Eleganter und überzeugender Selbsttest auf Narzissmus

Narzissten sind oft interessante Menschen. Zu Beginn einer Bekanntschaft steht oft die Faszination durch eine gewisse farbige Brillianz im Vordergrund. Manchmal bleibt es auch lange dabei. Narzissten können einen aber auch sehr verletzen, wenn sie einen im Verlaufe der Bekanntschaft abwerten. Die Zusammenarbeit mit ausgeprägten Narzissten kann daher manchmal etwas räusper herausfordernd sein… Zur Beurteilung, […]

Sport trotz Erkältung – das sollten Sie beachten

Die letzten Monate des Jahres beginnen gerade und damit auch ein ständiger Wechsel von sommerlich warmen auf nasskalte Tage – ein ideales Szenario für Erkältungsviren. Die häufige Folge: Schnupfen, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, ja sogar Fieber. Besonders für sportlich Aktive stellt sich dann schnell die Frage: weiter trainieren oder lieber doch pausieren? Wurde man von […]

Der Artikel Sport trotz Erkältung – das sollten Sie beachten stammt von Blog der praxis westend Berlin.

Team von „Was hab‘ ich“ übersetzt 20.000. Befund

Medizinstudenten haben auf der Internetseite washabich.de mittlerweile mehr als 20.000 Befunde in eine für Patienten besser verständliche Sprache übersetzt.
Bereits  seit 2011 übersetzen Medizinstudenten höherer Fachsemester kostenlos auf der Internetseite washabich.de eingereichte Befunde von Patienten, damit diese auch nach dem Arztgespräch ihre Diagnosen leichter nachvollziehen können. Denn nach dem Praxisbesuch vergessen viele Patienten die Informationen […]

Ziemlich viele Leichen – oder: wie anno dazumal belästigt wurde

Es war einmal eine schöne junge Frau.
Oh wie appetitlich und lecker, dachte sich der Fürst, die würde ich gerne mal vernaschen! Nicht gleich heiraten: nur mal so einfach so zwischendurch vernaschen!
Natürlich wollte sie nicht. Also, nicht, dass er sie gefragt hätte, er wusste ja, was sie gesagt hätte, und unnötige Worte mit Frauen sind sowieso überflüssig.
Aber der Fürst war schließlich Fürst und hatte also seine Mittel und Wege. Das Mittel war Herr Fiesewicht, der Mann fürs Grobe und der Weg war… naja, und der hat das dann mal so geregelt, also, es wurde halt ein wenig herumgeballert (Moment, damals gab es ja noch gar keine Schusswaffen!) und nachher waren ziemlich viele Menschen tot.
Die schöne Frau wollte immer noch nicht, aber der Fürst war jetzt kurz vorm Ziel. Doch er hatte die Rechnung ohne den Herrn Papa gemacht: Niemals wirst Du es schaffen, die Ehre meiner Tochter…. und so weiter, sagte der und erdolchte sein Kind. Dankeschön fürs Erdolchen, sagte die Kleine noch vorm Erdolchtwerden, ist besser so, denn auf dem Heiratsmarkt hätte ich eh keine Chance mehr gehabt!
….das ist, kurz zusammengefasst, der Inhalt der Verginia-Legende, die man sich schon vor über zweitausend Jahren bei den alten Römern erzählte. Im 18. Jahrhundert hat Lessing die Story zu seinem Drama “Emilia Galotti” verarbeitet.
Dass da irgendwas schief gelaufen ist, hat man schon vor zweitausend Jahren kapiert:
Die unschuldige Frau tot, der Vater zwar lebendig, aber mit einer furchtbaren Schuld (ziemlich bald wird er vor einem Gericht stehen und die waren damals ja nicht gerade zimperlich!) und der fiesewichtigste Fiesewicht ist lebendig.
Wie würde die Geschichte wohl heutzutage hierzulande ausgehen?
Vermutlich wäre nacher niemand tot und der Fiesewicht hätte sich zu Recht eine dicke Backpfeife eingefangen.
Aber wenn er er lieb gefragt, ein bisschen charmant geflirtet und ein dickes Auto gefahren hätte, dann wäre die schöne Frau ja vielleicht sogar mitgegangen. Aber möglicherweise hätte sie ihm dann am nächsten Morgen den Laufpass gegeben, wer weiß…


“Nobelpreisträger” und Sorgenkind: die blaue LED

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an drei japanische Physiker für die Erfindung der blauen LED in den 1990er Jahren. Blaue LEDs haben (zusammen mit den schon länger bekannten roten und grünen Leuchtdioden) die Entwicklung weißer LED-Lampen möglich gemacht – für Innen- wie für Außenbeleuchtung. Diese Technologie hat zweifellos das Potential, große Energiemengen einzusparen. Doch die Anzeichen mehren sich, dass gerade das nicht passieren wird: Weil wir mit Licht nach wie vor verschwenderisch und gedankenlos umgehen, dürfte insbesondere LED-Außenbeleuchtung dafür sorgen, dass die Nächte heller, die Stromrechnung aber nicht kleiner werden.

An exchange part 1: Bernstein Network goes Sloan-Swartz Centers

The Sloan-Swartz centers in the United States have a similar organizational structure as our German Bernstein network and also foster profound research in computational neuroscience. Every year the young fellows of the Sloan-Swartz foundation and affiliated professors meet to discuss their recent ideas. As an external guest from the Bernstein community I got the chance to participate in this year’s meeting which took place at the University of Washington in beautiful Seattle. The conference was intellectually quite dense, one talkweiter

Work Life Balance

Der Vater stemmt die Hände in die Hüften: “Ja, gestern abend, da waren Sie nicht mehr erreichbar.” Ich: “Es gibt ja dann den Notdienst im Krankenhaus, da können Sie jederzeit hinfahren.” Vater: “Ja, genau, und da setze ich mich hin und warte stundenlang.” Ich: “Tagsüber können Sie uns ja gut erreichen, ihre Tochter hatte das […]

Ach, stell Dich doch nicht so an!

Neulich irgendwo in Texas:
Bonnie und Clyde liegen miteinander im Bett.
Kennengelernt haben sie sich vor ein paar Stunden in einer Bar.
Da stand der Clyde so am Thresen herum, wie man halt so steht und sein Auge fiel auf die kleine Bonnie, die alleine, traurig und verlassen an einem Tisch saß. Ist er also hin zu ihr und hat ihr einen Piccolo spendiert (gibt’s in Amiland Piccolos? Egal!). Und dann hat er sie zum Essen eingeladen und dann noch auf einen weiteren Piccolo und auf noch einen…. und irgendwann einmal da hat er zu ihr gesagt:
“Kleine, Du kommst jetzt mit zu mir!”
Und Bonnie ist mitgegangen, das Angebot kam ihr nämlich gerade Recht, weil sie soeben von ihrem Ex rausgeworfen worden ist.
Zu Hause sagt der Clyde dann zu ihr: “So, jetzt zieh Dich schonmal aus, ich geh so lange aufs Klo!” (Ja, ich weiß, dass hat der Harry auch zur Sally gesagt, aber das Copyright für diesen coolen Spruch ist nicht bei mir sondern beim Herrn Niedecken aus der kölschen Version von “Hang on Snoopy” von 1979).
Hat die Bonnie auch getan.
Und dann, als der Clyde vom Klo kam, dann hat er stundenlang an ihr herumgebastelt.
Eigentlich wollte sie ja gar nicht.
Aber dann hat der Clyde gesagt: “Och komm, Puppe, stell Dich doch nicht so an!”
Da war es schon fast fünf Uhr früh und die Bonnie war hundemüde und wollte eigentlich nur noch schlafen, also hat sie sich gedacht, ach was soll’s, lass ihn sich halt nehmen, was er will….

Später hat sie sich überlegt, ob sie ihn anzeigen soll.


Nobelpreis für Chemie 2014 – die Kandidaten

Dieses Jahr gibt es zwei Disziplinen, die die Spekulationen über den Chemie-Nobelpreis dominieren: Bio – natürlich – und Angewandt. Letztere Variante zieht Thomson Reuters dieses Jahr durch, mit drei Gruppen aus dem Bereich functional materials. Charles Kresge, Ryong Ryo und Galen Stucky mit den mesoporösen Materialien werden’s nicht. Erstens ist das Thema noch zu frisch, und zweitens ist Kresge CTO bei Saudi Aramco. Das traut sich das Nobelkomitee im Leben nicht.

Mindmapping

Jetzt sind es schon lange keine aktuellen Nachrichten mehr, aber die Gewinner des diesjährigen Medizin-Nobelpreises sind der amerikanische Neurologe John O’Keefe und das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser. Normalerweise habe ich keine Ahnung von den Dingen, die in den nobelpreisgeehrten Laboratorien so abgeht (Chemie und Physik kapiere ich schon gar nicht) – aber diesmal […]

Ökonomische Bewertung der Natur – die Wurzel alles Bösen?

Ein Gastbeitrag von Bartosz Bartkowski, Doktorand im Department Ökonomie des UFZ Die ökonomische Bewertung von Ökosystemen und ihren Dienstleistungen erregt regelmäßig die Gemüter. Sei es in Fachzeitschriften, sei es auf Konferenzen (z.B. der degrowth-Konferenz im September 2014 in Leipzig) oder in einschlägigen Medien. Die Liste der Vorwürfe ist lang und divers. Einige sind berechtigt und sollten ernst genommen werden, andere fußen auf Unverständnis der Methode und überzeichnen mittels konstruierter Implikationen und vermuteter Folgen. Im Folgenden möchte ich nur auf einigeweiter

Zertifizierter Ratgeber: An Demenz erkrankte Angehörige pflegen – Wie gelingt das ohne Selbstaufgabe?

44 Millionen Menschen sind nach Angaben der Deutschen Alzheimergesellschaft weltweit von Alzheimer betroffen. Allein in Deutschland leben derzeit rund 1,5 Millionen Demenzkranke, Zweidrittel davon leiden unter Alzheimer. Jedes Jahr kommen mehr als 300.000 Neuerkrankungen hinzu. Schätzungen zufolge wird sich die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf etwa drei Millionen erhöhen.

Die Pflege eines demenzkranken Angehörigen ist eine Herausforderung – Tag für Tag, Moment für Moment. Immer mehr Menschen kommen in die Situation, ein betroffenes Familienmitglied oder den Lebenspartner pflegen zu müssen oder es selber zu wollen. Die Angehörigen müssen die Verantwortung für den Erkrankten übernehmen. Die Pflege fällt dann meistens den weiblichen Familienmitgliedern zu, die dadurch sehr stark beansprucht werden.

Sexuelle Belästigung – sind es immer nur die Männer?

Viele Leserinnen und Leser haben sich an der gestrigen Umfrageaktion beteiligt, zu der Molly und meine Wenigkeit gemeinsam aufgerufen hatten.
Während ich das Thema auf gewohnt-zynisch-überzeichnete Weise angerissen habe, hat Molly einfach ein paar ganz normale Alltagssituationen geschildert, denen sie als Frau ausgesetzt ist.
Und da ist was dran:
Ich als Mann kann locker erhobenen Hauptes nachts um halb eins alleine durch das übelste Rotlichtviertel spazieren und fühle mich immer noch halbwegs sicher – Molly muss sich in gewissen Situationen schon in ihrem idyllisch-verschnarchten Heimatkaff Gedanken machen.
Die #Aufschrei-Debatte ist gerade mal ein Jahr alt. Sind Frauen also immer noch und überall sexuelles Freiwild und wir Männer die bösen Jäger?

Wer hat jetzt eigentlich von vorherein festgelegt, dass Frauen nur die Belästigten und Missbrauchten und Männer nur die Belästiger und Missbraucher sind?

fragt Leser Karl.
Leserin Tante Jay kommentiert:

Mein Kritikpunkt wäre wirklich gewesen: Warum die Fixierung auf Männer als Täter und Frauen als Opfer. Die Realität sieht bei weitem nicht so aus.

Vor wenigen Tagen ging eine Nachricht aus den USA um die Welt: Zwei Lehrerinnen werden des Geschlechtsverkehrs mit einem sechzehnjährigen Schüler verdächtigt, ihnen drohen lange Haftstrafen. Solche Geschichten tauchen immer wieder mal auf.
“Für den Jungen war das doch so etwas wie ein Lottogewinn!” sagt man da gerne augenzwinkernd… Wirklich?
Und wenn ein männlicher Lehrer dasselbe mit einer minderjährigen Schülerin anstellt, was ja wohl auch immer wieder mal vorkommt?
Tante Jay wies mich auf eine interessante Studie hin, die von der Opfer-Selbsthilfegruppe MOGIS e.V. durchgeführt wurde: Wohlgemerkt, hier geht es um Missbrauch und nicht “bloß” um Belästigung! Ob diese Studie – von ihrer Konzeption und Durchführung her wissenschaftlichen Kriterien entspricht, kann ich nicht beurteilen. Aber um so einen ganz groben Trend abschätzen zu können, denke ich mal, kann man sie schon brauchen.
Also:
502 Personen nahmen an der Befragung teil, knapp die Hälfte der Teilnehmer waren Opfer von sexuellem Missbrauch. Ein Drittel von diesen Opfern waren Männer!
Und weiter heißt es in der Auswertung:

Als Täter wurden in diesem Zusammenhang zu 82% (119 von 145) Männer, zu 5% (7 von 145) Frauen und zu 13% (19 von 145) Männer und Frauen genannt. (…) Die Befragten gaben also zu 95% männliche und zu 18% weibliche Täter an.

Stellen wir also fest:

  • Schätzungsweise zwei Drittel der Opfer sind Frauen, etwa ein Drittel sind Männer
  • An fast allen Taten sind Männer als Täter beteiligt, an einem Fünftel der Taten sind Frauen als Täter beteiligt. Wenn Frauen als Täter beteiligt sind, dann meist gemeinsam mit Männern

Tatsache ist: jeder “Fall” ist einer zuviel.
Und die Opfer bleiben ihr Leben lang traumatisiert.


Aussichten für Komet Siding Springs Marspassage am 19. Oktober

An und für sich ist der Komet C/2013 A1, genannt Siding Spring, nur ein gewöhnlicher Schweifstern: er ist weder besonders groß, noch besonders hell, noch wird er der Erde besonders nahe kommen. Außergewöhnlich aber ist seine Bahn: Sie wird den Kometen am 19. Oktober um 20:28 MESZ 138000 Kilometer an den Mars heranführen. Das ist die engste Kometenpassage, die je beobachtet wurde: der Minimalabstand entspricht etwa einem Drittel der Entfernung Erde-Mond und ein Zehntel der engsten je beobachteten Passage eines Kometen an der Erde.

Monsterdoc dankt ab

Hallo allerseits, die Sommerpause ist nun offiziell beendet und es schießen mir natürlich wieder allerlei medizinisch-korrekte Fragen im Kopf herum. Nun, es ist hart geworden im Medizin-Blog Business und meine Zeit hat sich auf andere schöne Lebensbereiche verlagert. Darum geht es mir nun um die alles entscheidende Frage: Soll Monsterdoc nach 6 Jahren der leichten […]

Über Echtheit

Nachdem ich hier früher über die (etwa zeitliche oder soziale) Relativität von Wahrheit geschrieben habe, möchte ich hier den verwandten Aspekt der Echtheit beleuchten, die ebenso subjektiv sein kann. Zunächst stellt sich die Frage: Warum ist das für einen Historiker überhaupt wichtig? Hierfür möchte ich ein mehr oder weniger bekanntes Beispiel geben, nämlich die zurückblickende Einschätzung (etwa durch heutige Historiker) der Gefahr, die in der 1920er Jahre von der sozialistischen Revolution für die mitteleuropäischen Demokratien ausging. Mit dieser Einschätzung –weiter

Kosmische Strahlung messen mit dem Smartphone

Soll noch einer sagen, mit einem Smartphone könne man nichts sinnvolles anstellen: Mit einer von Physikern der University of Madison-Wisconsin entwickelten App kann man nun sogar kosmische und radioaktive Strahlung nachweisen. Die Daten können vielleicht sogar einmal für sinnvolle “Citizen-Science”-Projekte genutzt werden.

Das Haus der Zukunft (Berlin) als Ort der Partizipation

von Reinhold Leinfelder (der nachfolgende Beitrag ist die Text- und Folienfassung eines am 18. September 2014 vom Autor bei der Auftaktveranstaltung des GEWISS – Bürger schaffen Wissen-Netzwerkes am Umweltforschungszentrum Leipzig gehaltenen Impulsvortrags. Der Text wurde leicht ergänzt, die Folien entsprechen der dort gezeigten Präsentation)   1. Einleitung – Die Struktur des Haus der Zukunft   Das Haus der Zukunft ist eine Projektiniative wissenschaftlicher Einrichtungen und Netzwerke, mehrerer Wirtschaftsunternehmen und Stiftungen sowie der Bundesregierung. Sie bilden die Gesellschafter der gemeinnützigen Hausweiter

Bloggerprojekt: Medizynicus und Molly – sexuelle Belästigung

Neulich irgendwo in Kalifornien.
Harry und Sally sind gerade dabei, einander kennen zu lernen.
Nachdem der Algorithmus ihres bevorzugten Flirt-Portals ihnen eine 99%ige Übereinstimmung signalisiert hatte, trifft man sich in einer schicken Strandbar bei Elektrolyt-Drinks und koffeinfreiem Espresso.
Ja, und, was soll ich sagen, es funkt tatsächlich zwischen den beiden, also zuckt Harry sein Handy, ordert mit der angenagtesten App ein Elektro-Taxi: “Fahren wir zu mir oder zu Dir?”
Sally kommt mit.
Und eine halbe Stunde später dann, in Harrys schicker Wohnung, da steckt er sich eine nikotinfreie E-Zigarette an, kramt in seinem Schreibtisch und präsentiert Sally ein fünfseitiges Formular.
“Kannst Du schonmal unterschreiben?”
“Was’n das?” fragt Sally und staunt:
“Einverständniserklärung für den beidseitig einvernehmlichen Geschlechtsverkehr” steht da.
“Damit Du nachher nicht sagst, ich hätte Dich vergewaltigt!” sagt Harry.
“Weißt Du, alle Frauen werden doch ständig sexuell belästigt,” fügt er hinzu, “und die, die es nicht tun, behaupten es nachher. Da muss man als Mann nun einmal vorsichtig sein, oder?”
Sally sagt gar nichts.
Und dann….

…dann füllt sie die Umfrage aus, die Molly und ich gerade ins Netz gestellt haben:


Kosten der Kopfbälle

Falls Miro Klose 2038 verstirbt, könnte die Todesursache immer noch ein Arbeitsunfall gewesen sein. Es würden sich 2033 vielleicht erste Hirnschäden bemerkbar machen. So war der Zeitverlauf der chronisch traumatischen Enzephalopathie bei Jeff Astle, der wie Klose Spezialist für Kopfbälle war. Die chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) ist heute noch weitgehend unbekannt in der Öffentlichkeit. Im „The New Yorker“ erschien gerade ein Bericht über die Kosten der Kopfbäll in einer Multi-Milliarden-Dollar-Industrie und bringt diese mit CTE in Verbindung. CTE ist auch bekannt als Boxer-Syndrom. Bleibenweiter

Buzz live!

Ehrensache, dass ich mir den Liveauftritt von Buzz Aldrin nicht entgehen lasse, wenn er schon in der Nähe meines Wohnorts einen Vortrag hält. Ich ging da nicht in der Erwartung hin, viel Neues über das Apollo-Programm zu erfahren. Ich wollte einfach mal den Mann selbst auf mich wirken lassen.

Warum Klimagipfel heiße Luft erzeugen müssen

Der Klimagipfel in New York ist zu Ende, die Reden sind gehalten, und nichts ändert sich. Das ist nicht neu. Schon bei der Klimakonferenz1 vor fünf Jahren in Kopenhagen sollte ein bindender Vertrag zur CO2-Reduzierung verhandelt werden, aber die Konferenz platzte spektakulär. Ein neuer Anlauf soll 2015 auf der Klimakonferenz in Paris unternommen werden. Aber es steht jetzt schon fest, dass ein eventueller Vertrag erst 2020 in Kraft treten wird. Die Reden und Beschlüsse auf der Klimakonferenz sind ein schönesweiter

03.10. Villa Berlin

Heute ist der Tag der deutschen Einheit. Ich hatte den neuen deutschen Botschafter in Madagaskar, Harald Gehrig, vor der Reise um einen Interviewtermin gebeten. Den habe ich für die zweite Oktoberhälfte bekommen und zusätzlich eine Einladung für meinen Onkel Ernst und mich zum heutigen Empfang in der Villa Berlin über den Dächern von Tana. So wühlen wir in den Tiefen unsrer Rucksäcke nach der passendsten Garderobe und stehen ab 11:30 Uhr in zwei zerknitterten, leicht muffig riechenden Hemden zwischen denweiter

02.10. Aufforsten oder Abholzen

„Mitsinjo“ bedeutet auf Madagassisch so viel wie „Für die Zukunft vorsorgen“. Die Organisation wurde 1999 von 13 Bewohnern aus Andasibe gegründet. Der Ökologe Rainer Dolch ist seit Anfang der 90er Jahre regelmäßig in Madagaskar, seit er hier eine Doktorarbeit über Diversitätsmuster von Insekten auf Hülsenfrüchtlern gemacht hat. 2002 stieß er als Koordinator zu Mitsinjo. Ökotourismus, Naturschutz, Baumschulen, ein Aufforstungsprojekt, Umweltbildung, Agrarwirtschaft und Gesundheit – Mitsinjo engagiert sich in vielen Bereichen. Zwei Gebiete managt sie in der Gegend, die Station forestièreweiter

01.10. Schwestern und Brüder im Wald

Am kommenden Morgen werden wir von den Gesängen der Indris geweckt. Die größte verbleibende Lemurenart Madagaskars, optisch eine Mischung aus Teddy, Koala und Pandabär, lebt in etwa fünfköpfigen Familienverbänden aus Elterntieren und ihrem Nachwuchs und markiert ihr Territorium mit durchdringenden, lang gezogenen Rufen. Ein Indri – größte verbleibende Lemuren-Art Madagaskars (Foto: Lennart Pyritz). Wir brechen auf in den Wald, folgen der Straße bis zum Büro der Association Mitsinjo, eine lokale Naturschutz-Organisation, die unter anderem Wiederaufforstungsprojekte betreibt und Führungen durch einweiter

Fantasy-Rollenspiele als prägender Aspekt moderner Kulturgeschichte

Ein berühmtes, Albert Einstein zugeschriebenes Zitat lautet: “Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.” Und tatsächlich gehörten fantastische Gedankenexperimente zu dem Werkzeug, mit dem der Physiker in neue Wissens-Welten vorstieß. Ohne Fantasie wäre die menschliche Kultur nur rudimentär geblieben, gäbe es keine Kunst, keine Religion und keine Wissenschaft. Entsprechend war der evolutionäre Nutzen auch fantastischer Geschichten und Spiele hier bereits Thema auf dem Blog, aus dem Reader eines Universitätsseminars entstand sogar ein eigenes sciebook zur Psyche & Fantasieweiter

Eine Antwort an Rolf Nemitz

Rolf Nemitz betreibt den Blog »Lacan entziffern« und ist in relevanten Kreisen kein unbekannter Name. Heute hat er in seinem Blog einen Text veröffentlicht zu meiner im vorigen Jahr bei Merve erschienenen Übersetzung von Itzhak Benyaminis »Narzisstischer Universalismus. Eine psychoanalytische Untersuchung der Paulusbriefe mit Freud und Lacan«. Es ist irgendwie schon interessant zu lesen, wie Nemitz eine Übersetzungsfrage analysiert, mit der wir uns bei der Arbeit beschäftigen mussten. Ausgehend von einer Anmerkung bzw. einer Fußnote, die ich seinerzeit aus nunmehrweiter

Old School Infografik

Ich hätte nicht gedacht, dass es mir einmal Spaß machen würde, meine alten Lernaufschriebe aus dem Studium durchzublättern. Als ich wegen eines Umzugs den Drang zum Aussortieren verspürte – mehr als 6 Umzugskisten und ich komme mir vor wie ein „Horder“ – fand ich meine Notizen zur „Entstehung der Arten“ von Darwin wieder, die ich für meine Bioethik Prüfung zusammengekritzelt hatte. Ich habe das Buch tatsächlich gelesen. Streckenweise war es hart, aber irgendwie kam es mir wie Schummeln vor, wennweiter

30.09. Zebus aus dem Meer

Heute fahren wir für zwei Tage nach Andasibe, ein Dorf, das oft als Synonym genutzt wird für das Reservat Analamazoatra, das zusammen mit dem benachbarten (allerdings nicht mehr verbundenen) Waldgebiet Mantadia einen Nationalpark bildet. Gemeinsam mit Tata und Domoina (unsrer Reisegruppe aus Menabe) fahren wir die 150 Kilometer von Tana in östlicher Richtung, über eine Straße, die sich an immer grüner werdenden Berghängen entlang windet. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Regenwald-Nationalpark und quartieren uns in einem Bungalow desweiter

Wissenschaftliches Schreiben unter den Bedingungen der Digitalität

In meinem letzten Beitrag habe ich versucht, mein eigenes Vorgehen beim Schreiben eines Buchs genauer zu beschreiben. Das wissenschaftliche Schreiben stellt eine besondere Art des Schreibens dar, weil an die entstehenden Texte ganz besondere Ansprüche in Hinsicht auf Autorschaft, Authentizität, Korrektheit und Informativität gestellt werden. Ich möchte heute deshalb ein wenig das wissenschaftliche Schreiben unter den Bedingungen der Digitalität reflektieren, denn aufgrund der automatisierten Unterstützung des Schreibens und der Tendenz zu größerer Visualität und Kollaborativität finden hier Veränderungen statt, die sich nicht komplett mitweiter