Psychogene Polydipsie und Zönästhesien?

Bild: Alf van Beem (Eigenes Werk) [CC0], via Wikimedia Commons Der junge Patient Hr. A. leidet schon seit vielen Jahren unter einer Psychose mit verschiedenen Wahninhalten. Er ist mit Risperdal-Consta seit einigen Monaten recht stabil eingestellt. Doch in den letzten Wochen hat sich sein Verhalten dramatisch verändert. Er berichtete, dass er das Gefühl habe, sein Körper “brenne innerlich”, […]

Von Arabern und Juden in Berlin

Nach Wowereits Rücktritt rief mich diese Woche ein Journalist aus Wien an. Er wollte wissen, ob ich Raed Saleh wählen würde, einen aus Samaria gebürtigen Araber, der möglicherweise das höchste Amt im Bundeslande bekleiden wird. Da es wohl nicht zu einer Neuwahl kommt und da ich sowieso nicht stimmberechtigt bin, hatte sich mir die Frage noch nicht gestellt. Nach kurzem Nachdenken sagte ich: Natürlich würde ich ihn wählen. »Obwohl er Palästinenser ist?«, zeigte sich mein Gesprächspartner, soweit ich das amweiter

Was wir von Tieren mit psychischen Erkrankungen lernen können

Kennen Sie eine Katze mit Zwangssymptomen? Eine depressiven Gorilla? Einen Hund mit PTSD? Laurel Braitman erklärt in diesem TED-Talk, dass es psychische Erkrankungen bei Tieren wirklich gibt, wie man sie behandeln kann, und was wir daraus über psychische Erkrankungen bei Menschen und deren Therapie lernen können. Die Gemeinsamkeiten sind größer, als man so denkt. Ein sehr unterhaltsames Video! […]

Husten, Schnupfen, Arztbesuche – Kinder-App „Doktor Lilliput“ nimmt Kindern die Angst vor Krankheiten und Arztbehandlungen

Wird das Kind krank, leiden Eltern und Kinder gleicherweise. Kinder fragen sich zudem, was mit ihnen passiert, was das Unbekannte in ihnen tut und vor allem was der Herr Doktor tun wird. Die neue interaktive Kinder-App „Doktor Lilliput“ greift diese Fragen auf und möchte Kindern die Angst vor Krankheiten und Ärzten nehmen. Mit der Bilderbuch-App können Vorschulkinder von 3 bis 6 Jahren den menschlichen Körper virtuell erkunden und den Ursachen von typischen Krankheiten, wie beispielsweise Husten oder Schnupfen, spielerisch auf den Grund gehen. Entwickelt wurde die Lern- und Spaß-App von der Kölner Kreativschmiede „Gesamtkunstwerk“ in Kooperation mit erfahrenen Kinderärzten und dem renommierten TV- und Jugendbuchautoren Thomas Christos („Orbis Abenteuer“). Außerdem wurde die Produktion durch das Medienboard Berlin Brandenburg unterstützt.

Entdeckungsreise durch den menschlichen Körper

Im Zentrum der Bilderbuchgeschichte steht der fingernagelgroße Doktor Lilliput, sein sprechender Arztkoffer Luis und sein Krankenwagen Paula. Die fantasievolle Geschichte beginnt nachts in Doktor Lilliputs Wolkenpraxis, in der er durch sein Teleskop auf das Wohlbefinden der Kinder achtet.

Buchtipp: Checkliste Dermatologie

Thiemes Checkliste Dermatologie ist in der inzwischen 7. Auflage erschienen. Wie alle Bücher aus dieser Reihe ist auch das Dermatologie-Buch eine kompakte und konkrete Hilfe für den klinischen Alltag. Das Buch ist als ePub erhältlich oder kann ganz einfach mit der Kittel-Coach App auf das iPhone oder iPad heruntergeladen werden.

Traditionell ist […]

Unterschiede zwischen Schule und Forschung

Vor einer Woche ist am Haus der Astronomie unser diesjähriges internationales Sommerpraktikum zuende gegangen, bei dem Schüler (ein gerade fertiger Abiturient war auch dabei) im Team über drei Wochen eigene Forschungsprojekte durchführen. Wie in wirklichen Leben ist die gemeinsame Sprache dabei Englisch (was angesichts der Tatsache, dass wir fünf Nationen vertreten hatten – Australien, Frankreich, Italien, Israel, Deutschland) auch gar nicht anders ging. Die Praktikanten waren dieses Jahr und sind üblicherweise hoch motiviert und besitzen bereits gute (insbes. schulische) Vorkenntnisse,weiter

Eimerweise …Eis

Ich werde heute ein kleines, meinungslastiges Intermezzo machen. Es geht um die sogenannte #ALSicebucketchallenge, die sowohl in meiner Facebook als auch Twitter Timeline auftauchte. Was genau ALS ist, dazu gibt es bereits viele Posts, sonst hätte ich das euch auch erklärt. Ob ihr dafür spenden wollt oder nicht, ob ihr euch einen Eimer Wasser über den Kopf kippen wollt oder nicht – das ist eure Sache. Es gibt immer etwas, für das man etwas tun kann. Tut das was ihrweiter

Die Tresorübung im Wandel der Zeit…

Die Tresorübung ändert sich auch mit der Zeit. Die Tresorübung ist eine psychotherapeutische Technik, die man Patienten beibringt, die unter immer wiederkehrenden sehr unangenehmen Erinnerungen leiden. Man übt mit diesen Patienten ein, sich vorzustellen, dass sie die Erinnerungen auf ein Video-Band aufzeichnen, das Video dann in einen Tresor legen, und den Tresor verschließen. Bei Bedarf, zum Beispiel […]

Vor 150 Jahren: William Huggins und die Nebelspektren – von der Astronomie zur Astrophysik

Der 29. August 1864 markiert einen Wendepunkt der Astronomie – weit weniger bekannt, aber durchaus vergleichbar mit der ersten Teleskopbeobachtung Galileo Galileis im Jahr 1609. An diesem Tag nämlich beobachtete der englische Amateurastronom William Huggins das erste Spektrum eines kosmischen „Nebels“ – und konnte damit die Frage klären, woraus die geheimnisvollen Lichtfleckchen, die die Astronomen seit über 200 Jahren in ihren Teleskopen betrachteten, eigentlich bestehen. Der Schritt von der Astronomie zur Astrophysik war vollzogen.

Kein ZMapp für den Hamburger Ebola-Patienten

Seit gestern betreut das UKE, in dem ich ja seit Wochen rumliege, einen mit Ebola infizierten Arzt aus dem Senegal, und angesichts mehr als 200 angesteckten WHO-Mitarbeitern dürfte er nicht der letzte bleiben. Was mich aber wirklich beruhigt ist, dass die behandelnden Ärzte hier die Finger von irgendwelchen ungetesteten Wundermedikamenten wie dem ominösen Antikörpermix ZMapp lassen. Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist bisher nicht so sehr ene medizinische Krise, sondern eine politische. Die Seuche könnte die betroffenen Gesellschaften um Jahre zurückwerfen und sogar neues Chaos auslösen. ZMapp und ähnliche Mittelchen sollen nicht nur die Kranken retten, sondern ganze Gesellschaften. Aber das hat mit Medizin nichts mehr zu tun, und auch therapeutisch macht ZMapp nicht so wahnsinnig viel her.

Die europäischen Amish – Die laestadianischen Lutheraner in Finnland (n-tv 1)

Das Interview auf n-tv.de, das inzwischen auch auf kath.net aufgegriffen wurde, löste wieder eine Vielzahl von Rückmeldungen und Rückfragen aus. Einige neuere Themen will ich in einer kleinen, lockeren Reihe hier auf dem Blog aufgreifen. Eine besonders erfreuliche Rückmeldung erhielt ich von Christoph Bein, einem Studenten der Demografie in Rostock. Ihm war aufgefallen, dass ich im Interview wieder die Amish erwähnt hatte, die von n-tv dann auch für die Bebilderung ausgewählt wurden. n-tv-Header auf meinem Google+-Account In meinem Buch Religionweiter

Zeig mir mal, was ist denn das? II

Um Euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, hier das Originalblatt des Sprachfragebogens. Klar war die Version vor zwei Wochen ein Fake, aus der Erinnerung ausgefüllt mit den lustigsten oder häufigsten Benennungen, die mir die Kinder hier geliefert haben. Ich fands allerdings schön, wie das hier manche Leser interpretiert haben: “Ich nehme einfach mal […]

Das wertvolle Geheimnis wirksamer Menschen

Michaela Brohm Ja, wertvoll ist es. Und so schlicht. Wirksam wollen wir sein. Wirkungsvoll. Neue Aufgaben angehen und dranbleiben – auch wenn es heikel wird. Nicht aufgeben. Sich auch von hohen Hürden nicht schrecken lassen. Dinge voran bringen. Und wie das? Eine wichtige Antwort liefert unser Maß der „Selbst-Wirksamkeits-Erwartung“ (SWE). Sie zeigt sich darin, wie viel Vertrauen wir in die eigenen Fähigkeiten haben und wie sehr wir davon ausgehen, auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben.

Der Zettelkasten 2.0 ist da!

Der Mensch lernt durch Wiederholung. Das gilt auch für den Erwachsenen. Die über alle Kontinente und alle Zeiten gültige unzweifelhaft beste Methode, Fakten oder kleine Informationseinheiten zu lernen, ist der gute alte Zettelkasten. Und das geht ja bekanntlich so: Man nehme einen Schuhkarton und unterteile ihn mit Trennblättern in fünf gleich große Fächer. Man nehme […]

Fabiolas letzter Tag: Wiederkommen als Nobelpreisträger?

Tagungsteilnehmerin Fabiola Gerpott mit ihrem Bericht zum letzten Tag von #LindauEcon14. Samstag, 23.08.2014: Um 7.15 Uhr heißt es: Ahoi und ab auf’s Schiff! Im Lindauer Hafen begibt sich eine Schar mehr oder weniger wach aussehender Nachwuchswissenschaftler auf das bereitliegende Boot mit dem zum Wetter passenden Namen „Sonnenkönigin“. Der gestrige bayrische Abend hat bei den aufstrebenden […]

Lieferung ohne Bestellung… und was sonst noch von Amazon zu erwarten ist

Wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen – und wer „Verlag“ sagt, muss auch „Vertrieb“ sagen. Für den Vertrieb physischer Bücher ist der Buchhandel zuständig, und für den Wandel dieses Handels mit Büchern steht heute ein Name wie kein zweiter: Amazon. Auf dem Gebiet des Online-Vertriebs von Büchern betätigen sich bekanntlich auch viele andere Anbieter. Nahezu jede größere Buchhandlung bietet einen Online-Shop an, und zuweilen können diese sogar mit noch günstigeren Serviceangeboten aufwarten. So bietet die Buchhandlung Osiander in Frankfurt am Main und einigenweiter

“enjoy physics” mit James Bond und im alten Schloss

Heidelberg, älteste Universitätsstadt Deutschlands war dieses Jahr Gastgeber der jüngsten Physikerinnen und Physiker aus aller Welt. Die International Conference for Physics Students (ICPS) wird federführend organisiert von der Nachwuchsgruppe der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der jDPG. In enger Zusammenarbeit mit dem DPG-Vorstand und der Verwaltung der Uni Heidelberg wurde ein einwöchiges, sensationelles Programm ausgerichtet, das in den Geisteswissenschaften seinesgleichen sucht. Der Vorsitzende der DPG, Herr Prof Dr Eduard Krubaski, lobt seine Jugendgruppe dementsprechend auch in den Himmel. Den jungen WissenschaftlerInnen gibtweiter

Gut, dass wir mal darüber geredet haben

Herr Schubert hatte Pech – und irgendwie auch Glück. Pech war, dass er mit seinen 63 Jahren beim Abendessen kopfüber in seiner Suppe landete und nicht mehr viel sagte. Glück war, dass seine Frau sofort die passende Telefonnummer zur Hand hatte und sich professionelle Hilfe holte. Auch die Tatsache, dass die Schuberts mitten in der […]

Am Ende des Strings

Nach der Begeisterung für die Entdeckung des Higgs-Bosons am CERN in Genf ist eine gewisse Ernüchterung eingetreten. Schließlich ist die Theorie alt, nach der es mindestens ein Higgs-Boson geben muss. Viele fragen sich, ob sich der Bau eines Telichenbeschleunigers für dieses eine Teilchen überhaupt gelohnt hat. Ob die Unauffindbarkeit weiterer Teilchen am CERN das Ende der Stringtheorie bedeutet. Ob damit vielleicht entschieden ist, dass die Loop-Quantengravitation jetzt die Kandidatur für die nächsttiefere Theorie übernehmen wird.

Tugend, wo bist du in der Arbeitszeit?

Da die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten so stark ökonomisiert wurde, fehlt es an ethischem Bewusstsein. Pro 20.000 Mitarbeiter muss jetzt bestimmt bald ein freigestellter paritätisch besetzter Ethikrat gewählt werden. Der klagt aber bestimmt nur gröbste Missstände an, denke ich, aber eigentlich müssten wir einmal überlegen, was Ethik in der Arbeitswelt wirklich bedeutet. Ich zählen Ihnen einmal zur Abschreckung Tugenden auf. Warum Tugenden? Ich habe neulich einmal von „Tugend“ oder „Virtus“ gelesen und das Gefühl gehabt, dass alles, was Tugendweiter

Seminar “Ägypten und Israel – Ein archäologisches Porträt zweier Nachbarn”

Einladung zum 20. Seminar für Biblische Archäologie im Chr. Gästezentrum Württemberg (Schönblick) bei Schwäbisch Gmünd vom 26. – 28. September 2014. Ägypten und Israel – Ein archäologisches Porträt zweier Nachbarn Hauptreferenten: PD Dr. Alexander Fantalkin (Universität Tel Aviv) “Excavating Ashod-Yam: First results” “Die Rolle Ägyptens in der Süd-Levante am Ende des 7. Jhs. v. Chr.” Dr. Christian Herrmann “Ägyptische Amulette aus Israel/Palästina” Douglas Petrovich MA (Universität Toronto) “Hinweise auf Israeliten in Ägypten?” Dr. Robert Schiestl (DAI Kairo) “Asiaten in Ägyptenweiter

[Doku] “Monthlies” – Ein zauberhafter Film über die Menstruation

Was ist die Menstruation? Was ändert sich im Leben eines Mädchens, wenn sie zum ersten Mal auftritt? Die slowakische Filmemacherin Diana Fabiánová hat einen zauberhaften Dokumentarfilm (nicht nur) für Jugendliche darüber gedreht: “Monthlies“. Auf der Homepage kann man das Video mit deutschen Untertiteln kostenlos anschauen.   Auch Dianas großartige erste Doku “The Moon Inside You […]

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Glauben Sie keiner Statistik

Wo wir gerade beim Glauben sind: Im aktuellen Septemberheft von Spekrum der Wissenschaft gibt es einen interessanten Artikel zum Fluch des P-Wertes von Regina Nuzzo. Wir hatten auf SciLogs im Januar 2013 ein Bloggewitter zum Thema Nicht reproduzierbare Wissenschaft. Ein Mechanismus, wie es passieren kann, das nicht reproduzierbare Studien zur Veröffentlichung kommen, ist das allzu naive Vertrauen in den p-Wert.

Calcit und die Doppelbrechung – Mineralogisches Alphabet C

Letztes mal hatte ich beim Epidot die Doppelbrechung erwähnt. Nun braucht man nicht immer einen Dünnschliff und ein Polarisationsmikroskop, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Das geht auch ohne, besonders natürlich, wenn das betreffende Mineral eine extrem hohe Doppelbrechung zeigt und zudem noch klar ist. Dies trifft auf manche Calcite zu, die man manchmal unter dem Namen Islandspat oder Doppelspat im Mineralienhandel findet.

Eine Analyse der russischen Weltsicht

Welche Sicht hat Russland auf den Westen und sich selbst? In meinem Beitrag zum Ukraine-Konflikt hatte ich versprochen, den russischen Blickwinkel nachzuliefern. Hier ist er, und er ist allerdings fremder, als man meinen sollte. In der Sicht vieler europäischer Intellektueller (Beispiele: Leon de Winter oder Alice Schwarzer) entstammen die Probleme mit Russland und der Ukraine zum großen Teil dem Handeln westlicher Staaten. Das ist falsch, aber verständlich: Menschen neigen dazu, ihre eigene Gruppe zu überschätzen (Eigengruppenpräferenz), und anderen Gruppen stereotypeweiter

Das Gesundheitswesen im Spannungsfeld zwischen Normierung und Wettbewerb – Die evidenzbasierte Medizin als Grundlage von Patienteninformationen

Wie passen diese beiden Themen zusammen? Das erste Thema ist auf die Gesundheitspolitik bezogen; das zweite Thema ist eher wissenschaftlich ausgerichtet. Mein Vortrag auf der Jahrestagung der Stiftung Gesundheit sollte die Verbindung zwischen beiden Themen herstellen und daraus auch notwendige Konsequenzen ableiten:

A. Politisches Ziel der Gesundheitspolitik ist parteiübergreifend nach allen Bekundungen, eine für alle Bürger zugängige nach dem gesicherten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse notwendige medizinische Versorgung unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts.

Vortrag morgen am MPI in Leipzig

Morgen halte ich am Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig einen Vortrag. Die Folien gibt es hier vorab. Der Titel lautet (übersetzt): „Langsam und groß: Dynamik während Migräne und Möglichkeiten der Intervention“ Weitere Informationen gibt es hier. Der Vortrag ist auf Englisch, Originaltitel und Abstract füge ich unten an. Der Vortrag besteht aus drei Teilen. Die erst zwei sind sehr kurz, ich führe knapp in einige Grundlagen der Computer gestützten Modellierung der Nervenaktivität  bei Migräne ein sowie in dieweiter

Forschungsnetzwerk = Kaffeekränzchen?

Forschungsnetzwerke – sind das nicht diese Verbände, in denen sich Wissenschaftler treffen, um endlose Gesprächsrunden und noch mehr Kaffeepausen abzuhalten und am Ende springen vereinzelt ein, zwei Kooperationsprojekte dabei heraus… oder? Brauchen wir Netzwerke überhaupt – können Wissenschaftler ihre Forschungsgelder nicht einfach einzeln beantragen und alleine in ihrem stillen Kämmerlein vor sich hinwerkeln? Ich denke nicht. Nicht, weil mir Kaffeepausen so gut gefallen. Sondern weil ich in der Praxis erlebt habe, wie sie die Wissenschaft bereichern können. Bei uns imweiter

Start des Blogs “HirnNetze”

Liebe Scilogs-Autoren und Leser, Forschung geschieht weitgehend im Stillen, aber Forscher sollten auch an die Öffentlichkeit gehen um über ihre Erkenntnisse zu berichten. Daher hat das Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience den Blog HirnNetze ins Leben gerufen. In ihm werden wir aus dem „Nähkästchen“ eines großen Forschungsnetzwerks plaudern und Wissenschaftler – vom Studenten über den Doktoranden zum Gruppenleiter – zu Wort kommen lassen, die über ihren Arbeitsalltag und ihre Forschungsergebnisse berichten. Wir hoffen damit lebhafte Diskussionen mit anderen Autoren und Lesernweiter

Neuromodulation und Neuro-Enhancement: Verschmelzung

Neuromodulation korrigiert krankhafte Gehirnaktivität mittels elektromagnetischer Felder. Neuro-Enhancement verspricht Steigerung der Gehirnleistung bei Gesunden, dies kann im Prinzip auch mit elektromagnetischen Feldern geschehen. Neuromodulation und  Neuro-Enhancement strikt trennen zu wollen, beruht letztlich auf einer unzulänglichen Unterscheidung. Allgemein kann man zunächst feststellen, dass die Debatte um das Neuro-Enhancement – und viele ihrer Missverständnisse – sich dadurch auszeichnet, dass es in vielen Bereichen keine scharfen Grenzen gibt. Die Grenzen verwaschen zum Beispiel … … zwischen Pharmakologie und Neurotechnologie, genauer zwischen pharmakologischen Substanzen und elektrischen und magnetischen Feldern (Neuromodulation),weiter

Auch der organisierte Atheismus hat eine Entwicklungsgeschichte

Als ich neulich ein Interview für n-tv.de zu Religion & Demografie gab, schloss ich mit einigen Sätzen zu den Zukunftsaussichten nichtreligiöser und besonders humanistischer Verbände. Atheistische Gesellschaften sind auch gescheitert, als es etwa in den USA schon volle Religionsfreiheit und die strikte Trennung von Staat und Kirche gab. Und, wie bereits erwähnt, sogar in Systemen, die selber atheistisch waren. Trotzdem ist natürlich klar: Empirische Befunde gelten immer nur bis heute. Es könnte natürlich sein, dass sich in Zukunft zum Beispielweiter