen an drei aufeinander folgenden Abenden entweder Wodka oder Bourbon-Whiskey zu trinken. Die Nacht verbrachten […]

Fünf Dinge, die Ihr zu Silvester nicht tun solltet


Also gut, Leute. Ihr wollt Feiern. Und saufen. Und fröhlich sein. Und Böllern und Krachen. Könnt Ihr auch alles gerne machen, aber den einen oder anderen Tipp möchte ich Euch doch noch mit auf den Weg geben. Also, Leute, wenn Euch Euer Leben lieb ist, dann schaltet Euer Hirn doch heute Abend nicht ganz komplett aus. Also, zumindest so zwei oder drei Synapsen könnt Ihr noch brennen lassen. Warum? Das sag ich Euch später.
Aber jetzt hört mir zunächst mal zu.
Also, Leute:

  • Ihr wollt Spass haben? Saufen bis der Arzt kommt? Also, Saufen könnt Ihr von mir aus, aber den Arzt lasst Ihr da, wo er ist, der hat nämlich auch ohne Euch genug zu tun als bei Schnee und Eisglätte zu Euch rauszufahren um Euren Kater zu kurieren.
  • Ihr wollt heute Abend Spass haben? Ist okay. Ihr wollt Spaß zu zweit? Ist auch okay! Ihr wollt es ohne Verhüterli machen und so? Ist Eure Sache. Aber kommt bitte nicht auf die Idee, mich bequatschen zu wollen Euch vorher schon die Pille danach zu verschreiben. Und auch bitte nicht absichtlich vergessen, Euch was überzuziehen und dann nachher in der Notfallambulanz aufkreuzen! Merke: Die Pille danach schützt nicht vor Aids!
  • Und wenn Ihr doch in der Notaufnahme aufkreuzen solltet – warum auch immer: Seid nett zu uns! Auch wenn Ihr drei Stunden lang warten müsst. Das kann nämlich passieren, es gibt nämlich noch andere Leute die genauso blöd sind wie Ihr und einen China-Kracher in der Hand explodieren lassen haben. Lacht nicht, Letzteres kommt immer wieder vor, fast jedes Jahr mindestens einmal!
  • Einen Kracher im Wartezimmer loszulassen kommt gar nicht gut! Wirklich nicht. Allein schon daran zu denken ist verboten. Und wenn Ihr Kotzen müsst: Bitte ins Klo. Und nicht davor auf den Boden! Und auch nicht in die Grünanlagen vor dem Eingang!
  • Nein, wir können Euch nicht im Krankenwagen zurück nach Hause transportieren. Und wir können Euch auch keinen Transportschein für die Heimreise ausstellen. Das Taxi zahlt ihr selbst, okay? Und darüber gibt es keine Diskussionen!

…Und vor allem: nicht rumpöbeln, Okay? Wir sind auch nur Menschen! Und denkt daran: Letztendlich sitzen wir am besseren Ende von Skalpell und Nadel!

35% für Bayern München

Über ein Drittel meiner Leser tippten während der vergangenen Hinrunde auf den FC Bayern als kommenden deutschen Meister - was für eine Überraschung!

Dahinter folgt schon der BVB, der ja eine tolle Serie zum Schluss der Hinrunde hinlegte.

Und erstaunlicherweise hält sich der VfB Stuttgart in dieser Liste auf dem 6. Platz. Die Schwaben haben in den beiden letzten Jahren aber auch immer eine echt gute Rückrunde hingelegt; und von dem Team muss einfach auch dies Jahr noch mehr kommen können.

Der Diktator und der Protest

Vielleicht stehen die UNO, der Westen oder die USA doch mittelbar vor einem Angriff auf den Iran, um Ahmadinedschad zu stürzen.

Und vielleicht halten sie nun inne, da ja ein Protest im Gange ist, der das Problem eventuell selbst regeln oder beseitigen könnte.

Wäre es plausibel, dass ein Diktator - nennen wir ihn z.B. Ahmadinedschad - Demonstrationen, Unruhen, Strassenschlachten und Tote in genau dem Umfang zulässt, den er grad noch kontrollieren kann; nur um Zeit zu gewinnen, da er in dieser Situation nicht angegriffen werden würde?

Der letzte Arbeitstag in diesem Jahr…


…oder sogar in diesem Jahrzehnt? Wobei man sich ja darüber streiten kann, ob das kommende Jahr noch zu den Nuller-Jahren gehört, aber diese Diskussion soll anderswo geführt werden.
Also. Heute früh also die letzte Visite des Jahres. Und welche Überraschung: Fusel-Franze will nach Hause! Wobei der Begriff „Zu Hause“ für Fusel-Franze sehr relativ ist, aber jedenfalls bittet er höflich darum, unser gastliches Haus verlassen zu dürfen. Morgen früh, wenn möglich? Oder doch schon heute? Nee, heute lieber nicht, lieber noch bis morgen früh bleiben, oder vielleicht noch das Mittagessen mitnehmen, wenn möglich? Abends ist er nämlich eingeladen, hat er stolz verkündet! Nun, dann bin ich mal gespannt, wo denn die Party steigen mag.
Ansonsten steigen morgen Abend in Bad Dingenskirchen so einige Partys. Sehr vielversprechend ist die „Moskauer Nacht“ in einem… nun ja, eher berüchtigt als berühmtem Lokal. Wodka für einen Euro, und Wodka-Mixgetränke für Einsfuffzich, so steht es auf den allgegenwärtigen Plakaten. Unsere Mitbürger mit einschlägigem Migrationshintergrund dürften schon in den Startlöchern sitzen. Wie schön, dass ich morgen nicht Dienst habe! Und dann lockt das „Delirium“, unsere allseits beliebte Dingenskirchener Zappelbude: Die Flyer lagen seit heute früh auf allen Stationen in den Dienstzimmern herum. Da ist nämlich Notruf-Party angesagt: Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, ärztliche oder pflegerische Lebensretter – wer den Türsteher davon überzeugen kann, dazu zu gehören, zahlt keinen Eintritt.
Wenn das mal kein Angebot ist!
Nachdenklich nehme ich eine jener Karten in die Hand.
Just in dem Moment kommt Jenny herein und schaut mir über die Schulter.
„Du kommst?“
„Weiß noch nicht…“
„Natürlich kommst Du! Und ab sieben Uhr treffen wir uns im Schwesternwohnheim zum Vorglühen. Wir sehen uns also?“
Mal sehn.
Ich weiß wirklich noch nicht.

Der medizinische Jahresrückblick 2009

Ein weiterer Jahresrückblick, wie langweilig! Ich weiß, ich bin spät dran, denn das wird ja bekanntlich schon Ende November abgehandelt. Doch 2009 war medizinisch richtig viel los, daher möchte ich das vergangene Jahr alphabetisch abhandeln.

Abwrackprämie für Ärzte: Das haben wir gelernt: Ärzte sind zwar abwrackbar, wir bekommen aber keine Prämie dafür. (siehe A-Prämie für Äs)

Bad […]

Artikel von: Monsterdoc

Der medizinische Jahresrückblick 2009

Der Suchbegriff-Jahresrückblick 2009

Suchbegriff-Listen – wie zuletzt bei Hermione wieder entdeckt – sind ja mittlerweile ein Lieblingsspielzeug für Blogger. Deshalb hier mein Jahresrückblick, inspiriert durch die aktuellen Suchbegriffe, die auf mein Blog führten, alle farbigen Begriffe sind Original-Suchbegriffe, verlinkt zu passenden Artikeln des Jahres:
Jahresrückblick 2009 mal anders:
Begonnen hat alles mit der KV Bayern, die mir Anfang des Jahres Umsatzrückgänge von […]