ROSETTA: Erste Details auf Kometenkern erkennbar

Heute wurden auf dem Rosetta-Blog der ESA neue Bilder der Teleskopkamera des OSIRIS-Kamerasystems gezeigt, Die drei Bilder wurden am 20. juli im Abstand von jeweils zwei Stunden aufgenommen. Ferner wurde aus dem bis jetzt vorhandenen Bildmaterial ein Computermodell der Oberfläche generiert. Dieses wird als kurzer Videoclip gezeigt.

Francoise Barré-Sinoussi und ihr Kampf gegen AIDS

Warum Aids-Forschung immer auch eine politische Dimension hat und eine Wissenschaftlerin gleichzeitig eine international agierende Aktivistin sein kann. Forscherin und politische Rednerin in einem – für Nobelpreisträgerin Barré-Sinoussi scheint das unumgänglich, wenn man Forschung zum Wohle der Menschheit betreibt. Sie hat als Präsidentin der Internationalen Aids-Society (IAS) die Welt-Aids-Konferenz in Melbourne eröffnet und wird nicht […]

Was mache ich hier eigentlich? Teil 1: Allgemeines zu DNA-Schaden

Ich habe in der letzten Zeit sehr viel gemacht. Arbeitstechnisch. Und ich werde immer mal wieder gefragt was ich da so genau tue. Ja, diese Selbstfindung als Biologin ist schon sehr schwierig. Sich genau zu einem Forschungsfeld zuzuordnen ist wie sich bei einem Musikgenre festzulegen. Ja, also was mache ich eigentlich? Ich forsche an DNA-Schaden. Das ist zum einen erstmal stinknormale Krebsforschung: DNA-Schaden kann zu Mutationen (Erbgutveränderungen) führen und Mutationen können zu Krebs führen. Allerdings basieren auch die Krebstherapien aufweiter

Kurz vor Schluß ein Service-Notfall

Zehn Minuten vor Ende der Sprechstunde. Mutter am Telefon: “Ja, unser Kinderarzt ist im frei, da kommen wir jetzt zu Ihnen.” mMFA: “Äh… , und was hat Ihr Kind?” Mutter: “Na, Fieber, schlecht, kotzt, wir kommen jetzt.” mMFA: “… na dann.” Mutter legt auf, steht eine halbe Stunde später vor der Tür. Ja, Privatpatienten. Ich: […]

Benzodiazepine bei akuten Psychosen: Entspricht die Dosis dem Bedarf?

Benzodiazepindosis bei akuten Psychosen In der stationären Behandlung akuter Psychosen kann es oft sinnvoll sein, am Anfang eine wirksame Dosis von Benzodiazepinen zu geben, da die akute Psychose oft mit einem hohen Maß an Angst und Anspannung einher geht. Angst und Anspannung lassen dann meist recht zügig nach, nach einer Woche sind sie oft weitgehend […]

Hilfsmittel für Sterngucker: Zielkreis-Schablonen 2014

Was wünscht sich der Amateurastronom? Dunklen Himmel, dunklen Himmel, dunklen Himmel. Den kann ich leider nicht bieten. Dafür aber kleine Helferlein, welche die Himmelsbeobachtung einfacher gestalten. In der kleinen Reihe “Hilfsmittel für Sterngucker” biete ich heute ein Update meiner Sammlung von Zielkreis-Schablonen an. In zwei Blogposts aus den Jahren 2008 und 2013 finden sich ältere Sammlungen von Zielkreis-Schablonen. Wozu Zielkreis-Schablonen dem Himmelsbeobachter bei seiner Arbeit mit Sternkarten am Teleskop dienen, beschreibe ich ausführlich im Blogpost von 2013 “Zielkreisschablonen 2013”. Hierweiter

Tödlicher Bergsturz in China (Video)

Letzten Donnerstag kam es in Sichuan, im Kreis Mào Xiàn zu einem dramatischen Bergsturz, bei dem mindestens 11 Menschen ums Leben kamen und rund 19 schwer verletzt wurden. Das Geschehen wurde von einer Armaturenbrett-Kamera aufgezeichnet. Die Dinger scheinen sich auch in China einiger Beliebtheit zu erfreuen. Das Video selber ist nicht für schwache Nerven, das nur vorher als Warnung.

Bislang größte Studie findet 108 Genorte, die mit Schizophrenie assoziiert sind

Dass die Schizophrenie eine wesentliche erbliche Komponente hat, ist schon lange bekannt. Bislang waren aber nur wenige gut replizierte Gene gefunden worden, die bei Patienten mit einer Schizophrenie deutlich häufiger verändert sind als bei Gesunden. Da die Schizophrenie eine polygenetische Erkrankung ist und die bisher gefunden Gene nicht wirklich richtungweisend für das Verständnis der Krankheitsmechanismen waren, verhalfen […]

Peter Agre: “Malaria ist mein neuestes Abenteuer!”

Ein Drittel des Jahres betreibt Peter Agre Feldforschung im Südlichen Afrika, den Rest der Zeit bekämpft er Malaria von seinem Labor in Baltimore aus. Im Jahr 2003 bekam Peter Agre den Nobelpreis in Chemie verliehen – danach kehrte er zu seiner alten Liebe zurück, der Hämatologie. Schon als junger Arzt hatte er sich auf diese Fachrichtung […]

Wie funktionieren eigentlich Zahnimplantate?

Mit weit aufgerissenem Mund jubeln wenn ein Toooooooor fällt – für Menschen denen Zähne fehlen undenkbar. Sie schämen sich und möchten das ästhetische Manko verbergen. Aber Zahnlücken sehen nicht nur unschön aus, sie können auch gesundheitliche Probleme verursachen. Wie Zahnimplantate dann helfen können und worauf es dabei ankommt erklärt PD Dr. med. dent. Sönke Harder:

Wenn Patienten durch altersbedingte Krankheiten wie Karies oder Parodontitis die ersten Zähne verloren haben, empfehlen ihnen Zahnärzte meistens, die Lücke schnell zu behandeln. Dabei sind nicht nur ästhetische Gründe ausschlaggebend. Es gibt auch viele medizinische Gründe, die dafür sprechen, sie mit einem Zahnimplantat zu füllen, zum Beispiel die Wanderung der restlichen Zähne.

Echtzeit-Bilder von Rosetta: Warum wir sie brauchen

Nachtrag 26. Juli 2014 Die ESA gab jetzt bekannt, dass sie mindestens bis zur  Ankunft am Kometen 67P täglich ein Navigationsbild veröffentlichen wird. Danke! Nachtrag 24. Juli 2014 Ein weiteres Beispiel ergänzt: Das Anflugvideo der Sonde  Dawn auf Asteroid Vesta, das leider kaum jemand bemerkte. Kürzlich habe ich gemeinsam mit anderen Raumfahrt-Enthusiasten von Raumfahrer.net einen offenen Brief geschrieben: an Forscher hinter der ESA-Raumsonde Rosetta. Wir bemängeln, dass eine der spannendsten Missionen seit Jahren nur wöchentlich neue Bilder veröffentlicht: an einem dynamisch-waberndenweiter

Wie weit ist es bis Andromeda? Entfernungen im All

Schon mal gefragt, wie Astronomen eigentlich darauf kommen, dass diese oder jene Galaxie soundsoviele Lichtjahre entfernt ist? Wie messen die das – mit einem Maßband ja wohl nicht!? Tatsächlich ist die Entfernungsbestimmung im All eine der wichtigsten und gleichzeitig schwierigsten Probleme der Astronomie – der Astronom Klaus Jäger erklärt in diesem exzellenten Video aus der Astroviews-Reihe, wie genau sie funktioniert.

Envisat torkelt vorbei

Am 8. April 2012 erlitt der 8 Tonnen schwere ESA-Umweltsatellit Envisat vollkommen unerwartet einen Totalausfall. Die Ursache ist nicht bekannt, aber eins ist sicher. Das Ding ist ein Problem – wenn auch eins, das man lösen kann. Ein kaputter Satellit bleibt genau so in seinem Orbit wie ein funktionierender. Wenn seine Bahn niedrig genug ist, wird der Satellit langsam durch atmosphärische Reibung abgebremst.

Kreativität und Innovation im Fußball: Warum Jogis Jungs Weltmeister wurden

Vor einer Woche ist der Fußball-Weltmeistertitel an Deutschland gegangen – Zeit, die WM noch einmal Revue passieren zu lassen und zu analysieren; denn der Erfolg “unserer” Jungs war kein Zufall! Ich freue mich, dass wir zu diesem Anlass einen Gastautor gewinnen konnten: Claus Martin, seines Zeichens Musiktheaterregisseur und -komponist – und begeisterter Fußballfan. Ab dem nächsten Beitrag widmen wir uns dann wieder anderen Aspekten hoher Begabung – aber es war einfach eine tolle WM, das müssen Sie zugeben! Damit gebe ich das Wort weiter – vielen Dank, Claus, dass Du Dich zu diesem Beitrag bereit erklärt hast!

Hilfsmittel für Sterngucker: Beobachtungsbogen

Auf den Tag genau vor 45 Jahren taperten die beiden ersten Vertreter des homo sapiens über die Mondoberfläche. Grund genug für einen Clear-Skies-Beitrag, der allerdings nur sehr entfernt mit der ersten bemannten Mondlandung zu tun hat. Um nicht zu sagen: nur äußerst entfernt! Nein, Anlass für diesen Text ist ein anderer: In meiner Reihe “Hilfsmittel für Sterngucker” biete ich heute einen Vordruck eines Beobachtungsbogens an, der als “Checkliste” am Teleskop dient. Wer meine Artikelserie zur visuellen Deep-Sky-Beobachtung in “Sterne undweiter

Neurodiversity

Ich habe unlängst den Begriff Neurodiversity gelesen. Der gefällt mir sehr gut. Bei Biodiversity weiß jeder sofort Bescheid, dass gerade die Unterschiedlichkeit der Lebensformen auf diesem Planten seinen besonderen Reichtum und seinen unschätzbaren Wert ausmachen. Dass die Menschen unterschiedlich denken, ist ebenso gut und richtig. Diese Unterschiedlichkeit zu respektieren und als Reichtum zu begreifen, das vermittelt […]

“astronomische Zahlen”…

… sind nicht schon immer riesengroß! Auch sie haben klein angefangen. Dass es ein Astronom war, der nun auf Tontafeln die bisher größten Zahlen des Altertums entdeckt hat, ist hingegen eher Zufall, denn im alten Babylon waren solche Zahlen eher ein Resultat hochentwickelter Mathematik. Die heutige Redensart, dass “astronomisch” metaphorisch für “(gehoben) unermesslich; (bildungssprachlich) exorbitant; (oft emotional) riesig; (umgangssprachlich emotional) kolossal, sagenhaft” (Zitate aus dem Duden) zu nutzen, entspringt ganz offensichtlich dem modernen Denkstil von einem riesengroßen Universum, unvorstellbar gigantischenweiter

Brain Specialist

Viele Sketche mit Ärzten gibt es bei Monty Python ja nicht, aber zum heutigen letzten der letzten Konzerte der Reunion darf es nochmals Mister Gumby beim Brain Specialist sein: (Meine Favoriten, Palin und Cleese) Heute 20.7., 20 Uhr, gibt es the last concert of the Pythons – weltweit auch in den Kinos zu sehen, oder […]

Kann es Sinn in der Zeit geben? Die Achillesferse des Säkularismus

Es spricht sich zunehmend herum: Nichtreligiöse Weltanschauungen haben ein demografisches Problem – wie zunehmend auch alle, die weiterhin auf Kapitalverzinsung setzen. Selbst der Zustrom von Flüchtlingen aus den Kriegs- und Armutsregionen des Planeten sowie die Abwerbung junger Leute aus Krisenregionen auch der Europäischen Union vermag das demografische, wirtschaftliche und kulturelle Verebben wohlhabender Regionen nur noch zu verzögern. Und laut welt.de bieten bereits 198 Geldinstitute den deutschen Sparern keine Zinsen mehr (“Nullkommanix”) – und verzeichnen dennoch kaum Mittelabflüsse. Die wachsende Zahl der Sparer findet immer weniger seriöse Anlagemöglichkeiten, der “Asset Meltdown” hat bereits eingesetzt. Aber über Wirtschaft habe ich bereits andernorts geschrieben – heute möchte ich Sie zu einem Schritt an die Wurzeln der Herausforderung einladen: Zu unserem säkularen Verständnis von Zeit.

Lärm versus Spotify

Ich mag eigentlich keine Musik. Also gut, es gibt einige wenige eng umschriebene Stilrichtungen, die ich gerne höre. Eigentlich mag ich nur Bach, helle nordirische Frauenstimmen, dunkle Filmmusik und bizarre Kombinationen dieser Grundelemente. Wenn ich dann so ein Stück finde, höre ich es oft 20 mal hintereinander. Alles andere empfinde ich eigentlich als Lärm. Besonders […]

Neuer iPad Blog Editor: BlogTouch Pro

Ich weiß, man muss nicht für jeden post einen neuen iPad Editor ausprobieren. Aber man kann! Ich probiere seit einigen Tagen BlogTouch Pro aus, und ich bin bislang sehr zufrieden. Es kommt komplett im iOS7-Look, und seien wir ehrlich, alles andere macht doch inzwischen Augenkrebs. Die Edit-Funktionen sind prima, man kann sogar über einen Knopf […]

Exoplaneten: Sind die besten Namen schon weg?

Darüber, dass die Internationale Astronomische Union (IAU), also die Dachorganisation der professionellen Astronomen, jetzt einen Prozess begonnen hat, in dessen Verlauf die wichtigsten bekannten Planeten um andere Sterne (Exoplaneten) Namen erhalten sollen, ist in den letzten Tagen vielfach berichtet worden (z.B. Jan Hattenbach in der FAZ und mit Übersetzung der Regeln auf spektrum.de,  Meldung auf SPON, Florian Freistetter auf Astrodicticum Simplex); die offizielle Pressemitteilung der IAU gibt es hier. Ein problematischer Aspekt der Namensgebungsregeln ist dabei aber, soweit ich sehen kann,weiter

Terror und Realpolitik – einige weitere Überlegungen

Vor etlichen Jahren saß ich bei einem Charlottenburger Österreicher mit einem Freund. Wir hatten beide einen exzellenten Tafelspitz und diskutierten über die jüdische Scheu vor dem eigenen Terror. Gemeint ist damit zweierlei: sowohl die Zwanghaftigkeit, mit der mögliche, selten auch tatsächliche Terrorangriffe jüdischerseits abgelehnt werden; wie auch die Verdrängung der eigenen Geschichte von den eigenen Terroristen, von Samson bis Ben-Gurion. Der heutige Durchschnittsjude empfindet also den Terror als Unkultur, als etwas, was sich nicht gehört und dem weniger entwickelten Orient,weiter

Das Dopamin-System

Als Psychiater kann man nie genug über das Dopamin-System wissen. Es ist in mindestens sechs unabhängigen Bereichen in der Psychiatrie wichtig: Die neuen Abhängigen interessieren sich kaum noch für die guten alten Drogen wie Heroin oder LSD. Der Trend geht stark zu Amphetaminen, Methamphetamin und Kokain. Diese Substanzen erhöhen die Dopamin Konzentration im synaptischen Spalt. […]

Neue Statements zur Beifütterkost

Neue Trends in der Babykost? Ernährungskommission der DGKJ aktualisiert ihre Empfehlungen für das Säuglingsalter “Zahlreiche aktuelle Studien und Publikationen hat die Ernährungskommission der Deutschen Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ausgewertet und in ihre Empfehlungen für die Ernährung gesunder Säuglinge einbezogen. Dabei wurden auch neue Trends in der Babykost kritisch betrachtet. z. B. Baby-led Weaning […]

ARD-alpha: Hartmut Michel & Jules Hoffmann bei #lnlm14

Videotipp: Der Bildungskanal ARD-alpha produzierte zur 64. Lindauer Nobelpreisträgertagung einen interessanten TV-Beitrag über Hartmut Michel und Jules Hoffmann. Anlässlich des 66. Geburtstags von Nobelpreisträger Professor Hartmut Michel, empfehlen wir den TV-Beitrag aus dem Campus Magazin, den unsere Medienpartner von ARD-alpha auf der 64. Lindauer Nobelpreisträgertagung produziert haben. Mit einem Klick auf den Screenshot, gelangen Sie […]

“Choosing wisely” bald auch in Deutschland?

“Choosing Wisely”: Welcher Arzt wollte das nicht – kluge Entscheidungen mit und für Patienten treffen? Auf einem Workshop der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie auf dem DGIM-Kongress gingen Experten der Frage nach, ob die nordamerikanische Initiative „Choosing Wisely“ ein Modell auch für das deutsche Gesundheitswesen sein könnte.

Mutiger Zwischenruf

Der Arzt und Philosoph Howard Brody trifft einen Nerv, als er 2010 in einem viel beachteten Artikel im New England Journal of Medicine die Frage nach Überversorgung[1] stellt – mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch das Gesundheitssystem nicht verschont hat: Für die zukunftssichere Weiterentwicklung und Finanzierbarkeit der Gesundheitsversorgung trügen alle Beteiligten Verantwortung – auch die Ärzte, sagt Brody, seit 2006 Direktor des „Institute for the Medical Humanities“ und Professor für Allgemeinmedizin an der Universität Texas.